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Gott mit einer heimlichen Plage, die niemand heilen konnte; und es geschah ihm Recht, darum, daß er andere Leute mit mancherlek und zuvor unerhörter Marter geplaget hatte. Es wuchsen Maden aus dem verfluchten Leibe, und er verfaulete mit großen Schmerzen, daß ganze Stücke von seinem Leibe fielen; und der sich vorher düns Een ließ, er rührete an den Himmel (wäre der Hochste), den fonnte niemand tragen, um des unleidlichen Gestankes willen. Da (nun) die Schmerzen immer größer wurden, und er zulet den Gestank selbst nicht mehr erleiden konnte, sprach er: Es ist ja recht, daß man sich vor Gott demüthige, und daß ein sterblicher Mensch nicht so vermessen sey, daß er sich dünken lasse, er sey Gott gleich! Und der Bösewicht hob an, und betete zu dem Herrn, der sich nun nicht mehr über ihn erbarmen wollte, und verhieß, daß er die heilige Stadt und die Juden wollte fret lassen, wie die Bürger zu Athen, und den heiligen Tempel mit allerlei Schmuck wieder zieren, und was jährlich auf die Opfer ginge, das wollte er von seinen eigenen Renten (Staatseinkünften) reichen. Dazu wollte er selbst ein Jude werden, und an allen Orten die Gewalt Gottes preisen. Da aber die Krankheit nicht wollte nach. lassen, verzweifelte er an seinem Leben, und schrieb diese demů. thige Schrift an die Juden:,, Antiochus, der König und Fürst, entbeut den frommen Juden seinen Gruf. So ihr, sammt euren Kindern, frisch und gesund seyd, und gehet euch wohl, deß danke ich Gott. Ich aber bin sehr krank. Dieweil ich gerne wollte einen allgemeinen Frieden erhalten, wie es denn die Noth erfordert, denke ich gnådiglich an eure Treue und Freundschaft. Wiewohl ich hoffe, daß es soll besser mit mir werden: so habe ich (doch) meinen Sohn Antiochus zum Könige gemacht, welchen ich euch oft treulich befohlen habe; denselben befehle ich euch jetzt auch. Derohalben vermahne und bitte ich euch um aller Wohlthat willen, so ich allen insgemein erzeuger habe, daß ihr mir und meinem Sohne fortan freundlich und treu seyn wollet. Denn ich versehe mich zu ihm, er werde sich gnådiglich und freundlich gegen euch halten, und meiner Welse folgen." Also starb der Mörder und Gotteslåsterer Antiochus in großen Schmerzen, wie er andern Leuten gethan hatte, in einem fremden Lande und in der Wildniß, eines jammerlichen Todes.

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Geschichtliche Ergänzung.

Nach Simons Ermordung durch seinen Schwiegerfohn Ptolemduš (f. N. 2016) strebte dieser noch nach der Oberherrschaft, aber Jon bannes Horkanus, jenes Sohn, wußte sich die Würde als Fürft (Ethnarch) und Hoherpriester zu verschaffen. Unter seiner Regies rung gewann das jüdische Land an Glanz und Umfang. Auf Ptoles maus Anstiften würde er vom syrischen König Antiochus bekriegt, geschlagen, in Jerusalem belagert und zur Niederreißung von dessen Befestigungen gezwungen; allein bald machte ihn ein Friedensschluß zwar zum Tributpflichtigen des Antiochus, aber auch zu dessen bes rühmten Bundesgenoffen. Er machte sich jedoch später von der syrischen Oberherrschaft wieder los, erweiterte fein Gebiet, befonders auch dadurch, daß er die Samariter unterwarf, den Tempel auf dem Berge Garizim zerstörte*), und die Edomiter oder Idus måer, eine von Esau abstammende (1 Mos. 36, 9.) Völkerschaft zwis fchen Palästina and Aegypten, zur Unterwerfung und Annehmung der mosaischen Religion zwang, und mit den Römern ein vortheile haftes Bündniß schloß. Gegen das Ende feines Lebens trat er noch von den Pharifäern zu den Sadducdern über, welches ihm von den erstern viel Unannehmlichkeiten zuzog, bis er endlich nach dreißigs jähriger Megierung starb. Sein Nachfolger ward fein Sohn Judas Aristobulus, welcher den Königstitel anzunehmen wagte, Er regierte fehr grausam, ließ aus Ehrgeiz und Argwohn seine drei Brüder mishandeln, einen derselben, den Antigonus, hinrichten, ja feine eigene Mutter, die nach dem våterlichen Testamente Mits regentin feyn sollte, im Gefängnisse verhungern; starb aber zum Glück schon nach einjähriger Regierung, und zwar unter Gewissenss quaten. Seine hinterlassene Gemahlin Salome brachte einen feiner Brüder, Janndus Alexander, der sie heirathete, aus dem Gefängnisse auf den Thron. Grausam und eroberungssüchtig, führte er fast beständig Krieg mit wechselndem Glück, emporte durch seine Härte das Volk gegen sich, wozu die ihm feindseligen Pharifåer treulich halfen, mußte oft das hohepriesterliche Amt unter militärischer Bedeckung verrichten, and ließ sogar einmal im Tems

*) Die Samaritaner in Mittel-Palästina oder Samaria waren aus einer Vermischung von Ifraeliten und Assyrern entstanden, und ihre Religion war daher ein Gemisch von Judenthum und Heidenthum. Sie nahmen nur den Pentateuch oder die fünf Bücher Mofe's zur Glaubensrichtschnur an, feierten den Sabbath sehr streng, und außer ihm nur die mosaischen Feste; hatten jedoch auch heid nische Gebräuche angenommen, und behaupteten besonders, Gott anf Garizim würdiger anzubeten, als zu Jerusalem. Daher die bittre unversöhnliche Feindschaft zwischen ihnen und den Juden, so daß fie fich der Abgötterei und anderer Laster beschuldigten, alle Ge meinschaft wechselseitig mieden, nicht einmal mit einander essen und trinken mochten, ja sogar auf Reisen ihre Grenzen zu umo gehen suchten.

pel 6oco emporte Juden niederbauen, so wie in einem fechsjähris gen Bürgerkriege über 50,000 Menschen um seinetwillen umkamen. Er starb im 27sten Jahre seiner verwünschten Regierung an einer, durch unmäßigkeit sich zugezogenen, langwierigen Krankheit, nachdem er zuvor seine Gemahlin Salome (aber nicht die vorgenannte) zur Nachfolgerin bestimmt hatte. Sie regierte unter dem Namen Ale, xandra neun Jahre lang schlau, und die von ihr begünstigten Pharisder erhielten großen Einfluß. Ihren geistesschwachen Sohn Hyrkanus machte sie zum Hohenpriester, aber den andern, den verständigen und muthigen Aristobulus, hielt sie vom Hoflager entfernt. Nach ihrem Tode entstand zwischen beiden Brüdern ein Kampf um die höchste Würde. Aristobulus II. behielt die Oberhand, und Hyrkanus II. floh, auf Anrathen des schlauen Idumåers Antipater, zu Aretas, König in Arabien, der nun mit einem starten Heere gegen Jerusalem zog, wo er den Aristobulus belagerte und bezwang. Lehterer suchte Hülfe bei dem in Syrien befindlichen römischen Befehlshaber Pompejus; aber dieser, durch Antipater für Hyrkanus gewonnen, jog selbst vor Jerusalem, belagerte und nahm es, wobei an 12.000 Juden umkamen. Der römische Feldherr ließ nun die Festungswerke schleifen, drang in den Tempel, bis ins Allerheiligste, legte dem Volke sterke Contribution auf, riß die neuen Eroberungen wieder ab, verband fie mit Syrien, und ließ Aristobulus mit seinen zwei Söhnen, Alexander und Antigonus, nach Rom bringen. Hyrkanus blieb zwar Hoherpriester und Eth= narch (Volksregent), mußte aber den Königstitel ablegen, und Judda wurde somit eine den Römern unterthänige und zinsbare Proving. Julius Cåsar, der bald darauf dem Pompejus folgte, sehte Hyrkan, dem Scheinregenten von Judáa, den klugen Antipas ter als Statthalter an die Seite, der aber von einem Nebenbuhler vergiftet wurde, und zwei Söhne, Phafael und Herodės, hins terließ. Antigonus, Aristobuls Sohn, war indeß aus Rom entkommen, drang mit Hülfe der Warther in Judda ein, eroberte Jerusalem, stürzte den Hyrkan (dem er sogar die Ohren absøneiden ließ, um ihn zum hobenpriesterlichen Umte untauglich zu machen) vom Throne, und warf sich zum Könige auf; allein bald wurde er, als Feind der Römer, und durch deren Hülfe von Herodes besiegt, bingerichtet. So hatte nach 128 Jahren die Regierung der Makkabåer ein Ende; Antipaters Sohn, Herodes, wurde in Rom als König von Judaa gekrönt, und die Familie desselben (die Heros dianer) regierte noch etwa 200 Jahre unter römischer Oberherrs schaft in Judda. Dieser Herodes, der Große genannt, doch mehr feines Kopfes, als seines Herzens wegen, war überaus ehrgeizig, berrschfüchtig, argwöhnisch und grausam; denn er ließ die noch übris gen Abfömmlinge der hasmondischen oder makkabäischen Familie, als seine Gemahlin Mariamne, ihren Obeim Antigonus, zwei ihrer Söhne, ihren Bruder, den Hohenpriester Aristobulus, ihren Großvater, den achtzigjährigen Hyrkan II., ihre Mutter Alexandra u. a. m., und selbst noch fünf Tage vor seinem Tode seinen ältesten Sohn Antipater (von der Doris) hinrichten. Dabei berahm er sich Friechend gegen die Römer, und schmeichelte, ihnen, besonders dem

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Agrippa II., der leßte Sprößling der Herodianischen Famille, starb neunzig Jahre alt, und erlebte also das Unglück feines Staates und Volkes noch.

Jüdische Glaubenssekten.

Seit den Zeiten der Makkabder gab es unter den Juden auch mehrere Glaubenssekten, als 1) die Pharisder, d. h. Abgesonderte. Sie nahmen außer Mose's Gefeß noch mündliche Ueberlieførungen (Traditionen) als verbindlich an, waren äußerst streng in der Bes obachtung des äußern Gottesdienstes, und daher vom Volte für sehr heilig gehalten, im Grunde aber mehr nur Scheinheilige und Heuchler, welche, wenn es der Befriedigung des Ehrgeizes, der Habsucht and anderer Leidenschaften galt, in der Wahl der Mittel nichts weniger als gewissenhaft waren. Sie fuchten und hatten gro fen Einfluß, den sie aber meistens nur zur Verfolgung der Anders, denkenden benußten; und da die meisten Schriftgelehrten oder Ges fehlehrer, so wie die Mitglieder des hohen Raths, zu ihrer Partei gehörten, so gebrach es ihnen nicht an Macht, ihre bösen Absichten immer durchzuseßen. 2) Die Sadducder hielten sich blos an das geschriebene Gefeß, und behaupteten, daß es außer Gott keine Geister, also auch keine Auferstehung, Unsterblichkeit und Vergeltung gebe; glaubten aber an die sittliche Freiheit des Menschen, waren in ihren Grundfäßen und Sitten streng, und hatten, obgleich nicht zahlreich, den meisten Anhang unter den höhern Ständen. 3) Die Effener oder Effåer, eine wahrscheinlich aus Aegypten abstammende, fich in geheimes Dunkel hüllende kleine Partei, wels che, in stiller Zurückgezogenheit lebend, den äußern Gottesdienst gering achtete, aber desto mehr auf Reinigkeit des Herzens und Lebens drang, an Unsterblichkeit der Seele glaubte, und den Leib als einen Kerker des Geistes betrachtete.

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Diese Wiege des Weltheilandes. und der Schauplah seiner Lehren und Thaten, seines Leidens und Todes, seiner Auferstehung und Hims melfahrt, war nur ein kleiner, aber sehr wichtiger und merkwür diger Landstrich, hieß zur Zeit der Erzvåter Kanaan, zur Zeit Mose's das gelobte oder verheißene Land, unter den Königen, in zwei Abtheilungen, Juda und Israel, späterhin auch das heilige Land, geographisch aber gewöhnlich Palästina, von den durch ihren Handel berühmten Philistäern oder Phöniciern am mittelländischen Meere. Es liegt in Asien, ist etwa 450 Quadrats meilen groß, und gränzte zur Zeit Jesus gegen Morgen an das Gebirge Gilead und das wüste Arabien, gegen Abend an das mittels ländische Meer, gegen Mittag an Arabien, nd Aegypten in Afrika, gegen Mitternacht an Phonicien und Syrien, wo die durch Größe

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