ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

die Schutzgeister der Gerechten in dir, dem Feuer, samt jedem andern Feuer, das gute Wasser und jedes andere Wasser, wie auch jedes geschaffene Kraut." Also neben Feuer das Wasser (Lebenswasser) und die heilige Pflanze (Haoma). Die heilige Kuh und der „,Hund“ Tištrya sind nicht Ackerbau - Ideal, wie noch Jackson im Handbuch der eranischen Philologie annimmt, die Kuh ist die göttliche Mutter (s. S. 108 u. 157); „,die Kuh gewinnen" ist Seligkeit; der,,Hund" ist der Sirius. Herodot I, 131 sagt: ,,Die Perser verehrten die Sonne, Mond, Sterne, Erde, Wasser, Feuer."

Vom Urchaos sagt die Kosmogonie des Avesta, soweit wir sie kennen, nichts. Die Lichtwelt, die Ahuramazda geschaffen hat, wird von der finstern Welt, deren Repräsentant Ahriman ist, bedroht, wie in der babylonischen Kosmogonie die Welt Anšars durch Tiâmat und Kingu. Der Welt des Lichts tritt als Gegenschöpfung eine Welt der Finsternis gegenüber. Zwischen beiden ist eine Leere (im Avesta vayu, in den Pahlavi-Texten vāē), die den Schauplatz der Begegnung und des Kampfes bildet.

Nach dem bedeutendsten Werk der Pahlaviliteratur, dem spätüberlieferten Bundehes (d. h. Urschöpfung), dessen Lehre aber auf alten verloren gegangenen avestischen Traditionen beruht, vollzieht sich der Kampf in einer Reihe von Weltzeitaltern. Auf die,,grenzenlose Zeit“ folgt „die herrschende Zeit der langen Periode", 12000 Jahre, die Ahuramazda für das Walten der feindlichen Macht bestimmt hat, 4 X 3000 Jahre. Jedem der Millennien steht ein Tierkreiszeichen vor. Diese ZeitalterDisposition ist in der vorhandenen Avesta - Literatur nicht zu belegen. Aber bereits Plutarch, Is. et Osir. c. 47 (nach Theopomp?) bezeugt sie für die Perser.

1. 3000 Jahre geistiger Schöpfung. Während dieser Zeit werden die reinen Geister geschaffen1.

2. Im zweiten Dreijahrtausend schafft Ahuramazda die sechs Amšaspands, je drei zu seiner Seite; jeder von den sieben ist. von der Trias Sonne, Mond und Tištrya begleitet. Sie sitzen auf goldenen Thronen, jedem ist im priesterlichen Kalender ein Monat (Doppelmonat?) heilig, je ein Monatstag (nach Plutarch kommen zu den sechs noch 24,,andre“, also 30 Monatsgeister). Wenn Tagesname und Monatsname zusammenfallen, ist Festtag. Ihnen stehen in der Gegenschöpfung die sechs daeva entgegen, je drei zur Seite Ahrimans. Weiter schafft Ahuramazda 1. den Himmel, 2. Wasser, 3. Erde, 4. Pflanzen, 5. Tiere, 6. den

1) Nach Jackson,,die himmlischen Urbilder“. Ein vorläufiges Auftreten Ahrimans wird durch Ahuramazdas heiliges Wort zurückgeschlagen. 2) Asmodäus im Buche Tobias, d. h. av. aēsma daēva, Dämon der Wut.

Menschen. Dabei helfen die Fravašis, die zur ursprünglichen Geisterschöpfung gehören, wie sie bei Regierung der Welt beteiligt sind.

