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„Sanherib, der König des Alls, König von Affur, setzte sich auf seinen Chron und mustert die Beute von Lakisch.“

Das zugehörige Stadtbild zeigt 24 Türme. In der rechten Hand hält der König zwei Pfeile, die linke stüßt sich auf den Bogen. In den Seitenlehnen des Thrones stehen die Bilder von 2 mal 12 Gefangenen. Das Antlik des Königs trägt den Ausdruck der strengen Unerbittlichkeit, des kalten erbarmungslosen Kriegsmannes.

In der biblischen Erzählung von diesem neuen Zug gegen Jerusalem werden Tartan, Erzkämmerer und Erzschenke als die Diener des Königs genannt, die von Lachis her die affyrischen Truppen heranführten, um dem neuen Unterwerfungsvertrag schnellere Annahme zu verschaffen. Das assyrische turtanu bezeichnet den Oberbefehlshaber, Rabsarasu oder Rabsarish ist der Oberste der Hauptleute, wie es in einem Kaufvertrag heißt: in dem Eponymat des Rabsarish Nabusarusur." Rabsaka ist kein assyrisches, sondern ein sumerisches Wort, das noch in einer Inschrift Tiglatpilesars II. gebraucht wird. So heißt der Vertreter des Großkönigs in allen Verhandlungen, und nicht anders tritt er 2. Kön. 18 auf, wo er in seines Herrn Namen zu dem jüdischen Volk hebräisch redet. Aber warum bitten die Diener Hiskijas, der Erzschenk möge syrisch, d. i. aramäisch, mit ihnen reden, da sie doch auch hebräisch und assyrisch verstanden, das drei nahe mit einander verwandte Dialekte der semitischen Sprache sind? Ich bin der Meinung, daß bereits damals die hebräische Sprache für eine heilige Sprache galt, die wohl im Heiligtum bei dem Gebet und Lob Gottes gebraucht wird und werden darf, aber nicht in dieser weltlichen Sache. Umgekehrt aber redet Paulus mit Recht zu seinem Volk nicht auf griechisch und nicht aramäisch, sondern auf hebräisch; denn er hat zu ihm von heiligen Dingen zu reden 1).

Als dann Thirhaka das Heer der Aegypter gegen Sanherib geführt, aber durch diesen „mit der Hilfe Asurs, feines Herrn“ eine vollständige Niederlage erlitten hatte, schritt Sanherib, obwohl er nun freie Hand hatte, doch nicht zur ernstlichen Bestürmung Jerusalems, sondern ließ die Stadt nur durch das Heer des Rabsaka belagern. Dieses wurde aber von einem furchtbaren Schlag getroffen, über den Josephus nach Berosus (P) also berichtet 2):

„Als Sanherib von dem ägyptischen Krieg nach Jerusalem zurückkehrte, fand er sein Heer unter Rabsaka in großer Gefahr; denn Gott hatte eine großartige Krankheit unter das Heer gesandt, und in der ersten Nacht der Belagerung starben 185 000 Mann mit ihren Hauptleuten und führern. Der König hatte große Schrecken und entsetzliche Angst bei diesem Unglück; und da er sehr für sein eignes Heer fürchtete, floh er mit den noch übrigen Streitkräften in sein Reich und nach feiner Stadt Ninive. Und als er dort eine kleine Weile ) gewohnt hatte, ward er

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berräterisch angegriffen und starb durch die Hand seiner älteren Söhne Udrammelech und Sareser und wurde in seinem eigenen Tempel erschlagen, der Araska heißt. Diese seine Söhne wurden wegen des Mordes ihres Vaters von den Bürgern vertrieben und flohen nach Armenien, während Assarachaddas das Reich Sanheribs einnahm.“

So erzählt Josephus weniger nach Berosus als nach der Bibel, die diese Begebenheiten mit wenig Worten abtut 1); nur las Josephus anstatt Nisroch Araska vermutlich aus einer fehlerhaften Abschrift der Septuaginta, und daß er aus einem Gott einen Tempel gemacht hat. Andre vergleichen für Nisroch den Gott Nusku, Wellhausen denkt an ein Verschreiben für Asur. G. Nagel urteilt in seiner Monographie 2) über den assyrischen Bericht der Ereignisse, daß ihm Glaubwürdigkeit nicht im allgemeinen abzusprechen sei: „Nur am Schluß ist offenbar ein für den Gang der Ereignisse sehr bedeutsames, für die Assyrer aber wenig ehrenvolles Moment mit Stillschweigen übergangen worden.“ Und später urteilt er über den biblischen Bericht: „Dieser bringt ja nicht wie der eines affyrischen Hofhistoriographen eine parteiische Veränderung der Tatsachen mit sich. Wohl ist nach ihm Jahve der Urheber alles Geschehens. Aber dieser Gott verleiht seinem Volk nicht blos Sieg, sondern er läßt auch Not und Bedrängnis über dasselbe kommen. Somit darf der biblische Bericht als eine durchaus zuverlässige historische Quelle angesehen werden."

