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Wir deuten folgendes an:

1. Elias tritt in dem uns vorliegenden Texte unvermittelt auf, wie ein deus ex machina. Daß die Rabbinen (Berach. 58a) ihm geheimnisvolle Geburt andichten (,,ohne Vater und Mutter") entspricht den uns bekannten Motiven, s. S. 408 ff.

2. Auf Gottes Geheiß wird er von Raben ernährt und trinkt aus dem Bach. Das Austrocknen des Baches soll erzählt werden und damit die Geschichte von der regenlosen Zeit eingeleitet werden. Die wunderbare Ernährung hat keine unmittelbare Verbindung mit dem Folgenden. Sie erzählt in der Sprache jener Zeit die wunderbare unmittelbare Versorgung des Propheten durch Gott'. Die Hauptsache ist die Wasserversorgung, deren Ausbleiben vorbereitet werden soll. Und wir kennen (worauf längst aufmerksam gemacht worden ist) den mythologischen Sinn des Raben mit dem Becher am gestirnten Himmel, den die Hydra am Trinken hindert. Hygin erzählt, wie Apollo den Raben, der ihn verpflegen sollte, verflucht hat, weil er den Befehl ihn mit Wasser zu versorgen, verzögerte.

3. Die regenlose Zeit dauert 3 Jahre. Es ist eine Fluchzeit, die der Errettung vorausgeht. Dazu kommt als zweites Zeichen Gottes,,Feuer von Jahve“ 1 Kg 18, 38, das Elias' Opfer verzehrt. Die Tötung von 450 (sicher Motivzahl, etwa aus 350 verdorben?) Baalpriestern, die Elias allein und persönlich mit dem Schwert hinrichtet (18, 40; 19, 1), besiegelt den Sieg Jahve's über Baal. Bedeutet nicht auch hier die Einschränkung der Geschichtlichkeit durch die Erkenntnis ausschmückender Motive eine Befreiung?

4. Zu der vierzigtägigen Wanderung nach dem Gottesberge s. S. 62. 5. Elisa's Berufung durch den Mantel des Propheten, s. S. 497. Wie bei Saul geschieht die Berufung vom Pflug weg. Zum Sinn s. S. 53f., vgl. S. 537.,,Zwölf Rinderpaare waren vor ihm, und er selbst befand sich bei dem zwölften." Elisa schlachtet das Rinderpaar und kocht es, indem er das Holz des Pfluges zur Feuerung benutzt. Das Motiv ist uns unverständlich; es entspricht dem Zerstücken der Pflug - Rinder bei Sauls Berufung.

6. Aus den Elisa-Geschichten ist in diesem Zusammenhange 2 Kg 2, 23 f. hervorzuheben. 42 Knaben werden von Bären zerrissen, weil sie Elisa,,Kahlkopf" geschimpft haben. Die Auflösung der Geschichtlichkeit wird hier niemand gereuen. Daß Motive des Jahreskreislaufs vorliegen, dessen Siegespunkt der Prophet als Sonnenmann entspricht, scheint mir sicher. Der Bär als Tier des kritischen Sonnenwendepunkts ist in der Libanongegend monumental bezeugt, s. S. 90. Die Tonsur, denn um solche handelt es sich, gebührt dem Sonnenmann. Man lese Plutarch, Theseus cp. 5 nach und vgl. oben S. 481.

Durch die Aufdeckung mythologischer und sagenhafter Motive wird die historische und religiöse Bedeutung eines Elias keineswegs geschmälert. Die Motive bilden den Nimbus, mit dem eine vergangene Zeit ihn umgab, um entsprechend dem

1) Paulus Eremita wird in der Legende 60 Jahre von Raben mit Speise versorgt. Aus Ps 147, 9, Hi 38, 41 könnte man schließen, daß die Volkslegende ihn in Israel als besonderen Gottesvogel ansah.