3. Im dritten Dreijahrtausend tritt Ahriman auf.

nichtet alles, tötet den Urstier, der vor der Erschaffung des Menschen allein auf der Erde war1, und den Urmenschen. Aus ihrem Samen, der durch die Bewegung des Lichtes der Sonne gereinigt wird, entsteht nach ihrem Tode Tierleben und Menschenleben. Die höllische Rotte, die Ahriman begleitet, wird von den himmlischen Geistern geschlagen. Es ist das goldene Zeitalter. Ahuramazda beauftragt Yima2, er solle die heilige Lehre bewahren und verkünden. Er lehnt es ab, da er untüchtig sei. Dann bekommt er den Auftrag, die Geschöpfe zu hüten3. Es ist die Zeit des unentschiedenen Kampfes. In diese Periode wird auch der Sintflutbericht eingefügt. Yima bekommt den Auftrag, zu retten, was zu retten ist. Er birgt die Geretteten nicht im Schiff, sondern in einem umwallten Ort +. 4. Im vierten Dreijahrtausend tritt Zarathustra auf und bringt die göttliche Lehre. Nun wird der Erretter erwartet, alle tausend Jahre soll ein neuer Prophet kommen. Am Ende der Dinge werden alle Toten auferstehen, Ahuramazda wird Ahriman besiegen, aus dem Weltbrand wird eine neue, reine Welt hervorgehen. Die Metalle in der Erde schmelzen. Die Hölle wird durch Feuer zerstört. Von Ahriman bleibt nichts übrig, auch nicht die Sünde, die er verursacht hat. Auch die Bösen sind gerettet in der Apokatastasis.

Die Kosmogonie und Weltzeitalterlehre entspricht also der Lehre vom Weltkreislauf. Wenn der Weltkreislauf in der Feuerregion angekommen ist, tritt die Welterneuerung ein (vgl. S. 63 f.).

1) Der Stier des Minos, den Theseus tötet, bekommt hierdurch seine Erklärung. Zum Urmenschen und Urstier und ihren Mythen vgl. Hüsing bei Göll, Mythologie, 8. Aufl., S. 310 f.: Der Urmensch lebt auf dem Götterberge (später Damāvand), der im Meere liegt und auf dem der Weltbaum steht, s. S. 194.

=

2) Yima Herr des Paradieses, s. S. 191. Nach Hüsing 1. c. 313 entspricht er dem Monde, der nach dem Sterben nicht tot ist.

3) Vendidad II, s. die Übersetzung von Geldner, Ztschr. f. vergl. Sprachforschung XXV, 181 f. Vendidad ist ein Teil des Avesta. Ritual aus alter Zeit, mit kosmogonischen Bemerkungen beginnend und mit eschatologischen Betrachtungen schließend.

*) S. Lindner im Festgruß für Roth 213 ff. Oldenberg, Rel, der Veda 276 führt auch diese Überlieferung (gegen Lindner) auf Babylon zurück. 5) Er entspricht dem Urmenschen, ist also der neue Adam. Darum wird der Mythus von der Verfolgung auf ihn übertragen, s. Hüsing l. c. 311.

Aber auch der Kampf ist astral gedacht. Auf Ahrimans Seite stehen sieben böse Planeten1. Nach den Bundehes stürzen sich die bösen Sterne zusammen mit vielen Dämonen in die himmlische Sphäre. Ahuramazda bringt die sieben unter seine Macht und gibt ihnen neue Namen, darunter ist sein eigener Name. Nun werden sie im Zaum gehalten durch die guten Gestirne, die Wächter des Himmels (unter ihnen Tištrya), und sie alle helfen, die Tore der Unterwelt zu hüten 2.

Neben dieser rein astralen Lehre findet sich häufig der Kampf als Drachenkampf dargestellt. Die AchämenidenSkulpturen stellen sie im Bilde dar. Eine der ältesten im Avesta aufbewahrten Mythen (in den Opferliedern Yašt) schildert den Kampf des âtar (Feuer) gegen Azhi Dahâka, den Drachen, dem zwei Schlangen aus den Schultern wachsen. Sonst wird der Drachenkampf von Tištrya übernommen. In allerlei Gestalten tritt er auf, als schöner Jüngling, als weißer, goldgehörnter Ochs, als weißes Roß. In dieser Gestalt kämpft er mit dem schwarzen Roß, mit dem Dämon Apaoša. Der Gegenstand des Kampfes ist der See Vonrakaša, der kosmische Ursprung aller Gewässer, von dem alle Gewässer strömen; Ahuramazda hilft, daß die Ströme über die Erde fließen.

