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Kapitel IV.

Die Klassen der schwachen Verba.

1. Die Verba primae n.

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Es ist eine dem Nordsem. mit dem Assyr.* gemeinsame Eigentümlichkeit, dass ein die Silbe schliessendes n dem folgenden Konsonanten assimiliert werden kann.** Auf diese Weise werden regelrecht Formen wie jiggaš u. a. gebildet. Die Sprache verlor nun aber mit der Zeit das Bewusstsein für die Entstehungsart solcher Formen und bildete alsdann, da sie den Unterschied von Imperfekt und Imperativ in dem Abfall der Pronominalpräfixe begründet sah, aus 10 dem Imperfekt jiggaš durch Weglassung des ji Formen wie gaš. Die hierbei zur Auflösung kommende Proportion war demnach:

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Regelmässig ist diese Analogie nicht durchgeführt; denn sie findet sich nur bei Verben mit a-Imperfekt. Da nun einerseits die unvoll- 15 kommene Durchführung der Analogie kein Grund ist, das Vorhandensein einer solchen in Abrede zu stellen,*** andererseits aber eine lautliche „Aphäresis" des n physiologisch kaum begreiflich ist, so dürfte dem nichts im Wege stehen, obige Imperative als Analogiebildungen zu betrachten.

2. Die Verba primae j

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Die Ursache des Übergangs der Verba primae w in solche primae j ist bereits oben dargelegt worden. Ein solcher Übergang findet sich nur im Qal und neben der älteren Bildungsweise im Hitpael. Umgekehrt ist nach der Analogie der Verba primae w auf Grund 25 einer Proportion wie

*Spuren einer ähnlichen lautlichen Entwicklung scheinen sich auch im Südarab. zu finden; vgl. HOMMEL, Südarabische Chrestomathie, S. 9 unten (msb für mnṣb u. ä.). **Im Hebr. unterbleibt die Assimilation bekanntlich

a) meist bei Verben mediae gutturalis,

b) bisweilen in pausa.

*** Vgl. dazu besonders S. 235 Anm. ***.

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Auch im Ass. erklären sich alle Unregelmässigkeiten der Verba primae n als Analogiebildungen: es sind nämlich die Infinitive der t-Stämme nach Analogie der Verba primae gebildet, die ja im Präteritum und Präsens dieses Stammes mit den 35 Verben primae n lautlich zusammenfielen. Ein Präsens wie ittapas konnte ebensogut von *apâșu wie von napâșu stammen; daher ist die Bildung eines Infinitivs itpușu (ganz wie ithuzu von ahâzu) wohl verständlich.

†† S. 241 f.

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das Niphal no aš gebildet worden.* Einer ähnlichen Proportionshoris verdankt das Hiphil hobiš seine Entstehung,

bildung

x

(jārēš jabes desgleichen das Hiphil, Niphal und Hitpael des Verbs jāda,** das 5 unzweifelhaft *** ursprüngliches j hat.

Grosse Schwierigkeiten bietet die Erklärung der Imperfekte jeled u. s. w., denen im Arab. Formen wie jalidu gegenüberstehen. Der Ausgangspunkt für die Entstehung solcher Formen war der Imperativ von Verben mit i-Imperfekt. Diese hätten den Imperativ 10 regelmässig *wilid gebildet. Hier ist aber bereits in der Zeit der westsem. Einheit jenes durch die Verbindung zweier so heterogener Laute wie w und i schwer sprechbare wi abgefallen. So entstand lid und danach der regelrecht gebildete Jussiv jalid. Von diesem wurde nun ein vorauszusetzendes Imperfekt *jawalad oder *jaulad 15 (aus *jaw(a)lad), wie es das Schicksal aller Imperfekte war, verdrängt. Das Äth. bildet jenen Subjunktiv jelad mit dem in dieser Sprache ausschliesslich gebräuchlichen Präfix je und dem oben*+ besprochenen Übergang von e zu a.

