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(Gefahrsamen) gewonnen. Fahrsamen zu gewinnen, ist eine teuflische Kunst, wobei einer in der Mittagsstunde, wenn die Sonne am höchsten steht, in die liebe Sonne schießen muß. Da fallen drei Blutstropfen herunter, die muß er aufbewahren, das ist Fahrsamen; dann kann er schießen, wonach er will, so geht es ihm nimmer fehl, bis zuleßt, wenn es an ein seliges Sterben kommen soll, da fehlt es. Ehe dieser Jäger starb, sagte er voraus, er werde einstmals einen Brüll thun, und dann weg sein. So geschah es auch; der Teufel holte ihn. Man hat ihn hernach auch sizen sehen auf dem Virnauer Weg in alomodischer Tracht, mit umgeschlagenem dreieckigen Hut, und hatte drei Hündchen bei sich, zu jeder Seite eins, und eins auf dem Schooß.

Im

33.

Ebertshauser Schloß.

¡m (jeßt unbewohnten) Edelhof zu Ebertshausen ist es gar nicht geheuer, ein Mann wandelt darin, Viele sahen ihn; bisweilen stand er in der Thüre, und einige Knaben, die im Garten Stachelbeeren naschten, wurden ihn gewahr, ein Licht durch den Garten tragend, über den Steg, zum Nachbarshause. Die Nachbarn haben auch manchmal das

Haus voller Lichter gesehen, ohne daß jemand Lebendes darin war, und seltsames Geräusch vernommen. Eine Magd hörte zur Nacht die Feg mühle in der Scheuer dreimal von selbst gehen, sie fürchtete sich, und dachte, schnurre nur zu. Manchmal geht es in den Stuben herum, zischt und rumort, schlägt auf die Tische, man will es auch beten gehört haben. Die Magd, die im Hause schlief, sah einmal den Mann in ihre Kammer treten, fürchtete sich sehr, doch geschah ihr nichts Leides; als er eine Weile da gestanden, ward er kleiner und verschwand. Ebertshausen soll die älteste Kirche in ganz Henneberg haben, in welche vor undenklichen Zeiten sogar die Einwohner von Suhl eingepfarrt gewesen.

34.

Frau Holle und der treue Eckert.

In dem Flecken Schwarza ist es geschehen, daß an einem Weihnachtsabend Frau Holle mit ihrem wüthenden Heer durch den Ort zog. Vor dem Heere her ging der treue Eckart, und warnte die Leute, daß sie aus dem Wege gingen. Da fügte es sich, daß ihm zwei Knaben begegneten, die gerade aus dem nächsten Dorfe Bier geholt; diese gehorchten auch der Warnung des Alten, da

sie die Schatten ansichtig wurden, und versteckten sich in eine Ecke, das Heer vorüber zu lassen, aber einige Furien traten zu ihnen, ergriffen ihre Kannen, und tranfen das Bier aus. Als der ganze Zug und Spuk vorbei war, kamen die Knaben aus ihrem Winkel hervor und gingen nach Hause, waren aber sehr bekümmert, und wußten nicht, was sie vorwenden sollten, wenn sie nun fein Bier mitbråchten. Wie sie darüber sich be rathschlagten, trat der treue Eckart zu ihnen und sprach: Wohl habt ihr gethan, daß ihr das Bier freiwillig hergegeben, sonst wären euch von den wilden Weibern die Hålse umgedreht worden. Gehet nur getrost heim mit euern Kannen, und saget in dreien Lagen Keinem von dem, was ihr gehört und gesehen. Die Knaben thaten also, und wie sie heim kamen, brachten sie volle Kannen, und so oft daraus eingeschenkt wurde, wurden die Kanner nimmer leer, so lange sie schwiegen. Als sie aber das Stillschweigen brachen, war das Bier alle, und die Sache aus.

35.

Der Gang im Stein.

Zwischen Dillstädt und Wichtshausen im Thale der Hasel zieht sich, wenn man aufwärts geht,

links am Weg einige hundert Schritte lang eine malerische und vielfach zerklüftete Felswand hin, an deren Ende gegen Wichtshausen zu man eine tief eingehende Oeffnung gewahrt. Die Wand nennen die Umwohner nur den Stein, und erzählen sich, daß einstmals Einer in diese Höhle gekrochen sei, und habe den Eingang nicht wieder finden können, sei daher weiter gekrochen, und endlich in einen Keller gerathen, von da hinauf ans Tageslicht, und habe sich nicht wenig verwundert, als er erfahren, daß er im Flecken Schwarza sei, welches von seinem Wohnorte eine starke Strecke lag, und vom Stein wohl eine Stunde weit entfernt ist. Andere sagen, daß es eine Gans gewesen, die in die Höhlung, so nahe am Weg, gefallen, und in einem Keller zu Schwarza wieder zum Vors schein gekommen sei. Sonst stand auch noch nah am Stein eine alte Eiche, die hernachmals umgehauen worden ist, an dieser war es nicht geheuer, ein schwarzer Hund hatte dort sein Wesen, in den ein alter und böser Oberförster verwandelt war. Der mußte dort umgehen.

36.

Der Schwertstein.

Links am Wege, welcher von Wichtshausen über den Kürsberg nach Ebertshausen führt, unweit

Wichtshausen findet sich auf der Höhe ein Stein, in welchem ein Schwert mit breitem Griff aufrechtstehend eingehauen ist, den nennen die Leute den Schwertstein, und wissen dieses von ihm zu sagen:

Es waren hier herum zwei Jågerbursche, die waren beide verliebt in ein schönes Mägdlein, und darum haßten beide einander auf den Lod, kamen auch an jener Stelle zusammen, mit einander auf Tod und Leben zu kämpfen, und des Sie gers sollte die geliebte Jungfrau werden. Sie trafen sich aber alsö hart mit ihren Mordgewehren, daß beide fielen und todt blieben, darum ist zum Gedächtniß der Stein errichtet worden.

Spåter traf sich's, daß der lange Hans zu Benshausen sein Haus bauen ließ, und ließ von jenem Plak Steine hineinführen, und da führte Jacob Schneider den Schwertstein, der vielleicht umgesunken war, auch mit nach Benshausen und die Maurer verwendeten den Stein zum Bau. Aber von da an entstand eine schreckliche Unruhe in dem Hause, Rumor und Gepolter, und Niemand wußte, was das zu bedeuten habe, bis der Verdacht auf den Stein fiel, und man ihn wieder entfernte. Da hat ihn Jacob Schneider wieder hinfahren müssen, wo er ihn genommen hatte. Andre meinen auch, die Wichtshäuser Gemeinde habe den Stein zurückbegehrt.

III.

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