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lebendigen Gott, daß du uns sagest: ob du seyft Christus, der Sohn Gottes, des Hochgelobten? Jesus sprach: Ich bin es! Und ich fage euch, von nun an wirds geschehen, daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn fißen zur rechten Hand der Kraft, und kommen in den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelåstert! Was (be) dürfen wir weiter Zeugniß? Siehe, jest habt ihr seine Gotteslåsterung gehöret! Was dünket euch? Sie aber verdammten ihn alle, und sprachen: Er ist des Todes schuldig! Da speieten sie aus in sein Angesicht; und die Männer, die Jesus hielten, verspotteten ihn, und verdeckten sein Angesicht, und gaben ihm Backenstreiche, und Sprachen: Weissage uns, Chriftus: wer ists, der dich schlug? Und viele andere Låsterungen sagten sie wider ihn; und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht.

306. Petrus verleugnet Jesus. (Matth. 26, 69–75. Mark. 14, 66-72, Luf, 22, 56-63. Joh. 18, 17. 25-27.)

Petrus saß draußen im Hofe, und es kam eine Magd des Hohenpriesters, die Thürhüterin; und da sie Perrus sah beim Feuer fißen und sich wärmen, sah sie ihn an, und sprach: Dieser war auch mit ihm! und zu ihm sprach sie: Bist du nicht auch dieses Menschen Jünger einer? Du warest auch mit dem Jesus, aus Galilda. Er aber leugnete vor ihnen allen, und sprach: Ich bin es nicht; ich kenne ihn nicht, weiß auch nicht, was du sagest!

Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn fr lagest!

er aber zur Thüre hinaus ging, fab ihn eine andere Magd, die sprach zu denen, die da waren: Dieser ist der einer, und war bei dem Jesus von Nazareth! Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht seiner Jünger einer? Und er leugnete abermal, und schwur dazu: Ich kenne den Menschen nicht! Und über eine Weile, bet einer Stunde, bekräftigte es des Hohenpriesters Knechte einer, ein Gefreundter deß, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, und sprach: Wahrlich! dieser war auch bei ihm; denn er ist ein Galilder; und zu Petrus sprach er: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm? Und die dabei standen, sprachen: Wahrlich! du bist auch einer von denen; denn deine Sprache verråth dich. Aber er leugnete abermal, und fing an, sich zu verfluchen und zu schwös ren: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr saget! Und alsbald, da er noch redete, kråhete der Hahn zum andern male.

Und der Herr wandte sich um, und fah Petrus an. Da gedachte Petrus an die Worte Jesus, als er zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal krahet, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus, und weinete bitterlich.

307. Jesus wird nochmals vom hohen Rathe für firafwürdig erklärt, und dem römischen Landpfleger zur Bestrafung ausgeliefert. (Matth. 27, 1. 2. Mark. 15, 1, Luf. 22, 66–71. 23,1. Joh. 18, 28.)

Am Morgen, als es Tag ward, versammelten sich alle Hohens priester, Schriftgelehrten und Aeltesten des Volks, und hielten einen Rath über Jesus, daß sie ihn tödeten. Und sie führten ihn vor ihren Rath, und sprachen: Bist du Christus? Sage es uns! Ind er sprach: Sage ich es euch: so glaubet ihr nicht. Frage ich aber: so antwortet ihr nicht, und lasser mich dennoch nicht los. Darum von nun an wird des Menschen Sohn sißen zur rechten Hand der Kraft Gottes! Da sprachen sie alle: Bist du denn der Sohn Gottes? Er sprach zu ihnen: Ihr faget es; denn ich bin es! Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiter Zeugniß? Wir haben es felbft gehört aus seinem Munde! Und der ganze Haufe stand auf, und nachdem sie Jefus wieder ges bunden hatten, führten sie ihn von Kaiphas vor das Richthaus, und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.

