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haben, und der Drang mitzuhelfen an der Erfüllung jener Verheißung, daß die Wahrheit des Herrn einst die Erde bedecken wird, wie das Wasser den Meeresboden, ist ein ganz besonderes Charisma des reformirten Christenthums, das im innigsten Zusammenhange steht sowohl mit seiner Hinneigung zur Theokratie als auch mit dem, was man das Antipaganische der schweizerischen Reformation genannt hat. An vielen Orten Frankreichs bildeten sich kleinere oder größere Kreise, welche sich zu dem Gebete vereinigten: „Dein Reich komme!" Und Gott hat es gefügt, daß der erste gemeinsame Mittelpunkt solcher Vereine nicht Paris sondern Toulouse wurde, wo sich bereits 1820 die erste französische evangelische Missionsgesellschaft bildete, die ihre Einnahmen der Gesellschaft zu Basel übersandte. Allein als 1822 in Paris noch ein anderer Brennpunkt und zwar für den im Norden Frankreichs erwachten Missionseifer entstand, da hielt es die Missionsgesellschaft von Toulouse für ihre Pflicht, dem Pariser Comité als Hülfscomité an die Seite zu treten. Diesem Beispiele folgten sofort Bésançon, Montpellier, Nîmes und Straßburg. Ueberhaupt wuchs das Interesse für Mission in staunenswerther Weise, seitdem Paris an der Spiße der Bewegung stand, denn schon 1823 kommen noch 12 andere Hülfsvereine hinzu, darunter die zu Orléans, Lemé, Steinthal, Genf; es bilden sich unter Colany's Auspicien Damencomités, welche „un sou par semaine" sammeln, und im Jahre 1828 hat das Pariser Comité 32 Hülfsgesellschaften zur Seite und eine Einnahme von 31000 Frcs.

Was beabsichtigte nun das Pariser Comité? Wollte es eine größere Missionsgesellschaft unterstüßen, oder selbständig Missionare ausbilden und aussenden? Anfänglich nur das Erstere, bis Blumhardt, der Direktor des Basler Missionsinstituts das Pariser Comité zur Gründung einer selbständigen Mission ermunterte. Das geschah bereits 1823. Noch in demselben Jahre sendet die Gesellschaft auf ihre Kosten als ersten Missionar den Amerikaner King zu den Juden und Muhamedanern Palästinas. Am 29. April 1824 findet die erste Generalversammlung statt, und im Juli 1824 wird das Missionshaus 41 boulevard Montparnasse eröffnet, dessen Leitung man dem Pastor Galland aus Genf anvertraut. Die ersten Zöglinge sind Albrecht, Korck und Gobat, welche ihre Studien in Paris vollenden. Im Jahre 1825 aber konnte man die ersten französischen Jünglinge aufnehmen, die sich in den Dienst der Pariser Mission stellten. Es waren Prosper Lemüe aus Esquéhérics (Aisne), Louis Joseph Moncelet, Isaak Bisseux aus Lemé und Jakob Charlier.

Weil nun die erste Generalversammlung 1824 stattgefunden, und

auch das Seminar in diesem Jahre eröffnet worden ist, datirt die Gefellschaft selbst ihr Alter vom Jahre 1824.

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Die Männer, welche 1824 im comité d'administration siten und als die Stifter der Gesellschaft anzusehen sind, tragen fast alle höchst berühmte Namen. Wir finden unter ihnen den Admiral und Pair von Frankreich Grafen Ver-Hüell, den Deputirten d'Ounous, die Pastoren Marron, Juillerat-Chasseur, Boissard, Monod (père), Friedrich Monod (fils), der mit Heinrich Lutteroth, der eine in den Archiven des Christenthums, der andere im Semeur die Sache der Mission vertrat, Stapfer, ein ebenso eifriges Mitglied der Bibelgesellschaft wie der Missionsgesellschaft, Kieffer, den gelehrten Orientalisten, Freiherrn A. von Staël, Franz Deleffert, den vielgerühmten und vielgeschmähten Mark Wilks und Andere. Wir finden unter jenen Männern Augsburgische und Reformirte, aber keine Liberalen, und der Korrespondent aus Frankreich" in den Gelzerschen Monatsblättern hat Recht, wenn er behauptet, die Pariser evangel. Missionsgesellschaft sei unter dem ausdrücklichen Widerspruche der Liberalen (Coquerel ?) entstanden. Wie hoch indeß der Einfluß englischer Freunde, der bei der Entstehung der Pariser Mission mitgewirkt, zu schäßen ist, läßt sich schwer bestimmen, obwohl nicht übersehen werden darf, daß die Protestanten Frankreichs sich von jeher englischer Sympathien zu erfreuen hatten, daß Frankreich bald nach dem Sturze des ersten Kaiserreichs von englischen Methodisten und den Agenten der aus allen Denominationen zusammengeseßten Gesellschaft der Kontinentalmissionen in allen Richtungen durchzogen wurde. Mark Wilks, einer der Gründer der Pariser evangel. Missionsgesellschaft, war aber der Rührigste aller Ausländer, die es für Pflicht hielten, in Frankreich wieder das Evangelium zu Ehren zu bringen.

Mit wachsendem Interesse folgt die protestantische Welt Englands, Deutschlands und der Schweiz der rapiden Entfaltung der Pariser Mission. Das Missionshaus wird ein Sammelpunkt für Fremde, unter denen Güzlaff, Hänsel aus Basel und Tholuck genannt werden. Das 1826 an Stelle der früher publicirten Bülletins gegründete Journal des m. év. verbreitet Missionskunde unter den Protestanten Frankreichs. Examencomités in den Provinzen und ein Studienplan für die Zöglinge sorgen für die Aufnahme und Ausbildung tüchtiger Missionare. Eine Vakanz * des Direktorpostens, den Pastor Galland aufgiebt, veranlaßt zwar die Schließung des Seminars auf 6 Monate, aber die Zöglinge, 4 an der Zahl, gehen nach Lemé um von Pastor Colany weiter gebildet zu werden.

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3m Jahre 1826 wird Pastor Grandpierre der Nachfolger Gallands und ist es geblieben bis zum Jahre 1855.

Auf die Zeit elastischen Aufschwungs folgt eine Zeit der Ermattung. Schon Ende der dreißiger Jahre wird zuweilen über Geldmangel geklagt, der sich aber in den vierziger Jahren noch weit fühlbarer macht. Allmählig verschwindet auch aus den Berichten eine große Anzahl von Hülfsgesellschaften, deren es schon 103 gegeben hatte.') Wie sind diese betrübenden Thatsachen zu erklären? Zwar waren die französischen Pastoren, unter denen Mark Wilks im Jahre 1819 kaum 6 gläubige Männer gefunden haben will, inzwischen auch vom rév. rel. ergriffen worden, aber was sie zu Gunsten der Mission wirkten, wurde paralysirt durch den seit der Juli-Revolution immer heftiger wogenden Kampf der verschiedenen Parteien innerhalb der reformirten Kirche, der ganz zweifellos nicht blos die Mission gehemmt, sondern geradezu seine Wellen in das Pariser Comité geworfen hat, auch wenn die hierin eingeweihten Franzosen beharrlich darüber schweigen. Dazu kam die Theuerung 1847, und als 1848 wieder eine Revolution ausbrach, mußte das Missionsseminar für lange Zeit geschlossen werden.2)

Kaum hatte dieser Schlag die Pariser Mission betroffen, da machten sich zwei Männer auf, um die Evangelischen Frankreichs aufzurütteln und an ihre Pflicht zu erinnern. Während A. Monod den Süden seines Vaterlandes bereist, verläßt Casalis Thaba Bossiu, durcheilt das Capland, kömmt in Paris an im August 1849 und besucht von hier aus alle größeren Mittelpunkte der evangelischen Bevölkerung Frankreichs. Seine Reise wird zu einem Triumphzuge der Missionsidee. Die leere Missionskasse füllt sich wieder, wegen Geldmangels verlassene Missionsstationen können wieder besetzt werden, nur das Missionsseminar bleibt geschlossen, und die Zöglinge werden zum Theil in der école préparatoire zu Batignolles, zum Theil in der Normalschule der Evangelischen Gesellschaft zu Paris und an anderen Orten besonders in der Schweiz ausgebildet.

1) Vgl. Rapp. ann. 1870, in welchem Casalis die geringe Zahl der Hülfsvereine tief beklagt und zur Bildung neuer Hülfsgesellschaften auffordert.

2) Seit Eröffnung des Missionsseminars im Juli 1824 bis zum Monat Mai 1848, wo der letzte Zögling dasselbe verließ, waren daselbst im Ganzen 82 Zöglinge gebildet worden, und zwar 1) 22 Missionare der Gesellschaft, von denen noch 17 im Amte waren, 2) 12 Missionare, die im Dienste anderer Gesellschaften in Palästina, Indien, Nordamerika 2. standen, 3) 17 Pastoren, die ihre Anstellung in Frankreich gefunden, 4) 6 Lehrer, 1 doctor medicinae und 21 andere junge Leute.

Erst im Jahre 1856 wird das Seminar mit verändertem Lehrplan zu Baffy wieder eröffnet, und der vielbewährte Casalis wird sein Direktor. Daß Grandpierre seitdem Mitglied des Comités war und längere Zeit sogar président honoraire der Gesellschaft, bis ihn der Herr 1874 von dem Arbeitsfelde abrief, ist bekannt.

