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nicht thätig ist durch Werke, und die Werke sind keine rechten Werke sondern nur todte, wenn sie nicht aus dem Glauben kommen: eben so auch der Streit, ob die Liebe genug sei um die Schaafe des Herrn zu weiden oder ob noch anderes dazu gehöre, ist ein leerer Wortstreit; denn die Liebe zu dem Erlöser ist nicht - die wahre, welche nicht das wirkt, daß wir alle unsre Kräfte ihm weihen und heiligen und mit denselben wirken für sein Reich. Thut sie das, so bedürfen wir nichts weiter. Alles Eingreifen in menschliche Dinge, wozu auch die Christen als Menschen berufen werden, alle Kenntniß dessen was noth ist um Christi Sache auf Erden zu fördern: das alles wird sich entwikkeln, wenn nur in jedem Augenblikk in jedem Theil unsres Lebens die rechte Liebe zu Christo uns beseelt; wenn wir alles, was uns an unserm Ort zu thun vorkommt, aus keinem andern Gesichtspunkte betrachten, als daß auch dies in sein heiliges Reich gehört.

Und so bleibe es denn m. g. Fr. bei dem Einen als dem allein nothwendigen, nur laßt es uns auch in seiner ganzen Fülle und Herrlichkeit empfinden und klar einsehen, was zu dem Einen gehört. Laßt uns mit diesem anvertrauten Pfunde wuchern und alles damit hervorbringen, wodurch das Reich Gottes verherrlicht werden kann, damit wenn der Herr auch uns dasselbe fragt in dem innersten unseres Herzens, wie er in den Worten unsres Textes den Petrus fragte, auch wir mit gutem Gewissen antworten können, Herr du weißt, daß ich dich lieb habe. Dann wers den wir alle mit Freude und mit froher Hoffnung, daß das Wort nicht vergeblich geredet ist, von ihm den Nuf hören, So gehe denn hin und weide meine Schaafe. Amen.

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XIII.

Am 27sten Sonntage nach Trinitatis 1826.

Am Todtenfeste.

Die Gnade unseres Herrn und Heilandes Jesu Chrifti, die Liebe Gottes, unsres himmlischen Vaters, und die trostreiche Gemeinschaft seines Geistes sei mit uns. Amen.

Text. 1 Thessalonicher 5, 1-11.

Von den Zeiten aber und Stunden, lieben Brüder, ist nicht noth euch zu schreiben. Denn ihr selbst wißt gewiß, daß der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. Denn wenn sie werden sagen, Es ist Friede, es hat keine Gefahr: so wird sie das Verders ben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen; ihr aber, lieben Brüder, seid nicht in der Finsterniß, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife. Ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsterniß. So laßt uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern laßt uns wachen. und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken. Wir aber die wir des Tages sind sollen nüch tern sein, angethan mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligs

keit. Denn Gott hat uns nicht gesezt zum Zorn sondern die Seligkeit zu befizen durch unsern Herrn Jesum Christum, der für uns gestorben ist, auf daß wir wa chen nun oder schlafen wir zugleich mit ihm leben sollen. Darum ermahnet euch unter einander und bauct einer den andern, wie ihr denn thut.

M. a. Fr. Diese Worte des Apostels beziehen sich allerdings

zunächst auf die damals unter den Christen allgemein verbreitete und auch so natürliche Erwartung, daß der gen Himmel aufgehobene Erlöser bald wiederkommen werde zur Beendigung aller menschlichen Dinge. So verbreitet war diese Erwartung, daß wir fast in allen apostolischen Briefen, in so verschiedene Gegenden sie auch gerichtet sind, die Spuren davon antreffen. Und aus den mannigfaltigen nicht immer der Sache gemäßen Ausschmükkungen derselben in den häufigen Gesprächen der Christen über diesen Gegenstand folgte dieses, daß viele Christen eben deshalb, weil sie alle Herrlichkeiten dieser Wiederkunft des Herrn für sich und ihre Zeitgenossen erwarteten, die Besorgniß hegten, ob nicht die ganze bevorstehende Seligkeit denen entgehen werde, welche früher durch den Tod wåren hinweggerafft worden: wor über in den lezten Worten des vorhergehenden Kapitels der Apostel die Thessalonicher zu trösten sucht. Natürlich war diese Erwartung, denn sie hatte manches nur zu buchstäblich aufgefaßte Wort des Erlösers für sich; daran hielt sich die Sehnsucht der damaligen Verkündiger des Glaubens, welche den Erlöser von Angesicht gekannt hatten; und mit dem Glauben theilte sich auch ihre Hoffnung denen mit, welche das Wort der Verkündigung annahmen.

Uns aber m. g. Fr. ist dieses alles weit aus den Augen gerükkt, und ohne daß wir deshalb zu denjenigen zu rechnen wåren, von denen der Apostel sagt, daß sie schlafen als solche die der Finsterniß angehören, mögen wir wol alle die Ueberzeugung hegen, daß noch manche Geschlechter der Menschen kommen und vergehen werden, ehe das Werk des Herrn auf dieser Erde wird vollbracht sein, und dasjenige eintreten können, was damals schon erwartet wurde. Aber doch m. g. Fr. gehen auch uns des Apostels Worte nicht minder nahe an als die damaligen Christen. Denn was für jene ihrer Meinung nach die Wiederkunft des Herrn sein sollte, das ist für uns alle der Augenblikk unseres Abschiedes aus diesem Leben. Denn nicht anders als ob alle

menschlichen Dinge beendigt wären tritt dann für jeden das Ende seines Wirkens hienieden und seines ganzen gewohnten Zustandes ein; auf die gleiche Weise ist dann alles für uns abgeschlossen, wovon wir Rechenschaft werden geben müssen vor dem Richterstuhle dessen, der als Richter auch damals schon erwartet wurde. Darum m. g. Fr. zeichnet auch für uns der Apostel die zwei in dieser Beziehung einander entgegengesezten Zustände. Einige, sagt er, welche von der Nacht sind und aus der Finsterniß, wird der Tag des Herrn ergreifen wie ein Dieb in der Nacht; anderen, weil sie nicht von der Nacht sind noch aus der Finsterniß son, dern Kinder des Tages und des Lichtes, kommt dieser Tag wes der feindselig noch unerwartet.

Wenn aber der Apostel dieses als ein Unheil darstellt, wenn der Tag des Herrn die Menschen ergreift wie ein Dieb in der Nacht: so ist gewiß seine Meinung in Beziehung auf unsre gegenwärtigen Verhältnisse keinesweges die, als ob wenn der Tod nur allmählig herantritt, nachdem er sich lange vorher angekündigt durch Krankheiten und Schmerzen des seiner Auflösung entgegengehenden Leibes, dieses ein glükklicherer Zustand wäre, als wenn er plözlich hereintritt wie ein Bliz, den der Herr zu seinem Diener macht. O wie viel Ursache möchten dann viele unter uns haben zur Trauer über mehr oder weniger befreundete dahingeschiedene am Ende eines Jahres, in welchem wir, wie wir wol alle oft genug vernommen haben, so ungewöhnlich viele Beispiele von ganz plözlichen nicht einmal geahneten Todesfällen ers lebt haben! Aber nein m. g. Fr., hierauf nicht sondern nur dar auf kommt es an, ob der Tod uns erscheint wie eine unwillkommne und räuberische Gewalt, der wir gern ausweichen möch ten, ob er hereinbricht wie ein gefürchtetes Uebel; oder ob wir unsre Zustimmung dazu geben von hinnen zu scheiden und also dem Boten nicht unwillig folgen, der da kommt uns abzurufen. Folgen wir unwillig: so sind wir nur um so långer im Widerspruch mit der göttlichen Fügung, je långer wir den Tod mit einiger Bestimmtheit voraussehen. Sind wir zufrieden: so erbauen wir desto länger durch unsere Ergebung.

Doch meine ich es auch mit diesem Unterschied nicht so, wie er freilich am größten ist, wenn wir uns nämlich denken, alle müßten unwillig' sterben, welche weil sie ganz den vergånglichen Dingen dieser Welt anhingen auch mit dem irdischen Leben alles verlieren; alle aber könnten sich in den Tod wol fü gen, in deren Gemüth die frohe Zuversicht eines ewigen Heiles fich befestiget habe. Auch dies m. g. Fr. wäre keine Betrachtung

für uns, die wir uns ja auch die Worte des Apostels aneignen können, Wir sind allzumal Kinder des Tages und des Lichtes und wissen es, daß wir nicht gesezt sind zum Zorn sondern die Seligkeit zu befizen durch Christum. Sondern ich meine diesen Unterschied nur so, wie er auch zwischen solchen sich findet, welche auf gleiche Weise Ursache haben ruhig zu sein über ihr künftiges Heil. Auch unter diesen begegnet es nicht wenigen, so daß ich mich hierüber wol auf die Lebenserfahrung der meisten unter uns berufen kann, daß die Annäherung des Todes sie überrascht wie ein Dieb in der Nacht, wenn auch nicht sofern sie ihn denken als den Uebergang in ein neues Leben, von welchem sie ja nichts als gutes erwarten, doch sofern sie in ihm das Ende ihrer bisherigen Wirksamkeit und die Trennung von allen ihren Verhältnissen erblikken. Ja wir müssen wol gestehen, daß unter allen die im Lauf eines Jahres das zeitliche gesegnet nur wenige find, welche uns das Bild in seiner ganzen Neinheit darstellen, welches der Apostel uns hier als dasjenige vorzeichnet, in welches alle Christen sich gestalten sollen.

Deshalb also laßt uns m. g. Fr. nach der Aufforderung des Apostels in der gegenwärtigen Stunde uns, wie er sagt, in Beziehung auf den allen bevorstehenden Abschied aus diesem Leben unter einander ermahnen und erbauen. Wozu wir uns aber ermahnen sollen, das sagt er uns zuerst in den Worten, Laßt uns wachen und nüchtern sein, und dieses sei also auch der erste Gegenstand unsrer Betrachtung.

I. M. a. Fr. Was der Apostel hier in geistigem Sinne Nüchternheit nennt, das will er doch jener traurigen Verirrung entgegensezen, wenn ein Uebermaaß des Genusses dem Menschen die Klarheit seines Bewußtseins und den vollen Gebrauch seiner Sinne geraubt hat. Wer wird also wol nach Paulus Sinn in Beziehung auf unsern Abschied aus diesem Leben der nüchterne sein, und wer nicht? Gewiß m. g. Fr. derjenige ist der nüchterne, der sich des vergänglichen in diesem Leben in einem jeden Augens blikk als eines solchen bewußt ist mag nun die Rede sein von den Werken in welche er verflochten ist, von den Thaten die ihm aufgegeben sind, oder mag die Rede sein von dem was ihm das Leben in seiner Fülle von außen bringt; nicht das sinnliche meine ich, woran wir ja am wenigsten hangen, sondern die höheren und geistigen Genüsse, die aus dem Zusammenleben gleichgebildeter und gleichgesinnter Menschen entstehen und der schönste und herrs lichste Schmukk des Lebens find: immer sollen wir schaffen und

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