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da eilen?

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,,Mein Vater, nach dem ungangbaren Gebirge, wer soll

Wer ist wie Zû

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unter den Göttern, deinen Kindern?

Seine Hände haben die Schicksalstafeln genommen,

Die göttliche Herrschaft hat er ergriffen

Zû ist davongeflogen, ins Gebirge geflüchtet;

Gewaltig ist das Wort seines Mundes wie ein Gott, der

Gott Dur-an-ki.

Wer ihm widerstrebt, muß zu Staube werden,

Vor seinem Anblick vergehen Götter."

Da befahl Anu, daß Schara nicht gehe.

Anu gelingt es schließlich, den Gott Lugalmarada1 zum Kampfe mit dem Sturmvogel zu bewegen.

II.

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Lugalmarada ging nach dem Gebirge, der fernen Stätte,
Im Gebirge Sâbu rüstete er sich zum Werke:

und riet ihm nicht, und redete nicht mit ihm, weilte nicht bei ihm, redete nicht mit ihm.

Die Mutter weilte nicht bei ihm
Der Vater weilte nicht bei ihm
Ein Teurer, den er kennt,
Ein Vertrauter von ihm

In seinem eignen Herzen
,,Dem Vogel will ich tun,
Dem Zû will ich tun,

erwägt er die Worte:

was ihm gebührt, was ihm gebührt.

Mit seinem Weibe will ich mich verbinden:
Das Weib des Zû, den Sohn des Zû

Will ich zum Gastmahle sich setzen lassen.“

Der Text wird nunmehr lückenhaft, so daß sich nichts Näheres darüber sagen läßt, wie Lugalmarada - augenscheinlich mit Hilfe des Weibes des Zû sich der Schicksalstafeln bemächtigt.

Er wird später mit Marduk identifiziert.

2. IRRA UND ISCHUM

Der sehr lückenhaft erhaltene Text, der aus Assurbanipal's Bibliothek stammt, schildert das Wüten der Pestgötter Irra und Ischum, zum Teil in Form eines Zwiegespräches. Der fast ganz zerstörte Anfang erzählte, wie der Himmelsgott Anu sieben böse Götter erschafft, um sie dem Irra als Helfer zu übergeben. Wir lesen dort:

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Zum fünften sprach er1: Wie ein Sturmwind brause dahin . . .!“.

Den sechsten beauftragte er: „Oben und unten gehe dahin, und niemanden schone!"

Den siebenten belud er mit Schrecklichkeit. . . .

Nachdem Anu das Schicksal aller sieben bestimmt, Schenkte er sie dem Irra:,,Held der Götter, sie mögen dir zur Seite gehen! . . . .

Wenn dein Herz dich treibt, Verderben anzurichten, Die Schwarzköpfigen zu töten, das Vieh des Feldes zu vernichten,

So mögen als deine grimmen Waffen jene dir zur Seite

Ja, grimmig sind sie,
Sie sprechen zu Irra:

berufen sind ihre Waffen;
„Erhebe dich und stehe,

gehen.“

Sollten wir etwa wie ein hinfälliger Greis, in der Stadt
eingeschlossen,

Wie ein schwaches Kind, im Hause eingesperrt,
Wie einer, der nicht aufs Schlachtfeld geht, uns zurück-
halten lassen, einem Spielmann gleich?
Sollten wir wie einer, der den Kampf nicht kennt, uns
vor dem Morden fürchten?"

Nach einer Lücke treffen wir Irra im Gespräch mit Ischum; Ischum rühmt Irras schreckliche Taten:

1 Anu. 2 Menschen.

Im Blute von Mann und Weib

Schlugst du seinen Wohnsitz auf.

Jene Babylonier waren wie Vögel,
Und du warst ihr Häscher:

Mit dem Netz warfst du sie nieder, faßtest, packtest du sie,
Held Irra!

Die Stadt verließest du, gingst hinaus;

In der Gestalt eines Hundes1 tratest du in den Palast.
Kaum sahen dich die Truppen, da lösten sich ihre Waffen.
Dem Statthalter, dem Rächer Babylons, ergrimmte das Herz;
Wie um Feindesbeute zu erbeuten, sendet er sein Heer,
Dem Anführer des Kriegsvolks gibt er böse Lehre:
,In jener Stadt, zu der ich dich sende, o Mensch,
Sollst du niemanden schonen, keinen Menschen fürchten:
Groß und Klein töte allzumal!

