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3. Buch Moses, Kapitel 17, Vers 10-13.
Vers 10-13:

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Und welcher Mensch vom Hause Israels, oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnet, einiges Blut ißt, will ich mein Angesicht sehen und ihn mitten aus seinem Volk ausrotten. Denn der Verpflanzungsgeist des Tieres liegt im Blut und ich habe es euch auf den Altar gegeben, daß eure Seelen damit versöhnt würden. Denn der Verpflanzungsgeist wird in dem Blut versöhnt.

Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Keine Seele unter euch soll Blut essen.

Und welcher Mensch auf der Jagd ein Thier oder Vogel fängt, den man isset, der soll derselben Blut durch Schächten vergießen und es mit Erde zuscharren.

3. Buch Moses, Kapitel 7, Vers 26 und 27:

Ihr sollt auch kein Blut essen, weder von Vögeln noch vom Vieh, in allen euern Wohnungen.

Welche Seele irgend Blut essen würde, die soll von ihrem Volke ausgerottet werden.

Samuel I, Kapitel 14, Vers 32-34:

Und das Volk macht sich an die Beute und sie nahmen Schafe, Rinder, Kälber und schlachteten sie auf der Erde und aßen sie über dem Blute.

Da verkündigte man es dem Saul und sagte: Siehe, das Volk versündigt sich an dem Herrn, daß es über dem Blute ißt. Er sprach: Ihr habet übel getan, wälzet einen großen Stein zu mir her.

Zerstreuet euch unter das Volk und saget ihnen, daß ein jeder seinen Ochsen und sein Schaf zu mir bringe und schlachtet sie hier, daß thr esset und euch mit Blutessen nicht versündiget an dem Herrn. Da brachte alles Volk, ein jeder seinen Ochsen mit seiner Hand herzu, bei der Nacht und schlachteten sie daselbst. Ezechiel, Kapitel 33, Vers 25:

Darum sprich zu ihnen: Also spricht der Herr: Ihr habet von dem Blute gegessen, ihr habet eure Augen zu den Gözen emporgehoben, und habet Blut vergossen und nehmet euch vor, das Land zu besizen?

Aus dem neuen Testament erwähnen wir noch die Apostelgeschichte, Kapitel 15, Vers 20 und 29, welche beide sich mit dem Blutgenuß befassen.

Vers 20:

Sondern ihnen schreibe - den Heiden —, daß sie sich enthalten von Befleckungen der Gözen, vor Unsittlichkeit, vor dem Erstickten und vom Blute.

Vers 29:

Daß ihr euch enthaltet von den Gößenopfern, und vom Blute und vom Erstickten und von Unsittlichkeit, wenn ihr euch. vor diesen Dingen in acht nehmen werdet, so werdet ihr wohl thun.

Diese oftmalige Hinweisung auf das Verbot des Thierblutgenusses in der Heiligen Schrift gibt uns den besten Beweis für die große Wichtigkeit, welche dem Verbot beigelegt wurde.

Zu bemerken ist außerdem, daß Jesus Christus sogar den Heiden den Blutgenuß auf das strengste, als eines der größten Verbrechen, verbot, und doch kehren sich die Anhänger seiner Lehre nicht im mindesten an diese Vorschrift. Ja, selbst die Geistlichen, die Verkündiger der christlichen Lehre, betrachten das Verbot des Blutgenusses als gänzlich nebensächlich, oder, besser gesagt, als gar nicht vorhanden.

Und doch war früher das Blutgenußverbot ein sehr strenges, da es aber in der Bibel aufgenommen worden ist und von Moses und Jesus Christus vorgeschrieben wurde, so müssen wir annehmen, daß schwerwiegende Gründe, nur zu berechtigte Motive, vorhanden gewesen sein müssen, um eine solch drakonische Gesezgebung zuzuLassen.

Einmal ist ja die Bibel das ehrwürdigste, das heiligste aller Bücher, denn was ist sie anderes als der Ausdruck Gottes selbst, ermöglicht durch vortreffliche Medien und hilfsbereite Gelehrte, dann aber war Moses der Auserlesene Gottes, er war ein Mann von hohen Anlagen, tiefem Wissen, philosophischem Fernblick und zugleich mediumistisch großartig veranlagt; mit all diesen trefflichen Eigenschaften war er ein vortreffliches Werkzeug des Allmächtigen.

