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Haec proponere hoc tempore visum, secundum quae rationes suas instituere et vitam moresque componere omnes debebunt. Hoc et Deo gratum et jucundum principi et ad spem felicis successus ac melioris fortunae optimum universis est futurum. Contumaces autem et malos primum divina vindicta corripiet, deinde et Illustriss. prin5 cipis severitas ulciscetur. Cuius ii, quibus administratio et cura scholae commissa est, diligenter sunt executores futuri.

Deus pater Domini nostri Jesu Christi inchoata et instituta ad laudem ipsius provehat et conatibus nostris favorem benigne aspiret et perficiat, ut nostrae operae utiles sint. Ecclesiae Christi et Reipubl., cui regnanti cum filio et Sancto Spiritu, 10 uni, vero, omnipotenti Deo sint laus honor gloria sine fine. [Amen.]

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Misenae, VII. Id. Aug.

Johannes Rivius Scholarcha
Joachim Camerarius

Wolffgangus Meurerus Inspectores
Georgius Fabricius Rector Scholae.

Famulorum officium (nur in D).

Famuli negocia puerorum in urbe curanda exequantur horis a lectionibus vacuis. Mane et vesperi aera pulsent, cum surgendum est e lecto aut redeundum in cubiculum est, item cum prandendum aut coenandum.

Singulis septimanis purgent lectoria et refectorium, singulis mensibus chorum templi. Palatiorum purgatio et cubiculorum singulis diebus imposita est inspectoribus, purgamenta statim deportanda sunt in locum monstratum, qui id facere neglexerit, alteri famulo id observanti numeret nummos aliquot iudicio praeceptoris.

Tempore prandii aut coenae sternant menses et postea easdem tollant.

Suos quisque observet cum diligentia, neve quis panem aut carnes, aut alia tollat, curent.

Impuras, sordidos quique mappas scindunt aut cantharos perforant, notent.
Qui garruli, propinatores et uoraces sunt, eos inspectori indicent.

Cibum potumque mundi et in tempore apponant.

Ante culinam ne garriant aut ringentur.

De patinis nihil aut ipsi tollant aut tolli patiantur.

Praeter eos cantharos, quos apponit oeconomus, alios ne habeant, aut si apportant, illis adimantur.

Post cibum sumptum cultros et cochlearia quaevis mensa in suas thecas aut 30 cistellas reponat.

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Ne quis a precibus absit aut ante preces exeat, attendant.

Ne quis exeat immodeste aut cum clamore, inspiciant.

Meminerint se una cum angelis ante mensas astare cum honore, et sciant Deo

se munus exhibere gratissimum.

A consuetudine eorum, qui in culina ministrant, plane abstineant.

Finito prandio aut coena vasa mensarum reponant in loca destinata, cochlearia, patinas, pocula, orbes, cantharos, dyotam pensilem atque alia.

Sublatis mensis sternant suam, orant (?) et cibum modeste capiant, et de mensa, suo quaeque loco reponant.

1-14 fehlt in DW. 7 B gibt die Überschrift Oratio und schließt 10 mit Amen. Das übrige f. 14 ZW schließen hier.

Cum jentaculum sumunt minimi, semper unus e famulis adsit, qui uideat, ut statim in lectionem redeant et mensas abstergant.

Cum merendam sumunt, adsint famuli omnes ad apponendos cantharos et unus ad panem et caseos dividundos, rursus cantharos de mensa tollant et reliquas in culinam deferant, et micas, ne pedibus terantur, pure verrant.

Vesperi cum potum afferunt, modesti erunt, e cantharis ne bibant, in cellarium una ne descendant.

Ante culinam ne rixentur aut ineptiant, ne sint malo exemplo familiae.

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Cum balneum paratur, bini simul ingrediantur, neve pueri clament aut immodeste se gerant, ne aquam temere effundant aut ultra tempus morentur, observent et 10 indicent.

Virgas in promptu semper habeant.

Qui praefectus est valetudinario, curet aegrotos, cibum potumque in tempore afferat, medicinas apportet, locum quotidie purget, ut preces fiant, prospiciat. Absque jussu medici aut alicujus praeceptoris nihil illis praebeant.

Alios ad aegrotos ne admittant, qui nugas agunt, aut aegrotis sint(?) molesti,

ne lectiones ipsi temere negligant.

Nemo famulorum inscio praeceptore e ludo exeat aut aliquid importat (-et?). Si quid curandum est in oppido, id post prandium aut coenam agant.

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Lectionem omnino nullam negligant, nisi aegroti alicuius causa aliquid faciendum 20 sit, modo ut id fiat, appellato prius inspectore.

Si quis e morbo evasit, vitam emendet et utatur gratiarum actione et testamento Christi fidem suam confirmet et praebeat significationem se futurum meliorem.

Finis.

EINE ALTELSÄSSISCHE FIGURENGRAMMATIK

Von JOSEPH KNEPPER

Im Verlage von Heitz-Mündel in Straßburg ist unlängst in FaksimileReproduktion ein Büchlein erschienen, das ohne Zweifel das Interesse weiter pädagogischer Kreise erregen wird.') Leider ist die Einführung des Herausgebers unzulänglich, da sie den Käufer des Werkchens über die wichtigsten Vorfragen im Unklaren läßt bezw. sich für solche Fragen mit dem Hinweis auf die noch zu nennende, tüchtige Abhandlung von Klement begnügt. Weiteres zur Kritik werde ich in meiner Besprechung der Ausgabe in der Deutschen Literaturzeitung bringen und auf alles in meiner demnächst im gleichen Verlage erscheinenden Geschichte der altelsässischen Schulen zurückkommen. Hier möchte ich bloß in kurzer Skizze den Schulmännern von heute ein Bild von der Eigen art des prächtigen Büchleins geben; daß ich dabei ein wenig auch über den Verfasser plaudere, wird man um so eher verzeihen, als er außerhalb des Elsasses kaum bekannt sein dürfte.

Matthias Ringmann, ob seiner Liebenswürdigkeit nach echter Humanistenart 'Philesius' zubenannt, steht unter den elsässischen Humanisten in vorderster Reihe.2) Wo er geboren wurde, ist trotz aller Kombinationen neuerer Forschung nicht ausgemacht. Schlettstadt kommt als Geburtsort sicher nicht in Betracht, nennt er sich doch selbst 'Vogesenkind' (Vogesigena). Ohne allen Zweifel hat deshalb seine Wiege in einem Wasgaudorfe gestanden. Möglich immerbin, daß er ein Bauernsohn (paganus) aus Reichsfeld' war.3)

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Sein Geburtsjahr 1482— fällt in eine Zeit, wo im Elsaß der keimende Humanismus nach fester Gestaltung ringt, wo im lebendigen Synergismus Alte wie Junge tüchtig bei der Arbeit sind, dem neuen Gedanken eine Heimstätte zu schaffen und zu sichern. Da mag auch der junge Ringmann in der Heimat

1) Die Grammatica figurata des Mathias Ringmann (Philesius Vogesigena) in Faksimiledruck herausgegeben mit einer Einleitung von Fr. R. v. Wieser, Straßburg 1905 (63 S., dazu 16 S. Einleitung).

2) Grundlegend ist auch für ihn Ch. Schmidts Hist. littéraire de l'Alsace à la fin du XV et au commencement du XVIe siècle, Paris 1879, 2 Bände (über Ringmann II 87 ff.). Ergänzungen bringen Goedeke, Grundriß I 433 ff. (2. Aufl.), G. Knod im Jahrb. für Gesch., Sprache und Lit. Els.-Lothringens 1885, S. 64 ff. und Th. Vulpinus (Renaud) ebenda, 1902, S. 127 ff. Zur Figurengrammatik s. jetzt auch K. Klement, Zur Geschichte des Bilderbuches und der Schülerspiele (Sonderabdruck aus dem Jahresberichte des K. K. Staatsgymnasiums im XIX. Bezirke Wiens, Leipzig 1903).

3) S. Vulpinus a. a. O. S. 130.

eine wackere Schulung genossen haben, aber wir stehen wieder vor einem Dunkel; nur daß er Schüler Hofmanns in Schlettstadt gewesen ist, wissen wir durch eine Entdeckung Knods jetzt sicher.) Sein Weg führt ihn mit einer Anzahl strebender Landsleute nach Heidelberg, und nun beginnen seine Wanderjahre, die ja dazumal mehr als je auch wirkliche Lehrjahre waren. Vom Neckar zieht er zur Seine und hier bildet er sich erst zum zünftigen Humanisten aus. Für ihn wie für so viele seiner Landsleute bedeuteten Publius Faustus Andrelinus und Faber Stapulensis etwas Gewaltiges. Um 1503 kehrt Ringmann nach Straßburg zurück, hier arbeitend in dem Kreise, den Wimpfeling geschaffen: er wurde des Alten gelehriger Schüler, wenn er freilich auch einen Humanismus aufzuweisen hat, der ungleich geläuterter ist als der des Schlettstadter Sattlersohnes.

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Straßburg bot, was seine Schulen angeht, damals kein erhebendes Bild. Ein Wimpfeling rang vergebens nach Besserung, und seine Fechtschul' blieb eine Illusion. Ringmann ging deshalb, um sich als Schulmeister zu betätigen, nach Colmar. Auch hier Enttäuschung. Bissig nimmt er von den 'Kolbnarren' Abschied, und aus Not privatisiert er als Lehrer in Straßburg. Da packt ihn wieder die Wanderlust. Über Freiburg wo er sich in einer literarischen Affaire Prügel holt3) geht's nach Italien, aber nur für kurze Zeit. Dann ist er wieder in Straßburg, um hier wie so viele aus der Zunft der elsässischen Humanisten bei den großen Straßburger Firmen als Korrektor zu arbeiten. In ähnlicher Art3) war er auch tätig an dem Orte, der ihm schließlich Rast und Ruhe bieten sollte, in St. Dié.4) Er ist somit einer der wenigen, die vom Elsaß nach Lothringen herüber die Brücke schlagen. Das Milieu") mochte dem Elsässer behagen; er fand schon wackeren Humanismus dort und Männer — u. a. Waldseemüller! -, die sich mit Wärme der Wissenschaft annahmen.6) Aber des rührigen Mannes Tage waren gezählt. Ringmann war immer kränklich gewesen, nun siechte er nur zu schnell dahin, und bereits im Herbste 1511 erlöste ihn der Tod von langem Leiden.

Unser Humanist trägt etwas Unstätes, Ruheloses an sich es war ja das Schicksal so vieler dieser Zunft, zumal auch der Elsässer Scholaren. Seine Ausbildung ist deshalb auch keine ganz einheitliche, aber dennoch tritt er für uns, wie schon angedeutet, in die erste Reihe seiner Landsleute aus jenen

1) S. dessen Bemerkung in der Schrift: Aus der Bibliothek des Beatus Rhenanus, Schlettstadt 1889, S. 42. (Ebenda wird auch ein zweimaliger Aufenthalt Ringmanns in Paris sehr wahrscheinlich gemacht.)

Ich verweise kurz auf meine Wimpfelingbiographie S. 216.

3) Man mißverstehe das freilich nicht. Korrektoren wie Drucker waren ja damals vielfach Gelehrte schlechthin, namentlich begeisterte Humanisten. An ein abhängiges Dienstverhältnis ist also hier gewiß nicht zu denken.

*) Schulmeister in Schlettstadt, wie Klement S. 25 nach alter Quelle annimmt, ist Ringmann nie gewesen.

5) Gut gezeichnet bei Schmidt a. a. O. S. 109 ff.

6) Über seine Sendung von dort nach Italien zu einem bestimmten literarischen Zwecke kann hier nicht weiter gehandelt werden.

Tagen. Begabt mit mehr als mittelmäßigem Talent, unersättlich, sich die Bildung seiner Zeit anzueignen, stets wacker vorwärts strebend trotz Not und Schmerzen so steht der Elsässer noch heute vor uns. Er war ein gewandter und feiner Latinist, ein guter Grieche, ein Mann weiten Blickes, der nicht Halt macht bei den landläufigen Fächern des damaligen Schulhumanismus. Was er erstrebt und geschaffen, beweist das. Seine literarische Tätigkeit freilich war nicht gerade bedeutend, aber sie ist charakteristisch.

Seine für die Schuljugend bestimmten 'Hemistichia Poetarum' brauchen kaum erwähnt zu werden, ebensowenig seine Ausgabe von vier Plautinischen Komödien, wohl aber verdienen Beachtung die geographischen Werke, die er zum Druck beförderte, Werke, die wie die 'Instructio manuductionem prestans in cartam itinerariam Martini Hilacomili'1) - sich mit den neuen Entdeckungen beschäftigen und eine ganz eigene Seite der damaligen Editionstätigkeit im Elsaß repräsentieren. In der Geschichte der deutschen Übersetzungsliteratur ist Ringmanns Name verewigt durch seine Version Cäsars. Nur wer zu vergleichen versteht, ermißt den gewaltigen Abstand, der diese Leistung von so vielen ähnlichen aus jenen Tagen scheidet. In Form und Sache ist die Übertragung gleich gut und gelungen, die Einführung höchst bemerkenswert.

Wir sind damit zu seiner Grammatica figurata gekommen. Der Zusatz zum Titel verrät in aller Kürze Anlage und Tendenz des Ganzen. Daß der immer noch allmächtige Donat und der ebenfalls in hohem Ansehen stehende Remigius) zugrunde gelegt werden, kann nicht wundernehmen: die elsässische Schule operiert trotz ihrer Durchtränkuug mit dem Humanismus noch Jahre lang mit dem alten Rüstzeug.3) Aus der Einführungsepistel des feingebildeten Kanonikus Lud, in dessen Offizin die Grammatik erschien, ist für uns die Auslassung von Interesse, daß Ringmann auf seine Anregung hin hurtig ans Werk gegangen sei, zumal er dergleichen schon von seinem Pariser Lehrer Faber her gekannt habe. Was als Antwort darauf von Ringmann in der peroratio auseinandergesetzt wird, verrät den Mann wackerer Initiative, zugleich den Mann praktischen Anfassens, der der gequälten Jugend einmal etwas anderes, nämlich Scherz und lustige Kurzweil, bieten und sie trotzdem auch in seiner Art wirklich fördern will.

Das von ihm zu diesem Zwecke ersonnene Spiel repräsentiert sich nun als veritables Kartenspiel in dem Sinne, daß die Teilnehmer die ihnen eingehändigten Karten im Verlaufe des Spiels auswerfen müssen. Die Zahl der Mitspieler kann natürlich schwanken, doch muß vor dem Spiele ausgemacht werden, ob generaliter, d. h. mit allen Karten, oder specialiter, d. h. mit einem beschränkten Kartenkomplexe gespielt werden, ob sich also das Examen über alle oder nur über bestimmte Redeteile erstrecken soll.

1) Natürlich Waldseemüllers; die Werke selbst siehe im Schmidtschen Index bibliographicus. Näheres kann hier nicht gebracht werden.

2) S. über ihn u. a. Joh. Müller, Quellenschriften und Gesch. des deutschsprachlichen Unterrichts (Gotha 1882) S. 259.

3) Belege in Fülle bringt meine Schulgeschichte.

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