Selbst das saugende Kind sollst du nicht übrig lassen;
Den aufgespeicherten Reichtum Babylons sollst du fort-
führen.'

Die Truppen des Königs rüsteten sich, zogen in die Stadt ein;
Gespannt war der Bogen, gezückt das Schwert. . . . .
Das Blut ließest du wie Wasser eines Gewitterregens die
Hauptstraße der Stadt erfüllen,
Das Blut ließest du fließen und den Strom dahinführen.
Der große Herr Marduk sah es und rief: Wehe!
Sein Herz ward ergriffen,

2

Einen unlösbaren Fluch sprach er aus. . . ..

Es folgt wiederum eine größere Lücke; darauf werden ähnliche
Greueltaten in anderen babylonischen Städten berichtet:

,,Nippur, die ewige Stadt des Herrn der Länder Enlil,
Konnte ein Wirbelsturm nicht so vernichten, wie du es tatst:
Des Nachts zerstörtest du ihre Mauer, warfst nieder die
Zinnen.

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1 Oder „Löwen". Stadtgott von Babylon. Es läßt sich nicht feststellen, um was für ein historisches Ereignis es sich hier handelt.

In Uruk, der Wohnung Anus und Ischtars,

Der Stadt der Freudenmädchen,

Dirnen und Buhlen,

Denen Ischtar den Gatten vorenthielt und dann ihnen hin

gab,

Erhoben Sutäer1 und Sutäerinnen Wehgeschrei,
Setzten in Aufregung Eanna2, die Liebespriester und Spiel-
leute,
Deren Männlichkeit Ischtar zum Schrecken der Menschen
in Weiblichkeit verwandelt hatte....
Einen grimmigen, rücksichtslosen Statthalter setztest du
über sie:
Er drangsalierte sie und überschritt ihre göttlichen Gebote.
Da geriet Ischtar in Zorn, grollte gegen Uruk:
Einen Feind bot sie auf, und wie Getreide vor dem Wasser
riß er Uruk hinweg.

Der Feind, den du aufgeboten hast, ist nicht geneigt

Der große Gott Irra antwortete also:
,,Die Stadt Dêr machtest du zur Wüste,

Die Leute darinnen

umzukehren."

knicktest du wie Rohr."

Nach einer Lücke und einer Anzahl schlecht erhaltener Zeilen hören wir Ischum von neuen Plänen reden: er will eine Stadt von Grund aus zerstören. Dann heißt es:

Als der Held Irra ihn hörte,

War ihm das Wort, das Ischum zu ihm gesprochen,

Und also sprach der Held Irra:

angenehm wie feinstes Öl,

der Assyrer den Assyrer,

,,Das Meerland soll das Meerland, Subartu soll Subartu,

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Der Kutäer den Kutäer,

Der Lullubäer den Lullubäer,

Ein Land das andre, ein Haus das andre, ein Mensch den

Ein Bruder den andern schonungslos töten!
Darauf soll sich der Akkader1 erheben,

andern,

Sie alle niederstrecken, sie insgesamt zu Boden werfen.“

Der Held Irra sagt zu Ischum, der vor ihm einherzieht, das
Wort:

,,Wohlan, Ischum, das Wort, das du sprachst, führe aus
nach deinem Wunsche!"

Ischum richtete sein Antlitz auf das Gebirge Scharschar,
Die Siebengötter, die Helden ohnegleichen,
Wirbeln hinter ihm her.

Zum Gebirge Scharschar gelangte der Held:

Er erhob seine Hand, packte das Gebirge.

Das Gebirge Scharschar machte er dem Erdboden gleich;
Des Zedernwaldes Stämme brach er ab.

Das Folgende ist so lückenhaft und dunkel, daß es unmöglich ist, den Zusammenhang zu erkennen. Erst gegen Schluß wird der Text besser: Irra verheißt dem, der seinen Ruhm verkündet, Gnade und Schonung vor allen Gefahren der Seuchen. Es heißt:

Also sprach der Held Irra:
,,Wer diesen Gesang hochhält,

in dessen Heiligtum soll Reichtum sich anhäufen.

Wer ihn aber nicht beachtet, der soll keinen Weihrauch

riechen!

Wer meinen Namen verherrlicht, der soll die Weltgegen-
den beherrschen,

Und wer die Erhabenheit meines Heldentums verkündet,
Soll nicht seinesgleichen haben!

1 Babylonier.

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