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und wider welche aller Väter Sprüche Nichts gelten, Nichts aller Engel, Menschen, Teufel Kunst und Wort und Werk; als nun der Geist des Glaubens und der Liebe, des Gebets und des Gehorsams, der Zucht, der Ordnung und der Freiheit in vieler Menschen Herzen wieder eine Heimath fand, und frisches, kräftiges, heiliges Leben die fast ganz erstorbenen Glieder des Leibes Chrifti wiederum durchdrang; als Gott nun wieder ans gebetet wurde, wie er angebetet sein will, im Geiste und in der Wahrheit; als Christus wiederum der Herr geworden im Glauben und in den Herzen des chriftlichen Volkes; als die Kirche nun wiederstrahlte in dem hellen Glanze apostolischer Reinheit und Lauterkeit; als sie im reichen Blüthenschmuck des Geistes wieder prangte und Früchte der Gerechtigkeit in reicher Fülle brachte, vom Herrn geliebt, von ihrem Gotte mit vielen köstlichen Gaben geehrt und begnadigt, eine schöne Krone in der Hand des Herrn und ein königlicher Hut in der Hand ihres Gottes. Ihr alle müßt hiervon in irgend einem Maaße wissen. Wie solltet ihr alle dieser herrs lichen Verneuerung der Kirche Christi euch nicht innig freuen, wie nicht auch mit dankerfüllten Herzen anerkennen, daß die Glaubenshelden der Reformation, daß unsre Väter alle, die lieber Gut und Ehr' und Weib und Kind als das Reich Gottes fahren lassen wollten, auch für euch den Sieg errungen, den großen Sieg des Lichtes über die Finsterniß, der Wahrheit über die Lüge, der Freiheit über die Tyrannei, des Glaubens über Un- und Aberglauben, über Welt und Sünde! Denn das liegt doch auf der Hand: wenn wir in der heiligen Schrift die lautere Erkenntnißquelle der evangelischen Wahrheit, die untrügliche Richtschnur und Regel unsers Glaubens und Lebens haben; wenn wir mit St. Paulo uns des Evangelii getrösten, daß wir vor Gott gerecht werden ohne des Gefeßes Werk allein durch den Glauben an die Erlösung, so durch Christum ge= schehen ist; wenn wir die Gotteskraft dieses theuerwerthen Gottes= wortes in unsern Herzen, wie in unserm Leben spüren an seligem Gottesfrieden, wie an allerlei lieblicher Frucht des neuen Menschen; wenn wir in der Freiheit wieder stehen, stehen können wenigstens, damit uns Christus befreiet hat; so find auch das noch Strahlen jenes himmlischen Lichtes, welches der Herr vor dreihundert Jahren in seiner Kirche und namentlich auch in unsrer Stadt auf

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gehen ließ, for sind auch das noch Segnungen des herrlichen Sie ges, welcher in jenen großen Tagen des Heils unsern glaubensmuthigen, glaubenseifrigen, glaubensstarken, * glaubenstreuen Vätern von dem Herrn geschenkt worden ist. Von dem Herrn. Das lafset uns erkennen! Laßt uns erkennen,,,daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu feinem Volke und zu Schafen seiner Weide." Oder vielmehr weil wir doch unmöglich dies verkennen, weit wir doch wohl ohne allen Zweifel unserm Vater Luther nachgesungen: Mit unsrer Macht ist Nichts gethanz

wir find gar bald verloren;

es streit't für uns der rechte Mann,
den Gott hat auserkoren.

laßt es uns bedenken: der Herr ist's, der Alles neu macht, der auch die Kirche Christi neu gemacht zur Zeit unsrer Väter, und nur, weil er mit seinem Geist und seinen Gaben nicht vom Plan gewichen ist nur darum ist sein Reich auch noch zu uns gekommen und uns bisher geblieben. Das laffet uns mit rechtem Ernste bedenken! Wir werden dann noch ungleich williger und lustiger dem Rufe dieser Tage folgen: Geht zu feinen Thoren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben! Danket ihm, lobet sei= nen Namen! Nicht bloß, daß wir dann ein neues unwidersprech liches Zeugniß davon haben, wie freundlich der Herr ist, wie über alles Maaß freundlich gegen uns, die wir noch oft so lau und träs ge, so gleichgültig und leichtsinnig im Gebrauche seiner Heils -- und Gnadenmittel gewesen, die wir noch lange nicht treu, noch lange nicht hoch genug gehalten, was die Väter sich und uns so theuer erkauft, so wacker erstritten, die wir oft nicht bestanden in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, die wir uns vielmehr gar manchmal haben fangen lassen unter das knechtliche Joch, weil bethören von verderblichem Irrthum und verführen zu gröblicher Sünde; wir dürfen und können dann auch der großen Hoffnung Raum geben in unsern fröhlichen Herzen, auch für uns werde die Gnade des Herrn ewiglich währen und seine Wahrheit für und für; ja auch wir dürfen und können dann in guter Zuversicht mit Vater Luther jauchzen: das Reich Gottes muß uns bleiben! Könne ten, dürften wir das nicht, wie sollte wohl die Freude in unsern