Wie verhält sich nun hierzu das hebr. jeled** mit seinem festen 20 e der ersten Silbe? Als die einzige richtige Erklärung unter den zahlreichen, die es giebt, muss die von PHILIPPI*** gegebene gelten. Dieser zufolge entstand jeled in der Weise, dass jalid durch Assimilation* zu jilid wurde. Dieses aber wurde, damit die Form als Verbalform nicht ganz unkenntlich wurde, statt zu jeled zu jeled, 25 wobei jenes der ersten Silbe fest wurde. Die Unwandelbarkeit

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* Das Qal *ja'eš ist zwar nicht belegt, lässt sich aber aus dem arab. ja'isa erschliessen.

** Über den Einfluss von Verben primae w auf die Gestaltung des Imperfekt Qal dieses Verbs siehe S. 260.

*** Dieses beweist die Übereinstimmung des Äth. jada mit dem Assyr. (idû aus *jadau, praet. îdî).

Das (ebenso wie j) am besten als unsilbischer oder konsonantischer Vokal aufzufassen ist. (So PHILIPPI, Nochmals die Aussprache der semitischen Konsonanten ▾ und: ZDMG 51, S. 66-104.)

NÖLDEKE (in seiner Anzeige von E. TEGNER's, De vocibus primae radicalis W etc., Lundae 1870): ZDMG 25, S. 667 nimmt als Grundform *wlid an.

Ausser natürlich in bestimmten Fällen bei Gutturalen.

*S. 247 Anm. ††.

*** Ebenso syr. nêlad.

**** Die Aussprache der semitischen Consonanten ʼn u. “: ZDMG 40, S. 653.

Ein ähnlicher Fall ist mekim aus *maķim.

* Dasselbe ist auch im Syr. die Regel: nur in nedda und netteb wird (auch nur zu dem Zwecke, das kurze e zu erhalten) der folgende Konsonant verdoppelt. Eine

des ist kein Beweis gegen die Richtigkeit dieser Erklärung, da es auch in anderen Fällen fest geworden ist, wo es sicher erst aus i entstanden ist: so bei Verben med. gem. wie jeșar, 2. P. f. s. teşrî, pl. jeṣrû. Auch bei Substantiven kommt Ähnliches vor; vgl. brēkat, še'elatî neben šaʼălatî und zahlreiche andere Fälle. Es zeigt sich 5 also, dass jeled auf lautlichem Wege aus jalid entstanden ist, nicht. etwa nach Analogie von Verben primae j, wie wohl hin und wieder behauptet wird.

Das einzige transitive Verbum primae j, von dem im Hebr. ein Imperfekt Qal erhalten ist, ist jada,* das demnach sein Imperfekt 10 *jai-di (oder *jaidu') bildete, woraus dann nach dem Gutturalgesetz *jaida wurde. Dieses Verbum stimmte mit den Verben der Klasse jalad im Perfekt vollkommen überein; desgleichen war es wohl schon früh der Analogie der Verba primae w im Hiphil und Niphal gefolgt. So kam es, dass die Form jaida, die sich so wenig von den ganz 15 anders entstandenen Formen wie jeled oder (um ein Verbum tertiae gutt. zu nehmen) jeka unterschied, nun ganz der Analogie dieser Verba folgte und zu jeda wurde. Dass letztere Form nicht lautlich aus jaida durch Kontraktion des ai zu ê entstanden ist, wird durch die regelmässige Defektivschreibung unzweifelhaft erwiesen. 20 Wie das Imperfektum folgte dann auch der Imperativ da der Analogie der Klasse jeled.

Über das Imperfekt jûkal vgl. S. 243.

3. Die Verba ultimae j und w.

Sechs verschiedene Paradigmata sind in dem einen hebr. galà 25 zusammengefallen, nämlich die Grundformen galaja, galija, galuja, galawa, galiwa, galuwa. In keiner semitischen Sprache haben sich alle diese Formen nebeneinander erhalten. Das Äth. unterscheidet deren noch vier (galaja, galja, galawa, galwa). Da hier aber galja sowohl auf galija als auch auf galuja, und galwa sowohl auf galiwa 30 als auch auf galuwa zurückgehen können, so lässt es sich nicht entscheiden, ob dem Äth. noch alle sechs Formen zu Grunde gelegen haben oder nicht. Nach arab. Lautgesetzen mussten galiwa und

solche Ersatzverdoppelung oder Ersatzdehnung ist nicht so selten. Auf ihr beruht auch die Bildung des hebr. Qalpassivs: *lukaḥa (aus *lukiḥa) hätte lautgesetzlich zu lekaḥ 35 werden müssen. Um eine solche Verkürzung zu vermeiden, wurde der dem u folgende Siehe Radikal verdoppelt, so dass die Form nunmehr einem Pual vollkommen glich. auch S. S. 271. 272. 277.

*Vielleicht hat auch jäşar ein ursprüngliches j; jedoch kann es wegen seines Zischlautes auch dann nicht mit jäda zusammengestellt werden. Die Imperfektbildung 40 der Verba primae j, die zugleich mediae sind, dürfte auf lautlichen Vorgängen beruhen.

galuja zu galija werden, so dass auch hier nur noch vier (in einzelnen Personen sogar nur noch drei) Formen unterscheidbar sind. Im Syr. sind jene sechs Klassen zu zweien zusammengeschmolzen, einer transitiven (gela) und einer intransitiven (geli). Das Ass.-Bab. endlich 5 hat alle sechs Klassen zu einer einzigen uniformiert.* Von einem Verb der Form galiwa liegt im Hebr. ein Rest in der Form šālawtî vor, die nach dem PHILIPPI'schen Lautgesetz aus *šaliwtî entstanden ist.*** Von dieser einen Form abgesehen, werden im Hebr. die verschiedenen Klassen nicht mehr auseinander gehalten.

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Als gemeinwestsemitisch ist die Kontraktion von aja und awa zu â, die sich bei dieser Verbalklasse findet, wegen der Übereinstimmung des Nordsem. mit dem Arab.**** anzusehen. Auf Grund dieser Kontraktion entstand die transitive Form der 3. P. m. s. galâ (arab. gala; syr. gela). Das Hebr. bietet galà. Da im Hebr. nun 15 jedes ursem. â, wenn es nicht in unbetonter Endsilbe† stand, zu ô wurde, so müssen wir annehmen, dass auch in unserem Falle die ursprüngliche Betonung gála†† war, entsprechend der des starken Verbs kátala, eine Betonung, die erst später durch speziell hebr. Lautgesetze verdrängt wurde. Dagegen wird die 3. P. fem. s. galat, die 20 sich bisweilen findet,††† auf eine Grundform galatzurückgehen, wie sie das Arab. bewahrt hat. Zunächst mussten allerdings galawat und "galajat zu galat werden; dieses aber musste, da ein langer Vokal sich in geschlossener Silbe nicht halten konnte, zu galat verkürzt werden. Demnach ist das syr. gelât eine innere Analogiebildung nach dem 25 Masculinum gela. Das hebr. galat ist aber meist durch eine andere Form verdrängt worden. Es trat nämlich an gālāt (und die ebenso entstandenen entsprechenden Formen der abgeleiteten Stämme) noch die gewöhnliche Femininalendung -a, und so entstand galetâ, eine

* Nur einzelne Spuren deuten darauf, dass das Ass.-Bab. einstmals gleichfalls

30 Verba tertiae w und j unterschied: vgl. Praeterita wie imnu.

*Nicht etwa aus *šalawti; denn erstens hätte eine solche Form sich der Kontraktion nicht entziehen können; und zweitens weist das Verbaladjektiv šalėw auf ein Perfekt šalēw.

*** Das Áth. kann nicht mit in Frage kommen, da es alle Verba tertiae w und j 35 als starke Verba behandelt und nur einige Kontraktionen von Diphthongen vornimmt. Dieses ist der Fall z. B. bei den Pronominalsuffixen -tâ (2. P. m. s.) und -nâ (3. P. f. pl.). Keinesfalls sind die Urformen mit kurzem Vokal anzusetzen, da ein solcher am Wortende im Hebr. geschwunden wäre.

gala als eine Analogiebildung nach Verben tertiae (mäṣā) anzusehen, hat 40 manche Gründe gegen sich; namentlich erheben sich dann für die Erklärung der Pielformen die grössten Schwierigkeiten.

