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sind an Assarhaddon gerichtet; K 883 (BA II, 633 ff.) von Beltis an Assurbanipal. Sm 1036, Orakel von verschiedenen Göttern (einige Zeilen bei Bezold, Catal. s. Nr.); K 2647, sehr fragmentarisch, bei Winckler, Sammlung von Keilschrifttexten II, 64.

Als Beispiel sei ein an Assarhaddon gerichtetes Orakel 1 mitgeteilt, das mit allgemein gehaltenen Versprechungen den König ermutigen soll:

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Fürchte dich nicht, Assarhaddon! Ich, Bel, rede mit dir. Die
Balken" deines Herzens festige ich (?), wie deine Mutter,
die dir das Leben gegeben hat. Die 60 großen Götter sind
mit mir, . . .
und werden dein Leben (?) bewahren.
Sin ist zu deiner Rechten, Samas zu deiner Linken, die 60
großen Götter stehen dir zur Seite. Auf ihrem Posten stehen
sie festgefügt. Auf Menschen vertraue nicht! Richte deine

Augen auf mich! Schaue mich an!

Ein kurzes Beispiel eines speziellen Orakels lautet: 8

Ich bin Istar von Arbela. Deine Feinde, die Ukkäer, gebe ich (in deine Hand).

Kap. 13: Ritualtexte.

Texte, Transkr. u. Übers. bei Zimmern, Beiträge, S. 94 ff. Vgl. auch die Einleitung S. 81 ff., auf die sich die folgenden Ausführungen stützen. Zur Ergänzung der allgemeinen Ausführungen, wie namentlich der Textproben vgl. O. Weber, Dämonenbeschwörung (AO VII, 4).

$ 50. Unter den Schätzen der Bibliothek Assurbanipals befinden sich auch zahlreiche Texte, die man als Reglements für bestimmte Priesterklassen bezeichnen kann, da sie genaue Anweisungen über die Vornahme kultischer Handlungen enthalten.

Diese Texte gehören zwar nicht zur schönen Literatur, sind aber für das Verständnis der babylonischen Religion und damit für einen großen Teil der im engeren Sinn literarischen Texte, der Hymnen, Gebete, Beschwörungen, Zaubertexte von allergrößter Bedeutung. Sie sind ein unvergleichliches Hilfsmittel für die Erkenntnis der babylonischen Magie und damit eines der wichtigsten Zeugnisse des babylonischen Geisteslebens.

Die von Zimmern publizierten Texte lassen sich in drei Kategorien scheiden: in Ritualvorschriften für den bârû-Priester,

1 4 R 61, II, 16ff.

3 4 R 61, I, 19ff.

9 Vgl. Brünnow, List, Nr. 941.

den Wahrsager, für den âschipu-Priester, den Exorzisten, und für den zammaru-Priester, den ,,Sänger".

Die Institution der „Wahrsager" als einer offiziellen Priesterklasse mit festgelegten Obliegenheiten läßt sich aus den historischen Inschriften bis ins dritte Jahrtausend zurückverfolgen. Unter Hammurabi (ca. 2200) wird ihrer als einer Berufsklasse gedacht, und in der Folgezeit haben wir mancherlei ausdrückliche Zeugnisse dafür, daß die Tätigkeit der Wahrsager vor wichtigen Ereignissen zur Erkundung des etwaigen Erfolges in Anspruch genommen worden ist, vgl. unten S. 189f.. Die,,Wahrsagung" erfolgte zumeist auf Grund der Eingeweideschau, spezieller der Leberschau, aber auch Becher- und Schalenweissagung (Hydromantie, Kylikomantie, Lekanomantie), bei der „ÖI in einen mit Wasser gefüllten Becher oder auch umgekehrt Wasser auf Öl geschüttet und aus dem Verhalten der Ölmasse geweissagt wurde", war Sache des bârû-Priesters. Ob auch die Deutung der sog. zufälligen Omina (vgl. § 51, S. 191f.) ihm zukam, oder ob hierfür besondere Priesterklassen, die dann wohl der Klasse der bârû-Priester als untergeordnete Spezialgruppen eingegliedert waren, zuständig gewesen sind, ist noch nicht völlig klar. Dagegen gehörten die „Anfragen" an Samas und Adad (vgl. §§ 47 und 48) zu seiner Aufgabe. Die „Ritualtexte" berücksichtigen, wie es scheint, die Tätigkeit des bârû-Priesters nur insoweit, als sie auf technisch vorbereitete Orakel gerichtet ist.