In den fünf Büchern Mose kommt nun das Verbot des Blutgenusses häufig vor, wie wir gesehen haben. Aber auch die Ge= lehrten, die sich doch mit der Gesezesschreibung gar nicht befaßt hatten, verboten den Blutgenuß von sämtlichen Tieren, selbst des Geflügels. Dies bestätigt uns z. B. der Prophet Ezechiel.

Das Neue Testament hat über die ganze Frage keine Auskunft gegeben, hat auch in diesem Sinne keine Geseze erlassen, erwähnt aber doch des Blutgenusses und sagt ganz deutlich, daß derselbe nicht blos den Israeliten, sondern auch den Heiden verboten. sei. Die Apostelgeschichte hat uns im Kapitel 15, wie angeführt, den Beweis geliefert.

Das Verbot des Blutgenusses ist sehr leicht zu erklären. Der Verpflanzungsgeist liegt bei den Menschen wie bei den Tieren einzig und allein im Blut. Deswegen wurde der Blutgenuß verboten.. Genießt der Mensch mit seinen Speisen Tierblut, so vermischt sich der menschliche Verpflanzungsgeist mit dem tierischen; die Folgedavon ist, daß der Mensch tierische Neigungen in sich aufnimmt, und damit der menschliche Charakter unwürdige, niedrige Nebeneigenschaften bekommt. Man kann sich sofort davon überzeugen, wenn man etwas eingehender das ganze menschliche Leben betrachtet und unsern gesamten Gesellschaftskörper mit Sachlichkeit und Strenge einer genauen Prüfung unterwirft. Vor allem wäre es für den menschlichen Organismus unbedingt von größtem Vorteil, wenn die Menschen sich des Blutgenusses enthalten könnten, und ihre Nahrung. nur den Pflanzenstoffen, dem Samen entnehmen könnten. Hierin ist der Verpflanzungsgeist rein und unverfälscht enthalten, den Menschen.

aber wird eine blühende Gesundheit, außerordentliche Kraft und weit mehr natürliche Neigung zum Guten, zum Göttlichen gegeben. Die menschliche Gesellschaft würde unter strenger Befolgung dieses Ernährungsgesezes viel mehr moralische und intellektuelle Fortschritte machen. Bei der jezigen Haupternährungsform des Menschen wird die moralische Anlage derselben anstatt entwickelt, degeneriert, anstatt veredelt, vertiert und anstatt vergöttlicht, verteufelt. Den Beweis dafür kann man leicht erbringen. Man schaffe einmal in unseren so vielgepriesenen Kulturländern, wo die sogenannte Civilisation ihren Kulminationspunkt erreicht hat, die Justiz resp. die Polizei ab, und man wird schnell das entsegliche Schauspiel vor sich haben, daß wegen Kleinigkeiten die scheußlichsten Verbrechen überhand nehmen würden, Mord und Todschlag würden an der Tagesordnung sein. Die Kulturvölker würden ohne Aufsichtsbehörden bald auf einem so untergeordnet moralischen Niveau sich besinden, daß ungebildete, noch der Kultur bedürftige Naturvölker gewiß darob staunen würden, sie würden in ihrem einfachen, natürlich geraden Sinn das Alles für unmöglich halten. Betrachten wir uns nur eines der ersten Kulturvölker unserer Zeit, die Engländer. Unter dem Deckmantel der Zivilisation verüben sie widerrechtlich, alle menschlichen und völkerrechtlichen Geseze hohnsprechende Eingriffe in fremdes Gebiet, sich damit auf die Seite der mittelalterlichen Raubgrafen stellend, quasi dem Faustrecht huldigend; und werden sie in ihren ländergierigen Bestrebungen sogar nicht von andern Kulturstaaten und ihren Monarchen unterstüßt?! Denken wir nur an die entsezlichen Mordthaten, die seit Jahrzehnten die Metropole der Welt, das riesige London, unsicher machen, nehmen wir zu all diesen entdeckten Verbrechen noch eine ungezählte Menge verborgen gebliebener hinzu, so können wir uns eine Vorstellung machen von der tiefen Verworfenheit, in die ein großer Teil der Londoner, der englischen Bevölkerung geraten ist. Die Ursachen, die diesen entseglichen Zuständen zugrunde liegen, mögen ja mannigfacher, verschiedener Natur sein, aber doch trägt eine wesentliche Schuld an all diesem Elend der Blutgenuß. Auch unsere mörderischen, alles verheerenden Kriege können und müssen als eine notwendige Folge des Blutgenusses betrachtet werden.

