Edler Freund! Wo dffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort ? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord, und das Band der Lånder ist gehoben, Bwo gewalt'ge Nationen ringen, um der Welt alleinigen Befit, Aler Lånder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blig, Gold muß ihnen jede Landschaft wågen, Legt der Franke seinen ehrnen Degen Seine Handelsflotten streckt der Britte Zu des Südpols nie erblickten Sternen Küsten nur das Paradies nicht auf. Ach! umsonst auf allen Ländercharten Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, und die Schifffahrt selbst ermißt sie kaum. Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Hero und Leander. Ballade. Sebt ihr dort die altergrauen Schlösser sich entgegen schauen, Leuchtend in der Sonne Gold, Hört ihr jene Brandung stürmen, Asien riß sie von Europen, Doch die Liebe schreckt sie nicht. Hero's und Leander's Herzen Rührte mit dem Pfeil der Schmerzen Amors heil'ge Göttermacht. Hero, schon wie Hebe blühend, Er, durch die Gebirge ziehend, Rustig im Geräusch der Jagd. Doch der Våter feindlich Zürnen Trennte das verbundne Paar, Und die füße Frucht der Liebe Hing am Abgrund der Gefahr. Dort auf Sestos Felsenthurme, Den mit ew'gem Bogensturme 20 2 Ach, zu dem entfernten Strande Aus des Labyrinthes Pfade Selbst der Styr, der neunfach fließet, Auch durch des Gewässers Fluten Wenn des Tages heller Schimmer und in weichen Liebesarmen Bis den Säumenden Aurora und so flohen dreißig Sonnen Schnell, im Raub verstohl'ner Wonnen, Dem beglückten Paar dahin, Wie der Brautnacht süße Freuden, Die die Götter selbst beneiden, Hesper und Aurora zogen und es gleichte schon die Wage An dem Himmel Nächt' und Tage, und die holde Jungfrau stand Harrend auf dem Felsenschlosse, Sah hinab die Sonnenrosse Fliehen an des Himmels Rand. |