Begriffsalphabet der alten Welt seine Bedeutung dem Volke verständlich zu machen1. Dieser Nimbus ist für uns weit überboten durch die Glorie, mit der ihn die Auffassung und Verkündigung Jesu und die Weltanschauung der christlichen Gemeinde umgibt.

Elias' Himmelfahrt2,,im Wetter" (2 Kg 2, 1 ff.). Was Elisa sahe, ist eine Vision, wie 6, 17, die der sieht, ,,dem Jahve die Augen geöffnet hat". Feurige Wagen und feurige Rosse sieht der Prophet. Er ruft:,,Mein Vater, mein Vater! Israels Wagen und Reiter!" Die Worte sind zunächst nicht Charakterisierung des Elias, sondern der himmlischen Erscheinung. Wie die Gestirne als Kämpfer Jahve Sebaoths gelten (S. 447), so sieht der Prophet in der Erscheinung die himmlische Kriegsausrüstung des Volkes Gottes. Als die Vision vorüber war, ist Elias zum Himmel entrückt. Daß einer der Wagen mit feurigen Rossen sein Gefährt bei der Himmelfahrt war, ist nicht gesagt.

1 Kg 20, 34. Die husôt der israelitischen Kaufleute in Damaskus sind Bazare und Stadtteile (arabisch suk), die den Fremden reserviert sind (unter Umständen mit Steuerfreiheit verbunden), neben den Bazaren der Einheimischen.

Im Mittelalter sind es die Fondachi der in orientalischen Handelsstädten vertretenen Handelsstaaten (H. Winckler OLZ 1901, Sp. 143). Genau dieselbe Einrichtung begegnet auf Schritt und Tritt in 1001 Nacht, und noch heute haben die Gewerbe ihre besonderen Bazargassen, s. Holzinger, Archäol. 132. Herodot berichtet II, 112 über gesonderte Bazare der Syrer in Memphis. Man vergleiche auch unsre Stadteinrichtungen in alter Zeit, Gerbergasse usw.

2 Kg 3. Die Moabiter s. zu 1 Mos 19, 30ff.3. David hatte mit Waffengewalt (2 Sa 8, 3) die Moabiter unter seine Herrschaft

1) Und wie zart ist die biblische Schriftstellerkunst gegenüber der späteren jüdischen Ausschmückung, die Elias als den Sonnenmann zum Vertreter der Fruchtbarkeit macht, der bei den Beschneidungen zugegen ist, und die die Erwartung der Wiederkunft des Elias bei der PassahLiturgie mit einem bizarren Liede verbindet (Gadja-Lied), das den Kreislauf der Weltgeschicke besingt, der schließlich in ausgleichender Gerechtigkeit endet.

2) Zum Motivwort für die Entrückung s. S. 222.

3) Zum Folgenden vgl. Buhl, Artikel Mesa und Moab in Hauck RPr. Th3, wo aber die mit den Inschriften zusammenhängenden Partien nach dem Folgenden zu modifizieren sein werden, ebenso Artikel Mesha von Driver und Artikel Moab von G. A. Smith, Wellhausen und Cheyne in Enc. Bibl. und H. Winckler KAT3 bes. S. 251 ff., wo die in Geschichte Isr. I besonders über 2 Kg 3 geäußerten Anschauungen modifiziert sind.

gebracht. Die dunkle Stelle 2 Sa 8, 2 von der Ausmessung sagt wahrscheinlich, daß 1/3 des Landes an den Sieger fiel, 23 bei Moab blieb1. Der Sieg ist wohl nach orientalischer Sitte durch Einführung des Landeskultus, also der Jahve-Verehrung

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besiegelt worden: Die Mesa-Inschrift Z. 18 berichtet in der Tat aus späterer Zeit, daß Geräte Jahve's aus der moabitischen Stadt Nebo fortgeführt wurden. Umgekehrt hat

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David moabitische Heiligtümer nach Jerusalem gebracht (2 Sa 8, 10ff.). Diese Trophäen wurden zu Salomos Zeiten verhängnisvoll; man hat sie wahrscheinlich zunächst in Kreisen eingewanderter Moabiter zu götzendienerischen Zwecken benutzt (1 Kg 11, 5: Verehrung des Kamoš in Jerusalem). Nach dem Buche Ruth war David selbst moabitischer Abstammung. Wir haben keine Ursache, die Geschichtlichkeit der Angabe zu bezweifeln, obwohl man I Sa 22, 3f., wo David,, für Vater und Mutter" Zuflucht in Moab sucht, eine Andeutung erwarten würde. Mit dem Sturze des Davidreiches ist Moab naturgemäß wieder unabhängig geworden. Aber während der Herrschaft der OmriDynastie wurde es von dem Nordreiche wieder in Tributpflicht gehalten. Omri hat den moabitischen König Kamoš - kân (?),

Abb. 181: Mesastein.

1) Winckler, Gesch. Isr. II, 206 Anm. 3.,,Er maß 2/3 zum Tode und das dritte Drittel zum Leben ab" ist vielleicht einfach der technische Ausdruck für diese Teilung beim Friedensschluß.

den Vater des durch die Steininschrift wohlbekannten Mesa, nach der Eroberung der Stadt Mahdaba (ca. 882) unterworfen; Aḥab hat dann unter Mesa die Unterwerfung erneuert. Zwei biblische Geschichtsquellen (2 Kg 1, 1; 3, 5) berichten dann, daß der König von Moab nach Aḥabs Tode den Tribut verweigerte. Joram zog gegen ihn zu Felde und Josaphat von Juda leistete ihm Heeresfolge1. Der Feldzug hat nicht zur Unterwerfung Moabs geführt; vielmehr kann der Mesastein, der nach dem 2 Kg 3 berichteten Feldzuge und nach dem Sturze des Hauses Omri geschrieben und aufgerichtet wurde (also etwa 842), von einer Ausdehnung seines Gebietes (nach Hôronên, jedenfalls in israelitisches Gebiet hinein) berichten. Die Angaben Mesas stimmen mit denen der Bibel völlig überein2.

Der Mesastein (Abb. 180).

Inhalt: Danksagung an den Gott Kamoš (dem Mesa nach 2 Kg 3, um seinen Zorn zu versöhnen und den Sieg zu erlangen, seinen Sohn opfert), der ihm gegen die Feinde geholfen, sein Reich erweitern und befestigen half.

1-3. Ich bin Mesa, der Sohn des ca. 908-878 Kamoš-kân,
Kamoš-kân ()3, König von Moab, ca. 878- ? (nach 842) Mesa.
aus Dibon. Mein Vater war König
über Moab dreißig Jahre, und ich
wurde König nach meinem Vater...
4-9. Omri, König von Israel be-
drängte Moab lange Zeit, denn es
zürnte Kamoš über sein Land.
Und es folgte ihm sein Sohn, und
es sprach auch er: Ich will be-
drängen Moab; in meinen Tagen
sprach er so, als ich sah meine
Lust an ihm und an seinem Hause.
Und Israel ging auf ewig zugrunde.
Es hatte aber Omri besetzt das
Land Mahdeba und darin ge-
sessen seine Tage und die Gesamt-
heit der Tage seiner Söhne vierzig

ca. 882 Eroberung der Landschaft

um Mehedeba durch Omri (in der Bibel nicht erwähnt).

876–855 Ahabs Eroberungen in Moab 2 Kg 3, 4; Mesa zahlt Tribut an Ahab.

854 843 Joram (und Josaphat) wider

Moab 1 Kg 3, nachdem gewiß 2 Kg I, I Mesa nach Ahabs Tode die Tributzahlung eingestellt hatte. Nach 3, 27 hat sich Joram schließlich zurückziehen müssen (der ,,Zorn" verhüllt den Mißerfolg).

1) 2 Chr 20 stellt die Beteiligung Josaphats als selbständigen Kriegszug dar.

2) Diese anerkannte Tatsache bildet ein wichtiges Zeugnis für die Zuverlässigkeit der biblischen Geschichtsquellen! Zu 2 Kg 3 s. bereits S. 367. Zum Text KT 100 ff.

3) Keinesfalls drei Buchstaben nach Lidzbarskis Nachprüfung des Textes, sondern nur zwei; also nicht Kamošmalik, vielleicht .

Jahre und es brachte es zurück Kamoš in meinen Tagen....

Mesa ist dann vorgerückt, erlebte triumphierend den Sturz des Hauses Omri durch Jehu (s. oben ,,Israel ging auf ewig zugrunde"), eroberte Mahdeba zurück und das Gebiet von 'Aṭarôt und Nebo und Jahad und Hôronên und ließ bei seinen Bauten Israeliten Frondienste tun (in der Bibel ist davon nichts erwähnt).

ca. 842 Errichtung des Steines, der den Triumph verherrlicht.

1off. Aber die Leute von Gad hatten gesessen im Gebiete 'Aṭarôt von jeher, und es hatte sich gebaut der König von Israel 'Aṭarôt. Ich aber kämpfte gegen die Stadt und nahm sie und tötete das ganze Volk der Stadt, eine Lust für Kamoš und für Moab. Und ich brachte zurück von dort den 'ar'el' ihres Dod und brachte ihn vor Kamoš in Kerijôt. Und ich siedelte an darin die Leute von Šrn und die Leute von Hrt. Und es sprach Kamoš zu mir: Gehe und nimm Nebo gegen Israel, und ich zog aus bei Nacht und kämpfte gegen dasselbe vom Anbruch des Morgens bis zum Mittag und ich nahm es und tötete alles: siebentausend Männer und (Knaben) und Frauen und (Jungfrauen) und Mädchen; denn ‘AstarKamoš hatte ich es geweiht; und ich nahm weg von dort die . . . . . Jahves und brachte sie vor Kamoš. Und der König von Israel hatte gebaut Jahas und sich darin festgesetzt, als er mit mir kämpfte. Aber Kamoš vertrieb ihn vor mir, und ich nahm von Moab 200 Mann, alle seine Häuptlinge, und führte sie gegen Jahas und eroberte es, um es hinzuzufügen zu Dibon. Ich baute Krhh, Hômathaje'ârîn und Hômatha ophel und ich baute seine Tore, und ich baute seine Türme, und ich baute den Königspalast, und ich machte die zwei Becken für das Wasser im Innern der Stadt. Aber ein Brunnen war nicht im Innern der Stadt, in Krhh; und ich befahl dem ganzen Volke: Macht euch ein jeder einen Brunnen in seinem Hause." Und ich bohrte den Tunnel (Wasserleitung) für Krḥh mit Gefangenen von Israel. Ich baute 'Aro'êr und ich machte die Straße am Arnon. Ich baute Bêt-Bamôt, denn zerstört war es. Ich baute Beşer, denn zu Ruinen war es geworden; Häuptlinge von Dibon waren fünfzig, denn ganz Dibon war untertänig. Und ich beherrschte (Häuptlinge) einhundert in den Städten, welche ich hinzugefügt hatte zum Lande. Und ich baute Mhdbâ und Bet-Diblatên und Bet-Ba'al-Me'on und ich führte fort dort die Hirten (?) .. Schafe des Landes. Und in Hôronên saßen Kamoš befahl mir:,,Gehe, kämpfe gegen Hôronên.“ Und ich zog hinab

אראלי wohl zu ergänzen

... und..

1), gewöhnlich als ,,Altaraufsatz" gedeutet, auch Z. 17/18 ist Nach Sellin, Ertr. der Ausgrabungen S. 36 wäre an tragbare Altäre, wie der Abb. 115 S. 318f. dargestellte, zu denken. H. Grimme in der kath. Litt. Rundschau 1904, Sp. 347 sieht in 'ar'el eine Person (Priester?), die fortgeschleppt werden soll.

2) Schlußzeichen von Z. 17 und Anfang von Z. 18 nach Z. 12 ergänzt, s. Anm. I.

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