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Hungersnot mochte einkehren und das Land [verheeren]!
Warum hast du eine Sturmflut erregt?

Nergal (die Pest) mochte kommen und das Land [schlagen].
Ich habe nicht verraten das Geheimnis der großen Götter.

Den Atra-hasis ließ ich Träume sehen (und so) vernahm er das Geheimnis der Götter."

Als er zur Vernunft gekommen,

stieg hinauf Bel auf das Schiff.

Er ergriff meine Hand, führte mich hinauf (aufs Ufer).

200 Er führte mein Weib hinauf und ließ sie niederknieen an meiner Seite,

er faßte uns an (?), indem er zwischen uns trat und uns segnete:

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Vormals war Ut-napištim ein Mensch,

nunmehr sollen Ut-napištim und sein Weib geachtet werden, wie wir Götter selbst.

Wohnen soll Ut-napištim in der Ferne an der Mündung der Ströme.“ Da brachten sie mich in die Ferne, an der Mündung der Ströme ließen sie mich wohnen 1.

Außer dieser Erzählungs-Rezension gab es noch andere literarisch fixierte Formen der Erzählung:

a) Der Text DT 422 aus Asurbanipals Bibliothek, in dem Utnapištim den Namen Atraḥasis,,,der Erzgescheite", der auf der XI. Tafel des Gilgameš-Epos Beiname ist, als Eigenname führt:

[wenn eintritt] die Zeit, die ich dir bezeichnen werde,

gehe in das Schiff hinein, verschließe wieder die Tür des Schiffes. Bringe hinein dein Getreide, dein Hab und Gut,

deine [Frau], deine männliche und weibliche Familie, die Handwerker, Vich des Feldes, Tiere des Feldes, soviele Grünes fress[en],

will ich dir schicken, sie sollen dein Tor bewachen.

Atra-hasis tat seinen Mund auf, indem er sprach,

und er sagte zu Ea seinem Herrn:

[,,Niemals] habe ich ein Schiff gebaut ...

Zeichne mir auf die Erde einen Abriß (davon).

(Dann) will ich mir den Abriß ansehen und ein Schiff [bauen]. zeichne auf die Erde ...

das du befahlst

b) Das mythologische Fragment aus der Zeit Ammizadugas (ca. 2100 v. Chr.), das ebenfalls von Atraḥasis redet und in dem die Sintflut (abûbu) bevorsteht. Der Text ist nahe verwandt einem andern von Ea und Atraḥasis handelnden Texte, der von Heimsuchungen erzählt, die wegen der Frevel der Menschen kommen und die in der Sintflut zu gipfeln scheinen 3.

1) Bei Berosus wohnen Xisuthros, sein Weib, seine Tochter und der Steuermann bei den Göttern, die andern kehren nach Babylon zurück. 2) Zuletzt übersetzt KT, 94 f.

*) Text und Übersetzung beider Texte KB, 288 ff., 274 ff.; s. Zimmern KAT 3, 552 ff. Weiteres darüber S. 241f. vgl. 210.

c) Zum Text der ,,babylonischen Weltkarte" (s. Abb. 9), der Ut-napištim erwähnt als König, Vorgänger des Dagan (?) und auf dem von dem Jahr der wütenden Schlange" (mušruššu) die Rede zu sein scheint, vgl. oben S. 220 vgl. S. 16 f.

Ein Niederschlag der Überlieferung liegt auch in der Bezeichnung der Ruinenhügel (heute,,Tel" genannt) als til abûbi. Schon Hammurabi sagt, das Land dessen, der seine Gesetze nicht befolgt, werde er wie til abûbi d. h.,, Sintfluthügel" machen (Cod. Hamm. 27, 79f.). Man sah die verschütteten Hügel als Reste der großen Flut an '.

Ägypten 2.