††† Vgl. ‘aśat (Lev. 25, 2).

* Vgl. zu dieser Verkürzung die Jussive arab. jaķum (aus *jaķûm) hebr. jakom (aus jaķum), die Imperative arab. 'uķim (aus *'uķîm) — hebr. hāķēm (aus *haķim) u. ä.

Analogiebildung, die darauf beruhte, dass man dast der Femininalendung fälschlich für den dritten Radikal hielt und auf diese Weise eine Form bildete, die zu einer Wurzel g/t zu gehören schien.

Die Ursache dafür, dass alle Verba tertiae w und j, transitive wie intransitive, im Hebr. in eine Klasse zusammenfielen, war wohl 5 ihre Übereinstimmung in einzelnen Formen der abgeleiteten Stämme. So mussten z. B. alle sechs Klassen ihr Niphal lautgesetzlich niglà aus *niglaja oder niglawa bilden; ebenso stand es mit den anderen abgeleiteten Stämmen. So war die Möglichkeit gegeben, dass alle Klassen der Analogie des transitiven galâ folgen konnten.

IO

Doch nur in der 3. P. s. m. folgten die Intransitiva den Transitiven, während in den übrigen Formen des Qalperfekts das Umgekehrte eintrat. Dieses scheint mir seinen Grund in folgendem zu haben. Eine vorauszusetzende transitive Form *galo (aus "galaju #galau) wurde schon früh durch den Einfluss der gewöhnlichen Pluralendung ✩ 15 zu galu. Dieses beweisen zur Genüge die entsprechenden Niphal-, Pual- und Hophalformen, wie niglû aus "niglaju, niglau, "niglo. Da nun jenes transitive galû dem aus galiju regelrecht entstandenen intr. galû völlig glich, folgten die Transitiva der Analogie der Intransitiva nun auch in den übrigen Formen des Qalperfekts. So entstanden 20 die Formen galità, galit u. s. w.

Den Vokal zeigt das Hebr. gemeinsam mit dem Syr. im Piel, Hiphil und Hitpael. Ob dieses i ein Zeichen dafür ist, dass jenen Formen bereits die nordsemitischen Bildungen mit i in letzter Silbe (hebr. kittel syr. kattel, beide aus *kattil) zu Grunde liegen, so dass 25 also gillità lautlich aus gillij-tà entstanden wäre, oder ob gillîtà erst aus älteren Formen wie gallaità durch Einfluss des Qal entstanden ist,** lässt sich wohl nicht mehr feststellen. Soviel ist jedenfalls sicher, dass die Formen der 3. P. m. s. gillà, higlà, hitgallà auf älteres gallaja u. s. w. zurückgehen: die Kontraktion des aja zu à 30 trat eben, wie oben bereits bemerkt ist, schon in westsemitischer

* Ich muss hier ausdrücklich bemerken, dass dieses Resultat auf eigenen Beobachtungen beruht und nicht etwa auf Ausserungen des Herrn Prof. J. BARTH, welche er, wie er mir nach Einsichtnahme meiner Arbeit sagte, in seinen auch von mir gehörten sprachwissenschaftlichen Übungen im Winter 1901/2 gethan habe, zurückgeht. So gern 35 ich auch Herrn Prof. J. BARTH die Priorität der Ansicht,,,dass die Endungen und ê der Verba durch Einfluss des starken Verbs verdrängt wurden", zuerkennen möchte, so wenig kann ich die Erklärung, die er von mir verlangt, dass ich nämlich dieses Resultat ihm verdanke, mit der Wahrheit vereinigen. Wie aus meinen noch vorliegenden Konzepten hervorgeht, kam ich erst bei der letzten Durcharbeitung meiner Untersuchung 40 auf die hier vertretene Ansicht, zu der mich zuerst die Niphalform niglû für *niglô veranlasste. Dass Herr Prof. J. BARTH die gleiche Ansicht ausgesprochen hat, habe ich nicht in der Erinnerung.

** So BARTH, ZDMG 56, S. 242.

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