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von ganzer Seele, von allen Kräften, und von ganzem Gemüthe, und deinen Nächsten als dich selbst. Er aber sprach: Du hast recht geantwortet; thue das: so wirst du (glückselig) leben! Er aber wollte sich selbst rechtfertigen (gewiß seßen), und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab (durch die Wüste) gen Jericho, und fiel unter die (Raub) Mörder; die zogen ihn aus, und schlugen ihn, und gingen davon, und ließen ihn halb todt lie gen. Es begab sich aber ohngefähr, daß ein Priester dieselbige Straße hinab zog; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desselbi. gen gleichen auch ein Levit (Tempeldiener), da er kam bei die Ståtte, und fah ihn, ging er vorüber. Ein (mehr als Heide angefeindeter) Samariter aber kam auch dahin, und da er ihn sah, jammerte ihn sein; er ging zu ihm, verband ihm seine Wunden, und goß drein Del und Wein, und hob ihn auf sein Thier, und führte ihn in die Herberge, und pflegte sein. Des andern Tages reisete er, und zog heraus zwei Groschen, und gab fie dem Wirthe, und sprach zu ihm: Pflege sein, und so du was mehr wirst darthun, will ich dir es bezahlen, wenn ich wieder. komme. Welcher dünket dich, der unter diesen dreien der Nächste sey gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm that. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin, und thue desgleichen!

265. Jesus bei Martha und Maria. (Luf. 10, 38-40.)

Da sie wandelten (reisten), ging (kam) Jesus in einen Markt. Da war ein Weib mit Namen Martha, die nähm ihn auf in ihr Haus. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich zu Jesus Füßen, und hörte seiner Rede zu; Martha aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hin. zu, und sprach: Herr, fragest du nicht darnach, daß mich meine Schwester läßt alleine dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife! Jesus aber antwortete: Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe! Eines aber ist noth. Maria hat (bef ihrer Lernbegierde) das gute Theil erwählet; das soll nicht von ihr genommen werden,

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266. Jesus lehrt beten. Das Vater Unser. Erläuternde Gleichs niffe. (Matth. 6, 5-13. Luf, 11, 1-23.)

Jesus betete (einst); und da er aufgehöret hatte, sprach seiner Jünger einer zu ihm: Herr, lehre uns (a u ch) beten! Jesus sprach: Wenn du betest, sollst du nicht seyn, wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gafs sen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich! ich sage euch, fie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber beteft: so gehe in dein Kämmerlein, und schließ die Thüre zu, und bete za deinem Vater im Verborgenen, und dein Vater, der in das Ver borgene siehet, wird dir es vergelten öffentlich. Und wenn ihr bes tet, sollt ihr nicht viel plappern, wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhöret, wenn sie viel Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet. Ihr sollt (aber) also beten: Unser Vater In dem Himmel! Dein Name werde geheiliget! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel! Unser täglich Brod gib uns heute (immerdar)! Und vergib uns unsere Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Uebel! Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Und er sprach (weiter) zu ihnen: Welcher ist unter euch, der einen Freund hat, und ginge zu ihm zu Mitternacht, und spräche zu ihm: Lieber Freund, lethe mir drei Brode; denn es ist mein Freund zu mir gekommen von der Straße, und ich habe nicht, daß ich ihm vorlege. Und er drinnen würde antwor ten: Mache mir keine Unruhe! Die Thüre ist schon zugeschloss fen, und meine Kindlein sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen, und dir geben. Ich sage euch, und ob er nicht aufstehet, und gibt ihm, darum, daß er sein Freund ist: so wird er doch um seines unverschämten Gellens (dringenden Bittens) willen aufstehen, und ihm geben, wie viel er bedarf. Und (fo) sage ich euch auch: Bittet: so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; Elopfet an: so wird euch aufgethan! Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um Brod, der ihm einen Stein dafür bfete? Und so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete? Oder so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete? So ihr denn, die ihr arg send, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wie vielmehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geißt (Seelengüter) geben denen, die ibn bitten!

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267. Jesus Strafpredigt gegen die Scheinheiligkeit der Phas risåer und Gefeßlehrer. (Matth. 23, 27–39. Luk, 11, 37-54.)

