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den sei. Nergilus aber oder Nergal ist ebenso wie Sarezer nur ein halber Name. Der volle Name, auf den diese beiden zurückzuführen find, lautet Nergalsarusur. Uebrigens deutet auch Abydenus mit der Nachricht, daß Nergilus von Arardis, seinem Bruder getötet worden sei, darauf hin, daß auch dieser ein Mitschuldiger bei der Ermordung des Vaters gewesen ist. Auf einem Cylinder Asarhaddons liest man:

"

Don Herzen tat ich ein Gelübde 1). Wie ein Löwe ergrimmte ich, und mein Gemüt tobte. Sofort schrieb ich Briefe, daß ich die Herrschaft von meines Vaters Haus übernahm). Darauf erhob ich meine Hände zu Usar, Sin und Samas, Bel Nebo, Nergal, Istar von Ninive und Iftar von Arbela, und sie nahmen mein Gebet an. In ihrer gnädigen Gunst sandten sie_mir) ein ermutigendes Orakel: Gehe hin, fürchte dich nicht. Wir gehen dir zur Seite, wir helfen dir im Feldzug." Einen oder zwei Tage blieb ich in meiner Wohnung), setzte nicht den Vortrab meines Heeres in Bewegung und setzte auch nicht den Nachtrab in Bewegung. Die Weidestricke meiner Pferde nahm ich nicht ab. Ich brach mein Lager nicht ab, aber ich beeilte mich, das nötige für den Feldzug herbeizuschaffen. Ein großer Schneesturm im Wintermonat verdunkelte den Himmel, aber ich wich nicht zurück. Denn wie ein Zirinvogel) die Schwingen ausbreitet, entfaltete ich meine fahnen als ein Zeichen für meine Verbündeten ®); und mit vieler Mühe und großer Eile schlug ich die Straße nach Ninive ein. Aber si e') gewannen den Vorsprung vor meinem Truppen, und in dem Hügelland von Hanigalbat griffen alle ihre Krieger die front meines Heeres an und schoffen ihre Pfeile ab. Jedoch die Schrecken der großen Götter, meiner Herrn, überwältigten sie. Als sie die Tapferkeit meines großen Heeres sahen, zogen sie sich zurück. Iftar, die Königin des Krieges und der Schlachten, die meine Frömmigkeit liebte, stand mir zur Seite. Sie zerbrach ihre Bogen, ihre Schlachtlinie zerstörte sie in ihrem Zorn. Zu ihrem Heer sprach sie: Eine schonungslose Göttin bin ich." Auf ihren hohen Befehl pflanzte ich meine Fahnen auf, wo ich es beabsichtigt hatte.... in ihren Reihen erscholl der Ruf: „Dieser (ist) unser König.“

Der ganze Bericht macht den Eindruck, als habe der Verfasser desselben mehrere Aufrührer im Sinn; auch wird nicht undeutlich zu verstehn gegeben, daß nach dem ersten Rückzug des feindlichen Heeres Verhandlungen stattgefunden haben, nicht etwa aus Menschenfreundlichkeit, um das unnötige Blutvergießen zu vermeiden, sondern vielmehr darzutun, daß auf Afarhaddons Seite die Priester, d. i. die Götter, standen, daß er die Mehrzahl habe und dergleichen; worauf die Vatermörder von ihren Leuten verlassen wurden. Diese gingen ungefäumt zu Afarhaddon über, die feindlichen Brüder aber flohen nach Armenien, woher vermutlich Asarhaddon gekommen war, um bei Affyriens

1) Als er vernommen, daß sein Vater erschlagen sei.

2) Ein sicherer fingerzeig, daß Asarhaddon unter den älteren Söhnen allein. auf des Vaters Seite stand.

3) Durch die Priester.

4) Gegen wen A. vorher im Felde stand, wissen wir nicht; nun zog er gegen die Königsmörder.

5) Ich vergleiche das hebr. anscher, Adler.

6) An die er vorher Briefe gesandt hatte; daher der längere Aufenthalt, damit fie Zeit zur Rüstung und Sammlung genommen.

7) Die andern Brüder,

Feinden Schuß zu suchen. Man hat nie gehört, was aus ihnen geworden ist.