Seine Aufgabe war es auch, auf Grund seiner Beobachtungen die Entscheidung zu treffen, ob die in Frage stehende Handlung vorgenommen oder unterlassen werden sollte. Zur feierlichen Verkündigung dieser Entscheidung nahm er auf dem Richterstuhle Platz. Die von dem bârû verkündigte Entscheidung ist natürlich die von der Gottheit auf die Anfrage hin erteilte Antwort, die in Gestalt von Vorzeichen gegeben war (têrtu). Die Götter, an die der bârû-Priester sich wendet, sind Samas und Adad, die ,,Herren des Orakels, der Entscheidung", vor allem aber Samas. Daneben spielt der Götterkreis des Sonnenheiligtumes Sippar, die Gemahlin des Samas, Ai, sein Bote Bunene, seine Kinder Kittu (Recht) und Mescharu (Gerechtigkeit), eine, wenn auch untergeordnete, Rolle.

Die Ausübung des bârû-Priestertums war mit gewissen Privilegien verknüpft, aber auch an gewisse Voraussetzungen gebunden, denen der Kandidat genügen mußte. Wir sind darüber

genauer unterrichtet durch einen interessanten Text1, in dem die babylonische Überlieferung die Entstehung des Wahrsagepriestertums auf Enmeduranki, einen der zehn Urkönige, zurückführt:

Enmeduranki, der [König von Sippar], ist der Liebling des Anu, Bel [und Ea]. Samas und Adad haben ihn in ihre Gemeinschaft berufen und ihn gelehrt, „Öl auf Wasser zu beschauen", das Geheimnis Anus, Bels und Eas, die Tafel der Götter, die takaltu des Mysteriums von Himmel und Erde, den Zedernstab ihm in die Hand gegeben. All das hat Enmeduranki seinem Sohne überliefert. Von diesem hat sich die Kenntnis weiter vererbt:

Der Weise, der ,,Wissende", der das Mysterium der großen Götter bewahrt, läßt seinen Sohn, den er liebt, auf die Tafel und den Tafelstift vor Samas und Adad schwören und läßt

ihn lernen,,Wann der Wahrsager"4. Der Ölkundige, aus uraltem Geschlechte, ein Sproß des Enmeduranki, des Königs von Sippar, der die heilige makaltu hinstellt, den Zedernstab erhebt, . . . . Samas, ein Geschöpf der Nincharsag, aus priesterlichem Geschlecht, von reiner Abstammung, auch er selbst an Wuchs und Körpermaßen vollkommen, darf vor Samas und Adad, der Stätte des Wahrsagens und des Orakels, sich nahen. Ein Wahrsagersohn aber von nicht reiner Abstammung, oder der an Wuchs und Körpermaßen nicht vollkommen ist, der starr (staar-?)äugig ist, zerbrochene Zähne, einen verstümmelten Finger hat, der hodenkrank ist, an Hautkrankheiten leidet, nicht (ist einem solchen gestattet) das Beobachten der Satzungen des Samas und Adad, nicht das Herannahen zum Orakel des Wahrsagedienstes, einen geheimnisvollen Ausspruch eröffnen sie einem solchen nicht, den Zedernstab, den Liebling der großen Götter, [geben sie nicht] in die Hand eines solchen.

Der Schluß dieses Textes ist von besonderem Interesse, weil er ähnlich wie Zimmern, Ritualtexte Nr. 27 — die einzelnen im Ritual zur Verwendung kommenden Geräte in Beziehung zu bestimmten Gottheiten setzt. Vgl. dazu Weber, Dämonenbeschwörung S. 19f.

Der âschipu-Priester ist der Beschwörungs- und Sühnepriester, der, im Dienste Eas stehend, durch das Mittel der Be

1 K 2486 und K 4364

=

Zimmern, Ritualtafeln Nr. 24; vgl. zur Übers. Zimmern in KAT S. 533 f.

2 Vgl. über die Insignien des Wahrsagepriestertums Zimmern, Beiträge S. 89, KAT3, S. 533 Anm. 5 und Jensen, KB VI, 1 S. 572.

8 Die Hauptgötter der Orakelbefragung; vgl. oben S. 184.

• Anfangsworte des Rituals für den Wahrsager.

D. i. der der Becherwahrsagung Kundige; vgl. S. 184, 193.

schwörung Krankheiten zu heilen, Sünden zu sühnen, vom Banne zu lösen, böse Dämonen zu vertreiben, die zürnende Gottheit gnädig zu stimmen berufen ist". Die ganze Masse der Beschwörungstexte im eigentlichen Sinne, wie sie im 11. Kapitel besprochen sind, wie auch die zum Zwecke der Beschwörung verwendeten Hymnen und Gebete gehören zum Repertoir dieser Priesterklasse. Dem âschipu-Priester liegt aber nicht nur die Rezitation der Formeln ob, sondern auch die Vornahme der sie begleitenden Zeremonien symbolischen Charakters. Die von Zimmern 1. c. Nr. 26-59 publizierten Texte enthalten Vorschriften über den Vollzug dieser Handlungen.

Die wichtigsten der dem âschipu-Priester obliegenden Kultushandlungen, die alle mit der Opferhandlung vorbereitend oder ergänzend in mehr oder weniger engem Zusammenhang stehen, sind folgende:

Die Takpirtu, die Entsühnung, wörtlich Wegwischung, offenbar eine symbolische Handlung, die die Lösung des mit dem Banne Behafteten andeuten soll. Wie diese Handlung unmittelbar an die technische Bezeichnung des Sühnens im Alten Testament erinnert, so auch die im babylonischen Beschwörungsritual übliche Verwendung des Blutes der Opfertiere zur Bestreichung von Pfosten und Schwellen des Tores. Ferner kommt dem âschipu-Priester zu die Waschung des Kranken mit Wasser, die mannigfachen Manipulationen am Bild des Kranken wie des Dämons, besonders aber die Verbrennungszeremonie; dann die Herstellung und Weihung der Götterbilder u. a. m.

Für die Art der Rezitation der Beschwörungsformeln ist es von Wichtigkeit, daß ausdrücklich vorgeschrieben war, dass sie im Flüstertone, und zwar meist in die Ohren des Opfertieres gesprochen werden sollen. Das Opfertier gilt auch wie im Alten Testament als der Stellvertreter des mit dem Banne Behafteten. Weiter mag erwähnt werden die Wichtigkeit der Zahl 7 im Beschwörungsritual: 7 Altäre, 7 Räucherbecken sollen aufgestellt, 7 Lammopfer geopfert werden, die Bilder des zu beschwörenden Dämonen sollen 7 Ellen weit von der Opferzurüstung aufgestellt werden. Ein andermal werden drei Altäre errichtet, drei Lammopfer dargebracht. Die Anfertigung eines oder auch mehrerer Bilder des zu beschwörenden Dämonen aus Ton spielt bei den Beschwörungen jeder Art eine wesentliche Rolle. An dem Bilde,

in effigie, werden alle Handlungen vollzogen, die dem Dämon zugedacht sind.

Zu der Handlung selbst gehört ein komplizierter Apparat, dessen Hauptbestandteile Opfertisch, Räucherbecken und Waschbecken bilden. An Opfern werden beigebracht Brote, bei denen die Zwölfzahl eine besondere Rolle spielt, Sesamwein, ein besonderer Rauschtrank, Honig, Butter, Milch, Öl, Datteln, Salz usw. Für das Rauchopfer waren besonders gerne verwendet die wohlriechenden Hölzer der Zypresse und der Zeder, aber auch verschiedene Mehlarten; zum blutigen Opfer dienten in der Regel Schafe, von deren Fleisch bestimmte Stücke für die Gottheit bestimmt waren. Über die besonderen Funktionen des zammaru-Priesters läßt sich aus den bisher publizierten Texten mit Sicherheit nur das eine entnehmen, daß es ihm bei welchen Gelegenheiten, ist noch unbekannt oblag, hymnologische Texte zu singen, wie es Sache des âschipu-Priesters war, die Beschwörungsformeln im Flüstertone vorzutragen.

Zur Ergänzung dieser lediglich andeutenden Ausführungen verweise ich vor allem auf meine Skizze über die Dämonenbeschwörung (AO VII, 4) und auf das über die einzelnen Serien von Beschwörungsund ähnlichen Texten Angeführte (s. Kap. 11) und gebe im folgenden als Probe der literarischen Gattung der Ritualtexte aus dem Ritual für den âschipu-Priester nur den kurzen Text Zimmern, Nr. 49 Z. 4—12:

In der Frühe sollst du vor Ea, Samas, Marduk 7 Altäre aufstellen, 7 Räucherbecken mit Zypressenholz hinsetzen, 7 Lammopfer opfern, Fleisch von der rechten Seite,

...

fleisch,

fleisch1 darbringen, Sesamwein spenden, diese Bilder 7 Ellen von der Vorderseite der Opferzurüstung abstehen lassen, sie hinsetzen, mit linnenen Tüchern sie umhüllen, den Mann und das Weib ihnen zur Seite setzen, ihren Strick3 von einander Totenspenden ihnen spenden, vor die Opferzurüstung treten und also sprechen: . . . (folgt eine Beschwörungsformel).

...

Ein ungemein kompliziertes Ritual zur Entsühnung des Königs (Zimmern, Nr. 26) ist von mir AO VII, 4 S. 17 ff. eingehend beschrieben.

1 Bezieht sich auf bestimmte Fleischstücke, die den Göttern reserviert waren.

2 D. h. Bilder von ihnen, vgl. hierüber wie über den ganzen Text Weber, Dämonenbeschwörung S. 23 f.

3 Wohl die die Kleider der Dämonenbilder zusammenhaltende Schnur.

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