guet!" siet de foss, ,,im keller sitt' F. W. 5. Preußisches Volkslied. 21$ im Kriege gegen das zu wilder Empdrung entflammte Frankreich der preußische Feldmarschall, Herzog Ferdinand von Braunschweig in dem Treffen bei Pirmasens am 14. September und bei Kaiserslautern am 28. bis 30. November 1793 den Sieg über die Feinde davon getragen hatte, erschien im Dienstagsblatte der Spenerschen Zeitung Nr. 151 vom 17. December unter der Ueberschrift „, Berliner Voltsgesang" das Gedicht: Heil Dir im Siegerkranz. Es war Sr. unterzeichnet. Mit dem englischen Volkss liede „God save the King,“ das vermuihlich nach der Pulververs schwörung 1605 gedichtet, aber erst ein Jahrhundert spåter von Håndel in Musit gesetzt worden ist, hat es nichts als den Rhyths mus und die Melodie gemein. Im Uebrigen ist es åcht deutsch und mit ausschließlicher Beziehung auf König Friedrich Wilhelm II. gedichtet, der nicht nur den deutschnationalen Krieg gegen Frankreich unternommen, sondern persönlich den Feldzugen von 1792 und 1793 beigewohnt hatte, und der namentlich bei dem Schlusse des Legtes ren Preußens sieggekrönter Konig genannt werden konnte, da fich Mainz ihm ergeben, und sein Feldherr auch im offnen Felde gluck: lich gewesen war. Auch der Ausdruck ,,Liebling des Volts" scheint aus dem Umstande hervorgegangen, daß der König damals nicht nur im engeren Kreise, sondern selbst von auslåndischen Schriftstellern der Vielgeliebte, le bien-aimé, genannt wurde. Er war damals noch nicht von der Politik Friedrich des Großen, 0. h. von der dem Preußischen Staate allein günstigen, rein deutschen Politit wesents lich abgewichen, was außerlich scharf hervortretenb erst im Basler Frieden 1795 geschah. - Unser Volkslied hat noch eine interessante litterars historische Seite, von der aus es bisher noch nicht betrachs tet worden ist. Es ist nämlich das erste deutsche Lied, in welchem die durch die französische Revolution geltend gewordne Anschauungss weise von der Bedeutung des Voltes dem Fürsten gegenüber ihren Ausdruck gefunden hat. Bis dahin hatten alle deutschen Lieder nur die Verherrlichung Friedrichs des Großen und seiner Helden zum Gegenstande: sie waren, so zu sagen, persdnlich frißisch, und vom Volt und Staat ist darin nur als von Objetten die Rede, die zu tragen oder zu genießen haben, was der König veranlaßt. *) Tchnell. **) Wolf&keule. ***) derb, fred). +) Stoß. ++) Aas. Ueber den Verfasser des Liedes sind wir lange in Zweifel ge wesen, bis Herr Ludanig Frege in seiner Schrift zur Geschichte des preußischen Volksliedes. Berlin bei Hayn 1850" unwiederlegs liche Aufschlüsse darüber gegeben hat. Hiernach ist der Verfasser der 1755 zu Kiel geborne Doktor der Rechte Balthasar Gerhard Schus madher, Senior der Vicarien im hochw. Hochstifte der freien Reichss stadt Lübeck. Derselbe bediente sich als Autor häufig der lateinischen Uebersebung seines Namens Sutor, daher auch die Chiffre unter dem ersten Abdruck von 1793 Sr. Er scheint keinen festen Wohns ort gehabt zu haben, denn wir finden ihn bald in England, bald in Berlin, Petersburg, Hamburg u. . w. Im Jahre 1793 war er 5 Monate lang in Berlin, wo er für den Freimaurerorden besonders thåtig war. Es folgt hier zunächst der aus der Spenerschen Zeis tung von 1793 entlehnte buchstabengetreue Abdruck: Heil Dir im Siegerkranz! Heil, König, Dir! die hohe Wonne ganz: Nidot Rol nidt Reisige wo Fürsten stehn; Liebe des freyen Manns Sellige Flamme glüb, für's Vaterland! muthig für einen Mann, Handlung und Wissenschaft, ihr Haupt empor! finde ihr Lorbeerblatt Sey, Friedrid Wilhelm hier des Landes Stolz! reife durch Deine Gunst! Bürger - Verdienst erwärm' an Deiner Brust! Im Jahre 1801 gab Schumacher, der sich wieder vorüberges hend in Berlin aufhielt, eine Bearbeitung seines Liedes, das sich schon die Geltung und Verbreitung eines Voltsliedes erworben hatte, heraus. Es erschien in der Druckerei von Georg Friedrich Starcke mit der Melodie, die von dem Königl. Kammersänger Hurka zu vier Stimmen eingerichtet war, und mit dem Zusaße: ,,vom Vers fasser selbst revidirt.“ Diese Driginal Bearbeitung in der für jene Zeit die Worte bemerkenswerth sind: „ Dich Deutschlands Schirm und Wehr," lautet: Heil, Friedrich Wilhelm, Heil! Glüd, Segen Dir! Die hohe Wonne ganz Dtr, Dir den Lorbeerkranz, Dir huld’gen wir! Dich, Teutschlands Schirm und Wehr, Nicht Roff, nidit Reisige Wo Fürften stehn! Liebe des freyen Manns Heilige Flamme glüh', Für’s Vaterland! Muthig für einen Mann, Handlung und Wissenschaft Ihr Haupt zum Lohn! Finde ihr Lorbeerblatt Des Landmanns Erntesang, Sind Wonne Ihm! Edler Gewerke Kunst Fördert des Herrschers Gunst, So herrscht für Preußenß Wohl Er, unsre Lust! Bringt Ihm der Neben Trank! Adolf Muller. 5. Nibelungen: Englisch. The fall of the Nibelungers, otherwise the Book of Kriembild. By William Nansok Lettsom. 1850. Ist die erste vollständige Uebertragung des Nibelungenliedes ins Englische, ziems lich gelungen, vielleicht etwas zu modern; im Versmaaß anna: hernd, ohne Verlängerung der lekten Halbzeile. – Im Auszug ers schien früher (1846) eine Englische Uebertragung der Nibelungen von J. Gostik in seinem spririt of German poetry, deren Ans fang lautet: In Burgundy there flourished a maiden wundrous fair, In all the lands around none with her could compare, And Kriemhild was the name of this most beautous maid, For whose sake many warriors brave in bloody graves were laid. H. |