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Herzen triumphiren, wie nicht bald wieder aus unsrer Brust:verschwinden vor banger Sorge und Furcht und vor Warten der Dinge, die in unfern Tagen noch auf Erden kommen mögen? Gilt doch abgesehen von diesen herrlichen festlichen Tagen, von dies fer angenehmen großen Zeit des Heils gilt doch auch von unsrer Zeit, wie ich euch jüngst erst wieder nachgewiesen habe, das ernste Wort St. Pauli: Es ist böse Zeit, böse, weil verhältnißmäßig immer doch noch arm an Anlässen und Antrieben zum Trachten nach dem Reiche Gottes und reich an Versuchungen und Anfechtungen von außen und von innen; und fällt es uns doch immer noch so schwer, uns in die böse Zeit zu schicken und jeden heilsamen Anlaß und jeden heiligen Antrieb, der uns etwa in derselben wird, mit treuer, weiser Sorgfalt auszukaufen und zu nugen. Weil aber diese festlichen Tage mit ihren großen mächtigen Erinnerungen es so laut und kräftig bezeugen, wie treu und gnädiglich der Herr seiner Kirche aufgeholfen nach dem Worte der Verheißung: Wenn gleich das Meer wüthete und wallete, und von seinem Ungestüm die Berge einfielen, dennoch soll, die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren » Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind; · Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben, Gott hilft ihr frühe; - nun, so dürfen wir auch heute alle Sorgen fahren lass sen und auf ihn werfen, der für uns zu sorgen verheißen hat; nun, so sollen wir auch heute frischen Muthes triumphiren: darum fürch ten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge, und die Berge mitten ins Meer sänken;

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und wenn die Welt voll Teufel wär'

und wollt uns gar verschlingen;

so fürchten wir uns nicht so sehr;

es soll uns doch gelingen.

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nun, so können und mögen wir in ungetrübter Freude an das Wort uns halten: Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr es könnt ertragen. Ja getreu ist, der euch. rufet; welcher wird es auch thun, welcher auch wird euch festbes. halten bis an's Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi! Wären nur auch wir so treue und gute Haushalter der mancherlei Gnade Gottes! Bedächten wir es nur

mit rechtem Ernste, beherzigten wir es nur mit allem Fleiß und Eifer: der auf dem Stuhle sigt, spricht: Ich mache Alles neu, und der, wie unsere Kirche, so die seine neu gemacht nach seinem Worte, der will auch uns neu machen, der wird auch uns verneuern, wenn wir nur seinem Geiste nicht widerstreben, wenn wir nur durch sein Wort und seine Sacramente willig uns verneuern lassen; und darum bitte und ermahne ich, als Mithelfer, schließ= lich euch alle, Groß und Klein, Jung und Alt, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfanget, die er so unverkennbar uns erwiesen, wie in der Verneuerung dieses Gotteshauses, so in der Berneuerung seiner Kirche; daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gotz tes empfanget in dieser angenehmen Zeit, in diesen Tagen des Heils; darum bitte und ermahne ich, als Mithelfer, euch alle: Werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des Herrn Wille! Werdet voll Geistes! Lasset das Wort Christi reichlich unter euch wohnen in aller Weisheit! Lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgefängen und geistlichen lieblichen Liedern, und sin get und spielet dem Herrn in euren Herzen; und Alles, was ihr thut mit Worten oder mit Werken, das thut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Vater durch ihn! Er aber, der der rechte Vater ist über Alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, er wolle euch Kraft geben nach dem Reichthum seiner Herrlichkeit, stark zu werden an dem inwendigen Menschen, und Christum zu wohnen durch den Glauben in euren Herzen, und durch die Liebe eingewurzelt und gegründet zu werden; auf daß ihr schon in der Zeit nach seinem Ebenbilde verneuert mit Paulo jauchzen möget: das Alte ist vergangen; siehe, es ist Alles neu geworden!, und damit ihr in Ewigkeit als Kinder Gottes Theil empfanget an der legten, allerherrlichsten, vollkommenen Verneuerung im Himmel und auf Erden, da er, der auf dem Stuhle fist, Alles neu, Alles frei machen wird zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes! Amen!

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Hauptlied: Nr. 13. der Festgefänge.

Gnade, Barmherzigkeit und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesu Christo, sei mit uns Allen! Amen.

Gel. in Christo! Die schöne Feier, welche wir in diesen Tagen festlich begehen, hat viel Aehnliches mit dem Weihnachtsfest. An beiden Festen gedenken wir nåmlich daran mit Dank und Freude, wie Gott hieß das Licht hervorgehn aus der Finsterniß, einen hellen Schein zu geben in unsre Herzen; an beiden Festen ist es die frohe Botschaft, das Evangelium von Jefu Chrifto gewesen, das uns dargebracht wurde; an beiden Festen ist dies als das Wefentliche zu erkennen, daß uns Gott nicht ein äußerlicher, ferner, sondern daß er uns ein naher, unser Gott ist, der uns erlöset und befreiet hat durch seine Gnade und Wahrheit, auf daß wir feine Kinder würden und nicht der Menschen Knechte, und als seine Kinder und Freie ihm dieneten im Glauben und Gehorsam

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