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so z. B. einen Schöppenstuhl.

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Von der Kirche hat sich folgende Sage erhalten. In Apfelstådt diente eine fromme Magd, Namens Walpurgis, welche gern ein Gott wohlgefälliges Werk stiften wollte. Sie wandte daher ihren ganzen Lohn und ihr ganzes Erbe daran und ließ eine kleine Kapelle erbauen. Später wurde dann ein Thurm daran gebaut und die Kapelle vergrößert. Beim Thurmbau zeigte sich ein Einwohner also wild und hülfreich, daß er tåglich mit 4 Pferden Steine, Holz und Kalk herbeifuhr, bis der Bau zu Stande gekommen war.

15.

Der Name Arnstadts.

Arnstadt soll vom König Merovig gegründet wor den sein, da er in Erfurts Nåhe residirte, und den Namen vom Aar, dem edelsten Vogel, füh ren, wie Kranichfeld den seinigen vom Kranich. Dieser Sage entspricht der Umstand, daß die Stadt aus alter Zeit her einen schwarzen Adler im goldnen Wappenschilde führte. Auch der Arnsberg in der Stadtnåhe pflanzt noch den alten Namen fort. Von dieser Stadt rühmten alte Reime:

Das Arnstadt ist im Schwang

Da ist ein Fohren - (Forellen) Fang,

Und schöner Vogel - Sang
Dabei auch der Weintrank
Und steter Flegel - Klang.

16.

Walperkirchhof.

A

Nachdem das Benedictiner - Nonnenkloster von der Wachsenburg auf einen Berg in die Nähe von Arnstadt verlegt worden war, erhob sich dort hinauf eine große Wallfahrt, so caß nicht zu bestimmen ist, ob der Bergwald auf dessen Rücken mehr von der heiligen Walpurgis, der das Kloster geweiht war, oder vom Wallen den heute noch üblichen Namen des Walperholzes bekam. Im Jahr 1309 wurde dieses Kloster feierlich in die Stadt verlegt, und die Gebäude abgebrochen; wo es stand, führt noch eine öde Ståtte über einer steilen Felsenwand den Namen des Walperfirchhofes.

Es ist dort, der Sage nach, nicht geheuer, und wandelnde Nonnen lassen sich auf einsamen Waldpfad blicken. Vom Walperkirchhof senkt sich der Berg an der hintern Seite ziemlich abschüssig nach dem Hopfen - Grunde hinab, in welchem Berggårten sich befinden, die früher mit Hopfen und Wein bebaut wurden. Dort herum ist früher auf Bergschäße gesucht worden, und man

findet noch heute im Walde die Tellen; eine ist gleich da, wo der Holzweg wendet und der Wald beginnt. Dort stand vor Alters ein Baum, mit einer 3 und einem Kreuz gezeichnet. Ein altes geschriebenes Bergbuch berichtet, daß dort über einem Weinberg gegen Mittag ein Loch sich bes finde, dahinein 7 Stufen geführt, 7 Lachter tief, ohne Wasser, darin ein Silbererz von 23 Procent breche. Ferner sagt das Buch von einem andern Schacht: Von der Walperkirchen gegen Morgen in dem langen, tiefen, engen Schlüfter oder wüsten Wassergraben zeigt sich das Loch in demselbigen hohlen Weg. Es ist ellentief verschüttet und zugemacht. Elf Stufen sind trocken hinein, da bricht ein gediegen Silbererz in einem schwarzen Felsgestein, zwei Lachter breit, 1 Ellen dick, und 4 Lachter lang gen Morgen. Der Centner 23 Pfund reines Silber.

17.

Riesengrab und Riesenribbe.

Manche Benennung findet sich um Arnstadt, von deren örtlichem Gegenstand fast der lezte Farbenstaub früher Sagen durch die Länge der Zeit verweht wurde. So liegt unter dem Walperberg ein Hügel, den man das Riesengrab nennt, wåh

rend das Volk eine steinerne Monstranznische am Weg nach Haarhausen scherzhaft den Riesenlöffel taufte. Nahe dabei am Fuß des Arnsberges ist der Kesselbrunnen, so geheißen, weil vor Zeiten manchem Sonntagskind darin ein Kessel voll Goldstücke erschienen, doch berichtet die Sage nicht, ob je Einer den Schatz gehoben. Ein steiler Felsenhang vor dem Rieththor heißt der Ritterstein, ohne daß man weiß, warum? und über Dosdorf ist eine entlegene Stelle, welche man die Judengråber nennt. Ueber dem innern Portal der Liebfrauenkirche hångt auch noch eine gewaltige Ribbe, die Riesenribbe geheißen.

18.

Die Böhlersmännchen.

Tief hinten im Jonasthale haben sich vor Zeiten oft, so geht die allgemeine Sage, kleine Zwerglein sehen lassen, die das Volk Böhlersmånnchen nennt; sie kamen aus dem Böhlersloch, einer engen und schwer zugänglichen Bergschluft, und waren zwar gutartiger Natur, schadeten Niemand, übten aber doch an Manchem die dem Zwergenvolk eigne Lücke. Der ganze einsame Grund, der sich unter dem Namen des Gößenthales bis Espenfeld zieht, ist verrufen und wenig betreten. Manchem hat

es sich dort schon aufgehockt, Manchen hat es irre geführt, es ist einmal dort nicht geheuer, ohne daß die Sage bestimmt Gestaltetes zu erzählen weiß.

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19.

Der Jungfernsprung.

Aus dem Gößenthal gelangt man nach Arnstadt zu in das minder enge Jonasthal. Dort gipfelt sich eine wohl 100 Fuß hohe senkrechte Felsenwand empor, welche den Namen der Jungfernsprung führt. Einst verfolgte ein zügelloser Mann zu Roß ein unschuldiges Mägdlein, um sie zu seinem Willen zu zwingen. Die Jungfrau floh odemlos über das Feld, immer nåher kam ihr der Verfolger, als sie sich mit einem Male an den furchtbar tiefen Abhang und ohne weitern rettenden Arsweg sah. Vor ihr drohte gewisser Lod, hinter ihr gewiffe Schande, und entschlossen wählte sie den ersten, indem sie ihre Seele Gott und seinen Engeln befahl. Sie sprang hinab, im Augenblick, als schon der Verfolger die bübische Hand nach seiner Beute ausstreckte. Als er sah, daß sie seinen Augen entschwand, spornte er wild sein sich entsegt båumendes Roß und sprengte ihr nach. Zerschmettert sammt seinem Roß hauchte er in der Thaltiefe die Seele aus; aber über der Jung

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