ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Endlich ist noch neuerdings ein kleines aber sehr wichtiges Stück des recinto interiore beim Bau des Museo agrario entdeckt worden, aber leider bald wieder zerstört bei der Fundamentierung des Neubaus 1). Ich fand nur noch die Quadern auf einem Haufen liegen; sie sind stark verwittert und abgestossen. Es ist wenig genau, wenn D. Vaglieri sagt, sie seien etwa 1' hoch; ich maß Höhen von 0,25 oder 0,28, aber auch von 0,31 m. Das Material ist das gleiche, der graue, blättrige Tuff (lamellare cinereo), der sonst überall im recinto interiore liegt; D. Vaglieri nennt ihn nenfro. Es sind tafelförmige Platten, an denen ich von Anathyrosis nichts mehr entdecken konnte; ein glatter Rand mit vertieftem Mittelfeld war auch wohl niemals vorhanden. Dante Vaglieri vermutet dann aber, dass es ein Rest sei von einer Sonderbefestigung des Quirinal, welche die nördliche Kuppe desselben zwischen Villa Spithoever und den Diokletiansthermen als Akropolis umgab. Damit wird er kaum Beifall finden; denn dann lägen ja die ältesten Heiligtümer des Quirinal, das templum Quirini, das capitolium vetus und das templum Semonis Sanci) ausserhalb der Befestigung. Vielmehr ist die kleine Ruine ein Rest des recinto interiore, der uns wie an keiner Stelle sonst einen Einblick in die Geschichte des Werkes eröffnet. Allerdings kann jener Rest Fig. 1, A nicht ursprünglich recinto interiore zu der Aussenmauer Fig. 1, B, C, D gewesen sein; denn diese liegt fast 50 m davor. Dagegen ist es wohl möglich, dass zu Fig. 1, A ursprünglich der Mauerzug Fig. 1, E3) als Aussenmauer gehörte. Dante Vaglieri nennt jenen kleinen Mauerzug Fig. 1, E eine seconda cinta, vermutet dann aber doch, dass er recinto interiore zu Fig. 1, B C D gewesen sei. Das ist unmöglich. Nach der Abbildung hatten die fünf Blöcke quadratischen Durchschnitt, während sonst am recinto interiore nur tafelförmige Platten verwendet sind. haben alle fünf Binderlage, was in dieser Weise an der Innenmauer unmöglich ist. Sie haben alle Steinmetzzeichen, die bisher nicht an der inneren Böschungsmauer beobachtet worden sind. Daher kann man in jenen fünf Blöcken Fig. 1, E von denen leider keine Maße angegeben werden, nur einen Rest einer älteren Aussenmauer sehen. Es liegen hier also zwei Aussenmauern nebeneinander, etwa 22 m von einander entfernt, beide auf terra vergine, also beide in ursprünglicher Lage. Es bleibt kaum etwas anderes übrig, als die weiter nach aussen liegende Mauer Fig. 1, BCD, die nach römischem Maß erbaut ist, für die jüngere zu halten, aber die um 22 m weiter nach innen liegende Fig. 1, E für die ältere. Daher ist diese Stelle so überaus wichtig. Zwei Perioden des Befestigungswerkes lässt sie uns erkennen. In der späteren hat man nicht die Linie der alten Mauerflucht innegehalten, sondern die neue Aussenmauer um 22 m weiter nach aussen gerückt, so dass der Wall nun eine 1) Dante Vaglieri Not. scar. 1907, 505 Fig. 1, A; S. 508 Fig. 4. 2) Hülsen-Jordan I, 3, 400 ff.

- 3) Bild Not. scar. 1907 Fig. 3 S. 504.

Sie

ungewöhnliche Breite erhalten musste. Etwas Aehnliches scheint übrigens auch in der Vigna Spithoever etwas nördlich von dem Museo agrario vorzuliegen. Pinza hat richtig erkannt '), dass dort eine spätere Erweiterung des Walles vorgenommen ist, so dass derselbe etwa 50 m breit wurde. Auch dort wird diese ungewöhnliche Breite wohl durch Hinausrücken der Aussenmauer herbeigeführt worden sein.

Zu mancherlei Zweifeln haben Anlass gegeben auch die Reste des servianischen Werkes, die 1874/75 beim Bau des Palazzo Antonelli und etwas später auf Piazza Magnanapoli entdeckt wurden. Schon Jordan 2) war es nicht entgangen, dass der Bogen aus einer anderen Art Tuff besteht, als der untere Teil der Mauer. Der obere Teil, zu dem auch

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

der erste Ansatzstein rechts gehört, hat braunen Tuff, der Grundstock den bekannten hellgelben Tuff von S. Saba. Auch die Erhaltung ist bei dem oberen Teil eine viel bessere. Wichtig ist besonders die Tatsache, dass die Quadern des Grundstockes verschieden weit nach dem Durchgang zu vorspringen, so dass man wohl von einer lichten Bogenweite sprechen kann, die Torweite im Lichten unten aber verschieden gross ist. Also war, als der Grundstock gelegt wurde, hier kein Durchgang beabsichtigt. Dabei darf man freilich nicht vergessen, dass die unterste Lage im Durchgang erst bei dem Bau des palazzo weggebrochen worden ist; man muss sich dieselbe also hinzudenken, um sich eine Vorstellung von der antiken Form des Ganzen zu machen. Der Grundstock, drei Lagen links

1) Monum. ant. XIV, 248. — 2) I, 1, 208 unter c.

=

und zwei Lagen rechts haben die Quaderhöhe von 0,55 m (2′osk. 0,55). Die dritte Lage rechts hat 0,59 m (= 2′ röm.). Der erste Keilstein rechts hat die Keilhöhe von 0,59 m, ebenso misst der erste Keilstein links hinten 0,59 m. Die übrigen Abmessungen vergleiche man auf dem Abriss (Fig. III, 1). Es ist klar, dass der Grundstock nach oskischem, der obere Teil nach römischem Maß hergestellt ist. Das bestätigen auch die Querschnitte im Innern des Durchganges (Fig. III, 2 und 3). Noch klarer als am Aventinbogen sind hier die beiden Perioden des Baues gesondert.

Rätselhaft ist, wie Jordan sagt, dass die Quadern des Grundstockes nach Lanciani1) auf opera a sacco aufliegen sollen. Ist das der Fall, dann können auch die oskisch geschnittenen Quadern sich nicht mehr in situ befinden, sondern hätten ihre jetzige Lage durch spätere Verbauung erhalten. Dass mancherlei Veränderungen hier vorgegangen sind, ist klar. Aussen vor dem Bogen in einer Entfernung von 3 m befanden sich nach Lanciani Spuren einer sehr zerstörten Mauer aus gelbem Tuff, die doch

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

nur von einer zweiten, später hergestellten Mauerflucht herrühren können, da sie parallel mit der Richtung der Hauptmauer laufen. Es ist wohl möglich, dass hier derselbe Fall vorliegt, wie in den neuentdeckten Ruinen am Museo agrario, wo man zwei verschiedene Linien der Aussenmauer beobachten kann. Die antike Strasse, welche ausserhalb daneben hinlief in der ungewöhnlichen Höhe von dem obersten Keilstein des Bogens, ist vermutlich erst in Trajans Zeit angelegt worden, als starke Umlagerungen der Erdmassen am collis Latiaris vorgenommen wurden, wie ja auch am Aventin die Mauer in dieser Zeit durchbrochen wurde. Was nun den Bogen selbst im Palazzo Antonelli anlangt, so hat man den Eindruck, als ob der Beton nur aussen ansitzt. herrührend von späteren Anbauten, wie ja auch die Mauer selbst ohne Mörtel gebaut ist. Dafür spricht auch die Tatsache, dass das in der Waschküche des Palazzo erhaltene Mauerstück (Fig. IV) oskisches Maß aufweist. Die Höhen sind recht ungleich: I, II und V zu 0,55 m (2′ osk.); III zu 0,52; IV zu 0.47 m und 0,42 1) Bull. mun. 1876, 36.

=

=

(1 Elle osk.). Die Längen sind verschieden: 1,335 u. 1,34 (4′ 14′′ osk. = 1,34); 1,1 (4′ osk. = 1,1): 0,70 (1 passus osk. 0,688); 0,925 (3′ 6" osk. = 0,928); 0,55 (= 2' osk.); 0,41 (1 Elle osk.); 0,28 (= 1' osk. 0,275). Auch aussen im Hofe ist noch eine Quader 0,55 m (2′ osk.) hoch sichtbar. Die Ruine macht an der Innenseite, wo man sie jetzt fast allein sehen kann, einen sehr rohen und altertümlichen Eindruck. Die Quadern liegen an der Innenseite der Mauer garnicht nach dem Läufer-Bindersystem; wenigstens sieht man in den unteren vier Lagen (vgl. Fig. IV) sechs Läufer und nur zwei kleinere Quadern 0,25 und 0,28 m lang. Es liegt hier also dasselbe Verhältnis vor wie am kapitolinischen Jupitertempel, WO Läufer und Binder nur in der Aussenschicht wechseln, nicht aber im Innern der Mauer 1). Endlich hat die gleichen Maße wie der Grundstock des Bogens auch die kleine Ruine im Gärt

941

955

0,55

055

955

028

0142

4335

0,49

047

4,10

ich ma dort achtmal die Höhen von 0,55 bis 0,56 m (2′ osk.). Man mag übrigens den Bau des Arco Antonelli setzen, in welche

65

952

452

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

chen auf Piazza Magnanapoli;

[blocks in formation]

satz des Maßes bleibt bestehen. Dass aber die oskisch geschnittenen Quadern von hellgelbem Tuff, sollten sie auch ihre jetzige Lage erst durch spätere Verbauung erhalten haben, in jedem Falle dennoch von dem ältesten, ursprünglichen Werke herrühren, wird wohl kaum in Zweifel gezogen werden.