Im ,,Kuhbuch" wird folgendes berichtet. Der Sonnengott war in der Urzeit König der Erde. Aber die Menschen glaubten nicht mehr an seine Autorität, da er alt geworden war. Auf seinen Befehl richtet die Göttin Hathor ein Blutbad unter den Menschen an. Einige rettet er durch List. Er läßt Bier brauen und dieses in das vergossene Blut gießen. Hathor trinkt von dem Gemisch, sie wird betrunken, so daß sie die Menschen nicht mehr erkennen und verderben kann3.

Im Tempel des Amon-Ra, den Darius I. zu Hib in der großen Oase errichten ließ, findet sich in Hieroglyphenschrift ein Hymnus, dessen Lehren mit denen des Kuhbuchs in Zusammenhang stehen, in dem es heißt *:

,,Dein Sitz von alters her war auf dem Hochfeld von HermopolisMagna. Du hattest verlassen (die Inseln der Seligen), das Land der Oase, und erschienest im feuchten, im verborgenen Ei. In deiner Nähe war die Göttin Amente. Du nahmest Platz auf der Kuh und faßtest ihre Hörner und schwammest einher auf der großen Flut der heiligen Meh-ur. Kein Pflanzenwuchs war. Er begann, als sich einte er (selbst) mit der Erde und als das Gewässer zum Berge emporstieg.“ Das Thebanische Totenbuch enthält in dem schlecht erhaltenen Kapitel 175 die Erwähnung einer Flut, an deren Schluß Osiris, König von Heracleopolis, wird.

1) Winckler, Die Gesetze Hammurabis S. 8of.

2) Vgl. Wiedemann, Religion of the ancient Egyptians (verbesserte Ausgabe der deutschen ,,Religion der alten Ägypter"). Die Flut des Papyrus Evers erledigt sich durch Schaefer, Aeg. Ztschr. 36, 129 ff.

3) Vgl. hierzu das Motiv der blutigen Sintflut in der eddischen Überlieferung S. 157.

+) Brugsch, Reise nach der großen Oase El Khargeh Leipzig 1878. Analoges findet sich in den Chnum-Hymnen, s. Daressy in Rec. de travaux rel. à la phil. Egypt. 27, S. 82 ff. 187 ff.

5) Behandelt von Naville Proc. Soc. Bibl. Arch. 26, 251 ff. 287 ff.

Syrien.

Nach Pseudolucian, De dea Syria 12, wurde in Bambyke im Tempel der Derketo von den Hellenen eine verwandte Überlieferung gepflegt in Gestalt einer Gründungsgeschichte des Heiligtums. Die Griechen haben die Sage durch Benennung des Helden als Deukalion für die eigene Urzeit reklamiert. Aber in dem verstümmelten Beinamen Exvdéa verrät sich Xisuthros bez. Sisithros; es ist nach Buttmanns feiner Konjektur Aevzalíora Tov Ziovdéa zu lesen und der zweite Name als Vatername zu verstehen. Die Sage erzählt (nach Usener S. 47 f.) folgendes:

Die Bosheit der Menschen sei so groß geworden, daß sie ausgetilgt werden mußten. Da öffneten sich die Quellen der Erde und die Schleusen des Himmels gleichzeitig, das Meer stieg immer höher, die ganze Erde wurde von Wasser bedeckt und alle Menschen gingen unter. Nur der fromme Deukalion (Xisuthros) wurde gerettet, indem er sich mit seinen Weibern und Kindern in einem großen Kasten (háovas),,, den er selbst besaß", verbarg. Als er einstieg, kamen alle Arten von Vierfüßlern, Schlangen und was sonst auf der Erde lebt, paarweise heran. Er nahm sie alle auf und große Freundschaft war von Gottes wegen unter ihnen. Schließlich lief das Wasser durch einen kleinen Erdschlund ab. Deukalion schloß die Truhe auf, errichtete Altäre und gründete über dem Erdschlund den heiligen Tempel der Göttin.

