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Mögen die Götter von Himmel und Erde dich durch
Bitten erweichen!

,,Deine Stadt verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch
Bitten dich erweichend!
,,Nippur und Ekur1 verwirf nicht," mögen sie zu dir
sagen, durch Bitten dich erweichend!
,,Das Fundament Enamtilas verwirf nicht," mögen sie zu
dir sagen, durch Bitten dich erweichend!
,,Sippar und Ebarra verwirf nicht," mögen sie zu dir
sagen, durch Bitten dich erweichend!
,,Deine Stadt Babylon verwirf nicht," mögen sie zu dir
sagen, durch Bitten dich erweichend!....

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,,Du bist ihr Herr," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

,,Du bist ihr Hirt," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

,,Erbarme dich endlich," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

C

Das unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann,

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Sein Wort, das

unabwendbar wie ein Unwetter

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Vgl. oben S. 208, Z. 37 ff. Der genannten Städte und Tempel. ' Marduks; in den ff. Zeilen wird Marduks Wort mit dem Worte anderer großer Götter identifiziert, ein schwaches Aufdämmern monotheistischer Weltanschauung.

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Schiddukischarras Wort, das unabwendbar wie ein
Unwetter- nicht durchschaut werden kann,

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Des höchsten Richters1 Wort, das unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann, Ein Wort, das oben den Himmel bewältigt,

Ein Wort, das unten die Erde niederdrückt,
Ein Wort, das die Anunnaki2 vernichtet,
Sein Wort hat keinen Wahrsager, hat keinen Orakel-
befrager3;
Sein Wort ist ein anstürmender Orkan, dem keiner wider-
steht;
Sein Wort bewältigt den Himmel, drückt die Erde nieder;
Sein Wort reißt Mutter und Tochter wie eine Rohrmatte
auseinander!

Des Herrn Wort ertötet das Röhricht in seiner Blüte;
Marduks Wort ertränkt die Ernte in ihrer Reife!
Des Herrn Wort ist eine anstürmende Hochflut, die den
Mauervorsprung packt,
Marduks Wort ist ein Dammbruch, der die Ufermauer
vernichtet!

Sein Wort bricht hohe Zürgelbäume ab;
Sein Wort, das Wetter, macht alle Dinge sich untertan;
Enlils Wort stürmt einher: kein Auge sieht es3!

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Berghoch ist sein Wort,
Berghoch ist sein Wort,

berghoch ist sein Wort, des Erhabenen, berghoch ist

sein Wort!

Desgroßen Anu Wort ist berghoch, berghochistsein Wort!

1 Der höchste Richter ist der Sonnengott. 2 Geister der unteren Welt. 3 D. h.,,niemand kann es ergründen.“ Durch Unwetter. Andre Lesart „Enlils Wort ist eine Fanggrube, die man nicht sieht.“ D. i.,,erhaben".

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Enlils Wort ist berghoch, berghoch ist sein Wort!
Eas Wort ist berghoch, berghoch ist sein Wort!
Marduks, des Helden, Wort ist berghoch, berghoch ist
sein Wort!
Des Herrn Enbilulu, Eas Erbsohnes, Wort ist berghoch,
berghoch ist sein Wort!
Nabûs, des Helden, Wort ist berghoch, berghoch ist
sein Wort!
Schiddukischarras, Esagilas Erbsohnes Wort, ist berghoch,
berghoch ist sein Wort!

Des höchsten Richters Wort ist berghoch, berghoch ist
sein Wort!

Wird sein Wort dem Wahrsager gebracht, so irrt jener
Wahrsager1;

Wird sein Wort dem Orakelbefrager gebracht,

jener Orakelbefrager. Wird sein Wort dem Manne im Wehruf genannt, so

jammert der Mann;

Wird sein Wort dem Weibe im Wehruf genannt, so

jammert das Weib. zertrümmert es das Land;

zersprengt es das Land.

Geht sein Wort flink einher,
Geht sein Wort gewaltig einher,
Sein Wort ist ein verdeckter Krug: wer kennt sein Inneres?
Seines Wortes Inneres ist unergründlich,

es stampft das Äußere nieder;

Seines Wortes Äußeres ist unergründlich, es stampft das

Innere nieder!

Sein Wort bringt den Menschen Schmerzen, drückt die
Menschen nieder.

Zieht sein Wort oben dahin, bereitet es dem Lande Schmer

zen;

Geht sein Wort unten einher, zersprengt es das Land. Sein Wort, das Unwetter, jagt aus dem Hause, wo fünf weilen, fünf hinaus;

1 D. h.,,er kann es nicht deuten."

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Das Wort Marduks jagt aus dem Hause, wo zehn weilen,

zehn hinaus.

Sein Wort hat oben mich eilends beängstigt;
Ertönt Marduks Wort unten, so beugt man sich unten.
Des Herrn Wort hat mich in Klagen versetzt;

Auf sein Wort vergeht oben der Himmel von selbst: berg

Der Gewaltige hat wie ein Wind,

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Der Gewaltige hat wie ein Wind

hoch ist sein Wort!

ja, wie ein Wind, mich in mir selbst niedergedrückt,

Der Gewaltige, der Herr der Länder,

Der Weitumfassende, dessen Wort feststeht,

Gegen dessen Befehl

Der Gewaltige, Enlil1,

man sich nicht wenden kann, dessen Ausspruch unwandelbar ist!

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Er, ein Unwetter, zerstört den Hof, reißt die Hürde heraus:
Meine Wurzeln sind herausgerissen, meine Waldungen
abgehauen;
Bei den Anunnaki hat er mein Schicksal geändert";
Sein Rabe haut meinen Wald ab!1

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Der Herr der Länder handelt nicht wie die Sterblichen;

So wie ich es mir gedacht, hat er es nicht gefügt!

Meinem Innern hat er Speise verwehrt,

Mein innerstes Gemüt hat er verkommen lassen!

Wie ein einsames Rohr hat der Gewaltige, ja, wie ein einsames Rohr hat er mich in mir selbst niedergedrückt, Der Gewaltige, der Herr der Länder,

Der Weitumfassende, dessen Wort feststeht,

Gegen dessen Befehl man sich nicht wenden kann,
Enlil, dessen Ausspruch unwandelbar ist!

1 Hier Beiname Marduks. 2 S. o. Z. 13. D. h. wohl,,er hat mir einen baldigen Tod bestimmt". 4 Sinn dunkel.

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Einer Nessel machte er mich gleich, einer Distel machte er mich gleich,

Einem einsamen Maulbeerbaum am Ufer machte er mich gleich,

Einem Lorbeer auf trocknem Boden machte er mich gleich,

Einer einsamen Tamariske im Südsturm machte er mich gleich! Der Gewaltige hat wie ein einsames Rohr mich in mir selbst niedergedrückt!

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Auf dein Wort, ja, auf dein Wort, Weh befällt das Haus
auf dein Wort1!
Das Haus der Stadt Nippur befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Ekurs befällt Weh auf dein Wort!
Des Fundamentes weiten Raum befällt Weh auf dein
Wort!

Das Haus Enamtila befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Sippars befällt Weh auf dein Wort!
Das Haus Ebarra befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Babylons befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Esagilas befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Borsippas befällt Weh auf dein Wort!
Das Ziegelwerk Ezidas befällt Weh auf dein Wort!
Emachtila befällt Weh auf dein Wort!

Etemenanki befällt Weh auf dein Wort!
Edaranna befällt Weh auf dein Wort!

Auf dein Wort vergeht der Himmel!
Auf Enlils Wort

erstarrt die Erde!

1

2 ,,Auf dein Wort"=„Auf deinen Befehl." Vgl. für diese und die ff. Zeilen, S. 208, Z. 37 ff.,,Haus" hier und im folgenden =,,Tempel".

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