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die gleiche Macht zuschreibt. Zur Illustration seien einige der Texte in Übersetzung mitgeteilt:

Beschwörung. Ein böser Fluch hat wie ein Dämon einen Menschen

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befallen,

wie ein Lamm dahin,

stellte sich abseits,

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Schmerzensjammer verhüllte ihn
Da erblickte ihn Marduk,

Abb. 34: Denkstein, dem Amon-Re für die Erhörung eines Gebetes geweiht. Nach Erman, Aeg. Religion S. 63 Fig. 56.

wie ein Kleid und überwältigte ihn.

zu seinem Vater Ea trat er ins Haus und sprach: Mein Vater! Ein böser Fluch hat wie ein Dämon

Zum zweiten Male erzählte er es ihm.
Nicht weiß ich, was jener Mensch begangen,

Ea antwortet
seinem Sohne Marduk:
Mein Sohn! Was wüßtest du nicht,

Marduk! Was wüßtest du nicht,

Was ich weiß,

einen Menschen befallen.

und wodurch er genesen wird.

was könnte ich dir noch mehr
sagen;
was könnte ich dir noch weiter
sagen?

das weißt auch du.

Geh aber hin, mein Sohn Marduk!

Zum Hause der heiligen Besprengung bring ihn, seinen Bann brich,

seinen Bann löse1!

Das quälende Übel seines Leibes,

ob ein Fluch seines Vaters,

ob ein Fluch seiner Mutter,

ob ein Fluch seines älteren Bruders,

ob ein Fluch der Mörderin,

die dem Menschen unbekannt,

der Bann werde durch die Beschwörung Eas

wie eine Zwiebel abgeschält,

wie eine Dattel abgeschnitten,

wie eine Palmenrispe aufgebrochen!

Bann! Beim Himmel sei beschworen, bei der Erde sei beschworen!

In einem andern Texte der Surpu-Serie heißt es:

Den Kranken zu heilen, vermagst du,
den Gefallenen aufzurichten, vermagst du,
dem Schwachen aufzuhelfen, vermagst du,

ein böses Geschick zu [wenden], vermagst du usw.

Einmal wird von ihm gesagt3:

Weiser, Erstgeborener Eas, Schöpfer der Menschheit insgesamt! Ja, der Herr bist du, wie Vater und Mutter unter den Menschen bist du,

ja du, wie der Sonnengott erleuchtest du ihr Dunkel! Ein andermal heißt es, sein Zürnen sei wie eine Sintflut, sein Versöhntwerden wie ein barmherziger Vater.

Aus den Hymnen geht klar hervor, daß der Kult des Marduk von Eridu seinen Sonnencharakter betonte. Die Wirkungen des Sohnes Eas offenbaren sich in der Frühsonne und Frühjahrssonne, die täglich und jährlich aus dem Ozean hervorsteigt und neues Leben bringt. Sein Charakter als Gott, der im Planeten Jupiter seine Wirkungen zeigt, scheint erst im Kult von Babylon, wie die Verbindung mit Nebo (Merkur) von Borsippa und Nergal (Saturn) von Kutha zeigt, im Vordergrunde zu stehen.

Zu Marduk von Babylon s. S. 121 ff.

1) Als besonderes Beschwörungsmittel gilt der Name der großen Götter. Dies ist zu beachten bei der Erklärung des religionsgeschichtlichen Ursprungs des Begriffes Schem ,,Name", s. BNT 104 ff.

2) Builuțu, eig. „lebendig zu machen“; vgl. noch die jüdische Redeweise Jo 4, 50:,,dein Sohn lebet", d. h. er ist genesen.

3) King, Babylonian Magic Nr. 12.

*) In dem vorhergehenden Texte der Sammlung von King, der aber auf Marduk von Babylon sich zu beziehen scheint, heißt es: „Dein Herz, wie das des Vaters, der mich erzeugte, und wie der Mutter, die mich gebar, erheitere es sich."

5) King, Babylonian Magic Nr. 11.

Sin.

Sin oder Nannar1, ,,sumerisch" En-zu, ist der Mondgott. Bei der Vorherrschaft des Mondkultus gilt als der ihm im Weltall gebührende Punkt der Nordpunkt im Tierkreis: wie Anu ist er,,Vater" der Götter2; Ištar, die Tochter Anus, ist auch Tochter des Sin; in dem herrlichen Mondhymnus IV R 9 wird er einmal geradezu Anu genannt. Wenn aber der Mond und zwar als Vollmond am Nordpunkt steht, ist die Sonne in der Opposition, also am Tiefpunkt angelangt. Der Mond trägt in der babylonischen Lehre Oberweltscharakter. Er repräsentiert

das Leben, die Auferstehung, denn er ist inbu sa ina rammanišu ibbanû, Frucht, die sich aus sich selbst erzeugt. Die Sonne trägt dementsprechend Unterweltscharakter. Sie repräsentiert den Tod, in ihr verschwinden die Gestirne. In Ägypten, dem Sonnenland, ists umgekehrt: Osiris-Mond ist Unterweltsgottheit, die Auferstehungsgottheit kommt

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Abb. 35: Sin als Neumond und Venus - Ištar
(mit,,Morgenstern"! vgl. Abb. 42).
Babyl. Siegelcyl.; Orig. in Rom.

Sonne Oberweltsgottheit.
Sin die grüne Farbe zu3.

