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III.

Für die monatlichen Buß- und

Bettage.

1.

Für die monatlichen Buß- und Bettage

überhaupt.

Vor der Predigt:

Geliebte Freunde in dem Herrn! Wir sind wieder

an unserm gewöhnlichen Buß- und Bettage zur Verehrung des Höchsten versammelt, der uns auch in dem verflossenen Monat mit vielen våterlichen Wohlthaten erfreuet hat, der ein gegenwärtiger Zeuge unserer Gesinnungen und Worten war, und der uns auch heute sein heiliges Wort verkündigen läßt, damit sein våterlicher Wille uns immer mehr bekannt, und unser Herz zur Erfüllung desselben geweckt und geheiligt werde. Ach, daß doch keiner unter uns aus bloßer Gewohnheit an dieser heiligen Ståtte erscheinen, keiner mit trågem oder zerstreutem Sinn diese Stunde des Gebets und der An=

dacht zubringen, keiner ohne heilige Gefühle und Gesinnungen in seine Wohnung und an sein Geschäft zurückkehren möge. Gott sieht in unser Herz. Lasset uns beten :

Mit våterlichen Wohlthaten hast du uns auch in dem verflossenen Monate erfreut, himmlischer Vater! Wenn der Tag erschien, so war auch deine Güte über uns neu, und wenn er untergieng, so ist doch deine Gnade und Barmherzigkeit nicht von uns gewichen. Aus deiner milden Hand haben wir täglich unsre Nahrung empfangen, und gesehen und erfahren, wie freundlich du bist. Du hast uns und das Unsrige vor Gefahren beschüßt; hast uns zu den Geschäften unsres Berufs Gesundheit und Kräfte erhalten, und uns für unsre Mühe mit deinem Segen erfreut, oder doch mit Hoffnnng getróstet, und gewiß weiß manches Herz, das jezt an deine Vaterliebe denkt, eine Wohlthat, eine Freude, einen Trost, womit du es besonders und im stillen heimgesucht hast. Wie nahe bist du uns, und wie groß ist eine Güte!

(Die Gemeine:)

(Bad. Gesangbuch Nro. 453. V. 4.) \ .
Wie groß ist des 2011måchtgen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rüht ?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihm gebührt;

Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine größte Pflicht.
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

O, daß wir deiner nie vergessen håtten! Uber: auch unsern Gedanken, Reden und Handlungen warst du ein gegenwärtiger Zeuge, heiliger Gott! Was kein Auge sah, weist du doch, und unfre Thaten liegen auf deiner Wage. Mit welcher Beschẳmung denken wir jest an deine Wohlthaten und an unfre Sünden, und wohl dem, der diese Beschåmung fühlt, der vor dir mit reuevollem Herzen sich niederwirft, und um deine Gnade fleht!

Um deine Gnade flehen wir. Handle nicht mit uns nach unsern Sünden, und vergilt uns nicht nach unsern Missethaten. Laß uns erkennen und fühlen, daß nicht nur dein Gericht, sondern auch deine Güte zur Buße leite, und nimm unser Gelübde: wir wollen dem Bösen immer mehr entsagen, dich lieben und in deinen Wegen wandeln, nimm es mit Wohlgefallen an, und befestige in uns diesen guten Vorsaß, daß wir als deine Kinder im Glauben an Jesum Christum deinen Sohn uns der Vergebung unserer Sünden mit Wahrheit erfreuen mögen.

(Die Gemeine:)

(Bad. Gesangbuch Nro. 122. V. 7.)
Herr, leite selbst uns diesen Pfad

Zich uns zu deinem Sohne,

hört haben, es möge an uns allen gesegnet seyn und bleiben. Wir wollen dich unsern Schöpfer und Herrn demuthsvoll verehren, dich unsern Vater herzlich und dankbar lieben, die Geschäfte unsers Berufs mit gewissenhafrer Treue und Unverdroffenheit bearbeiten, unsre Kinder in der Furcht und Ermahnung zu dir erziehen, unsern Untergebenen menschenfreundlich als Miterben der Gnade des Lebens begegnen, unsre Våter und Vorgesezten, die du segnen und erfreuen wollest, ehren und lieben, wollen mit unsern Feinden uns gerne versöh= nen, mit den Fröhlichen uns freuen, und mit den Weinenden trauern, unser Gewissen vor Verschul= dungen rein erhalten, und wachsen und reif werden in aller Erkenntniß und Tugend. Dies sey der Segen deines Wortes an uns, das die Frucht unstes lebendigen Glaubens an dich. Auch heute er= wartet uns reichliche Gelegenheit zur Erfüllung unsrer Pflicht. Laß uns sie achtsam wahrnehmen. Dein guter Geist erinnere uns an unser Gelübde, und unterstüge den frommen Willen mit Muth und Kraft zur Vollendung. Unfre Schicksale empfehlen wir dir. Gib Frieden und Wohlstand unserm Vaterlande, ein dankbares Herz allen Glücklichen, Ge= duld den Leidenden, Erquickung den Kranken, Ruhe den Müden, sanfte Auflösung den Sterbenden. Erhöre uns um Jesu Christi deines Sohnes willen. Amen!

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4.

Den begleitet dein Wohlgefallen und dein Segen o Gott, der nicht nur ein Hörer, sondern auch ein Thåter deines Wortes ist, und der die Belehrungen desselben schäßt und sucht, damit er durch sie in guten Gesinnungen gestärkt, und mit neuem Muthe zur Ausübung seiner Pflicht belebt werde. Dank sey dir unser Vater, wir haben auch jest wieder dich und deinen Willen beffer kennen gelernt, und find an wichtige Beweggründe zur Befolgung desselben erinnert worden. Aber was håtten wir für Gewinn, wenn wir dich jest beffer kennten, und doch nicht würdiger verehrten und liebten wenn wir unsere Verpflichtung zum Guten lebhafter fühlten, und es doch nicht williger und eifriger ausübten; wenn uns die Sünde unwürdi ger, strafbarer erschiene, und wir wollten sie doch nicht verabscheuen und meiden? So täuschten wir uns selbst, so mehrten wir nur unsre Schuld und Strafwürdigkeit vor dir. Heiliger Vater, diese Ue= berzeugungen und Gefühle seyen nicht umsonst in unsrer Seele geweckt. Um deinen Beistand zu unserer täglichen Besserung bitten wir, den du Kei= nem versagst, wenn aufrichtiger Wille dazu, und ernstlicher Vorfah in seiner Seele ist. Wenn unsere geweckten Rührungen in standhafte Gesinnungen übergehen, wenn unsere Gesinnungen in einem Leben sichtbar werden, wie das fromme Leben Jesu

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