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würde1. Die Annahme würde weitgehende Konsequenzen haben und die Hypothese stützen, nach der der gesamte Opferkult auf Aaron zurückgeht und zunächst nichts mit der Thora Mosis zu tun hat, deren Charakteristikum Mi 6, 8 angibt 2.

2 Mos 4, 24 ff., s. S. 325 Anm. 2.

2 Mos 5, 1a 3, vgl. 7, 15 ff. (E) treten Moses und Aaron vor Pharao mit dem Spruch des ,,Gottes der Ebräer". Sie wollen in der Wüste (drei Tagereisen weit, am Horeb, s. S. 414f.) ihrem Gott opfern, damit er sie nicht überfalle mit Pest oder Schwert 3. 8, 25 macht Pharao das Zugeständnis: opfert eurem Gott im Lande (auf ägyptischem Gebiet). Der Gegensatz ist: sie wollen ,,eine Pilgerfahrt machen" (jahoggû 2 Mos 5, 1); das Wort ist in dem arabischen Wort für Pilgerfest (hagg) noch heute lebendig, hebräisch ist es die Bezeichnung für alle drei Wallfahrtsfeste. Bei diesem Wallfahrtsfeste sollen Schlachtopfer und Brandopfer dargebracht werden 10, 25.

2 Mos 7, I s. S. 410. Moses ist Schweiger, Aaron Redner, wie bei den Ismaeliten jeder Mahdi ein şâmit (Schweiger) ist und einen nâtik (Redner) hat. Es handelt sich auch hier um die das All repräsentierenden Gegensätze, wie wir sie z. B. S. 371 fanden".

Die Pesah-Feier.

Was für ein Fest wollte man in der Wüste am Gottesberge feiern? Doch wohl das Pesah-Fest, das dann in der Auszugsnacht gefeiert wurde, nachdem sich die Wallfahrt durch die Weigerung des Pharao verzögert hatte. Die Terminangaben 12, 1 ff., die im jetzigen Text zu P gehören, werden auch für den Bericht des E anzunehmen sein: Am Vollmondstage des Neujahrmonats ist Pesah-Fest. Pesah heißt „Vorübergang“, babyl. nibiru. „Jahve geht vorüber 6". Der astraltheologische Hintergrund kann von der Sonne oder vom Monde (nibiru dem Stamme Levi verbindet, wofür die Genealogie 2 Mos 6, 16 ff. geschaffen wurde. Die Bezeichnung ah mag zu Hilfe gekommen sein.

7

1) Der Name 'Aharôn ist mit der Determination ôn (= ân) spezifisch minäisch, vgl. Salhân, 'Alahân in den Inschriften; vielleicht hat er in der Inschrift Euting 25 im Namen Aharôn (Hommel) eine direkte Wiedergabe. 2) Erbt, Die Hebräer, S. 82. 3) Zu den Strafgerichten vgl. Ez 14, 21. *) J? der Begriff paßt in dieser Bedeutung sehr gut zur Erzählung von E. 5) S. Winckler, Ex oriente lux II, 1, S. 35.

) Der Nachweis, daß die Entstehung der mosaischen Religionsformen sich in einer Umgebung vollzieht, die astrale Kultformen hat und zwar unter Hervorhebung des Mondes, ist das Verdienst von Nielsen.

7) Das schließt nicht aus, daß man auch an ein Wortspiel mit pašaḥu ,,besänftigen (die erzürnte Gottheit)" dachte, s. Zimmern, Beitr. 92.

Sommersonnenwende, nibiru des Mondes

=

Voll

der Sonne mond im kritischen Monat der Sonnenwende oder der Tagesgleiche, je nachdem, s. S. 34f.) hergeleitet sein. Hier handelt es sich um den Mond. Die Neujahrsvollmondnacht ist,,die Nacht der für Jahve", d. i. die Nacht der Mondbeobachtung (massartu). In dieser Nacht herrscht nach babylonischer Anschauung Ninib-Mars, dem der Nibiru-Punkt gehört; er heißt mušmît bûli,,, der das Vieh tötet“, darum opfert man erstgeborenes Vieh. Dem pesah des Gottes der Hebräer liegt die gleiche Vorstellung zugrunde. Jahve,, geht auf" (jôse') über Ägypten, kulminiert ('abarti) und schlägt die Erstgeburt (alle Erstgeburt, s. 2 Mos 13, 12f.), aber der Würger,,zieht vorüber" an den Häusern der Kinder Israel. Die Strafe, die bei Unterlassung des Opferfestes drohte 5, 3, trifft die Ägypter.

Das Vorüberziehen des Würgers wird 12, 7 durch Bestreichen der Türpfosten mit Blut erreicht.

1 Türpfosten ist das ass. manzazu. Das Wort bedeutet,,Standort", als Türpfosten,,Standort" kat exochen, Standort der Gottheit. Die Obelisken am Tempeltor zu Theben heißen assyrisch manzazu, s. S. 494 Anm. 3. Was beim Tempel die Säulen am Eingang sind, s. zu 1 Kg 7, 15 ff. und vgl. Am. 9, 7, wo Säulen und Schwellen mit Altären in Verbindung gebracht sind, das sind beim Privathaus die Türpfosten. Darum hat zu 21, 6,,und es soll ihn sein Herr zum Gotte führen" der Glossator hinzugefügt:,,und er soll ihn zu der Tür oder zum Türpfosten führen" 2. Wenn die Israeliten am Hauseingange etwas Heiliges anbrachten (2 Mos 12, 7; 1 Mos 4, 7; 5 Mos 6, 8; Jes 57, 8), so liegt der Gebrauch auf derselben Linie. Die der späteren Juden, die an der Türpfoste befestigte Scheide, in der die Stelle 5 Mos 6, 4–9 auf Pergament geschrieben steht, hat ihren Namen vom (heiligen) Türpfosten 3.

מזוזה hcilige

Nach arabischer Anschauung liegt im Türpfosten der Schutz gegen feindliche Mächte. Züchtigung eines Kindes auf der Schwelle bringt Unglück. MDPV 1899, 10, Nr. 19. Vgl. Trumbull, The treshold covenant. Zur Schwelle als Sitz der Gottheit s. zu Jos 6, 26. Unser Hufeisen an der Türschwelle deutet auf verwandte germanische Vorstellungen; das Hufeisen ist wohl Wotans Zeichen.

1) Es kann Mondfinsternis in der Vollmondnacht eintreten; s. hierzu und zu pesaḥ überhaupt Winckler, Krit. Schriften IV, 65 ff.; MVAG 1901, 206; Nielsen S. 144 ff. Die Festschilderung bei P geht auch nach dem Mondkalender: Am 10. Tag (7 Tage nach Neumond) Auswahl des Opfertieres, am Abend des 14. Opferung, in der Vollmondnacht Opferungszeit (am Morgen, wenn der Mond untergeht, muß alles erledigt sein 12, 7 ff.), dann 7 Tage, von Vollmond bis zum letzten Viertel: Essen der maṣṣot. Der Vollmondstag und der 7. Tag nachher sind Ruhetage! (12, 14-20), s. S. 186 f.

2) S. Winckler OLZ 1901, 250. Zur entsprechenden assyrischen Sitte s. Nachträge.

3) Zu den priazrýgia (Schutzmittel gegen böse Geister; auch die Mezuza ist ein qvhaztýotor) s. BNT, 102..

Das Bestreichen der Türpfosten mit Blut setzt für die Religion der „Väter" eine Bekanntschaft mit einem Sühnopfer voraus1, von dem unsre Quellen der israelitischen Urgeschichte nichts wissen (s. S. 325). Aber die Masseben, die in Kanaan gefunden wurden und die ebenfalls mit Blut bestrichen wurden, vertreten den Türpfosten und bezeugen den Ritus für die vorisraelitische Zeit Kanaans (s. S. 317. 325). Der Würgengel geht vorüber hier ist im Sühnopfer bereits die blutige Arbeit verrichtet; das ist der ursprüngliche Sinn. Das ,,Bestreichen der Schwellen mit Blut" ist vielleicht auch in den babylonischen Ritualtafeln bezeugt. Dort heißt es 2 Nr. 26, 3, 20:

,,Der Beschwörer soll zum . . . . . . -Tore hinausgehen, ein Schaf im Tor des Palastes opfern, mit dem Blut dieses Lammes die Oberschwellen (?). . . . . ." (Es ist vielleicht I. [DIB] = askuppatu zu ergänzen.)

W. R. Smith, Semiten 261, berichtet von dem arabischen Brauch, eignes Blut an die Türpfosten des Beleidigten zu streichen. Trumbull, The treshold convenant und Curtiss, Ursemitische Religon bringen Belege aus Volksleben des heutigen Orients. In der Nähe vom See Tiberias opferte nach Curtiss Beobachtungen jede Familie ein weißes Schaf ihren Vorfahren und besprengte damit die Vorderwand des Makâm (S. XV). Oder man streicht das Blut des Opfertieres auf die Türpfosten und Schwelle des Makâm (S. 206) oder man macht Blutzeichen an der Tür in Gestalt eines T (S. 217); im Irâk bestreicht man alle Türen mit Opferblut und mit dem Zeichen der blutigen Hand (S. 243); die Eingeborenen sollen es damit erklären, daß man den Heiligen die Ankunft seines Opfers ankündigen will (S. 264). Curtiss vergleicht mit Recht S. 259 den bei Ezechiel bezeugten Ritus, bei dem der Priester mit dem Blut des Sündopfers die Türpfosten des Tempels, die vier Ecken des Altarrandes und die Pfosten des Tores zum innern Hof bestreichen muß.

2 Mos 12, 2 s. S. 42; 2 Mos 12, 3 s. S. 182 Anm. 1; 2 Mos 12, 7 s. S. 325; 2 Mos 14, 21 f. s. S. 179 f. und 410.

2 Mos 14, 24:,,Fahve erhob sich in der Feuersäule und Wolke.“ Wenn Gott I Mos 15 als rauchender Ofen und als Feuerfackel durch die Opferstücke geht, so liegt die gleiche Anschauung zugrunde. Der assyrische König Asarhaddon empfängt das Orakel: ,,Ich, Ištar von Arbela, werde zu deiner Rechten Rauch und zu deiner Linken Feuer aufsteigen lassen" 3. Und bei den Klassikern heißt es oft per noctem flamma, per diem fumans significat sociis hostium adventum.

2 Mos 14, 24. Als die Morgenwache kam. 3 Mond-Nachtwachen werden gezählt, vgl. Ri 7, 19; 1 Sam 11, II u. s. S. 348.

1) NËN 8,,keine Sühne ohne Blut" Joma 5a u. ö.
2) s. Zimmern, I. c. S. 127, vgl. aber KAT3 599.

3) Abb. 132, Ištar als Walküre darstellend, diene als Nachtrag zu S. If.

Sie wurden bis in die römische Zeit für den Tempeldienst beibehalten. Ebenso kennen die Babylonier 3 Nachtwachen: bararîtu, šad muši, šad urri1.

Die heilige Pil

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Das

gerfahrt zum Berge Gottes vollzieht sich bei P nach kalendarischen Abschnitten, die Schritt für Schritt mit dem Monde rechnen 2. ist um SO beachtenswerter, als diese MondDatierungen mit der Ankunft am Sinai völlig verschwinden. Der astrale Charakter des Kultus der Hebräer zeigt sich dann nur noch in den kultischen Symbolen. Die Ortsangaben bei P spotten der Geographie. Es ist eine Himmelsreise nach dem Sitz Gottes. Die geographischen Namen werden Motive enthalten, die wir zurzeit nicht aufklären können. Die Kalender - Datierung bei Pihahirôt 14, 20 ist verloren gegangen. Nach den Textresten, die wir P zuschreiben, scheint es, als ob es für die Israeliten licht war, während die Ägypter die Dunkelheit der Nacht gehindert hat also Neumond-Zeit. Am Tage nach der Vollmondsnacht des 2. Monats kommen sie nach der Wüste Sin (Mondname), die zwischen Elim3 und Sinai liegt. 16, 9-10 befiehlt Moses,,vor Jahve zu treten"; sie schauten nach der Wüste hin (nach Osten); da erscheint die Herrlichkeit Jahve's am Himmel: der Vollmond geht auf! Wer im Orient je den Vollmond aufgehen sah, versteht, wie er die

Abb. 132:

Istar als Kriegsgöttin. Persische Zeit.

1) S. Delitzsch ZA II, 284. Schiaparelli, Astronomie 84, 89. Mt. 24, 25. Dagegen Berachoth 3b: Unsre Rabbiner lehren, daß die Nacht in vier Wachen eingeteilt werde (Sonnenrechnung).

2) Nielsen 1. c.

3) Dunkel sind die Motive im vorhergehenden Stück des vorliegenden Textes: Šur, Bitterwasser (Apk 8, 10f. wird den Schlüssel zur Lösung des Rätsels bieten; vgl. auch das Bitterwasser auf der Alexanderreise Ps. Callisthenes 3, 17) Massa und Meriba (hier müssen nach 5 Mos 33, 8 Hauptpointen einer verloren gegangenen Erzählung gelegen haben), Elim mit 12 Quellen und 70 Palmen.

4) Nielsen, S. 151, vgl. das entsprechende arabische Wort.

„Herrlichkeit Gottes“ verkörpern kann. Auch hier ist mit der Mondfeier der Ruhetag (Šabat Jahve's) scharf hervorgehoben, wie bei der Pesah-Vollmondfeier cp. 12. 17, I ziehen die Israeliten aus der Wüste Sin,,stationenweise“: lemas ehem. Der Terminus ist der Wandergeschichte bei P eigentümlich (vgl. 4 Mos 10, 6. 12. 28; 33, 1f.) und wir fanden ihn bereits 1 Mos 13, 3 bei den Motiven, die Abrahams Wanderung als Mondwanderung kennzeichnen sollen (S. 341); die „Stationen“ sollen an die Mondstationen erinnern. Am Neumondstag des 3. Monats sind sie 19, 1 (vgl. 18, 5) am heiligen Berge. Drei Tage ist Schwarzmondzeit. In diesen Tagen sollten sie sich durch Lustrationen auf die Erscheinung Gottes vorbereiten (19, 1off., in einem Zusammenhang, der im vorliegenden Text JE gehört). Am 3. Tage (19, 16), wenn das Horn geblasen wird, sollen sie an den Berg gehen. Dieser 3. Tag ist also Neumondstag. Das Horn (vgl. 4 Mos 10, 10, vgl. Ps 81, 4) verkündigt den Neumond (Hilal! s. S. 101 Anm. 1). An diesem Tage offenbart sich Gott. Nun folgt bei P wieder eine 7tägige Periode 24, 16: „Die Herrlichkeit Jahve's thronte auf dem Sinai; die Wolken aber hüllten ihn 6 Tage lang ein; am 7. Tage rief er Mose aus der Wolke zu.“ Nun ist die Reise zum Gottessitz, die bei P in das Gewand des Mond-Mythus gekleidet ist, beendet. Die Mond-Datierungen hören auf. Die Offenbarungsstätte Gottes ist vom Sinai an im 'ohel mo'ed.

2 Mos 15, 2, s. S. 336. 21, 6, s. S. 419 und Nachträge.

2 Mos 20, 4, s. S. 8 Anm. 4; 174.

2 Mos

Neunzehntes Kapitel.

Israelitische und babylonische Gesetzgebung.

Das Charakteristische der mosaischen Religion liegt im Gottesbegriff. Gott ist der Heilige, d. h. der an sich Gute, der darum eifert, weil Abweichung die Menschen ins Verderben bringt, und andrerseits der Barmherzige. Die Religionsgemeinde, die Moses am Sinai sammelt, soll das Wesen Gottes widerspiegeln und dadurch das Gewissen der Völker werden. Treibende Kraft soll Dankbarkeit für Errettung und Hoffnung auf weitere Errettung sein.

Eine auf die Gottheit zurückgeführte in Stein gegrabene Gesetzgebung fanden wir auch bei den Babyloniern im steinernen Gesetzes-Codex Hammurabis (Abb. 133f.)2. Auch Josua scheint

1) Als šabatôn mit minäischem Artikel bezeichnet, s. Aharon S. 418. Der Priesterkodex zeigt auch hier alte Ingredienzien!

2) Der Block (Abb. 133) ist 2 Meter hoch. Die 5 unteren Kolumnen sind ausgekratzt von den Elamitern, die die Stele erbeuteten. Die Einsetzung einer elamitischen Inschrift ist aus unbekannten Gründen unterblieben. Der Text kann nach alten Abschriften teilweise ergänzt werden.

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