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Belibsi, den Sohn des gelehrten Mannes in der Nähe Suanna), der als ein junges Kind in meinem Palast *) erzogen worden war, setzte ich über das Reich von Sumer und Akkad."

Sanheribs Palast in Ninive übertraf alle früheren Palastbauten durch die weite Ausdehnung seiner Hallen, Säle und Höfe. Die Bildwerke auf den Wänden zeigen den bedeutenden Kunstfortschritt, daß man jezt den Bildwerken einen Hintergrund gibt.

Ninive wurde häufig, wie wir schon aus einer Inschrift Sanheribs vernahmen, von einer Wassersnot bedroht und betroffen, indem der Tigris mit seinen Nebenflüssen über seine Ufer trat und die Stadt teilweise unter Wasser setzte. Dies zu verhindern, wurde der Strom eingedeicht.

Die Prismainschrift erzählt auch von dem Bau eines Arsenales, das im Khattiftil ausgeführt wurde, wahrscheinlich durch phönikische Bauleiter und Handwerker. Die Zedern dazu wurden aus dem Khamanugebirg genommen und die Balken mit Bronze überzogen, ebenso die Türflügel. Die Stierkolosse an den Türen wurden aus weißem Marmor des Baladnigebirges gefertigt. In das Zeughaus kamen Rosse, Maultiere, Kälber, ibili, Wagen, Karren, Köcher, Bogen, Pfeile und anderes Gerät, dazu Geschirre für Rosse und Maultiere. Am Schluß der Inschrift heißt es:

Wer meinen Schriftzug und Namen verändert, den möge Asur, der große Herr, der Vater der Götter, feindlich heimsuchen, Szepter und Chron ihm nehmen und seine Regierung verderben. Am 20. Adar des Archontats von Belimurani, dem Statthalter von Gargamis."

Dieser Fluch richtet sich gegen gekrönte Häupter; denn Sanherib weiß, daß die Feinde der orientalischen Herrscher nicht in Hütten, sondern in Palästen wohnen. Ueber sein Ende berichtet die babylonische Chronik:

,,Am 20. Tebet wurde Sanherib von seinem Sohn in einer Empörung erschlagen. Er regierte 23 Jahre über Affyrien. Vom 20. Tebet bis zum 2. Adar dauerte der Aufruhr in Assyrien. Um 18. Siwan bestieg sein Sohn Asarhaddon den Thron von Assyrien.“

Es wagt die babylonische Chronik nicht, Sanherib oder seinen Sohn Asarhaddon als König von Babylonien anzuerkennen, obwohl diese Reichshälfte aufs tiefste gedemütigt und die Hauptstadt zerstört war.

Uebersehen wir die verschiedenen Berichte über das Ende des Groß königs, so weiß die Bibel nebst ihren Uebersetzungen und Josephus von zwei Mördern, die babylonische Chronik und Abydenus reden von einem. Abydenus behauptet, Sanherib sei von seinem Sohn Adramalus, d. i. Adramelech, erschlagen worden, und nach ihm habe sein Sohn Nergilus regiert, der von Arardis, d. i. Asarhaddon, getötet wor

1) Sumerischer Name von Babel.

2) Vergl. Daniel 1, 3-5.

den sei. Nergilus, aber oder Nergal ist ebenso wie Sarezer nur ein halber Name. Der volle Name, auf den diese beiden zurückzuführen find, lautet Nergalsarusur. Uebrigens deutet auch Abydenus mit der Nachricht, daß ergilus von Arardis, seinem Bruder getötet worden sei, darauf hin, daß auch dieser ein Mitschuldiger bei der Ermordung des Vaters gewesen ist. Auf einem Cylinder Asarhaddons liest man:

