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Ein Dunkel; man sieht nur keinen Berg mehr; selbst nur den Horeb nicht mehr; die Stadt nicht mehr; kaum einander, und die Männer am Kreuze kaum. Man merkt nichts von der Sonne und sie brannte so hell über unsern Häuptern. Ben Haggai. Ich fühlte sie genug.

Jared. Wird Ifrael zu sich selbst kommen ? Eich beugen unter Gottes Hand

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Ben Haggai. Noch hoff' ich es, wenn dies Dunkl noch anhält!

Jared. O! wie es die Seele preßt, dies furchtbare Dunkel! Werden Israels Führer Gott die Ehre geben den Heiligen entnageln,

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und auf freyen Fuß sehen?

Ben Haggai. Jared, du machst mir große Hoffnung, große Hoffnung!

Jared. Und auch Furcht! Gottes RächerArm ist gerüstet sein Bogen ist gespannt

-

Er zielt wenn Israel nicht Buße thäte; wenn

Jesus nicht frey gemacht würde?

Ben Haggai. Was meynst du?

Jared. Folgte nicht Verderben der Finsterniß, wie dort den Egyptiern der Untergang nach der Finsterniß kam, da sie den Israel Gottes nicht frey lassen wollten wird nicht der Erde aufgesperrter Rachen die ganze Rotte verschlingen?

Ben

Ben Haggai. Die ärgere als Korahs Rotte! Ich hoffe noch; es scheint mir alles so still, so ehrfurchtsvoll in sich gekehrt.

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Jared. Wenigstens bang und stumm!-Ben Haggai. Und was macht der Göttliche in diesem heiligen Dunkel; dem ist's doch Spra che seines Gottes dem ist's doch Trost in der Qual?

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Jared. Ich kann nichts sehen fteh nur stille; ich komme sogleich wieder (er verläßt ihn, und geht, so nabe er fann, zum Kreuze bin, schaut ins Angesicht Jesus berauf weilt da — dann zurâd,

und nimmt seines Freundes Arm wieder unter den seinigen:) Er leidet bänger als je, so viel ich merken fonnte.

VII.

Maria. Johannes.

Maria (langsam, bedächtlich, leise:) Ist's, 0. Sohn! die Zornmiene des Vaters gegen das frevle Volk? Bricht bald Sein rächend und rettend Ungewitter los? - It's der höchste Moment der Prüfung; der dunkelste und heif, Moment der Prüfung; de seste? Ruft die Stimme Gottes bald: Nun hab ich genug? - Fühlt meines Sohnes Seele

Süd. Br. IX.

den göttlichen Troft schon? If sein Geist wohl schon helle, da die Erde dunkel bat?

Johannes. Laß mich sehen. (Er geht so nabe hin, wie er fann kömmt zurück und schweigt.) Maria. Du schweigst, mein Sohn? Sprich! Johannes. (ungern) Er leidet bänger als suvor, so viel ich merke.

VIII.

Maria Magdalena

geht gleich nach Johannes von Kleophas Frau, und noch einer Jüngerinn, die sich zu ihnen gefunden hat, weg, den Dulder so nahe wie möglich zu schauen, kömmt zurück und sagt leiser zu den Freundinnen mit der größten Jammerbewegung: Nichts minder, als erleichtert! Bänger, entseßlicher als je, leidet Er! Ach! die Finsterniß verlängert und verbängert Ihm nur jeden Leidensmoment! Ach! daß ich in die weite Welt könnte oder im Tempel ohne Zeugen

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in einer Wildniß - beten, laut zum Himmel jammern könnte, bis ich stürbe!”

Kleophas Frau. Arme! du stündeft's keinen

Augenblick aus, fern vom Kreuze 26.

IX.

Kaiaphas, der Oberpriester.

(Auf dem Kreuzigungsplaße.)

Biele vom Volk, die um ihn und hinter ihm und seinem Begleiter standen, sahen oft nach ihm, und schienen's zu erwarten, daß er etwas zum Volk spräche in dieser bedenklichen Lage. Nicht so fast diese Erwartung, als das Besorgniß, daß das Volk zu gerührt würde, und seine Meynung von Jesus noch eine andre Wendung nehmen mögte vielleicht noch nicht ganz zu spät — bestimmten den Kafaphas, zu reden, der sonst so gerne, als die Schlimmsten um ihn, und lieber noch, geschwiegen hätte. Er fanb es nicht gut, sich als mit einem Vortrage an's ganze Volk zu wenden es hielt ihn etwas davon ab- ein Etwas, das er selbst nicht wußte, und nicht wissen — wollte, was? Er hielt's für schicklicher, etwas zu den Nähern um ihn zu sagen, das sich im Volk herum bie ten würde. Er sprach mit gewöhnlicher Stim me, indem er sich an den nächsten Trupp Juden wandte:

"Ich seh es gerne, daß Ehrfurcht vor die ser Offenbarung der Gottheit euch stumm macht!

Ihr sehet, Gott ist seinem Volke gnädig, und zeiget selbst, wie eure Obersten, sein Miffallen an dem gefreuzigten Berführer! Hier zeigt Gott die Finsterniß, in die Er eure Seelen alle beynahe geführt hätte. Ihr sehet, wie Gott mit Finsterniß um sein Kreuz den zu Schanden macht, der sich selbst so oft tollkühn die Sonne der Welt nannte! Da seht ihr (in giftig. syöttischem Tone) daß ist die Sonne der Welt!”

X.

Das VoI f.

Und dieser Gedanke Satans gieng im Finstern unter dem Volke umher, wie ein Würgengel, das aufwachende Leben des Gewissens in tausend Seelen zu erwürgen. Je Einer sagt's zu Zehn, und jeder zu zwanzig Andern, in allen Sprachen sagten sich's Heimische und Fremdlinge, bis an die äussersten Umkreise der unübersehlichen Volksmenge: Das ist Gottes Strafe über Ihn, der gesagt hat: ich bin das Licht der Welt!" Ernster boten sich's Pharifäer, spöttischer Sadducäer zu: „Das ist das Licht der Welt!"

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