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Zeiten her die Brücke zwischen den Euphratländern und Ägypten1. Den Babyloniern bot es besonders in den Zeiten, in denen der Zugang zum persischen Meer durch das in seiner geschichtlichen Bedeutung noch dunkle, mächtige,,Meerland" verschlossen war, den erwünschten ,,Weg nach dem Meere", nach den Häfen des Mittelmeeres. Die babylonischen Karawanen und Heereszüge gelangten dahin auf demselben Wege, der in der AbrahamsWanderung angegeben ist, über Harran, den Euphrat bei Biredjik

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überschreitend. Alte Datierungslisten 2 zeigen, daß längst vor der Hammurabizeit die Könige von Ur, das als Heimat Abrahams gilt (S. 329 f.), Beziehungen zum ,,Westlande" hatten 3. Gudea,

1) Wie schwer es der alten Auffassung fällt, diese monumental bezeugte Tatsache in Rechnung zu ziehen und die alte Voraussetzung aufzugeben, die das Bibelland gewissermaßen als ein abgeschlossenes Gebiet ansah, bezeugt die S. 252 Anm. 1 zitierte Stelle von Wellhausens Geschichte Israels und Judas. In Löhrs Geschichte Israels heißt es:,,Kanaan war die Brücke für den Weltverkehr zwischen Asien und Afrika und doch gleichzeitig ein abgeschlossenes, dem Verkehr entzogenes Land." 2) Scheil in Recueil d'archéologie égypt. assyr. vol. 17.

3) Auch zu Arabien? Die lokalen Ansetzungen Hommels, Altisr. Überl. 37, nämlich Imgi, Sâbu und Ki-maš (nach Scheil letztere beiden nach Elam zu), sind nicht genügend gesichert. Zu den Beziehungen zwischen Ur und dem,,Westlande" s. 1. c. S. 57; H. Winckler, Gesch. Isr. II, 296.

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Eisen aus Meluh und Diorit aus Magan. Die auf die Zeit um 3000 zurückführenden Omina beschäftigen sich häufig mit den Ländern, durch welche die nach Westen führende Heerstraße geht (das Reich der kiššati, zu dem Harran gehört, und Suri) und mit dem ,,Westlande" selbst 1.

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III R 59, 5: „Wenn am 14. Adar eine Mondfinsternis in der ersten Nachtwache eintritt, so gibt sie das Vorzeichen für den König der kiššati, Ur und Mar-tu (Amurrû)" 2.

III R 58, 1:,,Wenn der Mond am 30. Tebet sich zeigt, werden Suri die ahlamû (Nomaden) verheeren, ein fremdes Volk wird das Land Mar- tu (Amurrû) erobern."

Insbesondere wird von den babylonischen Königen Sargon (um 2800) 2800) und seinem Sohne Naramsin eine Ausdehnung der Herr

Abb. 87: Naramsin, Sargons I. Sohn.

1) In den Fragmenten der Bibliothek Asurbanipals wird,,das Westland" zehnmal in astrologischen Zusammenhängen genannt, s. MVAG 1903, 48. Dasselbe Interesse für das Westland setzt Mt 2 voraus. Die Magier haben an einer Konstellation im Osten ein Ereignis im ,Westland" gelesen, das auch für sie von Bedeutung ist, s. BNT 50 ff.

2) Dieses Orakel enthält alle drei Stationen der Abrahamswanderung; denn zu dem Reich der kiššati gehört Harran, vgl. meinen Art. Harran in RPTH 3.

Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

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schaft nach dem ,,Westlande" und darüber hinaus berichtet 1 und zwar in einer Weise, die erkennen läßt, daß es zum natürlichen Interessengebiet Babyloniens längst gehörte. Ihre Taten sind uns leider nur fragmentarisch als ,,Omina" in der Bibliothek Asurbanipals aufbewahrt, und zwar ist bei jedem Ereignis die Konstellation angegeben, unter der es geschah.

Abb. 88: Siegesstele Naramsins 2.

In der Urkunde, die die Neugründung Babylons durch Sargon berichtet hat, heißt es:

,,Sargon, der unter dem Vorzeichen die Regierung [nach dem Gebiete von] Babylon ver[legte], die Erdmassen in der Umgebung (?) des Tuna-Tores wegräumte ... [nach dem Muster (?)] von Agade eine Stadt baute, sie [Babi]lu nannte"

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....

Eine weitere Omina-Urkunde berichtet die Unterwerfung Elams:

,,Er warf das Meer nieder und wendete sich gegen Gutium (Armenien), er warf Gutium nieder und wendete sich gegen Elam, er warf Elam nieder und . . . . ."

Sodann heißt es in einer Ur

kunde:

,,Sargon, der (unter dem Vorzeichen . . . . . .) .... hinaufzog, einen widerstandsfähigen Gegner nicht fand, seinen Schrecken über

das Meer des Westens überschritt, drei Jahre im Westen [verweilte, das Land] eroberte, es einigte, seine Bildsäulen im Westen [aufste]llte, ihre Gefangenen in Menge über das Meer führte."

1) Abb. 86 Sargons Siegel. Zur Geburtslegende Sargons s. zu 2 Mos 2. Abb. 87 Naramsin. Abb. 88 Feldzug Naramsins, in der Darstellung auffällig verwandt mit dem mykenischen Schlachtendenkmal Abb. 89, s. hierzu und zum Folgenden Winckler, AO VII, 2, S. 12. Sargon galt als Typus babylonischer Herrschermacht. Der Begründer der letzten assyrischen Dynastie nennt sich Sargon der Zweite. Er will ein neues Weltzeitalter eröffnen; 350 (Welten-Mondjahr) Könige hätten vor ihm regiert. Nach dem Vorbild Sargons I. stellt er in Kition auf Cypern seine Bildsäule auf. 2) Sie stellt den Triumph der Babylonier über die Elamiter dar. Die babylonische Inschrift ist von den Elamitern, die später die Siegesstele als Beutestück nach Elam schleppten, teilweise ausgekratzt und

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Abb. 89: Bruchstück eines silbernen Bechers aus einem mykenischen Grabe. (Nach Perrot-Chipier, histoire de l'art.)

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Woher hatte Sargon

die Schiffe? Baute er sie selbst? Oder lieferten sie ihm die Küstenstädte? Jedenfalls bestanden die späteren phönizischen Städte längst. In einer Inschrift, die sich auf Sargon oder seinen Sohn Naramsin bezieht, heißt es, daß ihm,,Könige der Meeresküste" aus 32 Städten gehorchten.

Unsre Abbildungen 90-95 sollen die Kultur

Abb. 90: Altbabylonischer Ziegenkopf nach Hilprecht aus Fara bei Babylon.

durch eine Inschrift des elamitischen Herrschers Šutruknaḥunte ersetzt worden. Die Astralgötter können auf Abb. 88 übrigens auch als ,,Weltregenten" gelten.

Babyloniens illustrieren, deren Einflüsse seit den ältesten uns bekannten Zeiten auch das Gebiet des späteren Bibellandes überfluteten 1.

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Abb. 91: Altbabylonische Spinnerin (Gudea-Zeit). Ein neueres Bild gibt es m. W.

Gefunden in Susa 2.

vorüber; die alte Heeresstraße bei den Denkmälern ist fast ungangbar. Am rechten Ufer wurde eine Inschrift Nebukadnezars gefunden. Abb. 97 zeigt zwei der Monumente, ein ägyptisches und ein assyrisches (Asarhaddon). Leider sind die übrigen noch nicht

1) Abb. 93 und 94 ist ein höchst instruktives Beispiel für die durch die Jahrtausende gewanderten Wappen - Motive. Der Askulap-Stab und die Wappen-Adler auf der Gudea-Vase und Entemena-Vase Abb. 95. Ein anderes Beispiel der Wanderung s. S. 290 f. und Hommel, Grundriß S. 122 Anm. 1 (die zwei Löwen). Für das Wappen der Gudea-Vase hat Hommelib. 112 Anm. 4 auf ein altägyptisches Pendant hingewiesen.

2) Hinter der königlichen (?) Spinnerin steht die Sklavin mit dem Wedel. Die Spinnerin sitzt mit eingeschlagenen Beinen auf einem Schemel.

Das

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Abb. 94.

Abb. 93.

erschienenen Theokritos - Ausgabe.

Bild ergänzt unsre Bemerkun- Verlegerzeichen einer in Rom im 16. Jahrh. n. Chr. gen zu 1 Mos 18, 4.

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