Ueberhaupt können wir die Schicksale der Pariser Missionsgesellschaft während der letzten 20 Jahre als bekannt voraussetzen. Es gleicht das Leben der Pariser Mission einem Gebirgsstrome, der zuweilen große Wassermassen mit sich führt, zuweilen in Gefahr steht zu versiegen. Freudiger Dank für reichliche Hülfe und Klage über Mangel an Interesse unter den französischen Protestanten, die sich hinsichtlich der Beiträge und der sich der Mission widmenden Kandidaten von der Schweiz beschämen lassen, wechseln in den von Casalis verfaßten Rapports annuels mit einander ab. Endlich brach der deutsch-französische Krieg aus, welcher die Pariser Missionsgesellschaft fast auflöste und ihren Verkehr mit den Missionsstationen für eine geraume Zeit vollkommen unterbrach. Nach dem Friedensschluß hat man mit neuer Begeisterung und mit neuen segensreichen Erfolgen das Werk getrieben, dennoch schleppt der Festbericht des 50jährigen Jubiläums ein Deficit von 50,000 Frcs. mit sich, welches auch im Jahre 1874/75 nicht vollständig gedeckt worden ist.

Ob die im Jahre 1874 definitiv beschlossene Begründung einer von der Pariser Gesellschaft unabhängigen und gesonderten Mission der Waadtländischen Freikirche, die bis dahin die treueste Freundin der französischen Mission gewesen, in der Zukunft das Pariser Missionswerk hemmen oder fördern wird, darüber läßt sich heute kein Urtheil fällen. Bei der inneren. Gleichheit der Waadtländischen und der französischen Freikirche und angesichts des Umstandes, daß die Gebiete der Pariser und der Waadtländischen Missionare verwandte, faum dem Dialekte nach verschiedene Völker umfassen, dürfen wir hoffen, daß dieselben friedlich neben einander und mit einander arbeiten werden. (Schluß folgt.)

Die Battas auf Sumatra.

Ihre Mohamedanisiruug und Christianißirung.
Von Missionar Dr. Schreiber.

Absichtlich lautet die Ueberschrift dieser Arbeit ähnlich der von Jellinghaus über die Kolhs, welche im ersten Jahrgange dieser Zeitschrift erschienen ist; die Aehnlichkeit sowohl im Charakter beider Völker als auch in ihrer

augenblicklichen Lage nach manchen Seiten hin legte es nahe, diesen Aufsat als ein Gegenstück zu jenem zu schreiben. Doch zunächst muß auf den großen und wesentlichen Unterschied hingewiesen werden, der sich für beide Völker aus der Verschiedenheit ihrer Wohnsitze ergiebt: Die Kolhs wohnen in Vorderindien, die Battas in Hinterindien, jene stehen unter englischer, diese, wenigstens zum Theil, unter holländischer Herrschaft.

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worunter

In beiden Ländern, in Vorder- wie in Hinter-Indien man für immer das holländische Hinter Indien verstehen wolle haben wir es mit einer Urbevölkerung und spätern Einwanderungen resp. Beeinflussungen von Außen her zu thun. Aber während in VorderIndien im Norden die einwandernden Arier in einem großen Theile des Landes die Urbevölkerung ganz verdrängten oder als Glieder der niedrig sten Kaste in sich selbst aufnahmen, so daß ihre Nachkommen die Hindus nun dort als das Hauptvolk erscheinen, im Süden dagegen die dravidische Urbevölkerung aus sich selbst, wenn auch nicht ohne Einfluß von Norden her, eine hohe Cultur erzeugt hat, ist Hinter - Indien gleichsam nur von den äußersten Schwingungen jener in Vorder Indien vor sich gehenden Völkerbewegungen und Culturentwicklungen berührt worden, aus sich selbst aber hätte die malaiische Urbevölkerung es wohl kaum irgendwo zu einer nennenswerthen Cultur gebracht. Es gab eine Zeit, wo auf Java und Bali die Religion der Hindus fast ganz allgemein eingeführt mar, und auch für die politische und soziale Entwicklung dieser beiden Inseln ist hinduscher Einfluß von der größten Bedeutung gewesen. Aber auch auf ganz Sumatra ist vorderindischer Einfluß, wenn auch in geringerem Maaße erkennbar. Nicht nur die bedeutende Anzahl von Sanskritwörtern in allen sumatranischen Sprachen sowie die verschiedenen eigenthümlichen sumatranischen Alphabete weisen uns auf Vorderindien zurück, sondern auch in den Religionen der Sumatraer ist oder war manches, das von dorther stammen muß, und wohl nicht minder in ihren sozialen Verhältnissen, in Kunst und Wissenschaft, soweit davon die Rede sein kann. Aber dieses ganze Gebiet ist bei dem gänzlichen Mangel eigener geschichtlicher Aufzeichnungen, die vor die Zeit der Mohamedanisirung der Malaien zurück gingen, für Sumatra ungleich dunkeler, als für Java, so daß selbst die Frage noch nicht völlig aufgeklärt zu sein scheint, ob jener Cultureinfluß direkt von Vorder- Indien stammt, oder von Java aus nach Sumatra gekommen ist. Freilich spricht der Umstand, daß offenbar das im Südosten der Insel gelegene Palembang am meisten davon erfahren hat, sowie andere sprachliche Gründe dafür, daß der Weg dieses Einflusses über Java gegangen ist.

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