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I Mos 14, 8,,Vier Könige gegen fünf." Die „,fünf“ ist die Zahl des Drachenkampfes, wird deshalb besonders hervorgehoben (s. S. 72. 86. 362 Anm. 1).

בארת) sanken in Gruben

I Mos 14, 10 f. Die Könige von Sodom und Gomorrha verbôr!) im Tale der Dämonen. Sodom, der Aufenthaltsort Lots, trägt Unterweltscharakter. Die spätere Überlieferung hat in Erinnerung an Sodoms Geschick und den Charakter der Gegend des toten Meeres Asphaltgruben (8) daraus gemacht.

1 Mos 14, 13 ff. kommt Abram, der Hebräer (!), zu Hilfe. Abram wohnte in Sichem beim Weltenbaum More1, s. S. 337 (13, 8 Mamre in Hebron überträgt die Geschichte auf den südlichen Schauplatz, s. oben S. 337) mit drei Bundesbrüdern 2 (b). Um Lot zu befreien,,,zählte"3 Abram seine 318 hanîkîm, die in seinem Hause geboren waren, und jagte nach bis Dan." „Da teilte er sich über sie (gegen sie) des Nachts, er und seine Knechte, und schlug sie." Das Teilen in drei Teile gehört zu den Motiven des Mondkampfes, entspricht den drei Wachen während der Mondzeit, weshalb die Nachtwachen auffällig hervorgehoben werden. Dasselbe finden wir in dem mit mythologischen Motiven des Mondkampfes ausgestatteten Kampfe Gideons gegen die Midianiter Ri 7, 16, Sauls gegen die Ammoniter I Sa 11, 11 und in den Kämpfen bei Gibea und Michmas 6.

1) 1 Mos 12, 6, vgl. 5 Mos 11, 29 f. in der Nähe des Garizim und Ebal. 2) Mamre, 'Eškôl und 'Aner (‘Enak?). In ba'alê berît liegt Anklang an den Ba'al berît in Sichem Ri 8, 33; 9, 4 (Kultort auf Garizim oder Ebal). Auch Isaak verbündet sich mit 3 Männern durch Schwur-Bündnis (berît): Abimeleḥ, Ahuzat und Phikol 26, 26 ff. Er bewirtet sie, wie Abraham die 3 Männer, die ihn besuchen 18, 2 ff. und erhält dann die Erfüllung eines Wunsches: seine Leute finden Wasser.

3) Zu den Varianten s. Kittel, Biblia, Sept. noivunoɛ.

+) Nur an dieser Stelle. Es ist astrales Motivwort, das zum Mythus der Befreiung der Sonne aus der Unterwelt (Lot) durch den Mond gehören muß: die 318 Nächte, an denen der Mond sichtbar ist, helfen beim Kampf des Mondes gegen die Mächte des Südlandes (Sonne). Wir erinnern uns an den Sonnencharakter des Hanok (Henoch), der 365 Jahre alt wurde, und an das hanûka-Fest der Sonnenwende, s. S. 221 Anm. 7 und Winckler, Krit. Schr. IV, 64, F. III, 407. Die hanîkîm sind eine geweihte Schar des Sichem bundes wie die auserlesenen Jünglinge im Sichembunde Ri 7, 1 ff. (s. Erbt, Ebräer S. 76 f.)

5) Winckler 1. c. 407. Das Teilen gehört zu der Zeitbestimmung,,des Nachts"; Kautzsch, Gunkel u. a. übersetzen ungenau.

6) S. Winckler, Gesch. Isr. II, 139. 157. Auch Hi 1, 17 finden wir das gleiche Manöver, es scheint feststehendes Motiv für Kampferzählungen geworden zu sein.

I Mos 14, 18: Und Malki-şedek, der König von Šalem, brachte Brot und Wein heraus; derselbe war ein Priester des El-eljon. Šalem ist wenigstens in der späteren Auffassung (vgl. Ps 76, 3) poetischer Name Jerusalems. Vgl. Jos 10, 1: Adoni-sedek, König von Jerûšalêm. In den Amarna-Briefen begegnet uns eine Reihe von Briefen aus Urusalim (s. Abb. 121), was hebräischem Jerûšalêm entspricht1. Die Deutung als ,,Friedensstadt" ist spätere Volksetymologie. Der

Fürst und Statthalter Abdihiba von
Urusalim sagt von sich:

Siehe, was mich anlangt (was das Gebiet dieser Stadt Urusalim nalangt), so hat nicht mein Vater, nicht meine Mutter mich eingesetzt (es mir gegeben), sondern der Arm des mächtigen Königs hat mich eintreten lassen in mein Stammhaus (hat es mir gegeben). KB V 102, 9 ff.; 103, 25 ff. (s. Hommel, Altisr. Überl. 155).

Die Aussage:,,nicht mein Vater, nicht meine Mutter, sondern göttlicher Berufung auf den Königsthron kann ich mich rühmen" - gehört zum mythologischen Requisit der Königsberufung. Es ist das Motiv der geheimnisvollen Herkunft, s. darüber ausführliches S. 408 ff. bei Mosis Geburt. Der König stellt sich damit als Bringer eines neuen Zeitalters, als eine Errettergestalt hin. Eine Reihe von Beispielen dafür findet sich BNT S. 29 f., andere werden zu 2 Mos 2, 2 beigebracht werden. Moses wird nach 5 Mos 33. 9 ff. (s. zu dieser Stelle S. 408 u. 378) mit demselben Motiv ausgestattet: der von seinem Vater sagt und zu seiner Mutter sagt: ich habe sie nicht gesehen [und der seinen Bruder nicht kennt und von seinem Sohne nichts weiß]2. Es ist dasselbe, wenn Gudea zur Himmelskönigin sagt:,,Ich habe keine Mutter, du bist meine Mutter; ich habe keinen Vater, du bist mein Vater." Der Hebräerbrief verwendet dasselbe Motiv bei Malkiṣedek, dem König von Salem, Hbr 7, 3: Melchisedek sci ἀπάτωρ, ἀμήτως, ἀγενεαλόγητος ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister".

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Abb. 121: Brief des Abdihiba aus Urusalim an Amenophis IV.

),,Stadt des Šalem"? Šalem, assyr. Šulman ist vielleicht eine Bezeichnung Ninibs. In der Nähe von Urusalimmu erwähnen die AmarnaBriefe eine Ortschaft Bit-Ninib, s. Zimmern KAT3 475 f.

2) Die Klammer ist vielleicht Glosse eines Redaktors, der das Motiv der geheimnisvollen Geburt nicht mehr kannte.

Der mächtige König“ ist in der erwähnten Stelle zunächst Amenophis IV. (Chuenaten), ein religiöser Reformator, der eine eigenartige Form des Sonnenkultus an Stelle aller andern ägyptischen Götterkulte setzte und für diesen Kult als heiliges Gebiet jene Stadt baute, die unter den Trümmern von Amarna liegt. Während andre Pharaonen sich damit begnügten, sich mit dem Sonnengotte zu vergleichen, wollte Chuenaten als die Inkarnation des einen großen Gottes verehrt sein. Die Statthalter von Kanaan gehen natürlich gehorsam auf die Forderung ein. Sie versichern dem König:,,Siehe, der König hat gelegt seinen Namen auf Jerusalem ewig, deshalb kann er nicht verlassen das Gebiet von Jerusalem." Aber hinter dieser Verbeugung vor Pharao verbirgt sich gewiß eine höhere religiöse Einsicht, die der Religion Abrahams wenigstens verwandt sein kann. Zwischen Abrahams Religion und der Religion des Priesterfürsten Malkiṣedek besteht jedenfalls eine religionsgeschichtliche Verbindung, über die noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Die mehr oder weniger klar erkannte Anbetung ,, Gottes des Höchsten" verbindet Abraham, den Babylonier, mit dem frommen Fürsten der Kanaanäer.

Die Verbindung mit Jerusalem gehört einer späteren Deutung an. Der Schauplatz ist Sichem, s. S. 348. Aus Sichem muß Abraham der segnende Priester entgegenkommen (vgl. Erbt, Ebräer, S. 74 ff.). Salem ist Variante von Sichem1. 1 Mos 33, 18 ist ein Zeugnis dafür erhalten: „Jakob kam nach Salem, der Stadt Sichems2." El-eljon, der Gott Malkiṣedeks, ist dann identisch mit dem in Sichem (auf Ebal oder Garizim) verehrten El-berit in Sichem (so Ri 9, 46 statt Ba'al-berit 9, 4, vgl. S. 348). Der Segen Malki-sedeks lautet (14, 19f.):

S. 97

„Gesegnet sei Abram dem 'El-eljon,

dem Himmel und Erde gehören.

