ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Brüder genannt werden; die drei Schwestern sind vorher erwähnt worden.

Wer einen Zusammenhang zwischen Maria, der Mutter Gottes, und Damkina annehmen kann, wie H. Zimmern tut1), der scheint zu erwarten, daß im Morgenland mit dem Christentum zugleich eine ganz neue Sprache entstanden wäre, darin kein Wort einer der vorher gebrauchten Sprachen gleich sein durfte.

Zweite Syzygie.

Marduk und Zirbanit.

Marduk oder Maruduk, Merodach, abgekürzt aus dem ursprünglichen amarutuk, der erstgeborene Sohn, dessen Zeichen amarud Sonnenkreis oder elf gelesen wird, hat eine Menge ehrender Titel oder Beinamen. Er heißt akbal ilani, der Weise unter den Göttern, amal, dann wie Ea amarud oder elf, amarutuk, asari, bel balati u muti Herr der Lebendigen und der Toten, bel bili Herr der Herrn, bel erua Herr der fruchtbarkeit, bel nubatti Herr der Totenklage, bili rabbu der große Herr, burnuntasi, enkilulu, gigal, giri gullu dugga 2), girra, gisbarra, gudana Herr der Welt, gudibir, gurru dugga, ilu banija Gott, mein Schöpfer, ilu ilu der höchste Gott, ilu kissati der Gott des Weltalls, ilu nibiri Gott des Planeten Jupiter, lamassu Machthaber der Beschwö rung, lugal Marada Herr von Marada, malik milki ilani rabuti König der Könige der großen Götter, masmas ilani, der Sühnepriester der Götter, mirri dugga die Morgensonne, muballitat muti, der die Toten ins Leben ruft, musim simati der Bestimmer des Geschickes, ningal, nur bili Leuchte der Götter, patisi siru erhabener Gebieter, rabsauzui, sar ili König der Götter, sar sami u irsiti Herr Himmels und der Erde, filig galsar, taru seines Volkes, tutu, ubaratutu.

Von Marduk sagt ein Gelehrter, er sei eine der reinsten lichtesten Gestalten des babylonischen Pantheons, ein Gott der Menschen, der ein Herz hat für alle Not und Elend der Menschen", als ob diese Gestalt Leben und Wirklichkeit wäre und keine Dichtung; doch wir werden diese reine Gestalt noch näher kennen lernen.

Er ist der Gott der Frühsonne und Frühlingssonne, er bringt den Kranken Heilung, er ist der Schuhpatron der Magier, der Machthaber des Lebens, der Friedebringer. Seine Beschwörung", sagt H. Zim. mern 2), „ist eine Beschwörung des Lebens, sein Speichel ein Speichel des Lebens, er selbst ist der Herr des Lebens“; er ist aber auch ein gewaltigen Jäger, der die Geister und Ungeheuer der Finsternis bekämpft, dazu den

1) Fr. Hommel, Grundriß, S. 308, Unm.
2) K. A. T. S. 373.

dunkeln Wolkendrachen des Gewitters und der Nacht, er hilft dem Licht zum Sieg. Er ist der Retter der Bedrängten, der Helfer der Schwachen, der Geber des Lebens, nur den Bösen schrecklich 1). Er ist bel riminu, der barmherzige Herr. Aber viele dieser Lorbeeren, mit denen babylonische Dichter das Haupt ihres Lieblingsgottes geschmückt haben, sind dem Ruhmeskranz seines Vaters entnommen; und barmherzig wird jeder Gott genannt, wenn er tut, was der Gläubige von ihm bittet.

Sein Symbol ist bald ein Pinienzapfen, bald ein Blizzbündel, bald ein Nagel oder Hammer. Nach den einen Gelehrten gehört Marduk zu den ältesten Gottheiten der Babylonier, nach den andern ist er eine spä tere künstliche Schöpfung der babylonischen Priesterschaft, der nach und nach die Ehren der andern Götter zugewiesen wurden; wie wir bereits vernommen haben, daß Götter abgesetzt und neue aufgestellt werden können. Sicher ist, daß in Babel bereits Agumkakrime und Hammurabi sich um seinen Dienst und seine Verehrung bemühten. Nur in Assyrien kam er viel später als in Babylonien zu Ehren und Ansehn, nämlich unter Tiglatpilesar I, der 1000 Jahre nach Hammurabi regierte.