Der Mensch wird durch seine ganze Lebensweise durch die jeßige Ernährungsweise mit der Zeit entartet und dem ursprünglichen Ziel seines Lebens, Gott ähnlich zu werden, vollständig entfremdet. Ja, er sinkt sogar oft moralisch unter das Tier. Nichts anderes als hohe Vermessenheit kann man es bei vielen menschlichen Geschöpfen nennen, sich über gewisse Tiere erheben zu wollen, bloß weil die Betreffenden intellektuell einige Vorteile über dieselben errungen haben. Durch die tierischen Stoffe, die der Mensch in sich aufnimmt, wird er auch. dem animalen Charakter verwandt und zugetan, durch reine Pflanzenkost würde er in seinen Gewohnheiten, in seiner ganzen Lebensauffassung auf einer bedeutend höher stehenden moralischen Stufe sich befinden. Daß die Nachteile des Blutgenusses aber im Altertum all

gemein bekannt waren, geht auch aus der Kirchengeschichte hervor, in welcher wir stets das Verbot finden. Auch die noch heute existierenden Sabatianer, eine weit verbreitete christliche Sekte, haben das Verbot des Tierblutgenusses zum Gesez erhoben; ebenso wie sie auch den Samstag feiern und nicht den christlichen Sonntag. Diese Sekte lebt aber keineswegs in abgeschiedenen, noch nicht kultivierten Erdteilen, o nein, die christlichen Anhänger derselben haben in Europa, in Amerika ihr Heim aufgeschlagen, also mitten zwischen den sogenannten Kulturvölkern.

Als Merkwürdigkeit können wir bei dieser Gelegenheit noch hinzufügen, daß das Schächten der Tiere zum Beispiel in der Schweiz. strenge verboten ist, so daß die hier lebenden Juden genötigt sind, ihren Fleischbedarf wie auch das Geflügel aus Italien und Deutschland zu beziehen. In den Sommermonaten hat dieser Bezug von Auswärts selbstverständlich oft große Unannehmlichkeiten im Gefolge. Die von uns erwähnten christlichen Sabatianer sind natürlich auch Abnehmer der jüdischen Fleischlieferanten.

Nach dieser kurzen Abschweifung aber kehren wir wieder zu unserm ursprünglichen Thema zurück, knüpfen wir wieder an die Ausführungen an, die wir zu Anfang dieses Kapitels gemacht haben.

Wir sehen, daß die Schriftgelehrten, die Verfasser des Talmud, des Neuen Testaments, wie auch der Kirchengeschichte unter ganz bestimmten Vorausseßungen gehandelt haben, unter Voraussegungen, die sich später allerdings nicht in dem Maße verwirklicht haben, als wie es vielleicht ursprünglich der Wunsch gewesen sein mag.

