ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

die Bundesgenossenschaft1 traditionell den damaszenisch-hamathensischen Städtebund. Ahab von Israel wird in der Inschrift Salmanassars als A-ha-ab-bu Sir-i'-la-ai2 erwähnt, und es wird gesagt, er habe mit 10000 Mann und 2000 Wagen sich beteiligt 3. Salmanassar berichtet in einer Monolithinschrift* Näheres über den Feldzug vom Jahre 854. Im Gebiete von Hamath, bei Karkar, der Königsstadt des Irhuleni, am Orontes (Arantu) sei es zur Schlacht gekommen. Das eigentliche Ziel, die Unterwerfung von Damaskus, hat Salmanassar nicht erreicht. Der König von Damaskus blieb selbständig, er behielt auch die Lehnsherrschaft über Israel. Ebenso erging es beim zweiten assyrischen Angriff im Jahre 849 und beim dritten im Jahre 846 trotz der Versicherung: ich besiegte den Adad-'idri und seine Vasallen. Nur insofern steckt ein Stück Wahrheit in der Aussage, als es ihm durch sein Auftreten irgendwie gelungen sein muß, Damaskus zu isolieren und die Vasallen, unter ihnen Ahab von Israel, von Damaskus frei zu machen. Das zeigt sich bei dem nächsten Feldzug im Jahre 842, bei dem wir den König von Damaskus ohne Bundesgenossen finden. Schwer mag es nicht gewesen sein, die Vasallen lässig zu machen in der Hilfe gegen Assyrien. Benhadad hatte sich ja selbst die Feindschaft der Vasallen zugezogen. Die Stelle 1 Kg 20, 245 verrät, daß er den Versuch gemacht hat, die Könige der Vasallenstaaten zu beseitigen und damaszenische Statthalter an ihre Stelle zu setzen. Die Kriege Ahabs gegen Benhadad, von denen die Bibel erzählt, bedeuten sicher die Reaktion gegen diese versuchte Maßregel. Unter solchen Verhältnissen mag sich zum ersten Male eine assyrische Partei in Israel gebildet haben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Prophet Elisa

1) Die Zahl der Verbündeten ist unsicher; die Inschrift sagt 12, zählt aber 11 auf. Liegt auch hier absichtliche Abrundung im Sinne von S. 363 Anm. 5 vor? Die 32 in 1 Kg 20, 1 beruht auf einem Irrtum, der aus 22, 31 herübergekommen ist.

S. 247.

[merged small][ocr errors][merged small]

3) Solange uns die damaszenische Überlieferung fehlt, müssen wir auf einen klaren Überblick über die damaligen politischen Verhältnisse verzichten. Die wertvollsten Auskünfte geben uns die Annalen Salmanassars. In den biblischen Berichten des Königsbuches stehen die israelitischen Ereignisse naturgemäß im Vordergrunde und lassen relativ Unbedeutendes als Hauptsache erscheinen.

4) KT2 S. 14 ff.

5) Die Echtheit der Stelle wird m. E. mit Unrecht angezweifelt. Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

33

der geistige Führer dieser Freunde Assyriens gewesen ist. Zweifellos ist, daß der gewaltsame Thronwechsel in Israel mit dieser Parteibildung zusammenhängt. Jehu hat seinen Staatsstreich wohl unter assyrischem Schutze ausgeführt. Die folgenden Ereignisse zeigen, daß er sich dem König von Assyrien verpflichtet fühlt. Es ist ähnlich wie später unter Pekaḥ. Eine assyrische Partei stürzt den König, der neue König erkennt zum Dank für geleistete Hilfe die assyrische Oberhoheit an.

Bei der Lockerung des Vasallenverhältnisses hatte wohl auch der Thronwechsel in Damaskus eine Rolle gespielt. Als 842 das assyrische Heer erschien, lebte der mächtige Benhadad nicht mehr. Hazael Haza-'ilu schreiben ihn die assyrischen Inschriften

war König an seiner Statt. Die Bibel berichtet uns 2 Kg 8, 9-15 über den Thronwechsel.

Der keilinschriftliche Bericht über den Zug Salmanassars gegen Haza-'ilu sagt:

Stück einer Annaleninschrift (vom Jahre 842).

Im achtzehnten meiner Regierungsjahre überschritt ich zum sechzehnten Male den Euphrat. Hazaël von Damaskus verließ sich auf die große Zahl seiner Truppen und bot seine Truppen in Menge auf. Den Sanîru, einen Bergkegel im Bereich des Libanon, machte er zu seiner Festung. Ich kämpfte mit ihm und besiegte ihn. 6000 seiner Krieger erschlug ich mit den Waffen; 1121 seiner Streitwagen, 470 seiner Streitrosse, sowie sein Lager nahm ich ihm weg. Er machte sich davon, um sein Leben zu retten. Ich setzte ihm nach und schloß ihn in Damaskus, seiner Hauptstadt, ein. Ich hieb seine Parke nieder und zog bis zu den Bergen des Hauran. Städte ohne Zahl zerstörte, verwüstete, verbrannte ich und führte zahllose Gefangene weg. Bis zu den Bergen des Balira'si, einem Vorgebirge, zog ich und stellte mein Königsbild dort auf3. Damals empfing ich den Tribut der Tyrer, Sidonier und Jaua's, des Sohnes Omris.

Obelisk, Überschrift zu den Abbildungen.

Tribut Jehus, Sohnes des Omri: Silber und Goldbarren, šaplu aus Gold, zukût aus Gold, Becher (?) aus Gold, Eimer (?) aus Gold, Bleibarren, hutartu (Holzgegenstände!) für die Hand des Königs, purumḥâti* (Holzgegenstände!) empfing ich von ihm.

Salmanassar hat also 842 ohne Widerstand den Libanon überschreiten und an der Meeresküste vorrücken können, am Vorgebirge des Hundsflusses gleich den Vorfahren sein Bildnis ein

1) KT 2 S. 20 ff.

2) Hermon (vgl. 5 Mos 3, 9:

2).

3) Am Nahr el Kelb, s. S. 501, Anm. 3 und vgl. S. 292.

*) Oder budilḥâti (Stämme, von denen das Bedolaḥ - Harz kam?).

gegraben und versuchte nun, Damaskus vom Westen aus anzugreifen. Hazael versperrte ihm den Weg beim Gebirgspaß zwischen Hermon (Sanîru)1 und Antilibanon, mußte sich aber schließlich auf Damaskus zurückziehen.

Die Stadt zeigte sich als uneinnehmbar. Salmanassar mußte sich damit begnügen, seinen Zorn an den Gärten und Palmenhainen auszulassen2, welche Damaskus damals wie heute umgaben; er hat die ganze Gegend bis zum Hauran barbarisch verwüstet. Dieser Sieg brachte einen Umschwung herbei in der Gesinnung der Kleinstaaten, die ehemals Vasallen des damaszenischen Staates gewesen waren. Die assyrische Partei bekam allenthalben Oberwasser. Neben Tyrus und Sidon hat auch Jehu, der König von Israel (Ja-u-a apil Humri), jedenfalls samt seinem Aftervasallen Juda, Tribut gebracht. Diese Tributsendung ist auf dem Obelisken Salmanassars illustriert. Die Abordnung Jehus wird durch die Beischriften kenntlich gemacht. Wir haben also auf den beigegebenen Bildern die älteste Darstellung israelitischer Gestalten. Über Abb. 170 stehen die Worte:,,Tribut Jehus, des Sohnes Omris".

[graphic]

Abb. 169: Schwarzer Obelisk Salmanassars II.,

Elisa ist nach 2 Kg 8 bei seinem prophetischen Berufe auch ein zielbewußter Politiker gewesen3. Er hat bei dem Thronwechsel in Damaskus die Hand im Spiel, er leitet in Israel den Sturz des Hauses Omri. Die Motive, die wir nach den Bruchstücken der Königsbücher - Überlieferung nicht deutlich erkennen können, sind natürlich auf religiösem Gebiete zu suchen. Die Verehrer Jahve's haben vielleicht schon damals, wie später in der babylonischen Exilzeit, Verbindung mit den geistigen

1) S. S. 514, Anm. 2.

u. a. die Tributgaben Jehus von Israel darstellend.

2) Fruchtbäume abschlagen bei der Belagerung ist nach 5 Mos 20, 19 verboten. 2 Kg 3, 19 rät Elisa gleichwohl, in Moab alle Fruchtbäume abzuschlagen und alle Quellen zu verstopfen. In Friedenszeiten wurde in den Zederngebirgen wüste gehaust. S. Abb. 104 und vgl. die Klagen des Propheten Hab 2, 17; Jes 14, 8 und die Bemerkungen zu 1 Kg 5, 13 S. 494. 3) Vgl. zu dieser politischen Bedeutung der Propheten H. Winckler, Ex oriente lux II, 1, 24 ff.

Führern Assyriens oder vielmehr Babyloniens im religiösen Interesse gesucht.

Die prahlerische Darstellung der palästinensischen Tributgaben kann uns auch diesmal über den zweifelhaften Erfolg

[graphic]

Abb. 170: Einzeldarstellung vom Obelisk Salmanassars II. Tribut Jehus von Israel. Salmanassars nicht hinwegtäuschen. Auch beim nächsten Feldzug von 839' gelingt es ihm nicht, Damaskus zu erobern.

Inschrift des Obelisken (vom Jahre 839).

Im einundzwanzigsten meiner Regierungsjahre überschritt ich zum einundzwanzigsten Male den Euphrat. Gegen die Städte Hazaels von Damaskus zog ich. Vier seiner Städte eroberte ich. Den Tribut der Tyrer, Sidonier, Byblier empfing ich.

[graphic]

Abb. 171: Einzeldarstellung vom Obelisk Salmanassars II. Tribut Jehus von Israel.

Jehu ist also nicht dabei. Hazael hatte die Zwischenzeit benutzt, Israel und das von Israel abhängige Juda für seine

1) Zwischen 842 und 839 liegen einige Expeditionen nach dem Amanus, die Bauholz holen.

assyrischen Neigungen zu züchtigen und von neuem unter seine Oberhoheit zu bringen. Das berichtet 2 Kg 12, 17ff. Er muß auf dem Straffeldzuge, der bis nach Jerusalem und Philistäa führte, mörderisch gehaust haben, wie 2 Kg 8, 12 erkennen läßt. Noch Am 1, 3 erinnert mit Schrecken an die Greuel der Verwüstung und stellt das Gottesgericht fest, das dann zur Strafe über Damaskus gekommen ist. Jehu und sein Sohn Joahas mußten widerwillig unter den Heerbann von Damaskus zurückkehren. Wir erkennen es daran, daß beim letzten Zuge Salmanassars wider Damaskus 839, bei dem vier damaszenische Städte erobert wurden, Jehu nicht unter den Tributzahlenden (Gebal, Sidon, Tyrus) erscheint.

Salmanassar hat nach 839 endgiltig darauf verzichtet, den Weg nach dem Mittelmeer durch Syrien zu gewinnen. Der letzte Feldzug geht nach Tarsos, sucht also den Ausgang nach dem Meere über die kilikischen Pässe.

Die Nachfolger Salmanassars haben im Westlande wenig ausrichten können; sie waren anderweit in Anspruch genommen. Hingegen berichtet Adad-nirari III. (812–783) auf der einzigen Inschrift, die uns von ihm erhalten ist 2, er habe sich der Küstenländer Tyrus, Sidon, Omriland, Edom, Philistäa bemächtigt und ihnen Tribut auferlegt, dann habe er König Marî (d. i. wohl Benhadad III) in Damaskus eingeschlossen. Er hat also nach Salmanassars Vorbild zunächst versucht, Damaskus zu isolieren. Für Israel bedeutet dieser Zug, der unter die Regierung des Joahas fällt und etwa 803 anzusetzen ist, Vertauschung der damaszenischen mit der assyrischen Herrschaft. Die assyrische Partei feiert Adadnirari III. als den Befreier. Jahve verlich einen Retter", heißt es 2 Kg 13, 5. Es wird die Rettung vom damaszenischen Joche gemeint sein. Die spätere judäische Redaktion hat daran Anstoß genommen und hat den Namen Adadnirari ausgemerzt. Hat er doch offenbar dem Reiche Israel zu seinem alten Besitzstand verholfen, den es durch den 2 Kg 8, 12 angedeuteten Rachezug der Damaszener verloren hatte. Noch unter Joahas Nachfolger Joas wird in diesem Sinne prozessiert; 2 Kg 13, 25 redet von den Erfolgen, die Joas dabei errungen hat3.

1) Assurdaninpal (829-824) und Šamši-Adad (824- S12).

2) KT2 22 f. Es sollte dort heißen: „Rammanirari, der Assur von Kind auf mit einem Reiche ohne gleichen belehnt hat (malù katušu eig. „die Hand füllen“, s. Abb. 189 S. 571) und dessen Hirtenamt er gleich einer guten Weide (vgl. Ps. 23, 1 f.) für die Leute von Asur gemacht hat."

3)2 Kg 14, 25 wird die Situation nochmals erwähnt, und es wird dabei von Gebietsteilen gesprochen, die einst an Damaskus abgetreten

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »