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Welches sind meine Vergehen, so (frage ich). (flage ich). Ein Ochse bin ich, Kraut fresse ich. ich ab)."

Welches ist meine Sünde, fo Ein Schaf bin ich, Gras (rupfe

Ueber die Träume eines Königs zu lachen ist ein billiges Vergnügen einiger Bibelkritiker. Trotzdem spielen Träume keine geringe Rolle in der Menschengeschichte. Der Pharao zur Zeit Josephs achtete auf seine Träume und deren Auslegung, und sein Land und Volk hatte großen Nuhen davon. Ein andrer Pharao Mernephta I. sah im Traum eine Bildsäule des Phta, der ihn abmahnte, gegen die Feinde ins Feld zu ziehen. Der große Imperator Augustus gab das Gesetz, daß alle Privatpersonen in gewissen Ländern, die von der römischen Republik geträumt hatten, dies öffentlich durch Anzeige oder Ausrufer verkündigen mußten.

Auch im Verlauf der babylonisch-affyrischen Geschichte ist uns die Werthaltung der Träume mehrfach begegnet. Daß aber der Traum Nebukadnezars kein leeres Hirngespinst war, zeigt sein Inhalt und dessen Erfüllung an, wobei dieser König tief erniedrigt wurde, aber hernach wieder zu seinen königlichen Ehren und großer Herrlichkeit und Erkenntnis des höchsten kant.

Auf einer mächtigen Bronzeschwelle sagt eine Inschrift, daß Nebukadnezar den Tempel Ezida zu Borsippa zu Ehren des Gottes Nebo neu erbaut habe, als der die Tage seines Lebens verlängert habe. Der König starb nämlich in hohem Alter, nachdem er 43 Jahre über das babylonische Reich geherrscht hatte.

Eine Kamee, die von mehreren Forschern für falsch gehalten wird, zeigt des Königs Bild in Profil mit der Unterschrift: Ana Marduk bilsu Nabukudurujur far babilu ana balatisu ibus, d. i. dem Marduk, seinem Herrn, hat Nebukadnezar, König von Babel, dies gemacht für sein Leben.

Seit der Zeit dieses Königs betrieb das Bankhaus Egibi und Sohn in Babel die Geldgeschäfte des Hofes wie der Staatsverwaltung und der Privatleute. Seine Rechnungen, Listen u. a. wurden, auf Tontafeln geschrieben, in dem Ruinenhügel Ghumghuma in Babel aufgefunden.

In seiner Weise war Nebukadnezar ein sehr religiöser Mann. Er baute viele Tempel aus, andre ganz neu:

Nebukadnezar, König von Babylonien, Sohn des Nabuapilusurs, des Königs von Babylonien, bin ich. Den Tempel der Ninmag in Babel habe ich der hehren erhabenen Göttin neu erbaut. Ihre feste Wohnung, aus Erdpech und Ziegelstein errichtete ich sie, Staub, von glänzenden Steinen füllte ich darein. O Ninmag, Mutter der Gnaden, freudig blicke (auf mich) und Gnade werde für mich auf deinen hehren Lippen, deinem erhabenen Antlitz erfunden. Die mächtige Hand ihrer Gottheit leitet mich auf meinem Pfade wohlbehalten.“

Die glänzenden Steine, die der König zerstoßen und dem Mörtel beimischen ließ, damit die Fugen zwischen den Steinen glänzen sollten,

find im Glimmer oder Gypsspat zu erkennen. Von sich selbst läßt Nebukadnezar die große Steininschrift verkündigen:

Als mich der Gott Erua1) schuf, bereitete Marduk meine Geburt im Mutterleib. Als ich geboren und geschaffen war, suchte ich die Stätten der Götter auf und wandelte den Weg der Götter. Die kunstvollen Werke 2) Marduks, des großen Herrn, des Gottes, der mich geschaffen, halte ich hoch in Ehren. Nebos, seines rechtmäßigen Sohnes, des Gönners meines Königtums, erhabenen göttlichen Weg halte ich mit allem Fleiß hoch. Aus meinem ganzen dem Gesetz gemäßen Herzen liebe ich die Furcht ihrer Gottheit, fürchte ich ihre Herrschaft. Zu Marduk, meinem Herrn, flehte ich, Gebete richtete ich an ihn, er beachtete die Gedanken meines Herzens. Ich sprach zu ihm: Ewiger Fürst, Herr alles deffen das ist, dem König, den du liebst, dessen Namen du nanntest, wie er vor dir gut ist, lasse seinen Namen gedeihen, bringe ihn auf den rechten Weg. Ich bin der Fürst, der dir gehorcht, das Geschöpf deiner Hände. Du hast mich geschaffen, die Herrschaft über die Scharen der Menschen mir übertragen. Nach deiner Gnade, o Herr, die du über sie alle walten lässest, laß mich deine erhabene Herrschaft lieben, laß die Furcht vor deiner Gottheit in meinem Herzen sein, schenke mir, was vor dir gut ist."

Aus mehreren Wendungen, die hier der Schreiber gebraucht, insbesondere vom „Beachten der Gedanken des Herzens", die früher nicht gebraucht wurden, scheint mir hervorzugehen, daß einige der königlichen Diener sich dem Einfluß der jüdischen Religion nicht verschlossen haben: doch ist hier nicht der Ort, darauf einzugehen.

Hommel) nennt Nebukadnezar einen wahrhaft großen Herrscher". Ich kann diesem Urteil nicht unbedingt beipflichten. Er war gewiß, namentlich in seinen jungen Jahren, ein tüchtiger Kriegsmann, aber zu Hause ein gefügiges Werkzeug seiner Magier und Chaldäer, woraus allein zu erklären ist, daß er so lange wie kein andrer König in Babel geherrscht hat; und daß er fast der einzige dieser Herrscher ist, von dem man annehmen darf, daß er eines natürlichen Todes gestorben ist. Ihm folgte auf den Chron von Neubabylonien sein Sohn

Amil-marduk II.

im A. T. Evilmerodach, bei Ptolemäus Illoarusamas genannt. Er regierte nur 2 Jahre, 561-559 v. Chr. Er entließ den König Jojachin von Juda aus 37jähriger Gefangenschaft *) und zog ihn sogar an den Hof. Berosus sagt, dieser König habe ein willkürliches, unverständiges Regiment geführt; bald fiel er als Opfer einer Verschwörung der Magier, nach deren Gefallen er nicht getan. Sie setzten seinen Schwager auf den Thron, der als Rabmag Jerusalem belagert und zerstört hatte 5). Nach H. Winckler ") hat Amilmarduk den freigelassenen

1) Der Gott, der das Schicksal bestimmt.

2) Es ist nicht klar, was der Schreiber darunter verstanden hat.
3) Bab. u. Aff., S. 771.

4) 2. Kön. 25, 27.

5) Jer. 39, 3 2c.

6) K. U. T., S. 284/5.

Jojachin zum Fürsten von Juda bestätigt und als Belfazar die Tempelgefäße entweiht.

Neriglisar II.

babylon. Nergalsarusur, war ein Schwiegersohn Nebukadnezars, der auch nur 3 Jahre, 559-556 v. Chr., an der Spitze des neubabylonischen Reiches stehn durfte. Aus dieser Zeit berichten die Annalen von Kanal- und Tempelbauten in Babel, Haran, Sippar und Ur. Eine Inschrift sagt von seinen Bauten:

„Nergalfarufur, König von Babylon, Erhalter der Tempel Esagila und Ezida, hat dieje herrlichen Werke ausgeführt."

Ein Toncylinder nennt ihn Sohn des Belsumiskun, Königs von Babel, den Marduk, der erste unter den Göttern, zur Herrschaft berufen habe, der die Tempel wiederhergestellt, auch bronzene Schlangen und silberne Stiere an ihren Toren angebracht habe". Sie hießen Osttor, Cor des Stiergottes Arabi, Tor des Ueberfluffes und Tor der Bewunderung. Die Schlangen- und Tierbilder sollen Bösewicht und feind mit tödlichem Gift erfüllen und sie von den Toren und Palästen fernhalten!

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Nergalsarusur mußte nach 3 Jahren seinem Sohn Labasi marduk, bei Ptolemäus Labosoarchad, Plah machen. Aber ihn ließen die Magier nur 9 Monate lang eine Scheinherrschaft führen. Dann nahmen sie ihm Thron und Leben und beriefen einen andern Schwiegersohn Nebukadnezars zum König, nachdem dieser, wie man vermutet, die Witwe Nergalusurs geheiratet hatte.

Nabunaid,

bei den Griechen Nabonedus, war der Sohn Nabubalatsuikbis, eines reichen Fürsten 1), 555-538 v. Chr. König des neubabylonischen Reiches. Er herrschte von Anfang an zugleich mit seinem erstgeborenen Sohn Belsarusur, im A. T. Belsazar genannt. Genauer wird dieser Name im Buch Daniel bald Beltsazar bald Belsazar geschrieben. Im ersten Fall heißt er babylonisch Balatsuusur, im andern Fall Belsarusur, d. i. Bel schirme den König. Er war von seinem Vater zum Mitregent und Heerführer berufen worden, wie wir ihn schon 549 kennen lernen. Auch Nabunaid hatte wie Nerigliffar vorher das Amt eines Rabmag bekleidet, das zu einer Vorstufe des Königtums und zu einer Schwelle des Todes geworden war. Inschriftlich :

„Nabunaid, König von Babylon, der treue Herr, der auf den Befehl der Götter acht hat, der demütige, unterwürfige, der Verehrer der großen Götter, der hehre, der weise, in allem Einsichtige, der erhabene Priester, der Erneuerer aller Städte, der tätige Fürst, der Vollender der Tempel, der überreiche Opfergaben spendet, der Hirte zahlreicher Völker, der da Gerechtigkeit liebt, das Recht befestigt, der glanzvolle Führer, der Herr der Könige, das Geschöpf der Hand Nebos und Marduks, der fest fügt die Umfaffungsmauern der Tempel, der Ringmauern fest

1) K. B. III, b, 97.

gründet, der rasche Bote der großen Götter, der jede Sendung ausrichtet, der ihr Herz erfreut, Sohn des Nabubalatsuikbi, des starken Machthabers, des Verehrers der Götter, und der Istar bin ich... Ju Samas, dem Herrn dessen, das droben und drunten, dem großen Richter Himmels und der Erden, dem erhabenen Richter der großen Götter, der die Entscheidungen trifft, der das Herz der Menschen siehet, klaren Sinnes, der mein Königtum lieb hat, der mein Leben behütet, meine Feinde besiegt, meine Widersacher vernichtet, der Ebabbara zu Sippar bewohnt, zu dem großen Herrn, meinem Herrn, im Gehorsam meines treuen Herzens, richtete ich ehrfurchtsvoll ein inbrünstiges Gebet und forschte nach den Stätten seiner hehren Gottheit. Ebabbara, sein in Sippar gelegenes Haus, das erhabene Bauwerk, die Zier seiner Gottheit, das glänzende Heiligtum, der Sitz der Ruhe, die Wohnstätte seiner Herrschaft, dessen Grundstein lange eit verloren war, dessen Ringmauern verfallen waren; ein früherer König hatte den alten Grundstein gesucht, aber nicht gefunden, hatte auf eigne Hand ein neues Haus für Samas bauen lassen, das nicht geschickt war für die Auszeichnung seiner Gottheit; vor der Zeit hatte sich die Spitze dieses Hauses geneigt, und seine Zinnen waren zu Schutt geworden. Ich sah es und fürchtete mich sehr und wurde von Bestürzung übermannt. Um Festgründung des Grundsteins, Wiederherstellung der Mauern seines Hauses, Erbauung des Heiligtums und der Kammer zur Auszeichnung seiner Gottheit, flehte ich ihn täglich an; für ein Jahr brachte ich ihm Opfer dar und fällte für ihn die Entscheidung. Samas, der erhabene Herr, hatte seit fernen Tagen meiner geharrt; Gnade zur Vol. lendung, festen Entschluß, daß mein Werk vollendet werde und die Tempel gegründet, legten Samas und Ramman in meinen Sinn. Auf ihre feste Entscheidung, die nicht gebeugt wird, vertraute ich fest und faßte die Hand Samas, meines Herrn.“

Dessen Haus war unter Nebukadnezar mit Staub und Erde bedeckt worden. Es war König Burnaburias gewesen, der den Grundstein gesehn in grauer Vorzeit; aber dem Nabunaid trug Samas auf, den Wohnsitz seiner Herzensfreunde auf seiner Stelle wieder zu erbauen und so zu richten, wie er in alten Tagen gewesen war. Da kamen auf Befehl Marduks, des großen Herrn, die vier Winde mit Macht und bliesen das Erdreich, das über Stadt und Tempel lagerte, hinweg. Der König läßt weiter berichten 1):

Rechts und links, vor und hinter dem Heiligtum stellte ich Forschungen an *) und versammelte die Aeltesten der Stadt, die Babylonier, die Baumeister *), die Weisen, die in bitmummu wohnen und die Entscheidungen der großen Götter bewahren und das Antlitz des Königtums bestimmen. Sur Beratung entbot ich sie und sprach zu ihnen also: „Den alten Grundstein suchet und schauet nach dem Heiligtum Samas des Richters, aufdaß ich einen ewigen Tempel für Samas und Ai Istar) unsere Herrn, errichte.“ Unter Flehen zu Samas, meinem Herrn, mit ihren Gebeten zu den großen Göttern schaute die Menge der Gelehrten nach dem alten Grundstein und durchforschte das Gemach und die Kammern, und er ward entdeckt. Sie kamen und sagten mir: „Ich habe geschaut den alten Grundstein des Naramsin, des uralten Königs, das ewige Heiligtum des Samas, den Wohnsitz seiner Gottheit." Da freute sich mein Herz, und es erglänzte mein Antlitz. Das Heiligtum seiner Herrschaft und die Kammern schaute ich und in Freude und Frohlocken legte ich über den alten Grundstein sein Fundament.“

Inschriftlich berichtet er auch über den Untergang von Ninive, den er selbst nicht erlebt hatte, daß Nabopolaffar von Babylonien den König

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der Meder oder Skythen kommen ließ: Den König der Manda, der seines gleichen nicht hatte, unterwarf er seinem Gebot, ließ ihn kommen zu seiner Hilfe."

Auch einen Traum, den er gehabt, läßt Nabunaid inschriftlich erzählen:

Im Anfang meiner immerwährenden Herrschaft ließen mich die Götter einen Traum sehen. Marduk, der große Herr, und Sin, das Licht des Himmels und der Erde, standen zu beiden Seiten. Marduk sprach zu mir: „Nabunaid, mit dem Pferde deines Wagens bringe Ziegel, erbaue Chulbul und lasse Sin, den großen Herrn, darin seinen Wohnsitz nehmen." Ehrfurchtsvoll sprach ich zu Marduk, dem Herrn der Götter: Den Tempel, den du zu bauen befohlen, umringt der Ummanmanda), und ausgedehnt sind seine Streitkräfte." Marduk aber sprach zu mir: „Der Ummanmanda, dessen du erwähnst, er und sein Land und die Könige, seine Helfer, sind nicht mehr. Im 3. Jahre ließen sie ihn (?) im Kriegszug aufbrechen, und Cyrus, König von Anzan, sein geringer Knecht, zerstreute mit seinen geringen Truppen die ausgedehnten Ummanmandas. Astyages, den König der Ummanmandas, nahm er gefangen und brachte ihn in sein Land.“ Das war der Befehl des großen Herrn Marduk und Sins, des Lichtes von Himmel und Erde, deren Geheiß nicht ungiltig gemacht wird")."

Hier erfahren wir die wichtige Tatsache, daß die Niederlage der Meder und das Emporkommen der Perser bereits in die ersten Jahre der Regierung Nabunaids fällt. Auch verraten hier die priesterlichen Schriftsteller, daß ihre Götter oder besser sie selbst politische Nachrichten eher erhielten als die Herrscher. Der Traum ist dann eine beliebte Einkleidung ihrer Wissenschaft.

Dieser König suchte mit großzem Fleiß nach alten Urkunden, richtete auch, wie wir oben hörten, baufällige Tempel auf und verstärkte die Befestigungen der Städte. Inschriften, die in Uru gefunden wurden, bezeugen, daß Nabunaid den dortigen Tempel des Mondgottes, den Urbagas und sein Sohn Dungi vor uralten Zeiten errichtet hatten, wiederhergestellt habe; ferner daß Nabunaid, der Wiederhersteller von Esagila und Ezida, bitsirgal, die Ziggurat in Uru, die Urbagas, der alte König, begonnen und sein Sohn Dungi vollendet hatte, wieder aufrichtete. In diesen Inschriften fand sich auch ein Gebet, daß der Mondgott Sin dem ältesten Sohn des Königs, Belsazar, gnädig sein wolle:

O Sin, Herr der Götter, König der Götter Himmels und der Erde und aller Götter Götter, so da im großen Himmel wohnen, wenn du in diesen Tempel einzichst, so mögen die Guttaten an Esagila, Ezida, Esirgal, Ebarra, Eanna, Eulbar, den Tempeln deiner hehren Gottheit, auf deiner Lippe erfunden werden. Und die furcht deiner hehren Gottheit laß im Herzen der Bewohner der Stadt wohnen, daß fie nicht wider deine hehre Gottheit fündigen. Gleich den Himmeln stehe ihr Grund fest. Mich aber, Nabunaid, den König von Babylon, befreie von Sünden wider deine hehre Gottheit und schenke mir Leben ferner Tage zum Geschenk. Und was Belsarusur, meinen ersten Sohn, den Sproß meines Herzens, betrifft, so las die furcht deiner hehren Gottheit in seinem Herzen wohnen, daß er nicht in Sünden willige. Mit Ueberfluß an Leben werde er gesättigt."

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