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Die Arche auf den Münzen von Apameia. Eine merkwürdige lokale Ausprägung zeigen die Bilder auf den Bronzemünzen1 der phrygischen Stadt Kelainai, später Apameia genannt, deren Beinamen Kiẞotos,,Truhe" bis zurück in Augustus' Zeiten nachweisbar ist. Die Münzen (Abb. 76) zeigen zwei Sintflutszenen. Rechts steht auf Wasserwellen die Truhe, aus der Mann und Weib hervorragen, und auf deren aufgeschlagenem Deckel eine Taube sitzt, während eine zweite (!) Taube mit einem Zweige von links heranfliegt. Links stehen die gleichen Gestalten (das Weib trägt in beiden Darstellungen einen zurückgeschlagenen Schleier), die Rechte zum Gebet erhoben. Das Bild illustriert sicher eine alte phrygische Gestalt der Sage, die die hellenischen Phrygier hier vorgefunden haben. Mit Apameia

1) 4. Jahrh. n. Chr. Vgl. hierzu Usener 48 ff.

Abb. 76: Phrygische Münze von Apameia.

2) Eine zweite phrygische Sintflutsage wird bei Sodom und Gomorrha besprochen werden (Baucis und Philemon Ovid Met. VIII, 615 ff.).

war sie in besonderer Weise verbunden, vielleicht in Erinnerung an bestimmte historische Ereignisse. Der Name Noahs (NQE) ruht auf jüdischer (oder christlicher?) Beeinflussung.

Die eranische Flutsage

Vendidad II wurde S. 149 erwähnt. Sie wird mit Yima, dem Heros der Urzeit, in Zusammenhang gebracht. Er erhält von Ahuramazda den Auftrag, vor der Flut, die als Strafgericht über die sündige Menschheit kommt, sich zu retten und für den Fortbestand der Schöpfung zu sorgen. Er birgt die Geretteten in einem umwallten Ort 1.

Die indische Sintflutsage 2.

Bereits in der vedischen Zeit steht die Sage in allen wesentlichen Zügen fest 3.

Das Brahmana,,der hundert Pfade" erzählt:

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Dem Manu, dem ersten Menschen und Sohn des Sonnengottes, kam beim Waschen ein Fisch in die Hände, der zu ihm sprach: „Pflege mich, ich will dich retten". Wovor willst du mich retten?" „Eine Flut wird alle diese Geschöpfe fortführen, davor will ich dich retten.“ Manu pflegt den Fisch, der gewaltig wuchs. Als er ein Großfisch geworden war (vgl. Ea in der babylonischen Flutgeschichte), schaffte er ihn ins Meer. Vorher aber sprach er: „Das und das Jahr wird die Flut kommen, dann magst du ein Schiff zimmern und dich (im Geiste) zu mir wenden: wenn die Flut sich erhebt, magst du das Schiff besteigen, dann will ich dich retten." Manu baute das Schiff, bestieg es zur bestimmten Zeit und band das Tau an das Horn des Fisches, der herangeschwommen war. Damit eilte er (der Fisch) zum nördlichen Berge (Weltberg, f. S. 245!) hin. Als dann das Wasser fiel, sank das Schiff allmählich hinab. Darum heißt der nördliche Berg Manor avasarpanam (,,Herabsteigen des Manu"). Die Flut hatte alle Geschöpfe fortgeführt, Manu war allein übrig. Er lebte betend und fastend, nach Nachkommenschaft begierig. Da verrichtete er auch das pāka-Opfer. Er opferte Butter und Dickmilch. Daraus entstand ein Weib. Sie kam zu Manu. Manu sprach zu ihr:,,Wer bist du?" ,,Deine Tochter." ,,Wieso, Herrliche, meine Tochter?“ „Aus jenen Opfergaben hast du mich erzeugt. Ich bin Idā (d. i. der Segensspruch). Wende mich beim Opfer an; dann wirst du reich an Nachkommenschaft und Vieh werden.

1) Die Katastrophe ist hier nicht Regen, sondern Winterkälte, die aber durch die Schneeschmelze Überschwemmung verursacht.