Schon in dem Epos enuma-elis wird Marduk häufig mit Bel verwechselt und später kaum noch von diesem Gott unterschieden, ja allem System zum Spott heißt er auch bilu habal bilu, Bel, Sohn des Bel. Seine Verehrung war besonders in Babylonien und in Babel selbst verbreitet. Hier gehörte ihm der große Tempel Esagila, der vorher in Eridu stand, auch Emahtila, Ekua (Mekua) und Ezida, vielleicht auch Etemenanki oder Bit temennu sami u irsiti Haus des Grundes von Himmel und Erde, dessen hohen Stufenturm Nebukadnezar mit glasierten Ziegeln und hellem Uknustein schmücken ließ. Das Heiligtum Esagila bestand aus mehreren Gebäuden, die um zwei Höfe herum lagen, deren einer 346 mal 270 Meter, der andre 316 mal 315 Meter groß waren. Sechs Tore führten zu diesen Höfen 2). Aber in Esagila „wohnten" neben Marduk auch Nebo und Tasmitu, Ea und Nusku, Anu und Bel.

Die Stadt Marada gilt, wie wir gehört haben, als die Geburtsstadt des Nimrod-Izdubar-Gilgamis. Aber dem Lugalmarada d. i. Marduk, Herr von Marada, erbaute schon der alte König Naramsin einen Tempel in derselben Stadt 3).

Ein Hymnus auf Marduk lautet nach Fr. Hommel *) :

Lugalmarada war zu einem Berg, einem fernen Ort (gezogen), auf dem Berg Sabu (war sein Aufenthalt). Seine Mutter bewohnte ihn nicht, und sein Vater bewohnte ihn nicht. In eines Vogels Gestalt verwandelte er sich, in den Gott zu verwandelte er sich."

1) Tiele a. a. M. S. 531.

2) Fr. Hommel, A. u. A., S. 316 2c.

3) K. B. IV, S. 63.

4) Sem. D. u. Spr. I, S. 297.

In diesem Hymnus wird auch ein scharfes Auge wenig „Licht“ entdecken.

Aber eine Inschrift Merodachbaladans II. rühmt wieder in Begeisterung:

Marduk, der große Herr, der weise unter den Göttern, der König des Alls, der oberste der Jgigi und der Anunaki, der Herold der Gesamtheit des Himmels und der Erde, der Berater der Götter, seiner Erzeuger, der Herr der Höhe und der Tiefe, der die Menschheit regiert“ u. f. w.1)

Ein Reliefbild, das in Birs Nimrud gefunden wurde, stellt Marduk dar, wie er ein Strahlenbündel in seinen beiden Händen hält, während ein Sichelschwert an seinem linken Arm hängt. Er ist der streitbare Held und gewaltige Jäger, wie auch ein 1900 nach Chr. aufgefundener Halsschmuck ihn zeigt. Zu den Füßen des Jägers liegt eine Antilope, vier Hunde begleiten ihren Herrn, der Packer, der Vielfraß, der Einholer und der Schnapper; bei andern heißen sie der Zerstörer, der Fresser, der Greifer und der Wegschlepper 2). Mit diesen 4 Hunden sollen die vier Monde des Jupiter gemeint sein, des Planeten, der dem Marduk geheiligt war. Die Inschrift des Bildes lautet:

„Marduk, dem großen Herrn, dem hocherhabenen, dem Allherrn, dem Herrn der Herrn, dem erhabenen Richter, der die Entscheidungen der Völker entscheidet, dem Herrn der Länder, dem Herrn von Babel, der da wohnt in Esagila, seinem Herrn, hat Marduknadinsum, der König des Alls, der hehre, sein Verehrer, auf daß er lebe, daß es seinem Hause wohl ergehe, seine Lebenszeit lang und seine Regierung gefestigt sei, daß er das Land seines Feindes niederwerfe und wohlbehalten vor ihm ewiglich wandle, ein Siegel aus glänzendem Lasurstein mit prachtvollem Gold forglich bereitet, einen Schmuck seines glänzenden Halses anfertigen lassen und bereitet."

Der Glanzpunkt des Mardukkultus war das Neujahrsfest, das sumero-akkadisch zagmuk, babyl. res fatti oder akitu heißt. Als tabu bedeutet das Neujahrsfest das Auferstehn der Natur im Frühjahr, wo der Winterdrache besiegt ist. Das Wort selbst bedeutet auch einen „Greuel". Am Akitufest wurde das Bild Marduks auf dem makua, einem Schiff, über die Prozessionsstraße von Babel, also auch über den Kanal Arachtu gefahren und mit den Bildern der andern Götter vereinigt, damit sie alle in gemeinsamer Beratung im Schicksalsgemach die Lose des Jahres bestimmen möchten 3). Was aber das ursprüngliche ist, diese Sitte oder die Erzählung von der Götter-Versammlung in Enuma elis, wird nicht zu entscheiden sein. Irgend einen Vorwurf wird die Dichtung doch gehabt haben. Dann mußte der König die Hände des Mardukbildes ergreifen und an der Prozession teilnehmen. Es war der zehnte Nisan, an dem der König der Götter, Marduk, und die Götter von Himmel und Erde für ein neues Jahr in Esagila Wohnung nahmen.

1) K. B. III, S. 185.

2) Tiele a. a. . S. 531.

3) U. Jeremias, A. T. O., S. 43. Fr. Hommel, Grundriß, S. 311, Anm.

Auch die Hethiter kennen Marduk, den sie Tesup nennen, als einen großen Jäger und bilden ihn ab, wie Sonne und Mond ihm helfen auf der Löwenjagd 1). Ihm ist der Monat Marcheswan geheiligt. Im Tierkreis folgt Marduks Stier dem Widder Eas. Er heißt ein Vater des Nebo und der Ninmarki.

Zirbanit, der weibliche Teil dieser Syzydie, heißt auch Amma, Urua oder Erua, Banitum, Gasrua, Gusia, Nannai, Papuun, Serua. Sie ist die Göttin, die über der Menschheit waltet, die Nachkommenschaft verleiht, Samen schafft. Sie trägt als Gattin Marduks, der Frühsonne, auf Dilmun den Namen Lahamun, in dem der Name der alten Gottheit Lahamu erhalten ist. Gleichzeitig ist sie auch der Morgenstern. Ihr Heiligtum in Esagila hieß Kachilisir d. i. Pforte der Pracht oder prächtige Pforte. Von ihren Tempeln sagt Nebukadnezar in der großen Steininschrift:

„Hilisud, das Tor der Zeugungskraft, und das Tor von Ezida und Esagila ließ ich wie den Glanz der Sonne machen. Duazag, den Ort der Schicksalsbestim mer, das ubsuginna der Geschicke, wo am Zagmuk am 8. und 11. Tag der König der Könige Himmels und der Erde, der Herr der Götter sich niederläßt, und die Götter von Himmel und Erde sich ehrfürchtig vor ihm beugen und gebückt vor ihm stehen, ein Los ewiger Tage zum Los meines Lebens darin bestimmen.“

Als Töchter von Marduk und Zirbanit galten Katuna, auch Kadi oder Kasa genannt, und Miuschi, die am 11. Tammuz (24. Juni) nach Ezida ziehen um die Nacht zu verlängern, während am 3. Kislev (24. Dezember) die Töchter der Nannai oder Anunit, Gumbaba und Kazalfurra, nach demselben Tempel ziehn um den Tag zu verlängern 2).

Neben Zirbanit wird auch Istar, die Schwester Marduks, als die Gattin Marduks genannt. Auch im A. T. werden Marduk und Zirbanit neben einander erwähnt. Denn wenn es heißt 3) die von Babel machten Sukkoth-benoth", nämlich Götzen-Bilder, denen sie in Samaria dienten, dahin sie verbannet waren, so ist nur an diese Syzygie zu denken ; zumal die Siebzig auch statt benoth_benit d. i. Zirbanit gelesen haben. E. Schrader will statt sukkoth sakkut lesen und denkt an Ninib, der diesen Namen trägt. Es kommt aber Banitum auch selbständig in babylo nischen Schriften vor, wie der Lebenshauch der Banitum ist gut."