Daß Asarhaddon, der Sohn der Niika, schon vor der Empörung seiner beiden älteren Halbbrüder, des Vaters Liebling war, ersieht man sowohl aus dem ihm anvertrauten Befehl eines Heeres, wie auch aus dem Testament Sanheribs, worin es heißt: „Ich Sanherib, König der Völker, König von Assyrien, habe goldne Ketten, Vorräte von Elfenbein, einen goldnen Becher, Kronen und Ketten, außerdem alle Reichtümer, von denen Haufen dasind, Kristall und andre köstliche Steine und Vogelstein ein und ein halb moneh, zwei und ein halb abi je nach ihrem Gewicht dem Asarhaddon, meinem Sohn, gegeben."

Hier werden andre Söhne gar nicht erwähnt; dagegen wird eines jüngeren Bruders auf einem in Affur gefundenen Steinblock gedacht:

„Ich bin Sanherib, König von Affyrien, der das Bild Asurs und der großen Götter gemacht hat. Ein Haus machte ich und schenkte es dem Asurilumubalitsu, meinem jüngeren Sohn. Seinen Grundstein legte ich mit Bergquadern fest 1)“

Ein weiterer Sohn wird auf einem Ziegelstein genannt:

Sanherib, König von Assyrien, baute in den Gärten von Ninive ein Haus und schenkte es seinem Sohn Asursumusabsi.“

Scheil, der diese Inschrift mitteilt 2), ist nicht abgeneigt, in diesem Sohn den Vatermörder zu erkennen.

Man hat auch auf dem Plak, wo Sanherib ermordet wurde, einen Altar gefunden mit einer Inschrift über seine Bedeutung.

Dem neuen König gaben die Priester der Iftar das Orakel 3): „Traue nicht auf Menschenarm! Richte deine Augen auf mich, laß mich dein Stab sein." Das will sagen: Verdirb es mit diesen Priestern nicht, die dich zum Königsthron erhoben haben.

Afarhaddon

assyr. Asurachiddin, 681–667 v. Chr. König von Assyrien, war der dritte Sohn Sanheribs, nach Maspero einer der originellsten und anziehendsten Herrscher des affyrischen Reiches. Tätig und entschlossen wie Asurnasirbal und Tiglatpilesar zeigte er nicht immer deren Strenge gegenüber Untertanen noch deren Grausamkeit gegen besiegte feinde. Wenn ein andrer Forscher ihn einen wütenden Löwen gegen alle äußern Feinde nennt, so denkt er vermutlich an des Großkönigs Bluttat an dem gefangenen Abdimilkati und ähnliche Untaten, besonders aus Dursarrukin, zum Teil aufgezählt bei E. Schrader ); aber viele sind noch später aufgedeckt worden, wie die zahlreichen Orakel des Sonnengottes, dessen Verehrung zu seiner Zeit besonders lebhaft war.

1) Nach Fr. Delitzsch.

2) 3. f. A. 1896, S. 425.

3) Tiele a. a. Ö. S. 345, Unm. u. S. 107,
4) K. U. T.2, S. 394 20.

Sehr merkwürdig ist die Stellung, die dieser König sogleich nach seinem Regierungsantritt gegenüber Babylonien und Elam einnahm. Er ließ Babel wieder aufbauen und mit Einwohnern besetzen. Einen Sohn Merodachbaladans II. Nabusirapistilisir vertrieb er zwar, aber deffen Bruder Nabimarduk sette er als Statthalter des Meerlandes ein, nachdem er ihm in Ninive gehuldigt hatte. Auch gab er Ländereien, die der Stadt früher genommen und an Söldner aus verschiedenen Stämmen gegeben waren, an Babel zurück.

Ueber das Schicksal Babels vor seiner Zeit berichtet die Inschrift auf einem schwarzen Stein:

„Asarhaddon, der König der Völker, König von Affyrien, Machthaber von Babel, König von Sumer und Akkad, der große, der erhabene, der Verehrer Nebos und Marduks. Einer vor mir hat unter der Regierung eines früheren Königs an Esagila, den Tempel Marduks in Babylon, Hand angelegt und alle seine Schätze als Kaufpreis hingegeben. Darüber ergrimmte Marduk, der Herr der Götter. Eilends beschloß er das Land heimzusuchen und seine Bewohner zu vernichten... er ließ den Kanal Arachtu über seine Ufer treten, er führte eine zweite Sintflut über Babel herauf, er vernichtete die Stadt."

