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Das Buch Nehemia.

Erzählung von Nehemias, des Mundschenken beim persischen Könige Arthafastha oder Artaxerres Longimanus, patriotisœem Reisen und Wirken für seine Nation./

156. Nehemia erfährt Jerusalems unglückliche Lage, trauert und betet. (Kap. 1.)

Es geschah, da ich war zu Susan auf dem Schloß, kam Has nani mit etlichen aus Juda. Und ich fragte sie, wie es den Jus den und zu Jerusalem ginge? Und sie sprachen: Die sind in großem Unglück und Schmach; die Mauern Jerusalems find zers brochen, und ihre Thore mit Feuer verbrannt! Da ich solche Worte hörete, faß ich, und trug Leid, und betete: Ach Herr, großer und schrecklicher Gott, der da hålt den Bund und Barmherzigkeit denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, laß doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen seyn, daß du börest das Geber deines Knechts für die Kinder Ifrael! Wir sind (ż war) verrückt (abtrünnig) worden, daß wir nicht gehalten haben die Gebote; gedenke aber doch des Worts: Wo ihr euch befehret zu mir, und haltet meine Gebote, und ob ihr verstcßen wåret: so will ich euch doch bringen an den Ort, den ich erwählet habe. Ach Herr, laß deinem Knechte heut gelingen, und gib ihm Barme herzigkeit vor diesem Manne (dem Könige)! Denn ich war des Königs Schenke.

157. Nehemia erbålt Erlaubniß zur Reise nach Jerusalem und zur Herstellung der Stadt. (Kap. 2.)

Im zwanzigsten Jahr des Königs Arthasastha, da Wein vor ihm stand, hob ich den Wein auf, und gab dem Könige, und ich sah traurig. Da sprach er: Warum siehest du so übel? Du bist ja (doch) nicht krank? Das ist es nicht, sondern du bist schwers müthig. Ich aber fürchtete mich sehr, und sprach: Der König lebe ewiglich! Sollte ich nicht übel (betrübt) sehen? Die Stadt, da das, Begräbniß meiner Vårer ist, liegt wüste! Da sprach der Köniz: Was forderst du denn? Da bat ich Gott, und sprach: Gefällt es dem Könige, daß du mich sendest zu der Stadt, daß ich fie baue? Und es gefiel dem Könige, daß er mich hinsen, dete. Und da ich gen Jerusalem fam, und drei Tage da gewesen war, sprach ich: Ihr sehet das Unglück, daß Jerusalem wüste liegt. Kommt, laßt uns die Mauern Jerufalems bauen, daß wir 3

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nicht mehr eine Schmach feyen! Und sie sprachen: So laßt uns auf feyn! Und wir baueten, und ihre Hände wurden gestärkt zum Guten.'

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Da aber Saneballat (der persische Statthalter in Samaria) hörte, daß wir baueten, ward er sehr entrüstet, und spottete der Juden, und sprach: Was machen die ohns mächtigen Juden? Wird man sie so lassen? Werden sie es volls enden? Aber Tobia neben ihm sprach: Laß sie nur bauen! Wenn Füchse hinauf zögen, die zerrissen wohl ihre steinernen Mauern. (Höre, unser Gott, wie verachtet sind wir! Kehre Ihre Schmach auf ihren Kopf!) Aber wir baueten die Mauern bis an die halbe Hobe; und das Volk gewann ein Herz zu arbeiteń. Da jene aber höreten, daß die Mauern zugemacht waren, wurs den sie sehr zornig, und machten einen Bund zuhauf, daß sie strits ten wider Jerufalem. Wir aber beteten zu unserm Gott, und stelleten Hut (Wachen) Tag und Nacht gegen fie; und ich sprach: Fürchtet euch nicht vor ihnen; gedenket an den großen schrecklichen Herrn, und streiter für eure Brüder, Söhne, Töchs ter, Weiber und Häuser! Da aber unsere Feinde höreten, daß es uns war fund. geworden, machte Gott ihren Rath zu nichte, Und wir kehrten alle wieder ein jeglicher zu seiner Arbeit. Mit einer Hand thaten sie die Arbeit, und mit der andern, hielten Re die Waffen.

159. Nehemias Friedensstiftung und schonende Verwaltung. (Kap. 5.)

Und es erhob (zur Zelt einer Theuerung) sich ein großes Geschrei des Volks wider ihre (reichen) Brüder, und sie sprachen: Unserer Söhne und Töchter sind viele; laßt uns Getreide (mit Gewalt) nehmen, und essen, daß wir leben! Unserer Brüder Leib ist wie unser Leib, und ihre Kinder wie unsere Kinder (Wir find so gut als sie). Da ich solche Worte hörte, ward ich sehr zornig, und mein Herz ward Raths mit mir, daß ich sprach: Wollt ihr einer auf den andern Wucher treiben? Es ist nicht gut, das ihr thut! Solltet ihr nicht in der Furcht Gottes wandeln um der Schmach willen der Heiden, unserer Feinde? Sch und meine Brüder haben ihnen auch Geld gethan (geliehen), und Getreide;

den Wucher (3ins) aber haben wir nachgelassen. So gebt ihnen nun wieder ihre Aecker, Weinberge, Delgårten und Häufer, und den Hundertsten an Gelde, Getreide, Most und Del, das ihr an ihnen gewuchert habt. Da sprachen sie: Wir wollen es wieder geben, und wollen nichts von ihnen fordern, und wollen thun, wie du gesagt hast. Und die ganze Gemeine sprach: Amen! und fie lobten den Herrn; und das Volk that also. Auch von der Zeit. an, da mir befohlen ward, Landpfleger zu seyn in Juda, nåhrete ich mich und meine Brüder nicht von der Landpfleger Kost; denn die vorigen Landpfleger hatten das Volk beschweret, auch hatten ihre Knaben (Diener) mit Gewalt verfahren über das Volk. Ich that aber nicht also, um der Furcht Gottes willen. Gedenke mir, mein Gott, zum Besten alles, das ich diesem Volk gethan habe!

160. Anschläge der Fremden, und Verråtherei der Landsleute gegen Nehemia. (Kap. 6.)

Da Saneballat, Tobia und andere unserer Feinde erfuhren, daß ich die Mauern gebauet hatte, ließen sie mir sagen: Laß uns zusammen kommen! Sie gedachten mir aber Böses zu thun. Ich aber ließ sagen: Ich habe ein großes Geschäfte auszurichten; ich kann nicht kommen. Sie sandten aber wohl viermal, und ich antwortete auf dieselbe Weise.' Da sandre Saneballar jum fünf, ten Mal einen offenen Brief; darin war geschrieben: „Es ist vor die Heiden gekommen, daß du und die Juden gedenket abzy, fallen, und du wollest ihr König seyn. (Da) nun solches wird vor den König kommen: so laß uns mit einander rathschlagen. “ Ich aber ließ ihm sagen: Solches ist nicht geschehen; du haft es erdacht. Denn sie wollten uns furchtsam machen, und gedachten: Sie sollen die Hand abthun vom Geschäfte (der Stadtbefest la gung); aber ich stärkte desto mehr meine Hand. Und ich tam ins Haus Semaja (der vom Feinde bestochen war), und er hatte sich verschlossen, und sprach: Laß uns zusammen kommen Im Hause Gottes, und die Thüre des Tempels (Heiligen) zus schließen; denn sie werden kommen, dich zu erwürgen. Ich abersprach: Sollte ein solcher Mann fliehen und in den Tempel geben, daß er lebendig bleibe? Denn ich merkte, daß ihn Gott nicht gesandt hatte; (sondern sie) hatten ihm Gelb gegeben, daß ich mich fürchten sollte und fündigen, damit sie mich låstern möchten. Und die, Mauer ward fertig. Da unsere Feinde das Ja

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höreten, fürchteten sie sich; denn sie "merkten, daß dies Werk von Gott war. Auch waren viele der Obersten Juda, deren Briefe gingen zu Tobia, und von Tobia zu ihnen (denn ihrer waren viele, die ihm geschworen (mit ihm gegen mich verschworen) waren), und sagten Gutes von ihm vor'mir, und brachten meine Rede aus zu ihm.

161. Freuden Laubhüttens Bußs und Einweihungsfest. (Kap. 8-12.)

Da nun (der Bau vollendet war), versammlete sich das ganze Volk, und Esra brachte das Gesetz vor die Gemeine, und las darinnen vom Morgen an bis auf den Mittag. Und des gans zen Volks Ohren waren zu dem Gefeßzbuch gekehret, und es antwor tete: Amen, Amen! mit ihren Hånden empor; und sie neigten sich, und beteten den Herrn an, mit dem Antlik zur Erde. Und Nehes mia und Esra und die Leviten, die das Volk aufmerksam mach, ten, sprachen: Dieser Tag ist heilig dem Herrn, eurem Gott'; darum seyd nicht traurig, und weinet nicht! (Denn alles Volk weinete, da sie die Worte des Gesetzes höreten). Gehet hin, und esset das Fette (Opferfleisch), und trinket das Süße (Opfer. wein), und sendet denen (Armen) auch (da von), die nichts für fich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Darum bekümmert euch nicht; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Und alles Volk ging hin, daß es åße, trånke, und Theil (Gaben) sendete, und eine große Freude machte. Und die ganze Gemeine war wieder gekommen, machte Laubhütten, und wohnete darinnen ; und es war eine sehr große Freude, und ward im Gesetzbuch Gottes gelesen alle Tage. (Zwei Tage darauf) kamen die Kinder If. rael zusammen mit Fasten und Säcken (groben Trauerklei dern), und Erde (Asche) auf ihnen, und bekannten ihre Sünde und ihrer Våter Missethat, und beteten an den Herrn viermal des Tages, und schrieen laut (um Vergebung) zu dem Herrn, und sprachen: Herr, du bist es allein; du hast gemacht den Him, mel und die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist; du machest alle lebendig, und das himm, lische Heer betet dich an! Du großer Gott, mächtig und schrecklich, der du hältst Bund und Barmherzigkeit, achte nicht gering alle die Mühe (Elend), die uns getroffen hat! Du bist gerecht in allem; wir aber find gottlos gewesen. Und die Obersten des Volks woh

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neten ju Jerufalem; das andere Volk aber warf das Loos dars um, daß unter zehn ein Theil gen Jerusalem zöge, da zu wohs nen, und das Volk segrete alle, die freiwillig waren, zu Jerusa. lem zu wohnen. Und man suchte (beschied zusammen) die Le viten, zu halten Einweihung in Freuden mit Danken und Sin. gen. Und es wurden desselben Tages große Opfer geopfert, und sie waren fröhlich; denn Gott hatte ihnen eine große Freude gemacht.

162. Nehemias Eifer für die Heilighaltung des Sabbaths. (Kap. 13.)

Zu derfelben Zeit (wo ich zum zweiten Mal von Babel zurückgekommen war) sah ich in Juda Kelter treten auf den Sabbath, und Garben hereinbringen, und Esel beladen mit Wein, Trauben, Feigen, und allerlei Laft zu (nach) Jerusalem bringen auf den Sabbathtag. Und ich bezeugte sie (machte ihnen Borstel. lungen) des Tages, da sie die Fütterung (Speise) verkauften. Es wohneten auch Tyrer darinnen; die brachten allerlei Waare, und verkauften es auf den Sabbath den Kindern Juda. Da schalt ich die Obersten, und sprach: Was ist das böse Ding, das the thut, und brecher den Sabbathtag! Thaten nicht unsere Våter also, und unser Gott führete alles dies Unglück über uns? Und ihr machet des Zorns über Israel noch mehr, daß ihr den Sabbath brecher! Vor dem Sabbath (da her) hieß ich die Thüren (Thore) zuschließen, und befahl, man sollte sie nicht aufthun bis nach dem Sabbath. Da blieben die Verkäufer über Nacht draußen einmal oder zwei. Da sprach ich: Warum bleibet ihr über Nacht um die Mauer? Werdet ihr es noch eins thun: so will ich die Hand an euch legen (euch mit Gewalt wegtreiben (affen)! Von der Zeit an kamen sie des Sabbaths nicht,

Das Buch Esther.

Esther wird die Retterin ihrer Landsleute.

163. Der Perferkönig Ahasveros (d. i. der Majestätische, eigentlich wohl Arthafasiha oder Artaxerxes Longimanus) verstößt seine Gemahlin, und die Jüdin Esther wird Königin. (Kap. 1. 2.)

Ahasveros machte (gab) ein Mahl (prächtiges Feft) seinen Fürsten und Knechten (hohen und niedern Staats

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