308. Der Verråther Judas endet durch Selbstmord. (Matth. 27, 3-10.)

Da Judas, der Jesus verrathen hatte, sah, daß er verdammet war zum Tode (da er wahrscheinlich geglaubt hatte, Jesus würde sich wieder frei machen), gereuete es ihn; und er brachte wieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Aeltesten, und sprach: Ich habe übel gethan, daß ich unschuldig Blut verrathen habe! Sie sprachen: Was gehet uns das an? Da siehe du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, hub fich davon, ging hin, und erhenkte sich selbst, und ist mitten entzwei geborsten, und sein Eingeweide ist ausgeschüttet worden. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge, und sprachen: Es taugt nicht, daß wir sie in den Gotteskaften legen; denn es ift Blutgeld! Sie hielten aber einen Rath, und kauften einen Töpfersacker dafür zum Begräbnisse der Pilger. Daher ist ders

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selbige Acker genennet der Blutacker. Da ist erfüllet, das gesagt ift durch den Propheten, der da spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlt ward der Verkaufte, welchen Sie kauften von den Kindern Israel; und haben sie gegeben um einen Topfersacker. (Sach. 11, 12, 13.)

309. Jefas wird von Pilatus unschuldig befunden. (Matth. 27,11. Mark. 15, 1, 2, Luk. 23, 1-4. Joh. 18, 28-38.)!

Die Juden gingen nicht in das Nichthaus, auf daß sie nicht (durch das Betreten eines heidnischen Hauses)' unrein würden, sondern Ostern (das Paslahi oder Osterlamm) essent möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus, und sprach: Was bringet ihr für eine Klage wider diesen Menschen? Sie antwor teten: Wäre dieser nicht ein Uebelthåter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet. Da sprach Pilatus: So nehmet ihr ihn hin, und richtet ihn nach eurem Gesehe! Da sprachen die Juden: Wir dürfen Niemand (der ein Rebell ist, der Verfassung nach) töden. Da fingen sie an, ihn zu verklagen, und sprachen: Dies sen finden wir, daß er das Volk abwendet (verführet), und verbeut, den Schoß (Steuern) dem Kaiser zu geben, und spricht, er sey Christus, ein König. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus, und rief Jesus, und sprach zu ihm: Bist du der Juden König? Jesus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben dir es Andere von mir gesagt? Pilatus sprach: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir übers antwortet; was hast du gethan? Jesus antwortete: Mein Reich iff nicht von dieser Welt! Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darob kämpfen, daß ich den Juden nicht übers antwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen (kein irdisches). Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König, und bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich die Wahrs heit zeugen (lehren) soll, Wer aus der Wahrheit ist (Wahrheit liebet), der höret meine Stimme. Spricht Pilatus zu ihm? Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden, und sprach: Ich finde keine Schuld an ihm!

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310. Jesus wird zu Herodes geschickt, dort verhöhnt und zu Pilatus zurückgeschickt. (Matth. 27, 12-14. Mark. 15, 3-5. fut. 23. 5-12.)

Die Hohenpriester und Aeltesten verklagten ihn hart, und er antwortete nichts. Da sprach Pilatus: Antwortest du nichts? Siebe, wie hart sie dich verklagen! Hörest du nicht? Aber er antwortete nicht auf Ein Wort, also, daß sich auch der Lands pfleger sehr verwunderte. Sie aber hielten an (fuhren fort), und sprachen: Er hat das Volk erregt (aufgewiegelt) damit, daß er gelehret hat hin und her im ganzen jüdischen Lande, und hat in Galilåa angefangen, und ist bis hieher gekommen. Da aber Pilatus von Galilda hörte, fragte er, ob er aus Galilda wäre? Und als er vernahm, daß er unter Herodes Gebiet gehöre, sandte er ihn zu Herodes, welcher in denselben Tagen auch zu Jerusalem war. Und da Herodes Jesus sah, ward er froh; denn er håtte ihn långst gern gesehen. Denn er hatte viel von ihm gehört, und hoffre, er würde ein Zeichen (Wunderwerk) von ihm sehen. Und er fragte ihn manches'; er aber antwortete ihm nichts. Die Hohenpriester, aber und die Schriftgelehrten standen (auch hier), und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinem Hofgesinde. verachtete und verspottete ihn, legte ihm (zum Spott) ein weiß Kleid an, und fandie ihn wieder zu Pilatus. Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde mit einander; denn zuvor waren sie einander feind.

311. Pilatus spricht nochmals zu Rath und Volk für Jesus, will ihn mit einer Zächtigung loslassen, und läßt ihn, um Mitleid zu erregen, geißeln. (Matth. 27, 15-23. 27-30. Mark. 15, 6—14. 16—19. Luk, 23, 13-23. Joh. 18, 39. 40. 19, 1—7.)

Pilatus rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen, und sprach: Ihr habt diesen Menschen zu mir ges bracht, als der das Volk abwende. Und sehet, ich habe ihn vor euch verhöret, und finde an dem Menschen der Sachen keine, der ihr ihn beschuldiget; Herodes auch nicht; denn ich habe euch zu ihm gefandt, und man hat nichts auf ihn gebracht, das des Todes werth sey. Darüm will ich ihn züchtigen und losgeben. Auf das Fest aber hatte der Landpfleger die Gewohnheit, dem Volke einen Gefangenen loszugeben, welchen es begehrte. Er hatte aber zu

der Zeit einen Gefangenen, einen sonderlichen vor andern (auss gezeichnet strafbaren), der hieß Barrabas; der war mit andern Aufrührern gefangen worden, die im Aufruhr einen Mørd begangen hatten. Und das Volk rief und bat, daß er thate, wie er pflegte. Und da sie versammlet waren, sprach Pilatus: Welchen wollet ihr, daß ich ihn euch losgebe, Barrabas oder Jesus, von welchem gesagt wird, er sey Christus? Denn er wußte wohl, daß ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten. [Und da er auf dem Richtstuhle saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Ges rechten (fälle kein Strafurtheil über diesen Unschul digen); denn ich habe heute viel erlitten im Traume von seinets wegen.] Aber die Hohenpriester und Aeltesten überredeten und reizten das Volk, daß fie um Barrabas bitten sollten, und Jesus umbråchten. Der Landpfleger sprach (nochmals): Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? Da schrie der ganze Haufe: Hinweg mit diesem, und gib uns Borrabas los! Da rief Pilatus abermal zu ihnen, und wollte Jesus loslassen, und sprach: Was soll ich denn machen mit Jesus, von dem gesagt wird, er sey Christus? Sie riefen alle: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus sprach zum drittenmale zu ihnen: Was hat er denn Uebels gethan?. Ich finde keine Ursache des Todes an ihm; darum' will ich ihn züchtigen und loslassen. Aber sie lagen ihm an mit großem Geschrei, und forderten, daß er gekreuziget würde; und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand. Da nahm Pilatus Jesus, und geißelte ihn. Die Kriegsknechte aber des Landpflegers führeten ihn hinein in das Richthaus, und riefen zusammen die ganze Rotte, und zogen ihn aus, und legten ihm einen Purpurmantel an, und flochten eine Krone von Dors nen, und setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in setne rechte Hand, und beugten die Kniee vor ihm, und (ver) spotteten ihn, und fingen an ihn zu grüßen, und sprachen: Gegrüßet seyst du, lieber König der Juden! Und schlugen ihn ins Angesicht, und speieten ihn an, und nahmen das Rohr, und schlugen damit sein Haupt, und fielen auf die Kniee, und beteten ihn an. Da ging Pilatus wieder heraus, und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde! Also ging Jesus heraus, und trug eine Dornens krone und Purpurkleid. Und Pilatus spricht zu ihnen": Sehet, welch ein Mensch! Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen,

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