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nannte, der den Messias in seinem eigenthümlichen Verhälts nisse zu Gott bezeichnete, und unter dem er insgemein ers wartet wurde 1).

Das, Tunc" in seiner Hinweisung auf das Vorause gegangene zeigt uns also den Gott - Menschen in dem Zeits puncte, da er die messianische Ausrüstung und Verkündis gung empfangen_bat: in feinen irdischen Beruf eins gefekt ist.

Aber eröffnet bat Er seine messianische Wirksamkeit noch nicht erst nach der Versuchung fängt Er an zu predigen und Thaten zu verrichten 2). — In seiner Hinweisung auf das Nachfolgende versetzt uns sonach das "Tunc in die Zeit unmittelbar vor dem Beginne und der Ausübung seines messianischen Wirkens.

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In ihrer wesentlichen Beziehung zum Vorhergehenden und Nachfolgenden nuu was wird die Versuchung des Herrn anderes seyn, als die Selbst, Einsekung in sein Amt, und insoferne die andere Seite und Vollendung der Laufe? sodann aber was anderes, als die innerliche Er, schließung für seine meffianische Wirksamkeit: die ideale Vollbringung des ihm aufgegebenen Werkes; der Anfang und erste Theil seines öffentlichen Lebens und insos ferne allerdings die Vorbereitung für seinen Beruf 3)?

1) Joh. 11, 27. Matth. 26, 63. 27, 40 u. a. Vgl. Tübinge theol. Quartalschrift. 1836. S. 14 ff.

2) Matth. 4, 17 ff.

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3) Nur daß man diese nicht nicht eblonistisch sich denke, als ob der Herr jest erst über die Wege und Mittel nachgedacht hätte

A.

Der Gang in die Wüste.

V.

Tunc Jesus ductus est in desertum a Spiritu,

ut tentaretur a diabolo.

Der Geist, in welchem Jesus sogleich ) nach der Laufe von den Niederungen des Jordans 2), in welchem die Taufe vollzogen wurde, landaufwärts in die an den genannten Fluß reichende Wüste Juda's geführt wurde 3), ist der messianische Geift, dessen Fülle so eben über ihu herabgekommen war 4), und mächtig in ihm wirkte 5).

Die Art, wie dieser Geist im vorliegenden Falle wirkte, ist bei Lucas näher bezeichnet. Nachdem nämlich Lucas gesagt, Jesus sey heiligen Geistes voll vom Jordan hinweggegangen, fährt er fort: und wurde im Geiste in die Wüste geführt 6). Was diese neue Bestimmung sagen wolle, zeigen solche biblische Stellen, in welchen derselbe Ausdruck, oder verwandte, vorkommen in einem Zusammen

durch welche Er sich Glauben und Nachfolge verschaffen könnte, darüber zu Rathe mit sich gegangen sey, ob Er als Messias auftreten wolle, oder nicht u. dgl.!

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hange, welcher über die Bedeutung derselben keinen Zweifel übrig läßt. Im Geiste befand sich der hl. Johannes, als ihm die Begebenheiten kund gethan wurden, welche in der übersinnlichen Welt gegenwärtig und wirks lich, in der sichtbaren, den Gesetzen der Zeit und des Raums unterworfenen Welt aber theils schon vergangen, theils in Zeiten und Räumen auseinander liegend, theils erst noch bevorstehend, waren 1); der Geist kommt über Ezechiel, ergreift ihn und führt ihn binweg, im Antriebe des Geistes geht Ezechiel, wenn er am Flusse Chobar und in seinem Hause fißend alle Zus stånde seines, durch viele Länder zerstreuten, Volkes, dessen Gegenwart und Zukunft erfährt 2). — Ist es hienach klar ausgesprochen, daß Johannes und Ezechiel, da sie sich im Geiste befanden, und von dem Geiste ergriffen, geführt und getrieben wurden, über die Region des niedern Daseyns erhoben, von den Gesetzen der finnlichen Wahrnehmung bes freit, in Verkehr mit der höhern Ordnung der Dinge gesetzt und für das Innewerden der Verhältnisse und Begebenheiten in derselben befähigt waren; so geben uns die Worte des Lucas nach den Gesetzen der Interpretation die Anschauung, daß Jesus, als Er durch den messianischen Geist in die Wüste geführt war, des Verkehrs mit der niederen Wirklichkeit entbunden, von den in ihr herrs schenden Wahrnehmungsgeséßen befreit, und in

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1) Fui in spiritn, Apoc. 1, 10. 4, 2.

2) Ingressus est in me spiritus et statuit me, Ezech. 2, 2.

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Spiritus levavit me et assumsit me, 3, 14.

die mis der gewöhnlichen Sphäre des Lebens zwar zusammenhängende und auf sie einwirs kende, aber über derselben stehende Sphäre des Daseyns versetzt wurde 1); eine Anschauung, welche auch das christliche Alterthum schon in der Bemerkung aussprach, daß sich die Versuchungs - Geschichte in geistlicher Weise zugetragen habe2). Man kann die Versuchungsgeschichte so aufgefaßt eine Vision nennen; muß aber das Wort in seinem biblischen Sinne nehmen, nach welcher es Erlebung wirklicher Zustånde und Erfahrung objectiver Ereignisse bedeutet 3). Auch Entrie dung, exotavis, darf der Zustand, in welchem Jesus vers sucht wurde, heißen, da das N. L. 4) den durch göttliche Wirksamkeit hergestellten Verkehr mit der überfinnlichen Welt so bezeichnet; nur daß man sich das Krankhafte und Unheis lige wegdenke, welches an Ekstasen hie und da haftet, und auf der andern Seite den Gedanken an eine Hemmung oder gar Ueberwältigung der sittlichen Kräfte in der Versuchung Jesu nicht aufkommen lasse: wenn es der göttliche Geist

1) Weßhalb der hl. Paulus von einem ähnlichen Zustande sagt, er wiffe nicht, ob er dabei in- oder außerhalb feines Leibes gewesen sey, II. Cor. 12, 2.

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2) „Пvεvματixwe ßn" sagt eine von Prof. D. Scholz (biblisch- kritische Reise, Leipz. 1823. S. 156.) angeführte Ca tene bei Matth. 4, I.

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3) Wie Czechiel seine prophetischen Offenbarungen deάues

Θεοῦ

Oso cp. I, 1., und der Herr selbst seine Verklärung ein gaua nennt, Matth. 17, 9.

4) Act. 22, 17. II. Cor. 12, 2. 3.*

war, der Ihn in den eigenthümlichen Zustand führte, so war es sein menschlicher Geist, der in denselben eins gieng,

Ut tentaretur. Die Partikel ut, womit die VulVulgata die Infinitivform des griechischen Wortes *) richtig ausdrückt, zeigt an, daß zwischen dem Gange Jesu in die Wüste und der Versuchung nicht blos ein äußerlicher Zusammenhang, ein zufälliges Zusammentreffen stattfand, sondern eine innere und absichtliche Verbindung: Er follte versucht werden, darum begab Er sich in die Wüste.

Über warum sollte der Messias versucht werden?

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Schauen wir zuerst rückwärts.,,Von dem Baume sollst du nicht effen," so lautete das Wort Gottes an die Menschheit im Anbeginne 2). Es kam die Probe, ob der Mensch äße oder nicht, und er aß. Das Wort Gottes,,du sollst nicht effen" gieng bei Adam nicht in Erfüllung. Das Wort Gottes muß aber erfüllt werden, weil es Gottes Wort ist; darum stand es, nach wie vor, in und über und vor der Menschheit, Erfüllung fordernd: du sollst nicht bes gehren, du sollst nicht fremde Götter anbeten, du sollst`nicht tödten, du follst nicht stehlen 2c. Aber es ward nicht ers füllt: Juden und Heiden wichen ab, thaten Sünde: Keiner war gerecht; nicht Einer 3). Annoch wartete das Wort Gottes seiner Erfüllung. Es ergieng an jeden Menschen; und mußte daher auch an den Menschen Jesus ergehen;

1) Πειρασθῆναι.

3) Gen. 2, 17. 3) Rom. 3, 9 ff.

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