2) Ihre Selbständigkeit als iranische Fortbildung eines altarischen Mythus von ursprünglich religiöser Bedeutung betont Lindner im Festgruß an R. Roth, 213 ff. Das ist richtig gegenüber der Entlehnungshypothese von Nöldeke u. a. Aber die ganze Kontroverse fällt mit der Annahme, daß die Stoffe gewandert sind, auch zu den Eraniern. Woher sie kamen, ist cura posterior.

3 Usener 25 ff.

Welchen Segensspruch du irgend mit mir wünschen wirst, der wird dir ganz zuteil werden." Manu lebte mit ihr betend und fastend, nach Nachkommenschaft begierig. Er erzeugte durch sie dieses Geschlecht, was jetzt hier das Geschlecht des Manu heißt. Welchen Segenswunsch er irgend mit ihr wünschte, der ward ihm zuteil.

Innerhalb der vedischen Literatur nimmt nur eine Stelle des Kathaka auf die Sage Bezug:

Die Wasser wischten (die Welt) aus', Manu allein blieb übrig. Das Epos Mahābhārata hat die alte Sage erweitert:

Manu ist hier nicht mehr der erste Mensch, sondern ein Heros, der seinen Vater und Großvater an Stärke, Kraft und Schönheit und Askese übertraf. Mit erhobenen Armen auf einem Beine stehend, gesenkten Hauptes, nie blinzelnd, übte er 10000 Jahre lang Buße. Ein Fisch, glänzend wie Mondschein, kommt zu ihm, bittet ihn um Schutz, kündigt ihm die Weltüberschwemmung an und verschafft ihm die Rettung. Mit Manu besteigen sieben Weise (Rischi) das Schiff. Samen jeglicher Art, ,,wie es vor Zeiten die Brahmanen lehrten", bringt er an Bord. Viele Jahre schleppt der Fisch an seinem Horn das Schiff durch die weiten Wasser. Kein Land zeigte sich und alle Himmelsgegenden waren unkennbar; alles war ein Wasser und Luft und Himmel." Auf dem höchsten Gipfel des Himalaya wird das Schiff von den sieben Weisen verankert. Der Fisch offenbart sich als ,,Brahman, der Prajāpāti“: „keinen höhern gibts als mich; in Fischgestalt habe ich euch aus dieser Gefahr befreit. Und Manu soll alle Wesen schaffen mitsamt Göttern, Asuren und Menschen, und alle Welten und was sich regt und was reglos ist.“

Die chinesische Flutsage2.

Sie trat ein, als die Erde (Welt, China) längst als ein geordnetes Staatswesen bestand. Die Tradition tritt bereits in ihrer ältesten (metrisch überlieferten) Form als eine zur Sage gewordene Erinnerung an die Entwässerung, Kanalisierung und Überwachung des Huang-ho-Stromgebietes auf. Diese Entwässerung wird in der ältesten Fassung der Sage den technischen Arbeiten des Yü zugeschrieben3 und erst später (4. Jahrhundert v. Chr.) tritt die an sich vielleicht ältere Variante von der Hilfe des geflügelten Drachen hinzu (vgl. die Dichtung des Küh Yüan S. 152).

1) Oder,,wischten die Welt ab?" Liegt ein Vergleich wie 1 Pt 3, 20f. vor: die Flut eine Abwaschung der Welt? Nach H. Jacobi (Usener 28) würden erst im Epos Mahābhārata und in den Purāņas die Weltzerstörungen durch Wasser oder Feuer mit der Verderbtheit der Geschöpfe begründet.

2) Schu-king I, 10, 11 und II, 4, 1 (Legge, Chin. Class. III, 1, 24 und 77, vgl. auch III, 1, 60. Eine erweiterte Schilderung bei Mencius III, 1. IV, 7; III, 2, IX, 3 (Legge, Chin. class. II, 250. 279). Die betreffenden Angaben verdanke ich Prof. Conrady.

3) Richthofen, China I, 344 ff.

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