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Es bat Jesus ein Pharisåer, daß er mit ihm das Mittagsmahl åße; und er ging hinein, und setzte sich (sofort) zu Tische. Da das der Pharisåer, sah, verwunderte er sich, daß er sich nicht vor dem Essen gewaschen hätte. Der Herr aber sprach: Ihr Pha. risåer haltet die Becher und Schüsseln auswendig reinlich; aber euer Inwendiges ist voll Raub (such t) und Bosheit. Ihr Nar. meinet ihr, daß (a uch) inwendig rein sey, wenn es auswens dig rein ist? Doch gebet (lieber) Almosen von dem, das da ist: so ist (dann) alles rein. Aber wehe euch Pharisaern, daß ihr verzehntet die Minze und Raute, Till (Unis) und Kümmel, und allerlei Kohl (thut gewissenhaft in Kleinigkeiten mehr, als Moses Gesetz verlangt), und gehet vor dem Gerichte (der Gerechtigkeit) über, und vor der Liebe Gottes, und lasset also dahinten (unerfüllt) das Schwerste im Geseß, nåm, lich das Gericht (Recht handeln), die Barmherzigkeit und den Glauben (die Treue)! Dies sollte man thun, und jenes nicht lassen. Ihr blinden Leiter (Führer), die ihr (beim Trins ten der Reinheit wegen) Mücken seiget, und (dagegen) Kameele verschluckt (kleine Pflichten streng übt, große Verbrechen ohne Bedenken begeht)! Wehe euch, daß ihr gerne oben an fißet in den Schulen, un wollt gegrüßt seyn auf dem Markt! Wehe euch, ihr Heuchler! daß ihr seyd wie die verdeckten Todtengråber, darüber die Leute laufen (hin gehen), und kennen sie (dem Innern nach) nicht; wie die überrünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen; aber in wendig sind sie voller Todtenbeine und alles Unflaths. Also auch ihr; von außen scheinet ihr vor den Menschen fromm; aber inwendig seyd ihr voller Heuchelei und Untugend. Da antwortete einer von den Schriftgelehrten: Meister, mit den Worten schmäs hest du uns auch! Er aber sprach: lind wehe auch euch Schrifts gelehrten; denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rühret sie nicht mit einem Finger an! Wehe euch, Ihr Heuchler! die ihr der Propheten Gråber bauet, und schmücket der Gerechten Gråber, und sprechet: Wåren wir zu unserer Vår ter Zeiten gewesen: so wollten wir nicht theilhaftig seyn mit ihnen an der Propheten Blut! So (aber) gebet ihr zwar über euch felbft Zeugniß, daß ihr Kinder seyd derer, die die Propheten ge

tödet

tödet haben; (und doch) erfüllet auch ihr das (Sünden,) Maß eurer Väter. Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte! wie wollt ihr der höllischen Verdammniß entrinnen? Darum spricht die Weiss heit Gottes: Ich sende zu euch Propheten und Weise, und dersel bigen werdet ihr etliche töden und freuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in euren Schulen, und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der andern, auf daß über euch komme alles das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blute an des gerechten Abels bis auf das Blut Zacharias (2 Chron. 24, 19-22.), wel. chen ihr getödet habt (im innern Vorhofe) zwischen dem Tems pel und Altare. Wahrlich! ich sage euch, daß solches alles wird über dies Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die du rödest die Propheten, und steinigest, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen (3årtlich und sorg. fam), wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus (Tempel und Staat) soll euch wüste gelassen werden! Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jeßt an nicht sehen, bis ihr sprechet: Gelobet fey, der da kommf im Namen des Herrn! Da er aber solches zu ihnen sagte, fingen an die Schriftgelehrten und Pharisåer hart auf ihn zu dringen, und lauerten auf ihn, und suchten, ob sie etwas erlangen könnten aus seinem Munde, da sie eine Sache (wirkliche Anschuldigung) zu ihm håtten.

268. Jesus warnt vor zu großer Anhänglichkeit und ångsts licher Sorge bei irdischen Gütern. (Matth. 6, 19-34. Luf. 12, 13-21.)

Es sprach aber einer aus dem Volke zu Jesus: Meister, sage meinem Bruder, daß er mit mir das Erbe theile! Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschichter (Erbtheiler) über euch gesest? Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor dem Geize; denn Niemand lebet davon, daß er viel Güter hat! Und er sagte ihnen ein Gleichniß: Es war ein reicher Mensch, deß Feld hatte wohl getragen; und er gedachte bei sich selbst: Was soll ich thun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hinsammle.. Das will ich thun: Ich will meine Scheunen abbrechen, und größere bauen, und will darein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter, und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrath auf viele Jahre! Habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten

Muth! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! heute Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und weß wird es seyn, das du bereitet (gesammlet) hast? Also gehet es jedem), der fich Schäße sammelt, und ist nicht reich in Gott! Jhr sollt euch (also) nicht Schäße sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen, und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schäße im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben, noch stehlen; denn wo euer Schaß ist, da ist auch euer Herz (was ihr für das höchste Gut haltet, darauf ist alles euer Sin. nen und Streben gerichtet). Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder er wird einen hassen, und den andern lieben; oder wird einem anhangen, und den andern verachten. Ihr könnet nicht (zugleich) Gott dienen, und dem Mammon (Reichthume). Darum sage ich euch: Sorget nicht (ångstlich) für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet! Ist nicht das Leben mehr, denn die Speise, und der Leib mehr, denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an! Sie såen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nåhret sie doch! Seyd ihr denn nicht viel mehr, denn sie? Wer ist unter euch, der seiner (Lebens.) Långe eine Elle (kleinen Theil) zusehen möge, ob er gleich darum sorget? Und warum forget ihr für die Kleidung? Schauet die (Purpurs oder Königs) Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlich. keit nicht bekleidet gewesen ist, als derselben eines. So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute stehet, und morgen in den Ofen geworfen wird; sollte er das nicht vielmehr euch thun? ihr Kleingläubigen! Darum sollt ihr nicht sorgen. und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken?, Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allen trachten die Heiden; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr deß alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes, und nach seiner Gerechtigkeit (wahrer Weisheit und Tugend): so wird euch solches alles zufallen (auch schon zu Theil werden). Darum forget nicht (einmal ångftlich) für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen Cohnehin schon auch seine Sorge bringen)! Es ist (also) genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.

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