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aetolischen Stimmen eben mit der Aufnahme dieser neuen Mitglieder in die Amphiktionie zusammenhängt: die Aetoler haben ihnen je eine ihrer eigenen Stimmen übertragen, und wir besitzen noch den Beschluss der aetolischen Bundesversammlung, durch den Magnesia am Maeandros eine vagos iegourauorizá verliehen wird (DITTENBERGER,2 923). Natürlich handelt es sich dabei um eine der aetolischen Stimmen, denn nur darüber zu verfügen war die aetolische Bundesversammlung kompetent (vergl. DITTENBERGERS Bemerkungen zu unserer Inschrift). Die Aetoler thaten das ohne Zweifel aus Rücksicht auf die öffentliche Meinung in Griechenland, die an der grossen Zahl der aetolischen Stimmen im Amphiktionenrate Anstoss nahm: so wurde diese Zahl zunächst auf die Hälfte der Gesamtzahl (24 Stimmen) herabgebracht, und dann noch eine weitere Stimme geopfert, so dass die Aetoler nur noch über die Minorität der Stimmen verfügten.

Demnach müssen die Urkunden, die 12 aetolischen Vertreter aufführen, in unserer Gruppe die ältesten sein. Das lässt sich auch unabhängig davon erweisen. Denn unter den 12 aetolischen Hieromnemonen im Jahre des Archons Polykleitos (Bull. Corr. Hell. XX 624) ist ein Pagoάλios, und wie es scheint ein Kiɛɛis; unter den 12 aetolischen Hieromnemonen im Jahre des Archons Babylos ein 4[]uv[atos] und ein Touqeis, Pharsalos aber ist im hannibalischen Kriege von Philippos erobert worden (oben S. 14), und ebenso muss Gomphoi damals von ihm erobert worden sein, da wir die Stadt im 2. makedonischen Kriege (199 und 198) in seinem Besitze finden (Liv. 31. 41; 32, 14). Dasselbe hat von Limnaea zu gelten, das im Kriege zwischen Rom und Antiochos im Besitze der mit letzterem verbündeten Athamanen war (Liv. 36, 14), vorher also ebenfalls Philippos gehört haben muss. Es ist demnach klar, dass die Archonten Polykleitos und Babylos vor den Ausbruch des zweiten Krieges zwischen Philippos und den Aetolern gesetzt werden müssen; Babylos könnte allenfalls auch in einem der ersten Jahre dieses Krieges im Amte gewesen sein, für Polykleitos aber ist diese Möglichkeit ausgeschlossen, da unter den Hieromnemonen seines Jahres sich Vertreter Boeotiens finden, das mit Philipp verbündet war und also während des Krieges die Versammlungen in Delphi nicht beschickt haben kann. In dieselbe Zeit wird auch das Bruchstück CIG. 1689 gehören, da hier unter den aetolischen Hieromnemonen ebenfalls ein Auratos erscheint; leider ist die Zahl der aetolischen Stimmen. nicht sicher zu bestimmen (POMTOW, Jahrb. 1894, S. 557, ergänzt 12), und auch der Name des Archons nicht erhalten. Die Urkunde ist aus einem Pythienjahre, wahrscheinlich 214, übrigens sind 218 oder 210 nicht ausgeschlossen.

Ein Pagoanos erscheint als aetolischer Hieromnemon auch in dem amphiktionischen Dekret für den Athener Eudamos (Bull. Corr. Hell. XVIII 241, vergl. XX 629) aus dem Jahre des aetolischen Strategen

Lattabos, der Name des delphischen Archons scheint zu fehlen oder wird wenigstens nicht mitgeteilt. Die Gesamtzahl der aetolischen Stimmen scheint 11 gewesen zu sein, soweit die Minuskelpublikation ein Urteil gestattet (das Verzeichnis hat einige Lücken), wenn wir mit PoмTOW OεOTIέws statt Osorios emendieren, was der Text im Bulletin bietet. Lattabos war nach Polybios aetolischer Strateg oder wenigstens Heerführer kurz vor dem Bundesgenossenkriege (IX 34, 11, wo die Handschriften Aάrtauos haben, vergl. IV 3, 5; 25, 2); in unserer Urkunde muss es sich um eine spätere Strategie handeln, wie die Zahl der Hieromnemonen zeigt (s. unten), während der Pharsalier nicht gestattet, unter die ersten Jahre des zweiten Krieges mit Philippos herabzugehen. Da nun die aetolischen Strategen von 212/1-210/9 bekannt sind, wird Lattabos in 209/8 oder in das folgende Jahr zu setzen sein.

Noch etwas später fallen die Listen aus dem Jahre der Philaetolos (Bull. Corr. Hell. XVIII 235 = Dial-Inschr. 2529) und Megartas; (Bull. XX 629), die ebenfalls je 11 aetolische Hieromnemonen aufführen. Darunter ist in beiden Jahren ein Onpaios; wir werden also zunächst geneigt sein, unsere Urkunden vor die Eroberung Thebens durch Philipp im Sommer 217 zu setzen. Da indess die von Philipp aus ihrer Stadt vertriebenen Thebaeer von den Aetolern in Thronion im epiknemidischen Lokris angesiedelt worden sind, wo sie im Jahre 208 erwähnt werden (Liv. 28 7), so hat dieser Grund keine Beweiskraft. Entscheidend ist dagegen, dass in dem Dekret aus dem Jahre des Philaetolos König Antiochos geehrt wird, für die Wohlthaten, die er den 'Avτioysiç ix Toй Xovσαogiav (veos in Karien erwiesen hatte; es kann hier nur Antiochos der Grosse gemeint sein, und dessen Eroberung der Provinzen westlich des Tauros in den Jahren 216-214 bildet sonach für den chronologischen Ansatz unseres Dekrets die obere Grenze. Da das Dekret ferner aus einer vλaiα ỏлwọn ist, und die öffentliche Verkündigung der darin zuerkannten Ehren an den Pythien bestimmt wird, so handelt es sich wahrscheinlich um ein Pythienjahr oder doch um ein Jahr unmittelbar vor den Pythien. Die Pythien von 210 und 206 sind aber ausgeschlossen, da die Boeoter im Amphiktionenrat vertreten sind, die während des Krieges zwischen Aetolien und Philippos auf der Seite des letzteren standen; es bleibt also nur die Wahl zwischen den Pythien von 214 und 202, denn in das zweite Jahrhundert dürfen wir nicht herabgehen. Für das erstere Jahr würde sprechen, dass Antiochos damals in Kleinasien war, und sich doch wohl eben bei der Eroberung des Landes die Verdienste um Antiocheia erworben hat, für die er von den Amphiktionen geehrt wird; für das zweite Jahr liesse sich das Fehlen aetolischer Hieromnemonen aus dem eigentlichen Thessalien anführen. Ausserdem ist das Jahr 214 wahrscheinlich bereits durch CIG. 1689 eingenommen (oben S. 16); und auch

die Zahl von 11 aetolischen Vertretern spricht dafür, Philaetolos nicht zu nahe an 2176 heranzurücken.

Auch der Archon Megartas muss in die letzten Jahre des III. Jahrhunderts gehören, da Alexandros aus Kalydon in diesem Jahr aetolischer Strateg war (Bull. Corr. Hell. XX 629), dessen 2. und 3. Strategie in 196 5 und 185 4 fallen. Auf dieselbe Zeit führt es, dass es sich in allen uns aus diesem Jahr überlieferten Dekreten um die Asylie von Teos handelt (WILHELM, Gött. Gel. Anz. 1898, S. 217). Aetolische Hieromnemonen aus dem eigentlichen Thessalien fehlen auch hier.

In den Jahren des Philaetolos und Megartas ist Magnesia am Maeandros zum ersten Male im Amphiktionenrat vertreten. Die Aufnahme der Stadt fällt in die 2. Strategie des Agelaos von Naupaktos (DITTENBERGER 923). Nun hat Agelaos bekanntlich die Strategie im Jahr 217 6 bekleidet: ob das aber seine erste Strategie war, wie gewöhnlich angenommen wird, wissen wir nicht. Da Agelaos im Jahre 217 einer der einflussreichsten aetolischen Staatsmänner war, während er später nicht mehr erwähnt wird, ist es im Gegenteil an und für sich wahrscheinlich, dass er schon vorher zur Strategenwürde gelangt ist. Eine obere Grenze für die Aufnahme der Magneten in die Amphiktionie giebt die Epiphanie der Artemis Leukophryene im Jahre des attischen Archonten Thrasyphon Ol. 139,4221 0 v. Chr., infolge deren das delphische Orakel die Stadt für iɛgà zai äovios erklärte (DITTENBERGER 256). Es liegt also die Annahme nahe, dass die Verleihung der amphiktionischen Stimme an Magnesia durch die Aetoler damit zusammenhängt, um so mehr, als auch die Aetoler Magnesia bei dieser Gelegenheit für iɛod und äovios erklären. Agelaos zweite Strategie würde dann in 222 1 zu setzen sein, und das Dekret für Magnesia an das Ende dieses Jahres fallen. Jedenfalls hat dieses Dekret mit der Anerkennung des von den Magneten 207,6 zu Ehren ihrer Stadtgöttin gestifteten Festes als panhellenische Feier nicht das geringste zu thun, da diese darin mit keinem Worte erwähnt wird, und auch die beiden in dem Dekret erwähnten Gesandten aus Magnesia, Mnesiptolemos und Hipponikos sonst nirgends genannt werden. Der uns erhaltene aetolische Beschluss für Magnesia fällt also wahrscheinlich früher. Ob freilich in 222 1, steht keineswegs sicher. Wir können ebensogut und besser an 217,6 denken; der Beschluss würde sich dann in den Rahmen der Versöhnungspolitik einfügen (s. oben S. 16), die damals von Agelaos inauguriert wurde. Tiefer herab werden wir aber kaum gehen können, da uns die aetolischen Strategen von 2121-210,9 bekannt sind und wir Agelaos Strategien nicht zu nahe aneinander rücken dürfen. Dass die Magneten in den Jahren des Babylos und Polykleitos nicht unter den Amphiktionen erscheinen, ist kein Gegengrund, da zufällige Umstände die Beschickung der Pylaea durch die Magneten in diesen Jahren verhindert haben können. Ist das richtig, so würde die Aufnahme der Magneten

und Athamanen (die zuerst unter Babylos erscheinen) in die Amphiktionie im Jahre 217/6 erfolgt sein; etwas später, während des zweiten Krieges gegen Philippos, die Aufnahme der Kephallenen. Doch bleibt natürlich die Möglichkeit, dass die Sache sich auch anders verhalten hat; für unsere Zwecke kommt auf diese Frage sehr wenig an.

Die folgende Übersicht (siehe umstehende Tabelle) mag die Entwickelung der Amphiktionie während des III. Jahrhunderts veranschaulichen (bekanntlich traten die delphischen Archonten um Mittsommer ins Amt).

Um die Tabelle nicht unnötig zu komplizieren, habe ich alle euboeischen Stimmen in einer Spalte vereinigt. Ich bemerke also, dass der Hieromnemon der Jahre des Archiadas und Eudokos (es ist in beiden Jahren derselbe) als „Euboeer" ohne weiteren Zusatz bezeichnet wird, der Hieromnemon aus dem Jahre des Straton wird als Chalkidier bezeichnet; von da an verschwindet der Name der Euboeer aus der Liste und der Name der Histiaeer tritt an ihre Stelle, ohne Zweifel, weil die übrigen Städte der Insel wieder unter Antigonos Herrschaft gekommen waren. Die Dorier aus der Metropolis werden in unseren Listen niemals erwähnt. Der dorische Vertreter war unter Archiadas und Eudokos aus Sikyon (auch hier ist es in beiden Jahren derselbe), unter Straton aus Epidauros, unter Kallikles aus Sparta; in der Liste aus dem Jahre des Athambos ist die Bezeichnung der Heimatsgemeinde weggebrochen. Dass die Boeoter unter Eudokos, die Phoker unter Damosthenes mit je 3 Vertretern erscheinen, muss auf Versehen der Steinmetzen zurückgehen; es scheint, dass unter Eudokos der Name der Lokrer ausgefallen ist, während unter Damosthenes der Name der Athener hinter, statt vor den Vertreter der Stadt gesetzt ist. Vergl. darüber die Bemerkungen bei POмTOW. Wo oben die Zahlen in eckigen Klammern stehen, ist zwar der Name des betreffenden Stammes erhalten, nicht aber die Namen der Vertreter, oder doch nicht vollständig.

Die im vorstehenden gegebene Anordnung der Listen stimmt in der Hauptsache mit der von POMTOW vorgeschlagenen Anordnung überein, aber mit einer sehr wesentlichen Abweichung. PoмTow hat sich nämlich durch die Übereinstimmung der Handschrift in der einen Liste aus dem Jahre des Peithagoras mit der Liste aus dem Jahre der Herys dazu verleiten lassen, die Archonten von Archiadas bis Peithagoras zwischen Praochos und Herys zu setzen, und weist sie demgemäss den Jahren 236-230 zu. Ein Blick auf unsere Tabelle wird, denke ich, zur Widerlegung genügen. Bei PoмTOWS Annahme werden alle historischen Zusammenhänge zerrissen und auf den Kopf gestellt; es wird uns zugemutet, zu glauben, nicht nur, dass die Aetoler im Kriege gegen Demetrios „,ihren halben Besitzstand" (POмTow, Jahrb. 1897, S. 831) verloren, sondern dass sie auch auf ihre herrschende Stellung in der Am

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