H. Winckler erinnert betr. Sarefer an einen König Saratirasfur, der zu den Sargoniden gehört, aber sonst nicht bekannt ist, und meint, der Königsmord sei zu Babel in Esagila, dem Tempel Marduks, aus Rache dafür geschehen, daß Sanherib diesen Tempel zerstört hatte. Aber wie kamen des Königs Söhne dazu, für die beleidigten Babylonier_einzutreten, und was suchte Sanherib in einem zerstörten Tempel? Dazu deutet kein Bericht an, daß Sanherib nach Babel gezogen sei. Doch wir werden hierauf noch einmal zurückkommen.

Herodot, der auch diesen Feldzug Sanheribs erzählt, hat sich dabei von der Ueberlieferung täuschen lassen; denn er flicht in seine Erzählung das bekannte Märchen von den Mäusen ein, das sich auf eine Begebenheit aus dem Jahr 1350 v. Chr. bezieht 3). Doch bleibt auch bei ihm der Kern der Wahrheit unversehrt, daß Sanherib, durch ein schweres Unglück getroffen, von der Belagerung Jerusalems plötzlich abstand und mit den noch übrigen Truppen in die Heimat zurückkehrte. Nur ein so harter Schlag, wie ihn die hl. Schrift berichtet, kann die weitere folge erklären, daß Babylonien und Elam sich sofort gegen Sanherib erhoben.

1) 2. Kön. 19, 35-37.

2) Zug des Sanherib S. 38 und 79.

3) Ciele a. a. O. S. 292.

Ehe aber das Ende dieses großen Königs nach affyrisch-babylo» nischen Berichten dargelegt wird, verdient seine Wirksamkeit im Innern des Reiches beleuchtet zu werden. Mehr als seine Vorgänger tat er namentlich für die Reichshauptstadt. Auf einem Concylinder läßt der König sie hoch erheben:

Die erhabene Stadt, die Lieblingsstadt Istars, die bleibende Stätte, den Grundstein der Ewigkeit, den kunstreichen Ort, worin jegliches Kunstwerk, alles schätzbare und schöne zusammengebracht ist, worin von der Urzeit her die Könige, die Vorfahren meiner Väter, die Herrschaft über Affyrien ausgeübt und den Tribut der Fürsten der vier Himmelsgegenden empfangen haben 1)."

Dieser Priestergesang leidet nicht nur an Uebertreibungen, die man dem Orientalen verzeihen muß, sondern er verfehlt sich auch_mehrere Male gegen historische Tatsachen. „Der Grundstein der Ewigkeit“ brach hernach überraschend schnell in sich zusammen. Die Vorfahren Sanheribs haben bekanntlich von Assur aus regiert, das jedenfalls älter als Ninive ist.

Die große Stadt Ninive aber litt häufig an Wassermangel. Diesem Uebelstand abzuhelfen, führte Sanherib das Quellwasser von 18 Bergstädten in 18 Kanälen nach der Stadt Kifiri und von da in einer Leitung nach Ninive. Um die Stadt herum baute er berghohe Mauern und Wälle. Seinen kostbaren Königspalast umgab er mit einem Park, darin auserwählte Pflanzen und seltene Tiere gehalten wurden; denn er wollte keinem seiner Vorgänger nachstehn. Die Prismainschrift berichtet:

In jenen Tagen, nachdem ich die Mauer Ninives beendet und es zum Erftaunen aller Völker geschmückt hatte, riß ich einen Palast ganz nieder, dessen Grundlage schwach geworden und dessen oberer Teil zertrümmert war. Eine große Menge Baumaterial nahm ich aus der Grundlage. Den Teil der Stadt, der um ihn her lag, fügte ich ihm hinzu. Den Platz des alten Palastes füllte ich mit Erde aus dem flußbett auf. Den untern Grund erhob ich 200 tipsi über die Oberfläche."

„Weil der Tibilti bei seinem Unschwellen die alten Grabhügel der Stadt zerftört und ihre verborgenen Grabkammern 2) dem Sonnenlicht ausgesetzt hatte, auch seit langer Zeit bis an den Palast herangekommen war und bei hohem Wasserstand in deffen Grundstein eine Bresche geriffen und seinen Grundstein zerstört hatte, habe ich jenen kleinen Palast in seiner ganzen Ausdehnung niedergerissen, den Lauf des Cibilti geändert, die Verwüstung hergestellt und den Wasserabfluß geregelt. Sein Strombett füllte ich unten mit Rohr, oben mit mächtigen Steinblöcken aus, die mit Erdpech verbunden wurden, und ließ ein Stück Land 454 Ellen lang und 289 Ellen breit aus dem Wasser hervortreten und austrocknen.“

Zu dem auf diese Weise gewonnenen Terrain wurde noch ein Plah von 240 mal 288 Ellen hinzugenommen.

Ob ́Sanherib auch die Palastschule von Ninive gegründet hat, ist zweifelhaft. Sie wird inschriftlich erwähnt *):

1) Nach fr. Delitzsch.

2) Arm oder Nebenfluß des Choser.

3) Auch die Affyrer pflegten ihre Toten in der Erde beizusetzen.
Dieselbe Inschrift in andrer Uebersetzung s. S. 104.

Belibsi, den Sohn des gelehrten Mannes in der Nähe Suanna 1), der als ein junges Kind in meinem Palast *) erzogen worden war, setzte ich über das Reich von Sumer und Akkad.“

Sanheribs Palast in Ninive übertraf alle früheren Palastbauten durch die weite Ausdehnung seiner Hallen, Säle und Höfe. Die Bildwerke auf den Wänden zeigen den bedeutenden Kunstfortschritt, daß man jezt den Bildwerken einen Hintergrund gibt.

Ninive wurde häufig, wie wir schon aus einer Inschrift Sanheribs vernahmen, von einer Wassersnot bedroht und betroffen, indem der Tigris mit seinen Nebenflüssen über seine Ufer trat und die Stadt teilweise unter Wasser sehte. Dies zu verhindern, wurde der Strom eingedeicht.

Die Prismainschrift erzählt auch von dem Bau eines Arsenales, das im Khattistil ausgeführt wurde, wahrscheinlich durch phönikische Bauleiter und Handwerker. Die Zedern dazu wurden aus dem Khamanugebirg genommen und die Balken mit Bronze überzogen, ebenso die Türflügel. Die Stierkoloffe an den Türen wurden aus weißem Marmor des Baladnigebirges gefertigt. In das Zeughaus kamen Roffe, Maultiere, Kälber, ibili, Wagen, Karren, Köcher, Bogen, Pfeile und anderes Gerät, dazu Geschirre für Rosse und Maultiere. Am Schluß der Inschrift heißt es:

„Wer meinen Schriftzug und Namen verändert, den möge Asur, der große Herr, der Vater der Götter, feindlich heimsuchen, Szepter und Chron ihm nehmen und seine Regierung verderben. Am 20. Adar des Archontats von Belimurani, dem Statthalter von Gargamis."

Dieser Fluch richtet sich gegen gekrönte Häupter; denn Sanherib weiß, daß die Feinde der orientalischen Herrscher nicht in Hütten, sondern in Palästen wohnen. Ueber sein Ende berichtet die babylonische Chronik:

„Am 20. Tebet wurde Sanherib von seinem Sohn in einer Empörung erschlagen. Er regierte 23 Jahre über Affyrien. Vom 20. Tebet bis zum 2. Adar dauerte der Aufruhr in Assyrien. Am 18. Siwan bestieg sein Sohn Asarhaddon den Chron von Assyrien.“

Es wagt die babylonische Chronik nicht, Sanherib oder seinen Sohn Asarhaddon als König von Babylonien anzuerkennen, obwohl diese Reichshälfte aufs tiefste gedemütigt und die Hauptstadt zerstört war.

Uebersehen wir die verschiedenen Berichte über das Ende des Großkönigs, so weiß die Bibel nebst ihren Uebersetzungen und Josephus von zwei Mördern, die babylonische Chronik und Abydenus reden von einem. Abydenus behauptet, Sanherib sei von seinem Sohn Adramalus, d. i. Adramelech, erschlagen worden, und nach ihm habe sein Sohn Nergilus regiert, der von Arardis, d. i. Asarhaddon, getötet wor

1) Sumerischer Name von Babel.

2) Vergl. Daniel 1, 3-5.

den sei. Nergilus aber oder Nergal ist ebenso wie Sarezer nur ein halber Name. Der volle Name, auf den diese beiden zurückzuführen sind, lautet Nergalsarusur. Uebrigens deutet auch Abydenus mit der Nachricht, daß Nergilus von Arardis, seinem Bruder getötet worden sei, darauf hin, daß auch dieser ein Mitschuldiger bei der Ermordung des Vaters gewesen ist. Auf einem Cylinder Asarhaddons liest man:

Von Herzen tat ich ein Gelübde1). Wie ein Löwe ergrimmte ich, und mein Gemüt tobte. Sofort schrieb ich Briefe, daß ich die Herrschaft von meines Vaters Haus übernahm 3). Darauf erhob ich meine Hände zu Asar, Sin und Samas, Bel Nebo, Nergal, Istar von Ninive und Iftar von Arbela, und sie nahmen mein Gebet an. In ihrer gnädigen Gunst sandten sie mir) ein ermutigendes Orakel: „Gehe hin, fürchte dich nicht. Wir gehen dir zur Seite, wir helfen dir im Feldzug." Einen oder zwei Tage blieb ich in meiner Wohnung), setzte nicht den Vortrab meines Heeres in Bewegung und setzte auch nicht den Nachtrab in Bewegung. Die Weidefiricke meiner Pferde nahm ich nicht ab. Ich brach mein Lager nicht ab, aber ich beeilte mich, das nötige für den Feldzug herbeizuschaffen. Ein großer Schneesturm im Wintermonat verdunkelte den Himmel, aber ich wich nicht zurück. Denn wie ein Zirinvogel) die Schwingen ausbreitet, entfaltete ich meine Fahnen als ein Zeichen für meine Verbündeten ); und mit vieler Mühe und großer Eile schlug ich die Straße nach Ninive ein. Aber sie) gewannen den Vorsprung vor meinem Truppen, und in dem Hügelland von Hanigalbat griffen alle ihre Krieger die front meines Heeres an und schoffen ihre Pfeile ab. Jedoch die Schrecken der großen Götter, meiner Herrn, überwältigten fie. Als sie die Tapferkeit meines großen Heeres sahen, zogen sie sich zurück. Iftar, die Königin des Krieges und der Schlachten, die meine Frömmigkeit liebte, stand mir zur seite. Sie zerbrach ihre Bogen, ihre Schlachtlinie zerstörte sie in ihrem Zorn. Zu ihrem Heer sprach sie: „Eine schonungslose Göttin bin ich." Auf ihren hohen Befehl pflanzte ich meine Fahnen auf, wo ich es beabsichtigt hatte.... in ihren Reihen erscholl der Ruf: Dieser (ist) unser König."

Der ganze Bericht macht den Eindruck, als habe der Verfasser desselben mehrere Aufrührer im Sinn; auch wird nicht undeutlich zu verstehn gegeben, daß nach dem ersten Rückzug des feindlichen Heeres Verhandlungen stattgefunden haben, nicht etwa aus Menschenfreundlichkeit, um das unnötige Blutvergießen zu vermeiden, sondern vielmehr darzutun, daß auf Asarhaddons Seite die Priester, d. i. die Götter, standen, daß er die Mehrzahl habe und dergleichen; worauf die Vatermörder von ihren Leuten verlassen wurden. Diese gingen ungesäumt zu Asarhaddon über, die feindlichen Brüder aber flohen nach Armenien, woher vermutlich Asarhaddon gekommen war, um bei Assyriens

Als er vernommen, daß sein Vater erschlagen sei.

2) Ein sicherer fingerzeig, daß Asarhaddon unter den älteren Söhnen allein. auf des Vaters Seite stand.

3) Durch die Priester.

4) Gegen wen A. vorher im Felde stand, wissen wir nicht; nun zog er gegen die Königsmörder.

5) Ich vergleiche das hebr. anscher, Adler.

An die er vorher Briefe gesandt hatte; daher der längere Aufenthalt, damit sie Zeit zur Rüstung und Sammlung genommen.

7) Die andern Brüder,

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