Danach hatte Sanherib, der Zerstörer Babels, einen mächtigen Bundesgenossen zur Seite, das ist Bel-Marduk, zwei Gottheiten die nun nicht mehr unterschieden werden, der erzürnte Gott, der dem Großkönig, in dessen Hand Feuer und Schwert zum Zerstören bereit ist, noch das Wasser zu Hilfe schickt. Aber nach elf Jahren wird Asarhaddon „aus dem Kreise seiner Brüder", deren wir vier kennen (Adramalach, Nergalserusur, Asarhaddon und Asurilunabalitsu von einem Vater, aber nicht von einer Mutter), ersehen, die Stadt wieder aufzubauen. Sogleich im ersten Jahre seiner Regierung beruft er alle seine Untertanen in Kardunias, gibt ihnen Oel und Honig und Wein die Fülle, setzt sich selbst die geflochtene Mühe, den Hut der Ziegelmacher und Tonarbeiter, den kuduru, aufs Haupt und kann bald berichten:

„Esagila, den großen Göttertempel, und seine übrigen Tempel, Babel die ewige Stadt, Jmgurbel seine Mauer, Nimittibel seinen Wall, ließ ich von ihrem fundament bis zur Spitze neu aufbauen, groß, hoch und gewaltig aufführen. Die Bilder der großen Götter erneuerte ich, in ihrem allerheiligsten ließ ich sie ihre Wohnung nehmen auf ewig."

Wegen dieser Wiederherstellung Babels meint fr. Delitzsch, Asarhaddon verdiene es, der erste Protektor Babels und seines großen Tempels Esagila genannt zu werden; und einen zweiten wird er auch wissen.

Nach den andern Grenzen des weiten Reiches zog Asarhaddon als Kriegsmann mit seinen Heeren aus und kämpfte gegen Araber und Elamiter, gegen Phönikien und Aegypten. Die Stadt Sidon ließ er zerstören, ihren König Abdimilkati „angelte er wie einen Fisch aus dem Wasser" und ließ ihn enthaupten. Zehn Könige von Hatnana waren ihm untertan, dazu Baal König von Tyrus, Manasieh König von Juda, Kausgabri König von Edom, Muzuri König von Moab, Dil

bal König von Gaza, Metinti König von Askalon u. a. m. Auf einer Tafel läßt der Großkönig über diesen Feldzug also berichten:

"Ich der Eroberer der Stadt Sidon, die im Meer liegt, und Vertilger aller ihrer Dörfer, ihre Burg und ihren Palast zerstörte ich und warf sie in's Meer. Die Stätten der Gerechtigkeit vernichtete ich. Abdimilkati, ihren König, der vor meinen Waffen mitten in's Meer geflohen war, fing ich wie einen fisch aus der See und hieb ihm den Kopf ab. Männer und Frauen ohne Zahl, Ochsen und Schafe und Maultiere führte ich alle hinweg nach Assyrien.“

Demnach mußte der Großkönig für andre Einwohner Sorge tragen; aber Sidon hatte mit dem Tode seines Königs und der Zertrümmerung seiner Richthäuser seine politische Selbständigkeit an Assur verloren.

Unter der Beute aus Sidon befand sich auch ein kostbares Gefäß aus Alabaster, das 1903 in Assur gefunden wurde und diese Aufschrift trug: Unter dem Beistand von Asur, Sin, Samas, Bel, Nebo, Istar von Ninive und Istar von Arbela“ . . . habe ich dies und das verrichtet. Hier hat der Steinschneider den achten Gott, Nergal, vergessen; denn acht Götter hat Usarhaddon am Anfang seiner Regierung angerufen. Ueber seinen Feldzug in Phönikien läßt er weiter berichten:

Ich versammelte die Könige von Syrien und von der Meeresküste; sie alle die Städte die ich zerstört baute ich neu und nannte -Sidon die Stadt Asarhaddons. Männer, die von meinen Waffen gefangen genommen waren, solche die in den Ländern des Ostens geboren waren, brachte ich dorthin, um da zu wohnen; und ich setzte meine Beamte über sie.“

Wie dem König von Sidon erging es auch Sanduarri, dem König von Kundi und Sizu, zweier noch unbekannter Städte. Von Phönikien zog Asarhaddon gegen Aegypten und besiegte Tarku von Kusch, d. i. Thirhaka, König von Aethiopien, eroberte Memphis und das ganze Land bis Ni, d. i. No oder Theben, und setzte über die einzelnen Gaue teils assyrische, tiels einheimische Statthalter. Unter diesen war Necho, der Vater Pfammetichs. Auf seiner Rückkehr aus Aegypten ließ Asarhaddon am Nahr el Kelb bei Beirut eine mächtige Steintafel aufrichten, auf der seine Großtaten aufgezeichnet waren. Seit dieser Zeit nannte Asarhaddon sich König der Könige von Muzur, Paturisi und Kusi, d. i. Mizraim, Pethor und Kusch oder Aegypten, Öberägypten und Aethiopien.