Dritte Syzygie.
Ninib und Gula.

Ninib, auch Adar, Bara, Bildar, Eb oder Jb, Halhal, Lugalgira, Mas, Nindar, Ningirsu, Ninlig, Ninrag, Ninsach, Nintum, Papniginzarra, Sakkut d. i. Herr der Entscheidung oder Vater des Ge

1) A. Jeremias, A. T. O., S. 283.
2) Fr. Hommel, Grundriß, S. 337.
3) 2. Kön. 17, 30.

schickes, Urasch, Zamama oder Zamalmal heißt bald der älteste Sohn oder Enkel Eas, bald ein Sohn Bels, bald ein Sohn von Ekura und Esarra. Die Kassiten nennen ihn Marattas; auch werden Adar und Zamama bisweilen als verschiedene Gottheiten gefaßt. Ninib heißt er als Gott der Morgensonne, Mas als Gott der Abendsonne. Er ist auch der Gott der Jagd und des Krieges und der segnenden Sommersonne, daher in seinem Monat Duzu oder Tammuz (Juli) die Ziegelsteine getrocknet werden. Er gilt als verwandt mit Nusku, dem Gott des zunehmenden Mondes, dem Sohn Sins, von dem H. Zimmern 1) behauptet, Israel habe die Neumondsichel verehrt; aber der Gelehrte sagt uns nicht, welches Ifrael solchen Sterndienst geübt hat? Er ist aber auch ein Gott des Feuers und mit Nergal verwandt, indem die dichtenden Astrologen dieselbe Wirkung bald diesem bald jenem Sterngott zuschreiben. Er heißt ein mächtiger Herr, dessen Schwert gut ist, der die Feinde niederwirst, Bels großer Krieger, auch bel kakki d. i. Herr der Waffe. Daneben ist er ein Gott der Fluren, ein Herr der Kanäle und des Meeres, der Zwillingsgott im Tierkreis; doch diese lette Ehre beanspruchen auch Sin und Nergal. Ihm ist der Planet Saturn und der Pfeilstern heilig, in dem man den Orion erkennen will. H. Zimmern aber sagt uns auch, daß der Name Humusiru, der Schwein bedeutet, wahrscheinlich eine Bezeichnung für Ninib ist. Ein Hymnus auf ihn lautet:

„Deine Hand hast du nicht erhoben; unter den Königinnen (bist du) allein Herr, Udar, Herr, Sohn des Gottes Enlilla 2), wer kommt dir gleich? Aus dem hochgelegenen Land") möge sich entfernen dein . . von dem Berg Magan . .

dein . . . du, der du das feste Erz biegst wie ein Fell."

Darauf antwortet Ninib:

„Ich bin der Herr, kräftig zur Seite meiner Macht, der König, der zum Leben ferner Tage seinen Namen macht )" u. s. w.

Ein andrer Hymnus lautet:

„Der Herr, wie ein Sturmwind kommt er daher, der Gott Adar, der Verwüster des feindlichen Landes, wie ein Sturmwind kommt er daher. Sein Schreiten geht auf das Geheiß des Gottes Enlil bis zum Haus von ... der Held der Götter nach Nippur ®).“

oder ein Dritter:

„Ninib, dem ungestümen, gewaltigen, erhabenen, dem streitbaren, erlauchten, einzigen führer der Götter, dessen Anfurm in der Schlacht ohne gleichen ist, dem ersten Sohn, dem Zermalmer des Widerstandes, dem erstgebornen Eas, dem starken Kämpen der Jgigi, dem Berater der Götter, der Ausgeburt von Ekur, der das Ver bindungsband von Himmel und Erde hält, der die Wasserhöhlungen öffnet, der auf die weite Erde tritt; dem Gott, ohne den Bestimmungen im Himmel und auf Erden nicht bestimmt werden, dem großmächtigen, starken, dessen Befehl nicht geändert wird, dem Fürsten der Weltteile, der den Herrscherstab und Bestimmungen der Ge

[blocks in formation]
« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »