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Lehrer von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen thun, die du thuft, es sey denn Gott mit ihm. Jesus antwortete: Wahrs lich ich sage dir: Es sey denn, daß Jemand von neuem (zú ans dern Begriffen) geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen (sich keine richtige Vorstellung von dem Mes fiasreiche machen). Nikodemus spricht: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er auch wiederum in seis ner Mutter Leib gehen, und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, ich sage dir: Es sey denn, daß Jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist (durch Taufe und Lehre neues Licht erhält): so kann er nicht in das Reich Gottes kommen (an der bessern Religion Theil nehmen)! Was vom Fleische geboren wird, das ist Fleisch, und was vom Geiste gebor ren wird, das ist Geift. Laß dich es nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müsset von neuem geboren werden (euch ganz umåndern). Der Wind blåset, wo er will, und du hörest sein Saufen wohl; aber du weißt nicht, von wannen er kommt, und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geiste gebos ren ist. Nikodemus sprach: Wie mag solches zugehen? Jesus ants wortete: Bist du ein Meister (Religionslehrer) in Israel, und weißt das nicht? Wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und zeugen, das wir gesehen haben, und ihr nehmet unser Zeugniß nicht an! Glaubet ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage:, wie würdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sagen würde? Und niemand fähret gen Hims mel (erhebt sich zu den höhern Ansichten), denn, der vomHimmel hernieder gekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ist. Und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, also muß des Menschen Sohn erhöhet werden, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren (unglücklich) were den, sondern das ewige Leben haben; denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte (strafe, vers derbe), sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubet, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubet, der ist schon gerichtet; denn er glaubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, daß das Licht (die bessere Religion) in die Welt gekommen ist, und ne Menschen liebten die Finsterniß (Unwissenheit und Ab'rs glauben) mehr, denn das Licht; denn ihre Werke waren öse. Wer Arges thut, der hasset das Licht, und kommt nicht an das

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Licht, auf daß seine Werke nicht gestrafet werden, Wer aber die Wahrheit thut, der kommt an das Licht, daß seine Werke offens bar werden; denn sie sind in Gott gethan.

221, Jesus öffentliches Auftreten mit Lehren und Wunders thaten. (Luf. 4, 14—43:).

Jesus tam wieder in des Geistes Kraft (neugestärkt) in Galilda, und das Gerücht erscholl von ihm durch alle umliegende Derter, und er lehrte in ihren Schulen, und ward von Jedermann gepriesen. Und er kam gen Nazareth, da er erzogen war, und ging in die Schule nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage, und stand auf, und wollte lesen (und auslegen). Da ward ihm das Buch des Propheten Jesaias gereichet, und da er das Buch herums warf (aufrollte), fand er den Ort (die eigentlich auf die Befreiung aus der babyl. Gefangenschaft deus tende Stelle), da geschrieben stehet (Jes. 61, 1.); Der Geist des Herrn ist bei mir; derhalben er mich gesalbet (begabt) hat, und gesandt; zu verkündigen das Evangelium (frohe Kunde) den Armen (an Erkenntniß und Tugend), zu heilen (trösten) Die zerstoßenen (verwundeten) Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los seyn sollen, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, daß sie fret und ledig seyn sollen, und zu predigen das angenehme Jahr (wieder glückliche Zeit) des Herrn. Und aller Augen sahen auf ihn, und er fing an Heute ist die Schrift erfüller vor euren Ohren! Und sie gaben alle (lobs preifendes) Zeugniß von ihm, und wunderten sich der holdselis gen Worte, und sprachen: Ist das nicht Josephs Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr werdet freilich zu mir sagen dies Sprüchwort: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehöret zu Kaper. naum geschehen! Thue auch also hier in deinem Vaterlande! Er aber sprach: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande. Und sie wurden voll Zornes alle, die in der Schule waren, da sie das hörten, und standen auf, und stießen ihn zur Stadt hinaus, und führeten ihn auf einen Hügel (die Spike) des Berges, daß sie ihn hinabstürzten; aber er ging mitten durch sie hinweg, und kam gen Kapernaum, und lehrte an den Sabbathen. Und sie verwunderten sich seiner Lehre; denn seine Rede war gewaltig. Es war ein Mensch in der Schule, besessen mit einem unsaubern Teufel (Damon, die nach júdi schen Begriffen Urheber von Krankheiten, besonders

Epilepsie und Wahnsinn, waren), der schrie laut: Halt! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben! Ich weiß, wer du bist, nåmlich der Heilige Gottes (Messias)! Und Jesus bedrohete ihn, und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Teufel warf ihn (In Verzuckungen) mitten unter fie, und fuhr von ihm aus, und that ihm keinen Schaden (das Uebel wich). Und es kam eine Furcht (Erstaunen) über sie alle, und sie sprachen: Was ist das? Er gebietet mit Macht den unsaubern Geistern, und sie fahren aus! Und es erschell sein Geschrei (Ruf) in alle Oerter des umliegenden Landes. Und er stand auf aus der Schule, und fam in Simons Haus; und Simons Schwieger (mutter) war mit einem harten Fieber behaftet, und sie baten ihn für sie (auch um Hülfe). Und er trat zu ihr, und gebot dem Fieber, und es verließ sie; und bald stand sie auf, und dienete ihnen. Und da die Sonne untergegangen war, alle die, so Kranke hatten mit mancherlei Seuchen, brachten sie zu ihm. Und er legte auf einen jeglichen die Hände, und machte sie gesund. Es fuhren auch die Teufel aus von Vielen, und sprachen: Du bist Christus, der Sohn Gottes! Und er ließ sie (aus Bescheidenheit und Klugheit) nicht reden. Da es aber Tag ward, ging er hinaus an eine wüste Ståtte (einsame Gegend), und das Volk suchte ihn, und sie hielten ihn auf, daß er nicht von ihnen ginge; er aber sprach: Ich muß auch andern Städten das Evangelium predigen vom Reiche Gottes; denn dazu Bin ich gesandt.

222. Jesus wählt die zwölf Apostel oder Schüler und Gehüls fen. (Euf. 5.1-11. 27-39. 6, 12-16.)

Da sich das Volk (nun) zu ihm drang, zu hören das Wort Gotres, und er stand am See Genezareth, sah er zwei Schiffe am See stehen (die Fischer aber waren ausgetreten, und wuschen thre Neße), trat in der Schiffe eines, und lehrte das Volk aus dem Schiffe. Und als er hatte aufgehöret zu reden, sprach er zu Simon: Fahret auf die Höhe, und werfet eure Neße aus, daß thr einen Zug thut. Und Simon sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet, und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie das thaten, beschlossen fie eine große Menge Fische, und ihr Neß zerriß; und sie winkten ihren Gesellen, die im andern Schiffe waren, daß sie kåmen, und' hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen, und füllten beide Schiffe

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voll, also, daß fie sanken (sinken wollten). Da das Simon (nachmals genannt) Petrus sah, fiel er Jesus zu den Knieen, und sprach: Herr, gehe von mir hinaus; ich bin ein fündiger (und deiner unwürdiger) Mensch! Denn es war ihm ein Schrecken angekommen, und allen, die mit ihm waren, über biesen Fischaug, den sie mit einander gethan hatten; desselbigen gleichen auch Jakobus und Johannes, den Söhnen Zebedai, Si mons Gefellen. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; Denn von nun an wirst du Menschen fangen (für meine Lehre gewinnen)! Und sie führten (zogen) die Schiffe zu Lande, und verließen alles, und folgten ihm nach. — Jesus sah einen Zöllner, mit Namen Levis *), am Zolle sißen, und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, und folgte ihm nach. Und Levis rich tete ihm ein großes Mahl zu in seinem Hause, und viele Zöllner und andere saßen mit ihm zu Tische. Und die Schriftgelehrten und Pharisaer murrten wider seine Jünger, und sprachen: Warum effet und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Jesus sprach: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Lernt, was das sey (bei Hos. 6, 6. heißt): Ich habe Wohlgefal. len an Barmherzigkeit (thåriger Menschenliebe), und nicht an Opfern (åußern Ceremonieen). Ich bin gekommen, zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten (Tugends haften). Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten Johannes Jünger so oft, und beten so viel, desselbigen gleichen der Pharis fåer Jünger? aber deine Jünger essen und trinken! Er sprach aber: Ihr möget die Hochzeitleute nicht zum Fasten treiben, so lange der Brautigam bei ihnen ist; es wird aber die Zeit kom. men, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird, dann werden sie fasten. Und er sagte zu ihnen ein Gleichniß (womit er seinen Plan andeutet, nicht das Judenthum etwa ausbessern, sondern eine ganz neue vollkommnere Religion stiften zu wollen): Niemand flicket einen Lappen vom neuen Kleide auf ein altes Kleid; wo anders: so reißet das neue, und der Lappen vom neuen reimet sich nicht auf das alte. Und niemand fasset Most in alte Schläuche; wo anders: so zer reißet der Most die Schläuche, und wird verschüttet, und die Schläuche kommen um (gehen auch zu Grunde); sondern den

*) Matthäus und Markus hennen ihn Matthẳus, und wahrscheinlich war es der Evangelist selbst.

Most soll man in neue Schläuche fassen: so werden sie beide behals ten. Und niemand ist, der vom alten (Weine) trinket, und wolle bald des neuen; denn er spricht: der alte ist milder. Jesus ging auf einen Berg zu beten, und er blieb über Nacht in dem Gebete zu Gott. Und da es Tag ward, rief er seine Jünger, und erwählte ihrer zwölfe, welche er auch Apostel (ausgesandte Lehrer) nannte: Simon, welchen er Petrus (Fels, weil er eine Hauptstüße des großen Werks werden sollte) nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, Alphải Sohn, Simon, genannt Zelotes (der Eiferer, weil er einer Sefte angehörte, welche die von der Obrigkeit nicht gerügten Vergehen selbst bestrafte), Judas „ des Jakos bus Sohn (auch Lebbaus und Thaddkus), und Judas Ischarioth, den Verräther.

Anmerkung. Bei dieser Wahl von Freunden und Gehülfen sah Jesus nicht auf Gelehrsamkeit, Stand und Reichthum, sondern nur auf natürlich guten Verstand und vorzüglich auf Redlichkeit des Herzens, und auf die nöthige Seelenstärke, für die Wahrs heit im Nothfalle alles zu wagen und aufzuopfern, obgleich aus mancher Aeußerungen auch deutlich hervorleuchtet, daß Hoffnung auf dereinstige große irdische Vortheile_im_Messias: reiche sie zu Jesus geführt, und anfangs, allein bei ihm erhalten habe. Ste waren fämmtlich Galilder; und außer ihnen finden wir noch als treue Gefährten Jesus genannt. Joseph Barsa, bas; Matthias, der an Judas Ischarioths Stelle eintrat; Kleophas (Luf. 24, 18.) und die Siebenzig (Luk. 10, 1.). Auch Schülerinnen hatte er (Luk. 8, 2.3.), als María Magdalena oder von Magdala; Maria, seiner Mutter Schwester; Maria, des kazarus Schwester; Salome, die Mutter des åltern Jakobus und des Johannes; Johanna und noch mehrere Verwandtinnen desselben.

223. Jefus Gespräch mit einer Samariterin, und dessen Erfolg. (Joh. 4, 1-42.)

Da nun der Herr inne ward, daß vor die Pharisåer gekommen war, wie Jesus mehr Jünger machte und taufte, denn Johannes (wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger), vers ließ er das Land Judda, und zog wieder in Galilåa; er mußte aber durch Samaria reisen (und kam auch) in die Stadt Sichar; es war aber daselbst der Jakobs,Brunn. Da kommt ein Weiß von Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu

trinken

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