Und gesegnet sei 'El-eljon,

der deine Feinde in deine Hand gegeben hat.“

Er erinnert an Segenssprüche der Keilschriftliteratur, vgl.

1) S. jetzt Winckler F. III, 441 (auch zum Folgenden) gegen die frühere Meinung KAT3 424.

2) Die alten Übersetzungen haben richtig so gelesen, nicht wohlbehalten“. 34, 21 werden die Jakobsleute in Sichem aufgenommen: „Sie sollen šelêmim mit uns sein"; wenn das auch,,im Frieden leben mit uns" heißt, so ist doch absichtlich das Motiv des Namens hineingewoben.

Gunkel, Genesis 261, ist geneigt, Malkî-ṣedek für eine geschichtliche Persönlichkeit zu halten und zicht daraus weitgehende Schlüsse: Jerusalem sei wohl in vorisraelitischer Zeit Sitz eines bedeutenderen Städtebundes gewesen, wie ja Jos 10 der König von Jerusalem als Haupt eines kanaanäischen Städtebundes erscheine; an diese jerusalemische Tradition habe das spätere Judentum angeknüpft, wie etwa die deutschen Kaiser als Nachfolger der römischen Cäsaren erscheinen wollten, und Ps 110 bezeuge dann, wie die höfische Tradition von Jerusalem Wert darauf legte, daß der König Jerusalems Nachfolger Melchisedeks sei1. Der Schritt von der Anerkennung der Geschichtlichkeit des kanaanäischen Priesterfürsten Melchisedek von Jerusalem bis zur Anerkennung der Geschichtlichkeit des Hebräers Abraham von Hebron ist nicht allzuweit.

I Mos 14, 3. 8. 10: Statt siddîm ist šêdîm zu lesen 2. Man vergleiche die Rephaim (eig. Totengeister), die als mythisch ausgemaltes Dämonenvolk erscheinen 5 Mos 2, 11. 20; Jos 12, 4 etc.

14, 20 ist poetisches Motivwort für ,,geben", wie Ho 11, 8, das voller Motive ist, vgl. Koh 4, 9 daraus erklärt sich die lexikalische Schwierigkeit. Ebenso ist 15, 1 zu lesen: „ich will dir deinen Lohn geben (nicht: ich bin dein Schild)" 3.- Übrigens gibt nicht Abraham dem Malkiṣedek, sondern umgekehrt Malkiṣedek Abraham den Zehnten.

14, 21 ff. Der König von Sodom will Abraham die gesamte Beute überlassen. Abraham will nur das beanspruchen, was die

1) Wir erklären dies,,Priestertum nach der Weise Melchisedeks" nicht aus dem politischen, sondern aus dem religiösen Gedankenkreis. Der weitherzige, priesterliche (,, du bist ein Priester nach der Weise Melchişedeks“) Dichter legte Wert auf die Tradition von dem frommen Priesterfürsten der Kanaanäer, der den Abraham gesegnet hat, in dem alle Heiden Segen empfangen sollen (Ps 72, 17% Sehr beachtenswert ist Erbts Hypothese (Ebräer 74 ff.), der in Ps 110 eine auf Jahve und Zion umgedichtete Liturgie bei der Inthronisation des Priesterfürsten von Sichem sieht. Zu der Übertragung von Sichem auf Jerusalem s. S. 350.