Als

Unter den Phasen des Mondes wird naturgemäß der Neumond hervorgehoben. Er wird im gesamten Orient mit Jubel

3

1) Mit demselben Ideogramm geschrieben, wie die Stadt Ur (liegt ein Spiel mit urru,,Licht" vor?). Nannar ist,,der Erleuchter", s. Zimmern KAT 362; in dem bei King, Seven Tablets veröffentlichten Ištar-Hymnus heißt Ištar: nannarat šamê u irșitim,,die Erleuchterin Himmels und der Erde".

2) Die Benennung des Sin als bûru,,Stier" bezieht sich auf die Hörner des Stieres, die an die gehörnte Mondsichel erinnern; K 100 Obv 7 heißt Sin,,Träger gewaltiger Hörner", s. auch unten S. 103. Im Mithras - Kult erscheint Luna auf einer von weißen Stieren gezogenen Biga. Cumont, Die Mysterien des Mithra 89, erklärt die Stiere aus der Bedeutung des Mondes für das Wachstum; das entspricht der alten aufzugebenden Anschauung. Jeder Gott kann Stier sein (bûru), sofern er Mondcharakter hat, und jede Göttin Kuh.

3) Vgl. S. 59.

begrüßt als Sichelschwert, das den Drachen besiegt hat. Besondere Bedeutung kommt, wie wir sahen, dem Frühjahrs

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Abb. 36: Anbetende werden vor den Mondgott geführt.
Altbabylonischer Siegelzylinder aus Menant, Glyptique I, pl. IV, 2.

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1) Das arabische Hilal; wahrscheinlich liegt hier, wie zuerst de Lagarde vermutet hat, der formale Ursprung des Hallelu-(jah). Vgl. das astronomische Bild S. 33 Abb. 15. Jes 27, I ist Sichelschwert MondMotiv. Vgl. hierzu S. 33.

2) Neumond und Venus bilden das heilige Zeichen der Araber. Da unter den Körperteilen der Venus die Hand entspricht (s. Hommel, Geographie und Geschichte S. 101), so tritt in dem Abb. 37 wiedergegebenen heiligen Zeichen des Muhammedaners die Hand an Stelle des Venussternes. Sie wird von den Muslims dann als ,,Hand Muhammeds" gedeutet.

3) Sie repräsentieren den Winter, ähnlich wie die Epagomenen am Jahresschluß, vgl. S. 86. Sie gelten als vierzigtägig ('arabaîn in Syrien noch heute) oder fünfzigtägig (hamsîn).

Der babylonische Mythus vom Schwarzmond und seiner Befreiung von den ,,Sieben bösen Geistern "1.

(Anfang fehlt. Nach Z. 23 ist zu ergänzen, daß Bel, dem Beherrscher des Tierkreises, Kunde gebracht wird von der Bedrängnis des Mondes durch die sieben bösen Geister.) ,,Losbrechende Stürme2, die bösen Geister sind es,

3

schonungslose Dämonen, die auf dem Himmelsdamm (Tierkreis) erzeugt sind;

sie sind es, die Krankheit bringen,

bewirkend, daß dem Haupte (des Menschen) Böses zustößt, täglich Übles [. . . . . . .] . . . . .

Sieben sind es, die Boten Anus, ihres Königs.

Von Ort zu Ort bringen sie Verfinsterung,

ein Orkan, welcher am Himmel grimmig dahinjagt, sind sie,

dichtes Gewölk, das am Himmel Finsternis verursacht, sind sie,

der Ansturm der hervorbrechenden Winde sind sie, der am hellen Tage Finsternis verursacht;

mit dem Unwetter, dem bösen Winde, toben sie einher,

der Regen Rammans (Adad), eine mächtige Verwüstung, sind sie;

Zur Rechten Rammans gehen sie einher,

am Grunde des Himmels wie Blitze [....],

Vernichtung anzurichten rücken sie heran;

am weiten Himmel, der Wohnung des Königs Anu, stehen sie feindlich, und keiner ist, der ihnen entgegentritt."

Als Bel diese Botschaft vernahm, erwog er die Sache in seinem Herzen und hielt Rat mit Ea, dem erhabenen massû der Götter.

Sie setzten Sin, Šamaš, Ištar zur Verwaltung des Himmelsdammes ein3, mit Anu teilte er ihnen die Herrschaft über den ganzen Himmel zu, den Dreien, den Göttern, seinen Kindern;

Tag und Nacht ohne Unterlaß sollten sie dort Dienst verrichten.

Als nun die Sieben, die bösen Götter, am Himmelsdamm einhertobten, legten sie sich vor den Leuchter hin als Belagerer,

machten sie den Helden Šamaš (die Sonne) und den starken Ramman zu ihren Bundesgenossen,

während Ištar bei Anu ihre herrliche Wohnung bezogen hatte und Himmelskönigin zu werden begehrte".

Die folgenden verstümmelten Zeilen schildern das Unheil, das die Verfinsterung mitbringt. Das Land ist verödet, die Menschen sind in Trübsal niedergedrückt.

Sein Licht war verdunkelt, auf seinem Herrschersitze saß er der Mond7) nicht.

Die bösen Götter, die Boten ihres Königs Anu,

1) Im Beschwörungstext IV R 5 als Rezitation aufgenommen. Vgl. die Erläuterung von Winckler F. III, 58 ff., Himmelsbild und Weltenbild AO III, 2-32, 65 ff. Die Zeugnisse dieses wichtigen astral-mythologischen Textes wurden bereits an mehreren Stellen von uns herangezogen, s. S. 34 f. 2) S. 101 Anm. 3. 3) šupuk šamê s. S. 13 f.

*) Das Folgende verstümmelt, jeder der sieben erscheint als Ungeheuer. 3) S. 13f. 6) S. 35. 108.

7) Vollmondspunkt, s. die Zeichnung S. 33 Abb. 15.

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