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erwartungslieder, die mit der Geburt des Täufers Johannes und mit der Geburt Jesu verbunden sind. Für die Geschichte der Heilserwartung sind diese Lieder von hoher Bedeutung. Das Alter des Liedes ist wohl kaum zu bestimmen. Die Bearbeitung kann natürlich jünger sein als die Formeln und Gedanken. Die Motive von der „Unfruchtbarkeit" 2, 5 f. und von Jahve,,,der tötet und lebendig macht, der in die Unterwelt stürzt und heraufführt", muten alt an. Wenn am Schluß vom gesalbten König die Rede ist (2, 10), der im Namen Jahve's die Errettung bringt, so müssen wir uns im Prinzip gegen die Behauptung aussprechen, als ob solch ein Wort nur in nachköniglicher Zeit in Israel erdacht sein könnte.

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Die Erlösererwar

tung konnte im Orient zu allen Zeiten als Königserwartung ausgesprochen werden; auch im alten Israel wußte man sehr wohl, was eine rettende Königsgestalt bedeutet. Das Horn des Gesalbten ist das Zeichen göttlicher Kraft,s.S.381 Anm.3, vgl. Abb. 88 S. 290 und Abb. 69 S. 203. I Sa 2, 22 (Frauen als Dienerinnen a m Heiligtum), s. S. 281 f.

I Sa 3, 2 ff. Das Zelt Jahve's im 'ohel moed, als

festes Gebäude in

Siloh s. S. 446.

Abb. 164:

Zerschlagung von Götterstatuen. Relief aus Khorsabad;

Botta II, 114.

1 Sa 4, 13 (Eli auf dem Stuhle im Tore), s. S. 430 Abb. 136.
1 Sa 4, 19 ff. (Ikabod), s. S. 443.

I Sa 5, I ff. Das Bild Dagons ist in Stücke zerschlagen. Kopf und Hände liegen auf den Stufen zum Postament, das das Bild der Gottheit trägt 2. Das Volk mag das als einen förmlichen Kampf zwischen Jahve und Dagon empfunden haben.

1) Derselbe Gedanke als Bild der Befreiung babylonisch zu belegen, s. S. 109 f.

2) Auf dem miftan, s. zu Ze 1, 9, S. 603. es sich um die Stufen des Adyton, auf die die treten wagen.

Auch 1 Sa 5, 5 handelt
Priester nicht mehr zu

Das Zerschlagen einer Götterstatue illustriert Abb. 1641. Näheres zu Dagon und seinem Kult wurde S. 470 besprochen.

1 Sa 5, 5 (miftann icht Schwelle), s. S. 54. 483 Anm. 2. 603. 1 Sa 6, 4 ff. Goldene Pestbeulen und goldene Mäuse werden als Weihgeschenke vor der Lade niedergelegt. Die Beulen sollen wohl in effigie zum Zwecke der Heilung die Krankheit darstellen, wie es ähnlich der bekannte katholische Brauch noch heute zeigt, der wächserne oder silberne Gliedmaßen vor dem wundertätigen Bilde weiht. Dieselbe Bedeutung haben die Mäuse als Symbole der Pest. Eine goldene Maus, jedenfalls auch als Weihgeschenk benutzt, fand Ed. Glaser in Südarabien; s. Nielsen, Altarabische Mondreligion, S. 120.

1 Sa 6, 7 ff. Die Lade auf dem Kuhwagen), s. S. 444.

1 Sa 7,6(Wasserschöpfen und Trankopfer vor Jahve), s. S. 428. Die kultische Sitte3 spricht für das Alter der,,Wasserschöpfung beim Herbstfest, wie es Joh 7, 37f. wohl auch Jes 12, 3 vorausgesetzt und im Traktat Succa beschrieben wird.

Saul und David.

1 Sa 8, 11 ff. schildert eine orientalische Tyrannis. Unter andrem müssen die Söhne ,,vor dem Wagen des Königs herlaufen", buchstäblich im Trab, wie noch heute beim Selamlik. So werden wir uns Ahas zu denken haben, als er vor dem Triumphwagen Phuls in Damaskus eingezogen ist, s. S. 521 u. S. 607.

I Sa 9, Iff. Saul, Sohn des Kiš. Jahve hat ihn gesalbt zum Fürsten, und er soll Israel befreien“.

Die Beschreibung führt ihn demgemäß mit den Motiven der Errettergestalten ein: Er ist stattlich und schön (bahûr waṭôb, 9, 2, vgl. 1 Mos 39, 6 Josef, 1 Sa 16, 12 David), der schönste Mann in Israel, an Haupteslänge alle überragend (9, 2; 10, 23). Gott hat ihn auserwählt, gesalbt, und zum Erretter bestimmt. Das Werfen des Loses bestätigt die göttliche Berufung. Nach einer Quelle sucht der Erwählte,,die Esel

1) ATAO1 sicher irrtümlich unter Menschenopfer mit Fragezeichen gestellt, vgl. S. 454.

2) Die Beulen gehören nach Winckler Gesch. Isr. II, 152 dem Jahvisten an, der das Symbol (Mäuse-Pest) in die Wirklichkeit verwandelt.

3) Man schreibt die Stelle dem Deut. zu. Das mag von der Bearbeitung gelten. Aber es wird sich wohl hier wie bei dem „gekochten Opferfleisch" 2, 13 ff. und bei den Tempelfrauen (2, 22) um alte Kultuseinrichtungen handeln. Trankopfer für Jahve bezeugt auch 2 Sa 23, 16. 1) S. BNT 75. Eine Libation bei den Assyrern stellt Abb. 136 dar. 5) Der Name Šaulânu kommt babylonisch KB IV, 100 vor. Ki-i-šu heißt im assyrischen Eponymenkanon der Eponym von 755 (KB I, 201). ) 10, I nach Sept. (øów, hebr. ), s. Klostermann z. St.

seines Vaters"1. Nach einer andern Quelle wird er vom Pfluge weggeholt, um seine Retterarbeit zu beginnen 11, 5 (s. S. 53 f. 474) im Kampfe gegen den Amoniter Naḥaš, der den Bürgern von Jabeš das rechte Auge ausstechen will. Schon der (gewiß künstliche) Name Nahaš (d. h. Schlange) 11, 13 zeigt das Motiv des Drachenkampfes an. Nach siebentägiger Frist finden die Boten den Retter Saul beim Pflug. Er zerstückt die Rinder in 12 Stücke und schickt sie als drohendes Kriegsaufgebot an die 12 Stämme (ein ganz ungeeignetes Signal, offenbar mythologisch). Mit drei Heerhaufen besiegt er zur Stunde der Morgenwache die Amoniter.

Wie der Kampf gegen Jabeš, so ist auch der durchaus geschichtliche Kampf gegen die Philister astralmythologisch ausgestattet. Ein ,,Gottesschrecken“ verursacht eine Verwirrung, so daß die Feinde die Waffen gegeneinander wandten. Es ist das gleiche Motiv, wie beim Kampfe Gideons Ri 7, 16 ff., s. S. 4765 und bei der Eroberung Jerichos (S. 468 f.).

Die Errettergestalt Saul trägt Mond-Motive. Auch hier soll man das vielleicht schon aus dem Namen heraushören (Ša’ûl der Befragte, der Mond ist der Herr der Orakel). Er hat drei Söhne 1 Sa 14, 49, nach 2 Sa 21, 8 zwei Söhne und fünf Enkel. Zum Mondcharakter stimmt das Hinabsteigen in die Totenwelt (1 Sa 29, s. S. 491). Auch der Tod Sauls deutet das Motiv an. Saul tötet sich, nachdem seine drei Söhne gefallen sind. Er stürzt sich in seine Lanze. Die Philister schneiden seiner Leiche den Kopf ab, 31, 98. Der Schwarzmond (d. h. der Mond im Tode) gilt im Mondmythus als Gestalt, die den abgeschnittenen Kopf im Arme trägt. Ebenso gehört die Lanze zum Mond. Zur Lanze in den Saulgeschichten vgl. 1 Sa 18, 10 f.; 19, 10; 20, 33; 26, 22; 2 Sa 1, 6o. Münzen von Laodicea, Tiberias, Skythopolis, Caesarea am Meere, Sebaste und Aelia Capitolina zeigen die mannweibliche phöniz.-kleinas. Gottheit Onka-Mene, die allgemein als Mond (Lunus und Luna) gilt, mit der Lanze in der einen, mit einem abgehauenen Menschenkopf in der anderen

1) Auch ein Motiv der Königsberufungssage? Der Esel ist Tier des Messias, s. S. 459 Anm. 4.

2) Zur Quellenscheidung s. Winckler, Gesch. Isr. III, 153. Wir haben drei Berufungsgeschichten.

3) Der Sohn dieses Naḥaš läßt den Boten Davids, die nach dem Tode des Vaters kondolieren, den Bart halb abscheren und die Kleider bis ans Gesäß abschneiden. Der Bart ist den Orientalen das Heiligste. Zur andern Verspottung s. S. 574 f.

*) Motiv des Mondkampfes s. S. 348. 476. Winckler l. c. 155 wird mit seiner Vermutung recht haben, daß das unmotivierte Augenausstechen, das auch die Alexanderlegende verwendete, ebenfalls Mond-Motiv ist. Der historische Hintergrund könnte sein: Naḥaš wurde wie Philipp von Mazedonien (der mythische Pfeil trägt die Aufschrift: in Philipps Auge) das Auge ausgeschossen. Er will sich rächen.

5) S. Winckler 1. c. 163.

6) Anders nach 2 Sa 1, 10.

7) So wohl ursprünglich, wie der Bericht 2 Sa 1, 6 vermuten läßt,

1 Sa 31, 4 hat „Schwert“.

8) Seine Rüstung hängen sie 31, 10 im Ištartempel auf, s. S. 491.
9) S. Abb. 161 und S. 105, vgl. auch Jos 8, 18 und 26.

Hand'. Einer dieser Münzorte (Skythopolis, heute Bêšân oder Beisân) ist identisch mit dem biblischen Beth šeân, an dessen Stadtmauer die Leichen Sauls und seiner Söhne aufgehängt wurden (1 Sa 31, 8 ff.; 2 Sa 21, 12). Die Volksreligion kannte also in jener Gegend die entsprechenden Mond-Mythen. Der abgeschlagene Kopf wird auch bei der Goliathgeschichte hervorgehoben, s. S. 490 und Abb. 167.

Die persische Geschichtserzählung nach Herodot verwendet die gleichen Motive. Während Xenophon berichtet, daß Cyrus auf seinem Totenbette ruhig eingeschlummert (bei Ktesias stirbt er an einer Wunde, nach Diodor wird er gekreuzigt) berichtet Herodot I, 21, Tomyris habe nach der Schlacht den Leichnam des Cyrus geköpft, er habe den Kopf in einen mit Blut gefüllten Schlauch gesteckt und so den Leichnam geschmäht.

Auffällig ist auch noch die Hervorhebung der Krone und der Armspange Sauls, 2 Sa 1, 10. Der Mond wird mit Vorliebe als Inhaber der Krone (bel agê oder šar agê) geschildert. Die gehörnte Mondscheibe gilt als Krone. So am Schluß des S. 102 f. teilweise wiedergegebenen Mondtextes. In den Omina ist von der Krone des Mondes beim Erscheinen des Neumondes die Rede, ferner von der „riesigen Krone“, die er 5 Tage trägt (bis zum Halbmond, vgl. S. 103). Daß auch hier ein Requisit des Mythus hineinspielt, dafür spricht die Parallele bei Plutarch, Artaxerxes 17. Wie hier der Amalekiter hingerichtet wird, der Krone und Armring an sich genommen hat, so läßt dort Parysatis den Eunuchen Masabates hinrichten, der dem Usurpator Kopf und rechte Hand (die Glieder, die die Königsinsignien tragen) abgehauen hatte, s. Paton in ZNW 1901, 340.

1 Sa 9, 11 (die Steige zur Stadt hinauf). Wir haben uns die alten Städte Kanaans genau so vorzustellen, wie eine moderne Araberstadt mit ihren engen Stufengassen, die bis zur Burg hinaufführen. Auch das älteste Rom wird so ,,orientalisch" ausgesehen haben. Die Opferstätte liegt auf einer bama vor den Toren der Stadt 9, 14, s. Abb. 152 und 153. 1 Sa 9, 22 die Tafelordnung, Saul und sein Knecht an der Spitze der Geladenen, vgl. Lc 14, 8ff.

I Sa 10, 1. Ölsalbung zum Empfang des Königs. Nach einem Amarna-Brief (KB V, 37) salbte Thutmes III. den Großvater des Fürsten von Naḥašše zum König. Die Sitte ist also für das vorisraelitische Königtum in Kanaan bezeugt.

1 Sa 13, 19ff. Die Erzählung beleuchtet die trüben Zustände in Israel während der Richterzeit und erinnert an die Stelle im Deboralied Ri 5, 8: Schild ward nicht gesehen, noch Speer in Israel.

1 Sa 16, II. Davids Berufung.

Die Biographie Davids 2 hat darauf Rücksicht zu nehmen, daß die jetzt vorliegende Erzählung zwei Überlieferungen über

1) Movers, Phönizien I, 649 nach Eckhel, Doctr. num. vet. III, 336. 426. 431. 439f. 442. Hier nach Stucken, Astralmythen 54, Winckler, Gesch. Isr. II, 169.

2) Der Name Da-wi-da-nim kommt dreimal in den HammurabiKontrakten vor, s. Ranke, Personal Names S. 78. Der angebliche Name

die Jugend des Helden harmonisiert: die Geschichte von dem Hirtenknaben und Harfenspieler David, und die Geschichte von David, dem jugendlichen Helden, der erst als Besieger Goliaths an den Hof Sauls kommt. Den Kampf mit Goliath. haben beide Überlieferungsreihen I und II berichtet 1.

In Erzählung I wird Isai's jüngster Knabe in Bethlehem vom Felde hergeholt und zum König gesalbt (zur Salbung s. S. 486), 16, 1 ff. Er hat 16, 12 vgl. 18 rötliches Haar, ist schön von Augen und hat wohlgebildete Gestalt(Tammuz-Motiv, s. S. 385 u. 484 zu Saul). Er war ein von Gott Erwählter von Jugend auf (,, Jahve war mit ihm") und hatte schon in der Jugend Heldentaten vollbracht (16, 18, ausführlicher 17, 34 ff., wo von Löwen- und Bärenkämpfen erzählt ist, s. S. 480). Er ist Harfenspieler, Dichter und Sänger, und bezwingt als solcher den bösen Geist. Durch den Sieg über Goliath erweist er sich als der Erretter. Von jener Zeit an war Saul eifersüchtig, denn David war Liebling des Volkes, 18, 16. Als einst David vor Saul spielte, sucht ihn Saul, vom bösen Geist getrieben, an die Wand zu nageln.

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Abb. 165: Spielmann und begeisterter Zuhörer.
Torrelief aus Sendschirli in Syrien.

In Erzählung II vom Kriegsmann David wird die verhängnisvolle Feindschaft Sauls mit der beim Goliathkampf ausgebotenen Königstochter

Daudu eines altbabylonischen Priesterkönigs des 4. Jahrtausends, den die Ausgrabungen der Universität Chicago in Bismya zutage gefördert haben, existiert nicht. Wir geben das Bild, das mit der irreführenden Erklärung durch die illustrierten Zeitungen wandert, als nachträgliche weitere Illustration zu S. 288 wieder, s. Abb. 166 und S. 488 Anm. 3.

1) Zur Quellenscheidung s. Klostermann, B. Samuelis S. 60 ff. Die Erzählung von dem jungen Helden, der 17, 55 ff. Saul noch völlig unbekannt ist, beginnt 17, 12.

2) Saul ist nach 10, I zum gesalbt.

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*) Das gehört nach orientalischem Begriff zusammen. 16, 16 Sept. εidóra pálλew. Auf den Toren von Sendschirli (Taf. XXVIII in der Veröffentlichung des Berliner Museums) ist ein Spielmann abgebildet, dem ein anderer begeistert zuhört, s. Abb. 165.

5) Vgl. 5 Mos 15, 17 und dazu S. 419.

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