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und bin zur Herberge gelegen bei Gabel in Rages. Tobias sprach: Lieber, verzieh ein wenig, bis daß ich dies meinem Vater wieder fage. Und jener ging (nachher) zum Alten hinein, und sprach: Gott gebe dir Freude! Tobias sprach: Was soll ich für Freude haben, der ich im Finstern siten muß, und das Licht des Himmels nicht sehen kann? Der Jüngling sprach zu ihm: Habe Geduld! Gott wird dir bald helfen. Und Tobias sprach: Widst du meinen Sohn geleiten: so will ich dir deinen Lohn geben, wenn du wies derkommst. Und der Engel sprach: Ich will ihn hinführen, und wieder zu dir herbringen. Und Tobias sprach: Aus welchem Ge. schlechte bist du? Und der Engel Raphael sprach: Daß du weni ger sorgen dürfest: so will ich dir es sagen: Ich bin Azaria, des großen Ananias Sohn. Und Tobias sprach: Du bist aus einem guten Geschlechte. So ziehet denn hin, und Gott sen mit euch auf dem Wege, und sein Engel geleite euch! Und Tobias ge. fegnete (nahm Abschied von) Vater und Mutter, und zog mit seinem Gesellen dahin. Und seine Mutter fing an zu weinen, und sprach: Den Trost unsers Alters hast du uns genommen! Ich wollte, daß das Geld nie gewesen wäre, darum du ihn weggeschickt hast! Wir wären wohl zufrieden gewesen mit (bei) unserer Armuth; das wäre ein großer Reichrhum, daß unser Sohn bei uns wåre! Tobias sprach: Weine nicht! Unser Sohn wird frisch und gesund hin und wieder ziehen, und deine Augen werden ihn sehen. Also schwieg die Mutter stille, und gab sich zufrieden.

188. Des jungen Tobias Reise und Heirath, frommer Ches standsanfang und Hochzeitfeier. (Kap. 6.7.8.)

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Und

Tobias zog hin, und die erste Tagereise blieb er bei dem Wass fer (Flusse) Tygris; und ging hin, daß er seine Füße wüsche; und siehe, ein großer Fisch fuhr heraus, ihn zu verschlingen. Vor dem erschrak Tobias; (aber) der Engel sprach: Ergreif ihn, und ziehe ihn heraus, haue ihn von einander, und das Herz, die Galle und die Leber behalte; denn sie sind sehr gut zur Arzenei. Tobias sprach: Wo wollen wir denn einkehren? Und der Engel antwortete: Es ist hier ein Mann mit Namen Raquel, dein Verwandter; der hat nur eine einige Tochter, die heißet Sara. Dir find alle seine Güter bescheret, und du wirst die Tochter nehs men. Und sie fehrten ein; und Raguel empfing sie mit Freuden. Und er sah Tobias an, und sprach zu der Hanna, seinem Weibe: Wie gleich siehet der junge Gefelle unserm Better! Und als er

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nun viel Gutes von Tobias redete, sprach der Engel? Der Tobias ist dieses Jünglings Vater. Und Raguel fiel ihm um den Hals, und füßte ihn, und sprach: O mein lieber Sohn, gesegnet feyst du; denn du bist eines recht frommen Mannes Sohn! Und fein Weib und ihre Tochter fingen auch an zu weinen. Und als sie fle baten, daß sie sich wollten zu Tische seßen, sprach Tobias: Ich will heute nicht essen noch trinken, du gewährest mich denn einer Bitte, und sagest mir zu, Sara, deine Tochter, zu geben. Da das Raquel hörte, erschrak erg denn er dachte, was (schon) fieben Männern widerfahren war, welchen er zuvor seine Tochter gegeben hatte (und welche alle schnell gestorben waren), und fürchtete sich, es möchte diesem auch also gehen. Und das er nicht antworten wollte, sprach der Engel: Scheue dich nicht! Deine Tochter ist ihm bescheret zum Weibe. Da sprach Raguel: Ich zweifle nicht, daß Gott meine heißen Thrånen und Gebet ers höret habe; ich will fie dir geben! Und nahm die Hand der Toch ter, und schlug fie Tobias in die Hand, und sprach : Gott helfe euch zusammen, und gebe seinen Segen reichlich über euch! Nach dem Abendmahl vermahnte Tobias die Jungfrau :: Laß uns Gott bitten; denn wir sind Kinder der Heiligen, und uns gebühret nicht, solchen Stand anzufangen, wie die Heiden, die Gott vers achten. Und sie beteten beide fleißig, daß-sie Gott behüten wollte. Und Sara sprach: Herr, erbarme dich unser, daß wir beide ges fund midgen unser Alter erlangen! Und Raguel bat Tobias, daß er zwei Wochen wollte bei ihm verziehen, und von allen seinen Gütern gab er die Hälfte dem Tobias, und machte eine Verschreibung, daß nach seinem Tode die andere Hälfte auch Tobias werden sollte. Da rief Tobias den Engel zu sich (denn er meinte, es wäre ein Mensch), und sprach: Azaria, mein Bruder, wenn ich mich dir gleich selbst zu einem eignen Knechte gabe: so wäre es doch nichts gegen deine Wohlthat! Doch bitte ich dich: Ziehe (start meiner) zu Gabel, gib ihm diese Handschrift, und nimm von ihm das Geld, und bitte ihn zu meiner Hochzelt. Denn du weißt, mein Vater zählet Stunden und Tage; und wenn ich einen Tag zu lang außen bliebe: so würde seine Seele betrübt. Da zog Ra phael zu Gabel, und gab ihm die Handschrift, und empfing das Geld von ihm; und er zeigte ihm an alles, und bat ihn zur Hoch zeft. Und da fie mit einander (wieder) kamen, füßten sie eins ander; und Gabel weinte, und lobte Gott, und sprach: Es segne dich Gott! denn du bist eines frommen, gerechten und gottes.

fürch.

fürchtigen Mannes Sohn, der den Armen viel Gutes gethan hat. Gesegnet sey dein Weib und deine Eltern! Und als sie alle Amen!gesprochen hatten, setzten sie sich zu Tische; aber das Mahl und die Freude hielten fie in Gottesfurcht.

189. Elterliche und findliche Liebe. Heimkehr, Hülfe und Hausfreude. (Kap. 10. 11. 12. 14.)

Als aber der junge Tobias lange außen war, fing der alte Tobias an zu sorgen, und es wurden sehr traurig Tobias und Han. na, und weinten, daß ihr Sohn auf die bestimmte Zeit nicht wies der heim kam; (besonders) seine Mutter weinte, und sprach: Ach, mein Sohn, warum haben wir dich lassen wandern, unsere einige Freude, unser einiger Trost in unserm Alter, unser Herz und unser Erbe! Wir hätten Schakes genug gehabt, wenn wir dich nicht hatten weggelassen! Tobias sprach: Schweige, und sey getrost! Unserm Sohne gehet es, ob Gott will, wohl; er hat einen getreuen Gesellen mit sich. Sie aber wollte sich nicht trösten lassen, und lief alle Tage hinaus, und sah auf alle Straßen, da er herkommen sollte, ob sie ihn etwa ersåhe. Raguel aber sprach zu seinem Eidam: Bleibe bei uns; ich will einen Boten schicken zu deinem Vater, und ihm wissen lassen, daß dir es wohl gehet. Tobias sprach: Ich weiß, daß mein Vater und Mutter jekund alle Tage und Stunden zählen, und sind meinethalben hoch bes kümmert. Und als Raguel mit vielen Worten bat, und er es in keinem Wege willigen wollte, befahl er ihm Sara, und ließ ihn gesund und fröhlich von sich ziehen, und sprach: Der heilige Engel. des Herrn sey bei dir, und bringe dich gesund wieder heim, daß du deine Eltern gesund findest, und Gott gebe, daß meine Augen mögen eure Kinder sehen, ehe ich sterbe! Und die Eltern nahmen die Tochter, und füßten sie, und vermahneten sie, daß sie ja wollbe ihres Mannes Eltern ehren, als ihre eigenen Eltern, ihren Mann lieben, das Gesinde fleißig regieren, und sich selbst züchtiglich hals ten. Und auf dem Wege sprach der Engel: Tobias, wenn dir es gefiele: so wollten wir vorhin ziehen, und dein Weib so gemach tassen hernach ziehen mit dem Gesinde und Vieh. Und als Tobias solches gefiel, sprach Raphael: Nimm zu dir von des Fisches Galle; denn du wirst ihrer bedürfen. Hanna aber saß täglich auf einem Berge, und als sie an dem Orte nach ihm sah, ward sie ihres Sohnes gewahr von ferne, und lief hin, und sagte es ihrem Manne, Raphael sprach zu Tobias: Bald, wenn du wirst ins Haus kom L

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men, so bete und rufe zum Herrn, und danke ihm, und gehe hernach zu deinem Vater, und küsse ihn, und alsbald salbe ihm die Augen mit der Galle, und dein Vater wird wieder sehend und sehr froh werden. Und sein blinder Vater stand eilend auf, und eilte seinem Sohne entgegen; desgleichen that die Mutter, und sie füßten ihn, und weinten beide vor Freuden. Und als sie gebetet hatten, und Gott gedanket, setzten sie fich zusammen nies der. Da nahm Tobias von der Galle, und salbte dem Vater seine Augen, und der Staar ging ihm von den Augen wie ein Hauts lein von einem Eie. Und Tobias zog es von seinen Augen, und alsbald ward er wieder sehend. Und sie priesen Gott, er und sein Welb, und alle, die es erfuhren. Tobias sprach: Ich danke dir, Herr, daß du mich gezüchtiget (geprüft)) haft, und doch mir wieder geholfen, daß ich meinen lieben Sohn wieder sehen fann! Und nach sieben Tagen kam auch Sara mit allen ihrem Gesinde und Vieh, und brachte vieles Gold mit sich. Und Tobias erzählte seinen Eltern viel Gutes, das Gott bei (an) ihm gethan hatte durch den Gesellen, der mit ihm gezogen war. Und Tobias Bettern kamen zu ihm, wünschten ihm Glück, und freueten sich mit ihm alles des Glücks, das ihm Gott gegeben hatte. Darnach rief Tobias seinen Sohn zu sich, und sprach: Was sollen wir doch dem heiligen Manne geben, der mit dir gezogen ist? Der Sohn ants wortete: Wie können wir die große Wohlthat, die er mir gethan hat, vergelten? Und beide baten ihn, daß er wolle annehmen die Hälfte aller Güter, die sie mit sich gebracht hätten. Und er fagte heimlich zu ihren : Lobet und danket ihr Gott, daß er ruch folche Gnade erzeiger hat! Der Könige und Fürsten Rath und Heimlichkeit soll man verschweigen; aber Gottes Werk soll man herrlich preifen und offenbaren. Da du so heiß weintest und beter test, und begrubeft die Todten, da brachte ich dein Gebet vor den Herrn. Und weil du Gott lieb warest: so mußte es so seyn; ohne Anfechtung mußtest du nicht bleiben, auf daß du bewähret würs dest. Und nun hat mich Gott geschickt, daß ich dich sollte heilen. Ich bin Raphael, einer von den sieben Engeln, die wir vor dem Herrn stehen. Als sie das hörten, wurden sie betrübt, zitterten und fielen auf ihr Angesicht zur Erde. Und der Engel sprach: Seyd getroft, und fürchtet euch nicht; denn Gott hat es so haben wollen, daß ich bei euch gewesen bin; den lobet und danket! Und nun ist es Zeit, daß ich zu dem wieder hingehe, der mich gesandt hat. Danket ihr Gott, und verkündiget feine Wunder! Und

als er das gesagt hatte, verschwand er vor ihren Augen, und sie sahen ihn nimmer. Und sie fielen nieder drei Stunden lang, und danks ten Gott, und verkündigten seine großen Wunder. Als Tobias war wieder sehend worden, lebte er noch zwei und vierzig Jahre, und sah Kindeskinder, und hat die übrige Zeit seines Lebens fröh lich zugebracht, und nahm zu in Gottesfurcht, und starb in gutem Frieden. Vor seinem Tode aber forderte er seinen Sohn zu sich, und seines Sohnes Kinder, und sprach: Dienet dem Herrn in der Wahrheit, und haltet euch zu ihm rechtschaffen. Thut, was er geboten hat, und lehret solches eure Kinder, daß sie auch Almosen geben, daß sie Gott allezeit fürchten, und ihm vertrauen von gans zem Herzen. Und bleibet nicht zu Ninive, sondern wenn ihr eure Mutter auch begraben habt neben mich in meinem Grabe, alsdann machet euch auf, daß ihr von hinnen ziehet. Und alsobald nach seis her Mutter Tode zog Tobias von Ninive mit seinem Welbe, Kina dern und Kindeskindern in Meder zu seinem Schwäber und seines Weibes. Freunden, und fand sie frisch und gesund in einem guten, ruhigen Alter, und er pflegte ihrer. Und als sie starben, drückte er ihnen auch ihre Augen zu, und krigte also das ganze Erbe Raguels. Und als er neun und neunzig Jahre alt war, welche er in Gottesfurcht fröhlich zugebracht hatte, begruben ihn seine Freunde. Und alles sein Geschlecht blieb in heiligem Wandel und Leben, also, daß sie angenehm waren vor Gott und allen, die im Lande wohnten.

Die zwei Bücher der Makkabåer.

Geschichte der Juden nach der Rückkehr aus der babylonischen Ges fangenschaft besonders der harten Bedrückung und des kühnen Erwachens dieses Volks durch die Heldenfamilie Makkabi.

Das erste Buch der Makkabåer.

190. Religionsverfolgung durch Antiochus. (Kap. 1.) Alexander, der Sohn Philipps, Königs in Macedonien, hat große Kriege geführet. Da er nun (viele) Königreiche innen hatte, ward er stolz, und fiel in Krankheit; nach seinem Tode aber ist das Reich auf seine Fürsten gekommen, und sie machten sich alle zu Königen. Von dieser Fürsten einem ist geboren eine schädliche, › böse Wurzel, Antiochus, genannt der Edle (Epiphanes), der

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