Von Herzen tat ich ein Gelübde'). Wie ein Löwe ergrimmte ich, und mein Gemüt tobte. Sofort schrieb ich Briefe, daß ich die Herrschaft von meines Vaters Haus übernahm. Darauf erhob ich meine Hände zu Usar, Sin und Samas, Bel Nebo, Nergal, Istar von Ninive und Iftar von Urbela, und sie nahmen mein Gebet an. In ihrer gnädigen Gunst sandten sie mir ein ermutigendes Orakel: Gehe hin, fürchte dich nicht. Wir gehen dir zur Seite, wir helfen dir im Feldzug." Einen oder zwei Tage blieb ich in meiner Wohnung), setzte nicht den Vortrab meines Heeres in Bewegung und setzte auch nicht den Nachtrab in Bewegung. Die Weidestricke meiner Pferde nahm ich nicht ab. Ich brach mein Lager nicht ab, aber ich beeilte mich, das nötige für den Feldzug herbeizuschaffen. Ein großer Schneefturm im Wintermonat verdunkelte den Himmel, aber ich wich nicht zurück. Denn wie ein Zirinvogel) die Schwingen ausbreitet, entfaltete ich meine Fahnen als ein Zeichen für meine Verbündeten ); und mit vieler Mühe und großer Eile schlug ich die Straße nach Ninive ein. Aber sie) gewannen den Vorsprung vor meinem Truppen, und in dem Hügelland von Hanigalbat griffen alle ihre Krieger die front meines Heeres an und schoffen ihre Pfeile ab. Jedoch die Schrecken der großen Götter, meiner Herrn, überwältigten sie. Als sie die Tapferkeit meines großen Heeres sahen, zogen sie sich zurück. Istar,. die Königin des Krieges und der Schlachten, die meine Frömmigkeit liebte, stand mir zur seite. Sie zerbrach ihre Bogen, ihre Schlachtlinie zerstörte sie in ihrem Zorn. Zu ihrem Heer sprach sie: Eine schonungslose Göttin bin ich.“ Auf ihren hohen Befehl pflanzte ich meine Fahnen auf, wo ich es beabsichtigt hatte.... in ihren Reihen erscholl der Ruf: Dieser (ist) unser König."

Der ganze Bericht macht den Eindruck, als habe der Verfasser des selben mehrere Aufrührer im Sinn; auch wird nicht undeutlich zu verstehn gegeben, daß nach dem ersten Rückzug des feindlichen Heeres Verhandlungen stattgefunden haben, nicht etwa aus Menschenfreund. lichkeit, um das unnötige Blutvergießen zu vermeiden, sondern vielmehr darzutun, daß auf Asarhaddons Seite die Priester, d. i. die Götter, standen, daß er die Mehrzahl habe und dergleichen; worauf die Vatermörder von ihren Leuten verlassen wurden. Diese gingen ungesäumt zu Asarhaddon über, die feindlichen Brüder aber flohen nach Armenien, woher vermutlich Asarhaddon gekommen war, um bei Assyriens

1) Als er vernommen, daß sein Vater erschlagen sei.

2) Ein sicherer fingerzeig, daß Usarhaddon unter den älteren Söhnen allein auf des Vaters Seite stand.

3) Durch die Priester.

4) Gegen wen A. vorher im Felde stand, wissen wir nicht; nun zog er gegen

die Königsmörder.

5) Ich vergleiche das hebr. anscher, Adler.

6) An die er vorher Briefe gesandt hatte; daher der längere Aufenthalt, damit fie Zeit zur Rüstung und Sammlung genommen.

7) Die andern Brüder,

Feinden Schutz zu suchen. Man hat nie gehört, was aus ihnen ge

worden ist.

Daß Asarhaddon, der Sohn der Niika, schon vor der Empörung seiner beiden älteren Halbbrüder, des Vaters Liebling war, ersieht man sowohl aus dem ihm anvertrauten Befehl eines Heeres, wie auch aus dem Testament Sanheribs, worin es heißt: „Ich Sanherib, König der Völker, König von Assyrien, habe goldne Ketten, Vorräte von Elfenbein, einen goldnen Becher, Kronen und Ketten, außerdem alle Reichtümer, von denen Haufen dafind, Kristall und andre köstliche Steine und Vogelstein ein und ein halb moneh, zwei und ein halb abi je nach ihrem Gewicht dem Asarhaddon, meinem Sohn, gegeben.“

Hier werden andre Söhne gar nicht erwähnt; dagegen wird eines jüngeren Bruders auf einem in Assur gefundenen Steinblock gedacht:

„Ich bin Sanherib, König von Affyrien, der das Bild Usurs und der großen Götter gemacht hat. Ein Haus machte ich und schenkte es dem Asurilumubalitsu, meinem jüngeren Sohn. Seinen Grundstein legte ich mit Bergquadern fest 1)“ Ein weiterer Sohn wird auf einem Ziegelstein genannt:

"

Sanherib, König von Assyrien, baute in den Gärten von Ninive ein Haus und schenkte es seinem Sohn Asursumusabsi.“

Scheil, der diese Inschrift mitteilt 2), ist nicht abgeneigt, in diesem Sohn den Vatermörder zu erkennen.

Man hat auch auf dem Plak, wo Sanherib ermordet wurde, einen Altar gefunden mit einer Inschrift über seine Bedeutung.

Dem neuen König gaben die Priester der Istar das Orakel *): „Traue nicht auf Menschenarm! Richte deine Augen auf mich, laß mich dein Stab sein." Das will sagen: Verdirb es mit diesen Priestern nicht, die dich zum Königsthron erhoben haben.

Asarhaddon

afsyr. Asurachiddin, 681-667 v. Chr. König von Assyrien, war der dritte Sohn Sanheribs, nach Maspero einer der originellsten und anziehendsten Herrscher des affyrischen Reiches. Tätig und entschlossen wie Asurnasirbal und Tiglatpilesar zeigte er nicht immer deren Strenge gegenüber Untertanen noch deren Grausamkeit gegen besiegte Feinde. Wenn ein andrer Forscher ihn einen wütenden Löwen gegen alle äußern Feinde nennt, so denkt er vermutlich an des Großkönigs Bluttat an dem gefangenen Abdimilkati und ähnliche Untaten, besonders aus Durfarrukin, zum Teil aufgezählt bei E. Schrader 1); aber viele sind noch später aufgedeckt worden, wie die zahlreichen Orakel des Sonnengottes, dessen Verehrung zu seiner Zeit besonders lebhaft war.

1) Nach Fr. Delitzsch.

2) 3. f. A. 1896, S. 425.

3) Tiele a. a. O. S. 345, Unm. u. S. 107.
4) K. U. T.2, S. 394 20.

Sehr merkwürdig ist die Stellung, die dieser König sogleich nach feinem Regierungsantritt gegenüber Babylonien und Elam einnahm. Er ließ Babel wieder aufbauen und mit Einwohnern beseßen. Einen Sohn Merodachbaladans II. Nabusirapistilisir vertrieb er zwar, aber dessen Bruder Nabimarduk setzte er als Statthalter des Meerlandes ein, nachdem er ihm in Ninive gehuldigt hatte. Auch gab er Ländereien, die der Stadt früher genommen und an Söldner aus verschiedenen Stämmen gegeben waren, an Babel zurück.

Ueber das Schicksal Babels vor seiner Zeit berichtet die Inschrift auf einem schwarzen Stein:

„Asarhaddon, der König der Völker, König von Affyrien, Machthaber von Babel, König von Sumer und Akkad, der große, der erhabene, der Verehrer Nebos und Marduks. Einer vor mir hat unter der Regierung eines früheren Königs an Esagila, den Tempel Marduks in Babylon, Hand angelegt und alle seine Schätze als Kaufpreis hingegeben. Darüber ergrimmte Marduk, der Herr der Götter. Eilends beschloß er das Land heimzusuchen und seine Bewohner zu vernichten er ließ den Kanal Arachtu über seine Ufer treten, er führte eine zweite Sintflut über Babel herauf, er vernichtete die Stadt."

Danach hatte Sanherib, der Zerstörer Babels, einen mächtigen Bundesgenossen zur Seite, das ist Bel-Marduk,_zwei Gottheiten die nun nicht mehr unterschieden werden, der erzürnte Gott, der dem Großkönig, in dessen Hand Feuer und Schwert zum Zerstören bereit ist, noch das Wasser zu Hilfe schickt. Aber nach elf Jahren wird Asarhaddon „aus dem Kreise seiner Brüder", deren wir vier kennen (Adramalach, Nergalserusur, Ásarhaddon und Asurilunabalitsu von einem Vater, aber nicht von einer Mutter), ersehen, die Stadt wieder aufzubauen. Sogleich im ersten Jahre seiner Regierung beruft er alle seine Untertanen in Kardunias, gibt ihnen Oel und Honig und Wein die Fülle, setzt sich selbst die geflochtene Mühe, den Hut der Ziegelmacher und Tonarbeiter, den kuduru, aufs Haupt und kann bald berichten:

„Esagila, den großen Göttertempel, und seine übrigen Tempel, Babel die ewige Stadt, Imgurbel seine Mauer, Nimittibel seinen Wall, ließ ich von ihrem Fundament bis zur Spitze neu aufbauen, groß, hoch und gewaltig aufführen. Die Bilder der großen Götter erneuerte ich, in ihrem allerheiligsten ließ ich sie ihre Wohnung nehmen auf ewig.“

Wegen dieser Wiederherstellung Babels meint Fr. Delißsch, Usarhaddon verdiene es, der erste Protektor Babels und feines großen Tempels Esagila genannt zu werden; und einen zweiten wird er auch wissen.

Nach den andern Grenzen des weiten Reiches zog Afarhaddon als Kriegsmann mit seinen Heeren aus und kämpfte gegen Araber und Elamiter, gegen Phönikien und Aegypten. Die Stadt Sidon ließ er zerstören, ihren König Abdimilkati angelte er wie einen Fisch aus dem Wasser" und ließ ihn enthaupten. Zehn Könige von Hatnana waren ihm untertan, dazu Baal König von Tyrus, Manasieh König von Juda, Kausgabri König von Edom, Muzuri König von Moab, Dil

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bal König von Gaza, Metinti König von Askalon u. a. m. Auf einer Tafel läßt der Großkönig über diesen Feldzug also berichten:

„Ich der Eroberer der Stadt Sidon, die im Meer liegt, und Vertilger aller ihrer Dörfer, ihre Burg und ihren Palast zerstörte ich und warf sie in's Meer. Die Stätten der Gerechtigkeit vernichtete ich. Abdimilkati, ihren König, der vor meinen Waffen mitten in's Meer geflohen war, fing ich wie einen Fisch aus der See und hieb ihm den Kopf ab. Männer und Frauen ohne Zahl, Ochsen und Schafe und Maultiere führte ich alle hinweg nach Assyrien.“

Demnach mußte der Großkönig für andre Einwohner Sorge tragen; aber Sidon hatte mit dem Tode seines Königs und der Zertrüm merung seiner Richthäuser seine politische Selbständigkeit an Assur verloren.

Unter der Beute aus Sidon befand sich auch ein kostbares Gefäß aus Alabaster, das 1903 in Affur gefunden wurde und diese Aufschrift trug: Unter dem Beistand von Asur, Sin, Samas, Bel, Nebo, Istar von Ninive und Iftar von Arbela"... habe ich dies und das verrichtet. Hier hat der Steinschneider den achten Gott, Nergal, vergessen; denn acht Götter hat Asarhaddon am Anfang seiner Regierung angerufen. Ueber seinen Feldzug in Phönikien läßt er weiter berichten:

Ich versammelte die Könige von Syrien und von der Meeresküfte; sie alle die Städte die ich zerstört baute ich neu und nannte -Sidon die Stadt Afarhaddons. Männer, die von meinen Waffen gefangen genommen waren, solche die in den Ländern des Ostens geboren waren, brachte ich dorthin, um da zu wohnen; und ich setzte meine Beamte über sie."

Wie dem König von Sidon erging es auch Sanduarri, dem König von Kundi und Sizu, zweier noch unbekannter Städte. Von Phönikien zog Asarhaddon gegen Aegypten und besiegte Tarku von Kusch, d. i. Thirhaka, König von Aethiopien, eroberte Memphis und das ganze Land bis Ni, d. i. No oder Theben, und setzte über die einzelnen Gaue teils assyrische, tiels einheimische Statthalter. Unter diesen war Necho, der Vater Psammetichs. Auf seiner Rückkehr aus Aegypten ließ Asarhaddon am Nahr el Kelb bei Beirut eine mächtige Steintafel aufrichten, auf der seine Großtaten aufgezeichnet waren. Seit dieser Zeit nannte Asarhaddon sich König der Könige von Muzur, Paturisi und Kusi, d. i. Mizraim, Pethor und Kusch oder Aegypten, Öberägypten und Aethiopien.

Noch einen Feldzug unternahm der Großkönig in das ferne Land Bazu, das auch die Schrift 1) neben Haso und andern in Syrien bez. Nordarabien kennt. Er zog nach der bezüglichen Inschrift

„Durch 140 Meilen Sümpfe und Steine und 20 Meilen Schlangen und Skor. pione, von denen der Boden wimmelte wie von Heuschrecken, wohin seit Ewigkeit noch keiner meiner Vorfahren gelangt war."

Die Länder Bazu und Hasu verloren ihre acht Könige, ihre Götter und Schätze. Die Könige wurden umgebracht, die Götter und Schätze

1) Gen. 22, 21 2c. und Jer. 25, 23.

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