Noch einen Feldzug unternahm der Großkönig in das ferne Land Bazu, das auch die Schrift 1) neben Haso und andern in Syrien bez. Nordarabien kennt. Er zog nach der bezüglichen Inschrift

Durch 140 Meilen Sümpfe und Steine und 20 Meilen Schlangen und Skorpione, von denen der Boden wimmelte wie von Heuschrecken, wohin seit Ewigkeit noch keiner meiner Vorfahren gelangt war."

Die Länder Bazu und Hasu verloren ihre acht Könige, ihre Götter und Schätze. Die Könige wurden umgebracht, die Götter und Schäße

1) Gen. 22, 21 2c. und Jer. 25, 23.

nach Ninive geführt. Ein neunter König des Landes, Laila, hatte sich durch die Flucht gerettet, kam nach Ninive, küßte des Königs Füße, ward begnadigt und erhielt als zinspflichtiger Vasall seine Götter und sein Land zurück.

Dem Bartatua, König der Aschkuza, in der Schrift 1) Aschkenas, bei Herodot Protothyos, König der Skythen, genannt, gab Asarhaddon eine seiner Töchter zur Gemahlin, nachdem er bei Samas angefragt, ob diese Hingabe jenen auch in der Treue erhalten werde? Er bedurfte aber der Skythen Hilfe in der Abwehr indogermanischer Völker, der Meder und Kimmerier, die von Norden her immer heftiger drängten. Die Städte von Assyrien und Babylonien, die in den andauernden Kriegszeiten unter seinen Vorgängern zerstört worden waren, stellte Asarhaddon mit Hilfe seiner Krieger wieder her, schmückte sie mit Gold und Silber aus und machte sie taghell glänzend", wie eine Inschrift rühmt.

Seit dieser Zeit kommen neben den geflügelten Löwen und Stierkoloffen auch Sphinre als Bauzierrat vor, die man in Aegypten kennen gelernt hatte. Wenn sie, wie ein Gelehrter meint, aus Phönikien gekommen wären, so wäre es zu verwundern, daß sie nicht schon vor Jahrhunderten nachgebildet wurden, da Phönikien den Affyrern so lange schon bekannt war. Viele beschriebene Platten ließ der Großkönig aus dem Palast Tiglatpilesars entfernen, um dieselben in seinem eignen Palast zu verwenden. Bei diesem Raubzug wurden viele Tafeln zerbrochen, viele Schriften verdorben und der Fluch mißachtet, den die Erbauer der Paläste gegen alle Verderber und Räuber ihrer Werke auszusprechen pflegten. Es ließ sich nämlich Asarhaddon in Kalah einen neuen herrlichen Palast, der später leider durch Feuer sehr gelitten hat, in einem weiten Park erbauen. Dazu lieferten die Könige der Khatti „an und im Meere" Holz und Steine. Tausende von Gefangenen mußten die Ziegel streichen. Als der Palast fertig geworden war, und man baute in Assyrien wie in Babylonien sehr schnell, hielt Asarhaddon eine große Versammlung der tributpflichtigen Fürsten ab, von der er berichten läßt:

Ich versammelte 22 Könige des Landes Syrien und der Meeresküsten und Inseln, sie alle, und ich ließ sie an mir vorüberziehn. Große Balken und Flöße von Abimiholz, Zedern und Zypreffen von den Bergen Sirar und Libanon, göttliche Bilder, Basreliefs. von den Steinbrüchen der Berge, dem Ort ihres Ursprungs, brachten sie zur Ausschmückung meines Palastes mit Mühe und Schwierigfeiten nach Ninive mit sich."

Unter diesen Königen war auch Manasse von Juda; doch ist noch nicht entschieden, wan'n Asarhaddon oder seine Feldhauptleute den in

1) Gen. 10, 3. H. Winckler vermutet ohne Not hier einen Schreibfehler. 2) Die Namen fiehe bei E. Schrader, K. A. C., S. 356.

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