2) So schon Renan, s. zu 5 Mos 32, 17; Ps 106, 37. An den beiden letztgenannten Stellen sind es Dämonen, denen Opfer gebracht werden. Die Anbetung der Dämonen, Schutzgottheiten, des Hauses und Tempels, wird zu beurteilen sein, wie bei den „Teufelsanbetern" im heutigen Tigrislande. Man opfert ihnen, um Schädigung abzuhalten (vgl. 3 Mos 17, 7). Es ist nicht ausgemacht, daß „Opfer den Dämonen im Babylonischen nur gebracht worden sind, soweit es sich um Totengeister handelt“. — Das Wort ist babylonischen Ursprungs. Man unterscheidet in der babylonischen Dämonologie einen bösen und einen gnädigen šêdu. Hitzig und Wellhausen schlagen auch für Ho 12, 12 šedim statt vor und Hoffmann, Phöniz. Inschriften S. 53 liest Hi 5, 21 šêd statt (s. Zimmern, KAT3 S.461). 3) Winckler F. III, 411.

*) Der Text ist verdorben, s. Sievers, Metrische Studien 273.

Im

Leute bei der Plünderung an sich genommen haben1. übrigen will er nichts annehmen „,vom Faden bis zur Schuhsohle" Es ist eine der Motiv-Redensarten, mit denen das Ganze bezeichnet wird (Milch und Honig, Weinstock und Feigenbaum, oben und unten, eliš u šapliš, im kosmischen Sinne Oberwelt und Unterwelt).

Winckler hat erkannt, daß in Faden und Schuhriemen die gleichen Gegensätze liegen, die das Oben und Unten im Mikrokosmos und in jedem Mikrokosmos, der das Ganze wiederspiegelt, bezeichnen. Aus der Märchenwelt kennen wir den Gegensatz von Schneider und Schuster, wobei immer der Schneider der Gute ist und der Schuster der Böse, entsprechend Mond und Sonne in Opposition, Oberwelt und Unterwelt, s. S. 32, die Dioskuren als feindliche Brüder). Der Faden entspricht dem Schneider, die Schuhsohle dem Schuster. Vgl. die Legende in der Muhammedlegende Ibn Hišam 765, wo Gewand und Sandale die Gegensätze noch besser bezeichnen.

1 Mos 15, 1 und 12ff. (Ekstase), s. S. 334, zu 15, 1 (; nicht Schild) s. S. 351.

I Mos 15, 2f. ist der Text verdorben.

,,Herr Jahve, was kannst du mir geben, da ich kinderlos bin und der Sohn des Mešek meines Hauses (ben-mešeķ bêtî, eine Wortspiel-Glosse fügt hinzu: das ist dammešek)2, Elicser [Und Abram sprach: mir hast du nicht Nachkommenschaft gegeben, siehe ein Sohn meines Hauses wird mich beerben. Elieser ist darum vielleicht mit Winckler direkt als muškênu (es ist dann zu lesen []) zu fassen, d. h. nach dem Cod. Hamm. ein,,Freigelassener", eine Stufe niedriger als Ismael, dessen Rechtsstand S. 355 f. besprochen.

1) bas, assyr. akâlu (Id. Ku) schon auf der Geierstele E-an-na-tums, Vorders. 6, 15 (Thureau Dangin VAB I, 13), wo der Patesi von Giš-hu nach den Beschlüssen seines Gottes mit seinen Leuten das geliebte Gebiet des Ningirsu „fraß“. Daß die Erklärung,,was sie gegessen haben“ unmöglich ist, hat Winckler F. III, 410f. gezeigt. Die Bedeutung,,was sie bei der Plünderung geschluckt (vgl. arab. 'akal) haben“ ist m. E. dem ,,gestohlen haben“ vorzuziehen trotz des verlockenden Motivs. Plünderung ist Kriegsrecht, nicht Diebstahl. Dieselbe Bedeutung hat akâl 31, 15 f.: Laban hat die tirḥâtu (s. S. 358) für seine Töchter geschluckt".

2) Der Glossator spielt auf die ihm bekannte Verbindung der Überlieferung mit Damaskus an (s. S. 331), wie bereits ATAO1, S. 184 vermutet wurde. Dazu kommt vielleicht, daß ben-mešek und dam-mešek als Wortspiel-Variante aufgefaßt werden sollen; wie ben Sohn, so wäre nach II R 36, 57 eventuell auch dam Sohn (II R 36, 57 da-mu mâru. worauf mich Hommel aufmerksam macht).

3) ben bêtî, das fatale mešek, ist in der Dublette unterdrückt.

*) Die Schreibung mit k steht nicht unbedingt dagegen, aber ist doch immerhin bedenklich.

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