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von Eunuchen und Kinäden umgestoßen war. Auch die Stadt Durilu war bedrängt worden.

Da wendet sich an Eura ein rätselhaftes Wesen, Isum genannt, und Eura spricht:

„Das Meerland soll das Meerland, das Mittelstromland das Mittelstromland, Affyrien Affyrien, den Elamiten der Elamite, den Koffäer der Kosfäer, den Nordländer der Nordländer, den Lulubäer der Lulubäer, ein Land das andre Land, ein Haus das andere Haus, ein Mensch den andern Menschen, ein Bruder den Bruder nicht verschonen, sondern sollen einander erschlagen. Aber hernach soll der Akkadier sich erheben und soll sie alle niederstrecken und sie insgesamt niederwerfen.“

Hier findet H. Zimmern 1), groß in wissenschaftlichen Entdeckungen, das erste Vorbild von dem Messiaskönig, der nach vorangegangenem Streit der Völker und Könige auftritt und sein Reich begründet. Der Gedanke von dem Messiaskönig stammt also aus dem babylonischen Heidentum! Solche Entdeckungen, wo wieder die Hauptsache, hier der Messias, erst in das babylonische eingetragen wird, zu würdigen, ist nicht jedem gegeben; oder die andre, daß die Juden, die heftigsten Feinde der Unbeschnittenen und ihrer Götter, ihrem Nationalhelden Mardochai den Namen eines babylonischen Gottes gegeben haben sollen 2). Was tut aber der Name allein, wenn die sachliche Verbindung fehlt?

Die Erzählung fährt fort: Isum geht zum Berg Sarsar. Dort bricht Eura von Hasurrubäumen 3) seine Weinpfähle. Aber da er sich beruhigt, beugen sich die Götter vor ihm mit den Jgigi und Anunaki. Wieder führt Eura große Worte im Mund, aber wir verstehen nicht, was er sagen will, da die Tafeln hier wieder sehr beschädigt sind. Endlich verkündigt er, daß der, der seinen Euras Namen groß macht, die Welträume beherrschen soll, nämlich als König oder sar kissati, aber nichts von einem Messias!

Warum Eura der gewaltige genannt wird, und wer er eigentlich ist, und in welcher Zeit der blutige Krieg stattfand, von dem im ersten Teil die Rede war, wird uns, wie noch manch andre Frage vielleicht für immer unbeantwortet bleiben. Mehrere Züge sprechen für die Zeit, wo die Nordsemiten in Babylonien einwanderten, andre wieder dagegen. Der Schluß ist ganz rätselhaft. Wir müssen auf andre Tafeln warten, die denselben Stoff behandeln; aber von einem akkadischen Messiaskönig träumen, das ist ebenso unnütz wie grundlos,

3. Sagen vom ersten Menschen.

Treffend bezeugt Dillmann), daß die hebräische Paradieses geschichte einzig in ihrer Art dasteht. Wenn auch andre alte Völker die

1) K. A. T., S. 394.

2) K. A. T., S. 394.

3) Dermutlich eine Art von Pappel, die leicht anwächst.

4) U. d. W. 1882, S. 431.

Name soll groß sein in der Schar der großen Götter, seine Städte mit seinen Tempeln sollen in allen Himmelsgegenden liegen und in Ekur kommen. Er foll herrlich sein vor allen Göttern und gewaltig sein Name.

Adad aber fühlt sich außer stand, gegen den Vogel Zu, der die Schicksalstafeln hat, etwas auszurichten. Darum fordert Anu seine Tochter Istar auf und verspricht ihr denselben Lohn wie Udad; aber Iftar gibt die gleiche Antwort wie ihr Bruder Adad. Darauf wendet sich Anu an Bara, das Kind der Istar. Auch Bara antwortet gleich Adad und Istar... aber Lugalbanda1) ging zu einem Berg in der ferne, ganz allein. Von dem Berg holte er Inna, Ninzuinna und Siris, die weiße Frau, die hingesetzt wird, um zu tun, was gehörig ist, ihre Zauberbeschwörung. Ihr Mischkrug ist aus blauem Lasurstein, ihr Waschkübel reines Silber und Gold, im Rauschtrank steht Frohlocken, im Rauschtrank sißt das Jauchzen . . . er erhob sich aus dem Nest des Zu... Hier ist die Tafel abgebrochen, und wir haben mehrfache Ursache, diesen Schaden zu bedauern, bis eine vollständige Abschrift gefunden wird.

A. Jeremias aber sollte den Besitzwechsel der Schicksalstafeln von Tiamat auf Kingu, von Kingu auf Marduk-Bel, von Marduk-Bel_auf den Vogel Zu ansehen, wie er durch Raub und Kampf vollzogen wird, und Christen, die ihre Bibel lieb haben, mit dem Vergleich von Offenbarung St. Johannis Kap. 5, da das versiegelte Buch beschrieben wird, verschonen. Das heißt nichts anderes, als dieses hohe Gefühl in den Kot herunterziehen.

Die hier erwähnte Siris wird auch als Göttin des Weins angesehn.

e) Die Sage von Eura.

Die Tafeln 2), auf denen von Eura, den andre Irra nennen, erzählt wird, sind vielfach beschädigt und leiden dadurch an Unvollständigkeit und Dunkelheit. Anu, so erzählen sie, gab dem Eura, dem gewaltigen der Götter, sieben Bewaffnete, die an seiner Seite gehn sollen, um die Schwarzköpfigen zu töten und die Tiere des feldes zu fällen. Sie sind nicht wie ein schwacher Greis, nicht wie ein Kind, nicht wie ein Kinäde. Mit ihrer Hilfe wirft Eura den rabisu in Blut von Mann und Mädchen, die Kinder Babels sind wie Vögel in seinem Netz, auch des Säuglings wird nicht geschont. Keiner bleibt am Leben, alle Schätze Babels werden erbeutet. Das Blut der Getöteten nahm wie das Waffer eines Regensturzes den großen Platz der Stadt ein. Da rief der große Herr Marduk „wehe" und sprach einen unlösbaren fluch aus, Iftar aber erzürnte sich über Erech, wo ihr Tempel Eanna von Beduinen angezündet,

1) Der Gott Sin.

2) K. B. VI, S. 57 2c.

von Eunuchen und Kinäden umgestoßen war. Auch die Stadt Durilu war bedrängt worden.

Da wendet sich an Eura ein rätselhaftes Wesen, Isum genannt, und Eura spricht:

„Das Meerland soll das Meerland, das Mittelstromland das Mittelstromland, Affyrien Assyrien, den Elamiten der Elamite, den Kosfäer der Kosfäer, den Nordländer der Nordländer, den Lulubäer der Lulubäer, ein Land das andre Land, ein Haus das andere Haus, ein Mensch den andern Menschen, ein Bruder den Bruder nicht verschonen, sondern sollen einander erschlagen. Über hernach soll der Akkadier sich erheben und soll sie alle niederstrecken und sie insgesamt niederwerfen.“

Hier findet H. Zimmern 1), groß in wissenschaftlichen Entdeckungen, das erste Vorbild von dem Messiaskönig, der nach vorangegangenem Streit der Völker und Könige auftritt und sein Reich begründet. Der Gedanke von dem Messiaskönig stammt also aus dem babylonischen Heidentum! Solche Entdeckungen, wo wieder die Hauptsache, hier der Messias, erst in das babylonische eingetragen wird, zu würdigen, ist nicht jedem gegeben; oder die andre, daß die Juden, die heftigsten Feinde der Unbeschnittenen und ihrer Götter, ihrem Nationalhelden Mardochai den Namen eines babylonischen Gottes gegeben haben sollen 2). Was tut aber der Name allein, wenn die sachliche Verbindung fehlt?

Die Erzählung fährt fort: Isum geht zum Berg Sarsar. Dort bricht Eura von Hasurrubäumen 3) seine Weinpfähle. Aber da er sich beruhigt, beugen sich die Götter vor ihm mit den Igigi und Anunaki. Wieder führt Eura große Worte im Mund, aber wir verstehen nicht, was er sagen will, da die Tafeln hier wieder sehr beschädigt sind. Endlich verkündigt er, daß der, der seinen Euras Namen groß macht, die Welträume beherrschen soll, nämlich als König oder sar kissati, aber nichts von einem Messias!

Warum Eura der gewaltige genannt wird, und wer er eigentlich ist, und in welcher Zeit der blutige Krieg stattfand, von dem im ersten Teil die Rede war, wird uns, wie noch manch andre Frage vielleicht für immer unbeantwortet bleiben. Mehrere Züge sprechen für die Zeit, wo die Nordsemiten in Babylonien einwanderten, andre wieder dagegen. Der Schluß ist ganz rätselhaft. Wir müssen auf andre Tafeln warten, die denselben Stoff behandeln; aber von einem akkadischen Messiaskönig träumen, das ist ebenso unnüß wie grundlos,

3. Sagen vom ersten Menschen.

Treffend bezeugt Dillmann), daß die hebräische Paradieses geschichte einzig in ihrer Art dasteht. Wenn auch andre alte Völker die

1) K. A. T., S. 394.

2) K. A. T., S. 394.

3) Vermutlich eine Art von Pappel, die leicht anwächst.

4) A. d. W. 1882, S. 431.

Vorstellung von einem goldnen Zeitalter der Menschheit sich erhalten haben, so findet sich doch nach Dillmann nirgends die Vorstellung, daß die ersten Menschen, die zum Leben in der Gemeinschaft mit Gott geschaffen waren, durch eine Tat des Ungehorsams ihres seligen Glücks verlustig_gegangen und dem ganzen Heer der Uebel unterworfen worden seien. Er sagt: „Sie findet sich nirgends und kann sich nicht finden, weil kein andrés Volk und keine andre Religion von der Bestimmung des Menschen und von dem Begriff der Sünde so hohe Gedanken hatte wie das hebräische.“

Hier haben wir an erster Stelle das nachzuholen, was die sechste Tafel des Epos Enuma elis von den ersten Menschen berichtet 1):

Als Marduk die Rede der Götter hörte, da nahm er sich in den Sinn, Kunstreiches zu schaffen. Er öffnete seinen Mund und sprach zu Ea, was er in seinem Inneren ersann, (ihm) mitteilend: „Blut will ich nehmen und Bein will ich (bilden), will hinstellen den Menschen, der Mensch möge (leben), will erschaffen den Menschen, daß er bewohne (die Erde), auferlegt sei (ihm) der Dienst der Götter, die wohnen (in ihren) Götterkammern.“

Diese Bestimmung des Menschen begegnet uns hier zum andern Mal. Berosus aber erzählt, Bel-Marduk habe sich selbst den Kopf abgeschlagen, mit dem ausfließenden Blut Erde vermischt und aus diesem Stoff Menschen gebildet. Hiermit zeigt er an, daß die babylonischen Sagen, die er für allegorische Darstellungen von Naturvorgängen hielt, ihm wohl bekannt waren. Ihren Hauptinhalt faßt Berosus also zusammen 2):

Im Anfang war alles Finsternis und Wasser. Darin lebten schreckliche Tiere und Menschen mit zwei Flügeln und andre mit vier flügeln und zwei Gesichtern und andre mit zwei Naturen, männlich und weiblich. Andre hatten Schenkel von Ziegen und Hörner auf dem Kopf, andre hatten Pferdefüsse oder hinten die Gestalt eines Pferdes, vorn die des Menschen. Auch gab es Stiere mit Menschenköpfen und hundsköpfige Pferde und Menschen und andre Tiere in Menschengestalt mit Schweifen gleich den Fischen und sirenenartige Fische und Drachen und kriechende Tiere und Schlangen und wilde Tiere, deren Bilder im Tempel des Bel vorhanden sind.

Ueber alle diese zweifelhaften Wesen herrschte ein Weib, namens Omorka, das nach Berosus auf chaldäisch Tamta - Tiamat, auf griechisch Meer bezeichnet. Bel aber spaltete die Finsternis und das Weib in der Mitte durch und machte einen Teil zur Erde, den andern zum Himmel und stellte die Sterne, die Sonne und den Mond und die Wandelsterne auf und leitete das Wasser ab und verteilte es unter jeg

1) U. Jeremias, U. T. O., S. 74.
2) M. Duncker a. a. O. I, S. 230.

liches Land und bereitete und ordnete die Welt. Jene Wesen aber konnten die Macht des Lichtes nicht ertragen und kamen um. Da Bel nun das Land unbewohnt und fruchttragend sah, hieb er sich selbst sein Haupt ab und befahl einem von den Göttern, das Blut, das aus seinem abgehauenen Kopf floß, mit Erde zu mischen und die Menschen und andre Tiere und Wild zu bilden, welche die Luft und das Licht ertragen konnten.

Es ist bewerkenswert, wie hier Berosus von einer untergegangenen Welt weiß und von einer zweiten Schöpfung berichtet, in der die Unterschiede von Mensch und Tier fest aufgerichtet waren.

Ein altes fumero-akkadisches Lied erzählt vom Wohnort der ersten Menschen 1): Tammuz wohnte in einem Garten von Edin nahe bei Eridu. Dort wuchs ein dunkler Weinstock, an einem herrlichen Ort war er erzeugt. Seine Gestalt war heller Lasurstein, gefaßt in die Welt drunten. Der Pfad Eas in Eridu ist voller Fruchtbarkeit. Seine Stätte ist der Mittelpunkt der Erde. Sein Lager ist das Bett des Mammu oder 2) sein Laub war das Ruhebett von Zikum, der ersten Mutter. Zu dem herrlichen Haus, das einem Walde gleicht, erstreckt sich sein Schatten. Kein Mensch tritt in seine Mitte ein. In seinem Innern ist der Sonnengott Tammuz, zwischen den Mündungen der Flüsse, die auf beiden Seiten sind.

Nach Hommel3) haben wir in dieser Dichtung eine alte Beschwörungsformel, die er anders übersetzt:

"In Eridu wuchs ein dunkler Orakelbaum auf, der an einem heiligen Ort erzeugt wurde. Sein Untlitz ist echter lapis lazuli, das nach dem Apsu gerichtet ift. Des Gottes Ea Gang in Eridu fülltest du (o Göttin) mit Ueberfluß. Sein Wohnsitz ist der Ort der Erde, sein Ruheort ist das Nachtlager der Göttin Gur. Aus dem heiligen Haus, das wie ein Hain seinen Schatten ausbreitet, in deffen Innres niemand eintritt, worin der Gott Samas (und) der Gott Dugalufugalanna (Tammuz) ist zwischen der Mündung der Ströme, auf beiden Seiten haben die Götter Kachegal und Siturgal, die (Cherube) von Eridu, diesen Orakelbaum (kiskanu) verpflanzt und über den (kranken) Menschen die Beschwörung des apsu gelegt und auf das Haupt des (angsterfüllt) umhergehenden Menschen gebracht.“

Die Vorstellungen der Babylonier über die Beschaffenheit der ersten Menschen geben Tafeln aus dem Palast Asurbanipals kund. Sie erzählen in verworrener, fast sinnloser Weise:

„Die Göttin Mami oder Aruru wusch ihre Hände, knetete Ton und breitete ihn auf der Erde aus. Sie erschuf Anus Ebenbild (P), Eabani d. i. Ea machte mich. Dieser erste gewaltige Mensch hatte am ganzen Leib Haare und auf dem Kopfe Haare wie ein Weib.“

Bei dem Namen Aruru denkt Hommel an das Wort *): Arura haadamah, d. i. verflucht ist die Erde. Es wäre doch mehr als feltsam,

1) Nach Pinches bei Urquhart I, S. 99.

2) Uebersetzung von Sayce.

3) Grundriß, S. 276.

4) Gen. 3, 17.

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