3

Das Schlangenungeheuer Azhi Dahâka ist ein Sohn Ahrimans und der Uda, mit der er im ehelichen Umgang lebt. Im Epos besiegt ihn Feridun (der avestische Thraētona) und kettet ihn fest unter dem Berge Damāvand, nachdem er 1000 Jahre in Babylon (!) geherrscht hat. Am Weltende wird er noch einmal loskommen, um dann endgültig von Keresāspa, der getötet war und zum Leben erweckt ist, vernichtet zu werden. Nach einem andern Mythus erschlägt Keresāspa den gehörnten Drachen" Azhi Srvara. Nach einem dritten erschlägt er das gehörnte Ungeheuer mit steinernen Händen Snāvidhka; es hatte prahlend (!) erklärt, daß es Himmel und Erde, ja sogar Ahuramazda und Ahriman in Verwirrung bringen werde. Keresāspa kehrt im persischen Nationalepos Schahname wieder als mythischer König und Retter Rustem, dessen Roß (s. zu Sach 6, 1 ff.) die Weltzeitalter darstellt.

1) So Jackson. Der Kreislauf der sieben Planeten ist also in zwei Hälften geteilt. Je eine Hälfte des Weltalls hat sieben Planeten (Stufenturm nach oben und nach unten nach,,babylonischer" Vorstellung).

2) Wie deutlich zeigt hier der Mythus den Sinn: Kreislauf durch Tag und Nacht, Sommer und Winter, Weltenjahr.

3) Im Avesta ist bawri die Residenz des Dahāki (Yašt 5, 29). Justi erklärt bawri als Babylon (nach Br. Lindner irrtümlich).

Inder.

Im 10. Buch des Rigveda, das vielleicht bereits aus der Zeit der ältesten Brahmana stammt, wird im 129. Hymnus die Weltentstehung besungen 1.

Damals war weder das Seiende, noch das Nichtseiende, weder der Luftraum noch der Himmel jenseits desselben. Wer hat alles dieses so mächtig verhüllt? Wo, in wessen Obhut war das Wasser, der unergründliche Abgrund?

Damals gab es weder Tod noch Unsterblichkeit, weder Tag noch Nacht. Einzig und allein das Eine (Tad, Dieses) hauchte, von keinem Winde bewegt, durch sich selbst; außer ihm gab es kein Anderes.

Finsternis war da, von der Finsternis verdeckt war dieses All im Anfange unterschiedloses Wasser; das Gewaltige, das umhüllt war von dem leeren Raume, das ward allein durch die Macht der inbrünstigen Betrachtung (Tapas) hervorgebracht.

Der Wille (kâma) kam darüber zuerst zustande, des Geistes ursprünglicher Same war er; die Verwandtschaft des Seienden machten die Weisen ausfindig im Nichtscienden, nachdem sie im Herzen danach geforscht hatten.

Von einem zum andern wurde von ihnen das Band gezogen, war es wohl unten oder war es oben? Es waren befruchtende Wesen, es waren Nächte, Selbstwesenheit von der einen, Streben von der anderen Seite.

Wer weiß es in Wahrheit, wer kann es verkünden, woher geboren, woher ist diese Schöpfung; herwärts sind die Götter durch Dieses (Tad) Sendung gelangt, wer aber weiß, woher er selber gekommen?

Der, von dem diese Schöpfung herrührt, sei es, daß er sie geschaffen oder nicht geschaffen, der ihr Hüter ist im höchsten Raume, nur der weiß es oder auch er weiß es nicht.

Hymnus X, 190 berichtet, wie aus Tapas (inbrünstige Betrachtung) sich die Welt entwickelt:

Aus des Tapas Inbrunst entsprang das Gesetz (Ritam) und die Wahrheit (Satyam); darauf entstand die Nacht und das wogende Meer. Aus dem wogenden Meere ward die Zeit (Samoatsara) geboren, sie setzte fest die Tage und die Nächte, sie, die Macht hat über alles, was die Augen bewegt.

Der Reihe nach bildete der Schöpfer Sonne und Mond, Himmel und Erde, den Luftraum und das Ätherreich.

Hymnus X, 72 setzt eine Theogonie voraus, die an die Emanationen der babylonischen Urwelt erinnert :

Zur Zeit des ersten Göttergeschlechts wurde aus dem Nichtseienden das Seiende geboren. Sodann entstanden aus der Gebärerin die Welträume. Die Welt aus der Gebärerin, die Welträume aus der Welt.

Die Gebärerin ist Aditi, sie erzeugt mit Dakša die Adityas im

Urmeer.

In beiden hat sich Tad differenziert.

1) Lukas, Kosmogonien 66 ff. Dort die Literatur.

Unter den

sieben Âdityas, die das gerechte Weltregiment führen, ist der höchste Varuna. Ein andrer ist Mitra, sein Freund. Hier zeigt sich wieder deutlich die astrale Lehre. Varuna ist der Mond als

summus deus, Mitra die Sonne 1, die übrigen fünf Adityas sind die fünf Planeten. Die Morgenröte erscheint als Jungfrau Uša, der der jugendliche Sonnengott folgt. Das Zwillingspaar Ašvin, die licht- und heilbringenden Boten, die den Sonnenwagen ziehen, aber nie paarweise zu sehen sind, sind Morgen- und Abendstern.

Rigveda X, 90 berichtet von der Entstehung der Welt: Aus dem Urwesen Puruša entstehen die Tiere, Wälder und Dörfer, die Rik- und Sâmanlieder, die Metra und das Yajus; die Pferde, die Tiere mit zwei Zahnreihen, die Rinder, Ziegen und Schafe. Aus seinem Munde wurde der Brahmane, aus den Armen die Krieger, aus den Schenkeln die Bauern, aus den Füßen die Sudras; aus dem Geiste der Mond, aus dem Auge die Sonne, aus dem Munde Indra und Agni, aus dem Atem Yâju; aus dem Nabel wurde der Luftraum, aus dem Haupte der Himmel, aus den Füßen die Erde, aus den Ohren die Weltgegenden.

China.

Nach dem chinesischen Dichter Küh-Yüan (starb 294 v. Chr.)2, der Skulpturen und Traditionen aus Südchina benutzt, gab es ,, im Anfang oben und unten noch keine Gestalt", nur die ,,Bilder" (!) waren vorhanden. Im Schan-hai-King verknüpft er mit den Traditionen von der Kanalisierung der Stromläufe kosmologische Spekulationen. Ein geflügelter Drache zeichnet die Flußläufe vor; die Flüsse selbst erscheinen als neunköpfiger Drache, den Yü erschlägt, und aus dessen eingedämmtem Blute er einen Bau errichtet. Derselbe Dichter spielt an eine Gigantomachie an, die Lich-tze (4.-5. Jahrh. v. Chr.) näher berichtet. Einer der Urkaiser kämpft mit Kung-kung. Dieser stößt gegen den Puh- tschon - Berg (Himmelspfeiler), zerhaut die Säulen des Himmels und zerschneidet die Bande der Erde. Deshalb laufen die Gestirne nach Westen und die Flüsse nach Osten, bis die schlangenleibige Kaiserin Kü-kna mit „fünffarbigen Steinen“ (!) die Erdsenkung repariert 3.

1) S. Oldenberg, Religion der Veden 185 ff. Vgl. S. 79 Anm. 1. 2) Ich verdanke die Angabe der Güte des Professors Conrady. 3) Eine jüngere Sage, aber vielleicht aus Südchina stammende Sage, berichtet von Päk-kü, der die Welt aus dem Chaos meißelt, oder aus dessen Leibe die Welt gemacht wird.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »