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überirdischen Geister des Verderbens1. Sechs tragen je einen Hammer zum Zerschmettern. Der in der Mitte einherschreitende im linnenen Priestergewand2 hat ein Tintenfaß am Gürtel, wie die Schreiber im alten 3 und im modernen Orient. Er ist gesendet mit seinem Griffel, um vor der Vernichtung der Gottlosen die Stimmen der Gerechten zum Zeichen der Verschonung mit dem Buchstaben tau

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zu versehen. Es handelt sich um eine Stigmatisierung wie Apk 13, 16. Wie hat das Zeichen ausgesehen? Hieronymus sagt, daß der letzte Buchstabe im samaritanischen Alphabet einem Kreuze ähnlich

gewesen sei. Auf den alten

samaritanischen Steininschriften und auf dem S. 541 ff. besprochenen Mesa-Steine wird das Tau wie ein schräges Kreuz geschrieben, vgl. altgriechisch X, griechisch T. Das Jahve-Zeichen ist also ein liegendes Kreuz. Nach Hi 31, 35 diente dasselbe Zeichen zur Beglaubigung eines Dokuments für den Schriftunkundigen 5.

1) S. zu Hi 37, 22 S. 557.

2) I Sa 2, 18 das Kleid des Knaben Samuel und 22, 18 das linnene Schulterkleid als Priesterkennzeichen der 85 Männer. Das babylonische Priesterge wand ist linnen (VR 51, 47b).

3) In einem Hymnus auf Gilgameš (KB VI, 268 f.) ist von Schreibzeug und Schreibgriffel die Rede, die am Hüftengurt (rikis kabli) getragen werden.

*) Die mythologische Bedeutung der verschiedenen Kreuzzeichen im heidnischen Orient bedarf besonderer Untersuchung. Ein Zusammenhang mit dem christlichen Kreuz kann nur insofern bestehen, als die Erfindung der Kreuzigungsstrafe mythologische Zusammenhänge hat, vgl. BNT 20 ff.

5) Auch das halten wir für religiös; der Schreibunkundige macht das Jahve-Zeichen. Das beweist die sonstige orientalische Sitte. Die religiösen Darstellungen auf den babylonischen Siegelzylindern geben dem Siegel Schwurkraft. Ein arabischer Wechsel wird noch heute mit dem Schriftzug Allah gesiegelt. Eine analoge Erscheinung ist natürlich der Gebrauch des christlichen Kreuzeszeichens bei Analphabeten als Ersatz der Unterschrift.

Bei den Babyloniern, wie bei den Elamitern scheint das Kreuz als Schlußzeichen bei Urkunden gegolten zu haben. S. Hilprecht, Babyl. Inscr. II, pl. 59 auf der Kopie einer Tafel der Hammurabi-Dynastie (Nr. 1); Hommel, Aufs. und Abh. III, 474, auf einem elamitischen Grenzstein (Nr. II)1.

Die Siebenzahl der Gottesboten weist natürlich auf altorientalische Vorstellungen, die aber Ezechiel nicht erst in Babylonien aufgenommen haben muß. Sieben ist die Zahl der großen planetarischen Gottheiten, s. S. 14. Und dann liegt es nahe2, bei dem mit dem Schreibzeug und Griffel ausgerüsteten Engel an die Gestalt des Nebo zu denken, der als Schreiber des Schick

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Nr. I.

salsbuches (s. S. 125) mit dem Griffel dargestellt wird3. Auch den als himmlischen Schreiber geschilderten Erzengel des Henochbuches (man beachte, daß die spätere jüdische Tradition 7 Erzengel zählt), der durch,, WeisNr. II. heit" ausgezeichnet ,,alle Werke des Herrn schreibt", bringt Gunkel zweifellos richtig mit babylonischen Nebo-Vorstellungen in Zusammenhang *.

Ez 9, 3 (miftan), s. S. 603.

Ez 14, 12ff. Hungersnot, wilde Tiere, Schwert, Pest. S. zu den Strafgerichten S. 233. 418. Es sind die Strafgerichte, die in den babylonischen Epen der Sintflut vorausgegangen sind. Wie in den Sintflutberichten, so sollen auch nach den Strafankündigungen bei Ezechiel nur die Gerechten gerettet werden 5. Ez 16, 3, s. S. 309 und 312.

Ez 16, 17f. Du nahmst Gold und Silber und machtest dir Mannsbilder hülltest sie in deine Gewänder ... und setztest ihnen Opfer vor. Die șalmê zakar sind Weihgeschenke,

1) Vgl. auch das Kreuz auf Siegeln bei Ohnefalsch-Richter, Kypros, Bibel und Homer I, Fig. 73, S. 67. Hommel, Grundriß 100, Anm. 1, bringt wertvolles Material für die Geschichte des Kreuzzeichens und für seine mythologische Bedeutung (als Saturn - Symbol?) bei.

2) Gunkel, Der Schreiberengel Nabù im AT und im Judentum im Archiv für Religionswissenschaft I S. 294 ff.

3) Dazu stimmt das aus Babylonien stammende talmudische Neujahrsfest am 1. Tišri (statt am 15. Nisan), an dem Jahve das „Buch der Lebendigen“ aufschlägt und die Jahresgeschicke bestimmt. Dieses Roš haššanah entspricht dem babylonischen reš šatti, bei dem Nebo die Geschicke schreibt. Näheres hierüber BNT 70 ff.

4) Gunkel a. a. O. meint, daß der ägyptische Taut als Vorbild mitgewirkt haben könnte, aber Taut ist = Nebo; auch hier handelt es sich nicht um Entlehnung, sondern um Formen gemeinsamer Weltanschauung. 5) Vgl. S. Daiches, Ezekiel and the Babyl. account of the deluge.

wohl in Gestalt von Phallen1. Das Verhüllen mit dem Gewand gehört allenthalben zu den Zeremonien des Phallus - Kultus.

Ez 19, 4:,,Sie führten ihn an Nasenringen nach Ägypten"; 19, 9: Und sie zogen ihn mit Haken in einen Käfig und brachten ihn in Ketten zum Könige von Babel. Vgl. Abb. 132 (S. 421) und Abb. 182 (S. 547). Die assyrischen Könige haben wirklich gefangene Könige in Käfige2 gesperrt. Am östlichen Stadttore von Nineveh befand sich ein Käfig zu diesem Zwecke. Asurbanipal be

Abb. 205: Wahrsagungs-Leber mit magischen Linien und Orakeln. Brit. Museum (Cun. Texts VI).

richtet (Annalen,

Col. 8), er habe einem arabischen König Hundeketten angelegt und habe die Gefangenen am östlichen Stadttor den Käfig bewachen lassen.

Ez 21, 26. Die Leberschau begegnet uns außer in Babylonien auch bei den Etruskern, vgl. S. 155. Abb. 205 zeigt eine Schafsleber mit magischer Einteilung und eingegrabenenOrakeln ausCun.Texts VI.

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Ez 23, 14f. Männer an die Wand gezeichnet, an ihren Hüften mit einem Gürtel umgürtet, ihre Häupter mit Turbanen umwunden. Bilder babylonischer Wandreliefs schweben dem Propheten vor.

Ez 23, 23 (Ich will gegen dich herbeibringen) die Pekôd und Scho'a und Ko'a.

Die Pekod sind die Pukûdu der assyrischen Inschriften, ein allgemeiner Name für die Aramäer. Scho'a und Ko'a

1) H. Grimme in der kath. Liter. Rundschau 1904, Sp. 347 erinnert

an die entsprechenden südarabischen Weihgeschenke s-l-m.

2) Sûgar, assyrisch šigaru, also wohl mit P. Haupt sîgar zu lesen.

wird als Suti und Kor (Kir) zu erklären sein, s. zu Jes 22, 5-7, wo wir die Kir ebenfalls neben den Aramäern finden1.

Ez 23, 24. Ich werde ihnen den Rechtsstreit vorlegen und sie werden dich nach ihren Rechtssatzungen richten. Vgl. die Schlußworte zum Cod. Hammurabi, s. S. 356. Es ist an geschriebene Rechtssatzungen gedacht, nach denen Babylonier und Assyrer in dem Rechtsstreit zwischen Jahve und seinem Volke richten werden.

Ez 23, 29. Es wird aufgedeckt werden deine Scham. Das Bild ist der zu Jes 47, 2f. (S. 574f.) erwähnten orientalischen Kriegssitte entnommen.

Ez 23, 40 ff. Erotische Feier genau so, wie sie hundertfach in 1001 Nacht geschildert wird, mit Mahlzeit und Liederklang verbunden. Noch heute sind Schmucksachen fast die einzige Freude der Weiber im Orient.

Ez 26, 20. Bild der Unterwelt. Tehóm, die Urflut (s. S. 161 und vgl. 31, 15) wird Tyrus aus dem ,,Lande der Lebendigen" in die Še'ol hinabschwemmen, zu den in die Grube Hinabgefahrenen, zum Volke der Urzeit (,,Riesen der Urzeit" Ez 32, 27.) Die Unterwelt als Wohnplatz der Männer der Urzeit schildert Eabani im Gilgameš-Epos, wie er sie im Traume ) gesehen hat. Zu den ,,Riesen" s. S. 223.

Ez 27, 6ff. Zu den Kittim, Elisa, Simyra, Lyder, Put, Tarsis, Tibarener, Moscher, Thogarma, Javan, Saba, Ra‍ma s. zu I Mos 10. Zu Eden s. S. 188f., zu Harran s. S. 330, zu Medien S. 254 f. Der Wein von Helbon v. 18 ist im orientalischen Altertum wohlbekannt. Die assyrische Weinliste II R 44 erwähnt ihn auch und der Bellinozylinder Nebukadnezars IR 65 nennt Hilbunum als eines der Länder, von denen der König Wein bezieht. Strabo XV, 735 erzählt, daß die Perserkönige ihn ausschließlich tranken. Helbon ist das heutige Halbûn nordwestlich von Damaskus 2.

Kilmad v. 23 wurde von G. Smith dem heutigen Kalwâdha bei Bagdad gleichgesetzt, wo Bronzeringe gefunden wurden mit der Inschrift: ,,Palast Hammurabis des Königs", s. Delitzsch, Paradies 206. Aber die Erklärung ist nicht richtig. Es steht neben Eden und Assur. Mez, Harran 33f. vermutet, daß kol-madaj zu lesen ist:,,ganz Medien", Winckler (schriftliche Mitteilung) liest, d. i. Kullimeri, die Hauptstadt von Lubdi (S. 276).

Ez 27, 7, s. S. 260.

1) Vgl. auch meinen Artikel Kir in RPTh3.

2) S. Wetzstein ZDMG XI, 490 f.

Ez 27, 30f. Die Trauergesten bei den Hebräern sind. zum größten Teil allgemein orientalisch und speziell den babylonischen Trauergebräuchen sehr verwandt. Das charakteristische Wort für,,trauern" ist biblisch wie assyrisch sapad. Der Schmerzlaut wird hebräisch hôi oder oder hô wiedergegeben,

s. Am 5, 16, assyrisch ûa und â. Das Haarscheren, bei den Männern auf Haupthaar und Bart sich beziehend, vgl. Ez 5, 1, ist 3 Mos 19, 27 f.; 21, 5 f.; 5 Mos 14, I ff. als heidnische Trauersitte verboten. Das Anziehen des sak (assyr. šakku), des zerrissenen Gewandes bei Trauer und Buße, vgl. Jon 3, 6ff. (wohl mit Schlitz an der Brust) ist verwandt mit dem Kleider zerreißen, das nach Joel 3, I im übertragenen Sinne die innere Zerrissenheit andeutet; das Ideogramm für Kleiderzerreißung" wird assyrisch durch,, überströmende Bekümmernis" und ,,überschäumende Wut" erklärt. Zum Ritzen mit Messern s. zu 1 Kg 18, 28. Klagemänner und Klage frauen werden 2 Chr 35, 25 vgl. Am 5, 16 genannt; nach Jer 48, 36 vgl. Mc 5, 38 (Jairus) begleitet,,Flötenspiel" die Trauerzeremonie. Sach 12, II-12 redet von Wechselgesängen zwischen Männern und Frauen, vgl. Mt 11, 17. Bei einem assyrischen Königsbegräbnis wird gesagt, daß der Musikmeister mit seinen Sängerinnen nach. der Trauerversammlung Musik machen wird, und an anderer Stelle heißt es:,,Es wehklagten die Gattinnen, es antworteten die Freunde" (K 7856)2. Klagegesänge erwähnt auch 3 Mak 6, Es seien in diesem Zusammenhange noch zwei apokry

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Abb. 206: Gudea - Statue mit Bauplan auf dem Schoß. Telloh. S. 583 Anm. 1.

32.

1) Vgl. Winckler F II, 44.

2) Vgl. Meißner in Wiener Zeitschr. für die Kunde des Morgenl. XII, 59 ff.; mein Hölle und Paradies AO I, 32, 10 ff.

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