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Eine nordische Flutsage1

ist nur durch eine einzige Stelle der Edda bezeugt, die S. 157 erwähnt wurde.

,,Ungezählte Winter vor der Erde Schöpfung

geschah Bergelmirs Geburt;

als Frühstes weiß ich, daß der erfahrene Riese

im Boote geborgen ward 2.“

Bergelmir ist einer der älteren Riesen. Snorres Edda berichtet (Gylfaginning 7)3: „Die Söhne Burs töteten Ymir, es lief aus seinem Körper so viel Blut, daß sie darin das ganze Geschlecht der Reifriesen ertränkten. Nur einer entkam mit seinen Angehörigen. Er begab sich in sein Boot und rettete sich darin."

Die griechische Sintflutsage

berichtet Apollodor I, 712 ff. Zeus will das Menschengeschlecht des ehernen Zeitalters (!) vernichten; aber auf den Rat des Prometheus zimmert Deukalion einen Kasten, trägt Lebensmittel hinein und besteigt ihn mit seinem Weibe Pyrrha. Etliche retten sich durch Flucht auf die Berge. Nach neun Tagen und Nächten landet Deukalion auf dem Parnass. Er steigt aus und bringt dem Zeus ein Opfer. Als Zeus ihm erlaubt, einen Wunsch zu äußern, bittet er um Menschen. Sie entstehen, indem er die Gebeine der Mutter", d. h. Steine des Gebirges über seinen Kopf wirft, die sich in Menschen verwandeln.

1) Lindner, Die iranische Flutsage im Festgruß an Rud. v. Roth 1893, 213 ff. Oldenberg, Religion der Veda, denkt an direkte babylonische Entlehnung. Es liegt auch hier Wanderung der Lehre vor.

2) Lindner, Wafthrudnir 35; Gehring, Edda S. 64.

3) Gehring S. 302 f.

*) Dasselbe Motiv in der slawischen Sage vom Regenbogen s. S. 248. Odyssee IX, 164 ist von dem Steine die Rede, von dem die Menschen abstammen. Ist an die beseelten Steine zu denken, die Meteore (Baitylos = bet-ili), die als herabgefallene Sterne lebendige Wesen sind? Bei Eusebius, praep. ev. 1, 10 heißt Betylos einer der vier Söhne, die Uranos (der Himmel) mit der Erde erzeugte und die Bätylien werden als die beseelten Steine geschildert, die Uranos hervorbrachte. Solche Steine waren es, die Arion zum Tanzen brachte (Sphärenmusik), und Amphion baute aus solchen Steinen das kosmische Theben. Die sieben oder zwölf Kinder des Amphion, die in Steine verwandelt werden, sind umgekehrt Sterne, die sieben sind die Planeten, die zwölf sind die Tierkreisbilder. Von unserm Standpunkte aus müssen wir annehmen, daß auch hier Ideen vorliegen, die auf eine Wurzel zurückgehen. Und dann kann auch der orientalische Ursprung der Deukalion-Sage nicht mehr zweifelhaft sein. Zum,,Stein des Lebens" s. BNT S. 79 ff.

Es wären noch viele Sintflutsagen aufzuführen, die auf eine einheitliche Tradition weisen. Eine sehr interessante slawische Sintflutsage wird S. 248 erwähnt werden. Riem 1. c. zählt 68 verwandte Sintflutsagen, indem er unter Hinzunahme neu bekannt gewordener die von Andrée (S. 226 Anm. 1) zusammengerechneten 85 auf diese Zahl reduziert.

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1) In der dem Redaktor vorliegenden J-Quelle war der Auftrag zum Bau gewiß auch erzählt. Der Erzähler hat mit Geschick die Quellen kombiniert, von jeder das Charakteristische aufnehmend. Um die Herstellung der Quellen hat sich zuerst Budde, Die biblische Urgeschichte, 248 ff., bemüht.

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Zu I. I Mos 4 ließ durchblicken, wie die Sünde überhand nimmt. Auch 6, 1 ff. der,,Engelfall“, aus dem Riesengeschlechter entstehen, schildert die Entartung. 6, 3 deutet an, daß Jahve auch andere Züchtigungen erwogen hat (Herabsetzung der Lebens

1) S. 246 Anm. 1.

dauer auf 120 Jahre), ehe er zum äußersten schreitet. So hängt die Sintflut mit der Geschichte der Urväter zusammen 1.

Ebenso bringt die babylonische Tradition die Sintflut mit den babylonischen Urkönigen zusammen. Die in das GilgamešEpos eingeflochtene Sintflutgeschichte weiß zwar nichts davon. Die Dichtung hat hier den Stoff frei verwendet. Aber aus Berosus konnte man früher bereits schließen, daß auch in Babylonien der Zusammenhang bestand. Xisuthros ist der letzte der zehn Urkönige und die Verbindung mit den Weisen der Urzeit ist dadurch hergestellt, daß nach Berosus Xisuthros vor der Flut Schriften in Sippar 2 vergrub, die dann von den Angehörigen des babylonischen Noah ausgegraben und unter den Menschen verbreitet wurden.

Als Höhepunkt in einer Reihe von Strafgerichten erscheint die Sintflut in der Seite 233 unter b) erwähnten Gruppe von babylonischen Mythendichtungen. Ein wahrscheinlich aus Sippar stammendes Epenfragment, das laut Unterschrift in die Zeit des Ammizaduga3 gehört, eines der Könige der HammurabiDynastie, und in dem der Held der Sintflut Atraḥasis,,der Erzgescheite" heißt, läßt erkennen, daß der Sintflut andere Strafen

1) Das Töten der Tiere scheint nach den Worten Gottes am Ende der Flut zu dem Frevel zu gehören. Wir akzeptieren die ansprechende Vermutung Wincklers (F. III, 396 f.), daß das Gericht sich auch auf die Tierwelt bezicht (das Ende alles Fleisches ist gekommen) und finden den Sündenfall der Tiere in 6, 13:,, siehe sie ruinieren die (1. hinnenâm mašḥitîm) Erde". Vgl. hierzu S. 247 und vgl. Jubil. 5, 2:,,Sie alle (auch die Tiere) verderbten ihren Wandel und begannen sich gegenseitig zu verschlingen.“ 2) S. 227. In der Verbindung mit Sippar steckt einerseits ein Wortspiel mit šipru (sepher),,Buch", andrerseits eine noch unbekannte religionsgeschichtliche Beziehung, die in der kultischen Bedeutung der Sonnenstadt Sippar zu suchen sein wird. Ein solches Vergraben der Tafeln kennt auch die jüdische Sage. Im slav. Henoch läßt Gott durch zwei Engel die Handschriften Adams und Seths vergraben, damit sie nicht in der Sintflut umkommen. Ebenso Vita Adae et Evae 49 f. (Kautzsch, Pseudepigr. 506 ff.). Eine persische Sintflutgeschichte bei Albiruni, Chronology (Sachaus Übersetzung S. 28), läßt Tahmûrath vor der Flut alle Bücher von wissenschaftlichem Inhalt verbergen, s. Boeklen 1. c. S. 35.

3) Die Erzählungen von Ea und Atraḥasis repräsentieren vielleicht eine literarische Vermischung zweier Mythenstoffe. Die Sintfluterzählung gehört in das eigentliche Babylonien (der Schauplatz das Inundationsgebiet des Euphrat, Bel von Nippur der Herr der Sintflut, Šurippak der Wohnort des babylonischen Noah, Sippar nach Berosus der Aufbewahrungsort der heiligen Bücher, Babylon die Stadt, in die dann die Geretteten zurückkehren), während der Ea-Atrahasis-Mythus nach Eridu gehört.

Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

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vorhergegangen sind, und daß die Menschen gleichwohl von neuem sich vergangen hatten. Mit diesem Text hat H. Zimmern mit Recht eine andere Erzählung in Verbindung gebracht, die in Abschrift aus der Bibliothek Asurbanipals stammt und ebenfalls Atarhasis1 zum Helden hat. Hier wie dort redet Atarhasis mit seinem Herrn, d. i. Ea. Er tritt wiederholt für die Menschen ein, angesichts des Jammers, den die Strafen (erst sechs Jahre Hungersnot, Dürre, Unfruchtbarkeit, dann Fieberseuche, dann wiederum Mißwachs) über die Menschen gebracht haben, und erinnert daran, daß die Menschen doch von den Göttern geschaffen wurden. Die Verwandtschaft dieser Erzählung mit dem vorher erwähnten Fragment läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß auch hier die Strafgerichte, die von Bel in der Götterversammlung verhängt werden, weil [die Sünden] nicht abgenommen, sondern gegen früher sich noch vermehrt haben", mit der Sintflut schließen. Der Zusammenhang des Flutgerichts mit anderen vorausgegangenen Gerichten, der in 1 Mos verwischt ist, findet sich also deutlich im babylonischen Mythenkreis.

6, 9:,,Noah war ein gerechter und vollkommener Mann in seinen Wegen2, in Gemeinschaft mit Gott wandelte Noah." Die babylonische Erzählung setzt Z. 182 ff. voraus, daß Utnapištim um seiner Frömmigkeit willen gerettet wird. Ebenso setzt Berosus voraus, daß Kronos dem Xisuthros als einem Gottesfürchtigen im Traum erschien. Am Schlußß erzählt er, Xisuthros sei entrückt worden und eine Stimme (Xisuthros?) habe aus der Luft den Geretteten befohlen3, sie sollten gebührend gottesfürchtig sein, s. S. 227. Noah,,wandelte mit Gott" wie Henoch 5, 24 s. S. 222. Die Rettung Noahs (= bab. Ut-napištim - Xisuthros) entspricht der Entrückung Henochs (Enmeduranki). Sollte es eine Überlieferung gegeben haben, nach der auch der biblische Noah (er lebte nach 9, 28 noch 350 Jahre nach der Sintflut!) entrückt worden ist? Der Ausdruck bei J 6, 8,,er hatte Gnade bei Fahve gefunden" ist spezifisch israelitisch.

Zu 3.

Im babylonischen Bericht und bei Berosus geschieht die Offenbarung im Traum. Auch 1 Mos 6, 13 kann Traumgesicht gemeint sein. Die spätere jüdische Zeit hat in apokryphischen Dichtungen den Verkehr Gottes mit Noah ausgemalt.

1) Atarhasis ist Variante des Namens Atraḥasis.

2)

zu lesen, s. Winckler F. III, 396.

3) Zur Stimme bei der Himmelfahrt vgl. auch Apk 11, 12!

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