Schon Jordan hatte richtig beobachtet, dass der von Braun im Garten Colonna entdeckte Rest der servianischen Mauer 2) etwas geringere Höhen hatte, wenn auch keine bestimmten Zahlen bekannt waren. Das Aussehen des Stückes, von dem Monum. ined. V Taf. XXXIX, 2 eine Abbildung gegeben ist, hat sich jetzt stark verändert, da zwei Waschbehälter angebaut sind und das Ganze durch Buschwerk verdeckt ist. Es liegt in der Stützmauer der obersten Terrasse nördlich von der Treppe nach dem Serapistempel zu. An jener Stelle, wo die Pfeiler der Stützmauer vorspringen, habe ich etwa 12mal die Höhe von 0,41—0,42 m (1 Elle osk. = 0,4125 m) gemessen. Uebrigens finden sich gleichartige Blöcke auch in der Stützmauer der untersten Terrasse in dem abgesperrten 1) Delbrück, Apollotempel S. 12. 2) Annal. 1852, 324.

Garten südlich von der herabführenden Treppe, wo ich mehr als zwölfmal die Höhen von 0,41 m feststellte. Dass diese in keinem Falle die ursprüngliche Lage haben, ist selbstverständlich. Aber auch die von Braun entdeckten Quadern liegen zweifellos in späterer Verbauung. Sie sind mitten in die Stützmauer eingeschlossen, sie folgen sogar den vorspringenden Pfeilern, wie das auch auf der Abbildung Monum. ined. V Taf. XXXIX, 2 deutlich zu sehen ist. Nichtsdestoweniger wird man ja wohl der Meinung von Braun beipflichten können, dass sie einmal dem servianischen Werke angehört haben.

Es sind von mir nicht alle Reste der servianischen Mauer untersucht worden. Aber da doch die wichtigsten Ruinen hier in Betrachtung gezogen sind, ist es dennoch möglich, einen Schluss zu erzielen. Von vorn herein ist es selbstverständlich, dass ein Werk, das mehr als ein halbes Jahrtausend die ewige Stadt vor äusseren Feinden geschützt hat, von den ältesten Zeiten seines Bestehens an vielfachen Umbau und Neubau erfuhr; und das gilt geradesogut für den recinto interiore wie für die Aussenmauer. Wann diese einzelnen Umgestaltungen stattfanden, wird kaum sicher bestimmt werden können und muss von Fall zu Fall entschieden werden. Anders steht es mit der Tatsache, die hier durch die vorigen Untersuchungen ins Licht gestellt worden ist, dass nämlich für viele grosse Reste das römische Maß die Norm gegeben hat, dass andrerseits daneben das oskische Maß teils allein erscheint wie am Aventin, oder in der Waschküche des Palazzo Antonelli, oder im Garten Colonna und an den meisten Ruinen des recinto interiore, teils gemischt mit römischen Maßen besonders in den unteren Lagen. Diese Tatsache, die bisher bei der Zeitbestimmung des servianischen Werkes garnicht berücksichtigt worden ist, kann eine Erklärung nur finden durch den Gegensatz zweier großer Bauperioden, die durch eine einmalige starke Zerstörung von einander getrennt sind.

Wie schon oben bemerkt, haben die neuen Ausgrabungen hinter dem Museo agrario uns eine Tatsache gelehrt, die sehr entschieden für diese Annahme spricht; denn dort liegen die Fluchtlinien zweier Aussenmauern neben einander. Dabei mag noch einmal daran erinnert werden, dass auch vor dem Arco Antonelli von Lanciani Spuren einer zweiten parallel laufenden Aussenmauer festgestellt worden sind. Durch die Untersuchung der Ruine in der via Volturno war Delbrück aus ganz anderen Gründen schon zu einer ähnlichen Ansicht geführt worden.

Die römische Ueberlieferung berichtet bekanntlich, dass die servianische Mauer von Servius Tullius, jedenfalls von einem der letzten römischen Könige errichtet sei. Weiter weiss sie, dass ein starker Neubau nach der Gallierkatastrophe (379 Liv. VI, 32) vorgenommen sei, endlich dass im Hannibalkriege (214 v. Chr. Liv. XXV, 7) Ausbesserungen notwendig waren. Entscheidend ist die Frage, wann eine so starke Zer

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »