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der Kraft des Glaubens, der da weiß, er sei der Sieg, der die Welt überwunden hat (1 Joh. 5, 4.), aus den Kräften Gottes, die durch den heiligen Geist uns mitgetheilt werden. Frei sein von der Schuld der Sünde, sich felig fühlen: das erspart uns zwar nicht den Lauf, das heißt uns nicht die Hände in den Schooß legen und ruhig stille sigen; aber wir laufen den Weg mit Geduld; wir wissen aus jenem Gefühle der Seligkeit heraus: Er führe uns eine ebene Bahn, eben durch seine Gnade, wenn auch äußerlich der Weg rauh und höckericht ist; denn wir gehen an der Hand dessen, von dem sein vorauseilender Herold und Engel sagt: „alle Thäler sollen voll werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden und was krumm ist, soll richtig werden und was uneben ist, soll schlichter Weg werden" (Ev. Luc. 3, 5.). Wir wiffen aus diesem Gefühl der Seligkeit: „die Weissagung, ob sie auch verziehe, so harre ihrer; sie wird gewißlich kommen und nicht verziehen“ (Habak. 2, 3.). Wir wissen: „Hilft er nicht zu jeder Frist, hilft er doch, wenn's nöthig ist.“

Wenn solche Frische und Kraft, solcher Lebensmuth aus dem Namen Jesu quillt, aus dem Namen dessen, der sein Volk selig macht von ihren Sünden: fann da, wo solcher Name nicht ist, wo die Sünde uns noch behalten wird, kann da etwas anderes erfolgen, als Trägheit? als Ermattung, Gebeugtheit, als ein trauriges Facit, wenn wir unser Jahresbuch geschloffen haben und keine Früchte finden? Ja, was anders kann geschehen, wenn wir nicht im Namen Jesu, des Seligmachers, uns von weltüberwindenden Kräften Gottes erfüllen lassen, als daß die ganze Schwere dieser Welt auf uns niederfällt, daß wir nach dem Geseze der Schwere in Trägheit versinken und verharren? Was vermögen wir gegen die ganze Welt? Alles in Jesu Namen, nichts ohne ihn! Im leztern Falle läßt sie uns eine kleine Zeit lang auf ihrer schillernden Oberfläche schwimmen, hernach aber verschlingt fie uns in ihren Abgrund. Darum lasset uns aufsehen auf Jefum, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Hebr. 12, 2.). Seine Gnade ist bereit zu jeder Stunde,

er reicht seine seligmachende Hand jeden Augenblick. So fasse sie ein Jeder, wer sie noch nicht ergriffen hat, und mache sich dadurch nicht etwa nur ein neues Jahr der Welt, das ohne ihn ja doch nur das alte Leben bliebe, sondern feiere vielmehr den ersten Tag eines neuen, ewigen Lebens. Sehet darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume" (Hebr. 12, 15.).

II. So treten wir in das Neue Jahr im Namen des Seligmachers. Unser Blick hat sich bis jezt vorwiegend auf uns selbst gerichtet. Selig werden von der Sünde - das ist ja zunächst Bedürfniß und Freude für jede einzelne Seele. Aber es heißt auch: Er wird Sein Volk selig machen von ihren Sünden!" Wer im Evangelio steht, weiß: man lebt nicht allein für sich, sondern wir sind Glieder Eines Leibes; und haben wir es nicht schon gehört, selbst die weltliche Sitte des Neujahrfestes, die gegenseitige Begrüßung und Aufmerksamkeit deute auf geistige und geistliche Gemeinschaft? Er wird Sein Volk selig machen von ihren Sünden!" Welch' ein Volk? Das war zunächst sein Volk Israel; das ist noch sein Volk Israel, aber nicht das leibliche, äußerliche, sondern das geistliche Israel, die Gemeinschaft der Gläubigen; das sind wir alle, die wir zu Einer Gemeinde des Herrn gesammelt, die wir Ein Bolf Gottes geworden sind!

O, Gel., das ist die rechte Feier unferes heutigen Festes, wenn wir, nachdem ein jeder zuerst seinen Blick auf sich selbst gerichtet hat, uns nun allzumal so recht einig als ein seliges Volk unferes Herrn gegenseitig begrüßen! Weissagend steht vor uns das Volk Israel; war es doch berufen, heilig zu sein, wie sein Gott heilig ist, berufen ein Streitervolk zu sein, zu führen die heiligen Kriege seines Herrn gegen alles Gößenthum, berufen zur Hoffnung des ewigen Lebens. O, lafset es uns am heutigen Tage, da wir vernehmen sein Wort:,,Er wird Sein Volf erlösen von ihren Sünden", da eine neue Grenze die Abschnitte unseres Volkslebens scheidet, laffet es uns am heutigen Tage bekennen und geloben: an uns soll erfüllet werden, was dort dem Volke Ifrael geweifsagt ist; wir wollen sein das rechte Volk Gottes, sein seliges Volk, dem er Vergebung der Sünden geschenket, da er aufgehoben.

hat die Knechtschaft der Sünde; über ein Volf von freien Gotteskindern will er herrschen, der Gottessohn; unser König ist er, sanftmüthig und herrlich, unser König durch Liebe und Macht!

Und da ist's denn freilich nöthig, daß wir uns als ein treues Volk erzeigen. Volk!“ Gel., überhören wir nicht dieses Wort, besonders nicht am heutigen Tage. Als Gemeinde, als chriftliche Gemeinde, haben wir am ersten Tage des Kirchenjahres, am Advent, unserem seligmachenden Könige neue Treue zugeschworen; thuen wir es heute, am ersten Tage des Neuen Jahres der Welt, als Volk, als chriftliches Volk!

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Wir sind Sein Volk," also berufen, zu verkündigen seine Tugenden als die Tugenden deß, der uns berufen hat von der Finsterniß zu seinem wunderbaren Lichte (1 Petr. 2,9)! also berufen, nicht etwa nur hier, in der Kirche, Lob zu sa= gen und zu bekennen, sondern überall zu wandeln als Kinder des Lichts; berufen, im Hause, im öffentlichen Verkehre, in unsern Geseßen und Einrichtungen, in unserer Sitte und Gewohnheit uns als Christi Eigenthum zu erweisen, das fleißig wäre zu guten Werken, als solche, die in der Wahrheit der göttlichen Gerechtigfeit stehen, die das Gebot der Liebe als das größeste Gebot erkennen und üben.

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Wir sind Sein Volk“, also berufen, einen heiligen Kampf gegen alle Gögen der Welt zu führen, seien fie aufgerichtet in unserem eigenen Herzen, stehen sie draußen in der Welt, umjauchzt und angebetet von der großen Menge. Es ist ja nicht mehr verborgen, wie es nicht etwa nur Schwachgläubige giebt, Schwanfende ach, wer hat nicht zu beten: „ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben! nein, wir thun nicht Unrecht, so wir sagen: es giebt solche, die das Evangelium verhöhnen, die den Gesalbten des Herrn antasten, die ihn zu stürzen suchen von seinem Throne! O, stehet fest wider die Verführer, haltet zusammen in heiligem Kriege wider die Rotten der Widersacher, führet den Streit in der heiligen Liebe zum Herrn, die das unreine Feuer der Leidenschaft dämpft, führet ihn als einen heiligen Volfskrieg mit aller Begeisterung desselben, mit allem Eifer, da es gilt, einen heimi

schen Heerd, eine treue Sitte und die unveräußerlichen Güter der chriftlichen und aller wahren menschlichen Freiheit zu vertheidigen wider Frechheit und Heuchelei!

Wir sind „Sein Volk“, also berufen, einzugehen zu seiner Ruhe, zu dem ewigen, unauflöslichen Leben. Einst kommt fein neuer Tag mehr; einst hört der bewegliche Wechsel des Irdischen auf! „Das Bewegliche, sagt die Schrift, soll verändert werden als das gemacht ist, auf daß da bleibe das Unbewegliche“ (Hebr. 12, 27.). So wir sein Volk sind, werden wir bleiben; ja werden erst recht zum Leben kommen, wenn das Bewegliche verschwunden ist. Von solcher Hoffnung erfüllt, schauen wir ruhig und getrost von dem Ufer des heutigen Tages in den Strom der kommenden, steigen ruhig und getrost in denselben. Solche Hoffnung stärket, wer vom Wechsel des Jahres wie von schmerzlicher Erinnerung erlittenen Verlustes getroffen ist. Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volk Got= tes" (Hebr. 4, 9); es giebt noch ein unbewegliches Reich, das jeder empfängt, der den seligmachenden Namen Jesu_als_den Namen des ewigen Lebens in seinem Herzen trägt. Und darum sagt dieselbige Schrift: „Dieweil wir empfangen ein unbewegliches Reich, haben wir Gnade, durch welche wir sollen Gott dienen, ihm zu gefallen mit Zucht und Furcht" (Hebr. 12, 28.).

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Ach, Gott und Herr, du machst uns mancherlei Eingänge in dein Reich, wenn du uns hereinrufest in ein neues Arbeitsfeld unseres Wirkens, wenn du uns aufthuft die Pforten des geistlichen Reiches in deinem Sohne, oder wenn du, wie heute, eine neue Bahn des irdischen Lebens öffnest! Alles ist dein! Alles ist dein Reich! Alles soll dein Reich werden! Aber für alle diese von deiner Gnade geöffnete Pforten haben wir keine andere Bitte, als: Herr, segne unsern Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit! Amen.

IV.

Tert. Ev. Luc. 2, 41-52.

Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Ierusalem auf das Osterfest. Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Jerusalem, nach Gewohnheit des Festes. Und da die Tage vollendet waren und sie wieder zu Hause giengen, blieb das Kind Jesus zu Jerusalem, und seine Eltern wußten es nicht. Sie meineten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise, und suchten ihn unter den Gefreundten und Bekannten. Und da sie ihn nicht fanden, giengen sie wiederum nach Jerusalem und suchten ihn. Und es begab sich nach dreien Tagen, fanden sie ihu im Tempel sigen mitten unter den Lehrern, daß er ihnen zuhörete und sie fragte. Und alle, die ihm zuhöreten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antwort. Und da sie ihn sahen, entsegten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das gethan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er mit ihnen redete. Und er gieng mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen unterthan. seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

Und

Jesus von Nazareth ist der Christ! Dieß ist das Wort, das uns gepredigt wird, damit wir in dem. Glauben an diese Predigt das ewige Leben haben. Jesus von Nazareth ist der Christ, davon giebt es eine dreifache Bestätigung. Eine Bestätigung in dem Worte der Weissagung, eine Bestätigung in

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