Gewiß war es recht politisch gedacht, recht fein ausgeklügelt, nur vier Gebote den Neubekehrten mit auf den Weg zu geben und neben vielem andern auch die Beschneidung vollständig fallen zu lassen. Die Schriftgelehrten, die Rabbiner glaubten mit Bestimmtheit, daß die neuen Führer, die Geistlichen der christlichen Religion, durch. ihre Lehren, durch ihre Beredtsamkeit schon von selbst dahin wirken würden, daß sich mit der Zeit nach und nach auch die andern, vorderhand nicht vorgeschriebenen Geseze, einbürgern würden, und daß nach zwei bis drei Generationen die ursprünglichen Heiden nach der christlichen Uebergangsstation sich vollständig der jüdischen Lehre zuwenden würden. Durch diesen politisch-religiösen Prozeß also hofften sie, das gesamte Heidentum binnen verhältnismäßig kurzer Zeit dem Israelisuus einzuverleiben. Die jüdischen Rabbiner aber machten die Rechnung ohne den Wirt sie dachten dabei nicht an die christlichen Geistlichen, welche die Regierung der neuen Religion sofort fest in die Hände nahmen. Die christlichen Geistlichen unterstüßten diese israelitischen Bestrebungen nicht, ja sie kämpften sogar mächtig gegen dieselben an. Folter und Scheiterhausen bedrohten gar bald die Anhänger des Alten Testaments. Wir wollen nun nicht verfehlen, die Gründe anzugeben, welche die christlichen Geistlichen bewogen, gegen das Alte Testament und auch gegen viele Bestimmungen des Neuen Testaments vorzugehen, welche sie veranlaßten, gegen das Judentum und für die heidnischen Geseze zu predigen, was sie veranlaßte, den Sonn

tag anstatt des Samstags zum Feiertag zu erheben und gegen das Verbot des Tierblutgenusses u. s. w. zu eisern.

Als nach dem Bar Kochba'schen Krieg, von welchem schon in einem frühern Kapitel eingehend die Rede war, das jüdische Reich vollkommen zu Boden geworfen und vernichtet worden war, da mußten die jüdischen Gelehrten darauf sinnen, die verwaisten Städte und Ortschaften wieder zu bevölkern, um dadurch auch das Reich wieder auf eine gewisse politische und volkswirtschaftliche Höhe zu bringen.

Um nun den Heiden auf dem Umwege durch das Christentum den Eintritt in den jüdischen Glauben möglichst zu erleichtern, zeigten sich die Vorstände der israelitischen Religion in jeder Weise entgegenkommend. Die Verfasser des Talmud beschlossen in erster Linie die Aufhebung des Verbotes, welches im 5. Buch Mose, Kapitel 23 enthalten, ist und durch welches die Aufnahme der Ammoniter und der Moabiter in die jüdische Religion auf das Strengste verboten war.

Die hierauf bezugnehmenden Verse 4 und 5 lauten:

Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeine des Herrn kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern sie sollen nimmermehr hineinkommen,

darum, daß sie euch nicht entgegenkamen mit Brot und Wasser auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget, vielmehr wider euch dingeten den Bileam, den Sohn Beors von Pathor aus Mesopotamien, daß er dich verfluchen sollte.

Die Aufhebung dieses Gesezes finden wir durch den Talmud beglaubigt (Mischna Jadain 6. 4. und Berochott S. 28).

Eine weitere Konzession aber machten die jüdischen Schriftgelehrten den neu zu bekehrenden Glaubensbrüdern, daß sie auch das Muß der Beschneidung aufhoben. Es sollten ohne diese Zeremonie Christen in die jüdische Religion aufgenommen werden können. An die Stelle der Beschneidung wurde ein einfaches Tauchbad gesezt; dieses ist in der christlichen Religion noch bis heute durch die Taufe erhalten worden.

Weiter finden wir in dem Talmud (Megila 13), daß jeder Nichtgößendiener als echter, voller Jude angesehen werden sollte, ebenso wie dieses Werk den Ausspruch enthält, daß jedes Vergehen gegen einen Christen auch als Vergehen gegen Gott betrachtet würde. (Chagiga 5.) Der Talmud verbot ferner auf das strengste einem zum Christentum Bekehrten den frühern Genuß von Schweinefleisch vorzuhalten (Mechilta Mischpatim 17). Auch finden wir in ihm den Ausspruch: „Ein Christ ist ein neugeborenes Kind ohne Sünde.“ (Jebamoth 47).

Außer all diesem Entgegenkommen den in die jüdische Religion Neueintretenden gegenüber aber spielten die Rabbiner noch einen Wurf aus, der geeignet war, mehr wie alles dies Angeführte eine Verschmelzung der jüdischen Religion mit der christlichen resp. der heidnischen herbeizuführen. Sie trachteten darnach, durch gegenseitige

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