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,,seliglich und göttlich dem Erempel Davids" zu folgen, besonders was das Kriegführen zum Schuß und Schirm der Unterthanen betrifft. Dagegen möchte sich ein Lehrer göttlichen Worts wohl den Apostel Paulus, ein Schüler irgend einer unserer kirchlichen Anstalten den jungen Daniel zu seinem Vorbilde erwählen u. s. w.

Ad 2. Während man beim rechten Dienst der Heiligen sich also diese dienen läßt, ist es ein schändlicher Mißbrauch der verstorbenen Heiligen, so man ihnen Dienst thun will, sonderlich durch deren Anbetung. Diesen Mißbrauch treiben nun aber die Papisten; ja, sie verehren gar die vermeintlichen oder wirklichen Reliquien (Ueberbleibsel) nicht allein wahrer Heiligen, sondern auch fälschlich so genannter Menschen, von denen viele sich wohl in allen Sünden gewälzt haben und die nichts weniger als gläubige Kinder Gottes gewesen sind. Das And heidnische Greuel und „im Grunde von den Heiden herkommen". (Apol. S. 221. Müller: S. 228.) Ein Gebet zu den Heiligen ist ja gar kein wirkliches Gebet. „Durch Schrift. mag man nicht beweisen, daß man die Heiligen anrufen, oder Hülfe bei ihnen suchen soll." Ohne Wort Gottes kein rechter, sondern eitel falscher Glaube und „ein Gebet ohne Glauben ist nicht ein Gebet.“ (Apol. S. 217. Müller: S. 224.) Darum aber besonders fechten wir das Anrufen der Heiligen an, „damit Christus allein der Mittler bleibe". (Apol. S. 223. Müller: S. 230.) „Denn es ist allein ein einiger Versöhner und Mittler gesezt zwischen Gott und den Menschen, JEsus Christus", 1 Tim. 2, 5. 2c. Und er hat allein zugesagt, daß er unser Gebet erhören wolle." So sagt er Matth. 11, 28.: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken"; er sagt nicht: kommt zu den Heiligen. (Apol. S. 219. Müller: S. 226.) Die tollen Papisten aber erdichten ihnen selbst einen Wahn, als sei Christus ein strenger Richter und die Heiligen gnädige, gütige Mittler" (Apol. S. 217. Müller: S. 225), und also „geben sie die Ehre, so Christo allein gebühret, den Heiligen" (ebendaselbst). Das ist ja eben,,der höchste Gottesdienst nach der Schrift, daß man denselbigen JEsum Christum in allen Nöthen und Anliegen von Herzen suche und anrufe, 1 Joh. 2, 1.: So jemand fündiget, haben wir einen Fürsprecher bei Gott, der gerecht ist, JEsum.“

Schluß der Lehrartikel Augsburgischer Confeffion.

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In demselben wird uns der Zweck des ersten und wichtigsten Theils der Confession angegeben. Er ist:

1. rechter christlicher Unterricht und Trost der Gewissen;

2. Besserung der Gläubigen;

3. Fortpflanzung der reinen Lehre auf die Kinder und Nachkommen. Sodann berufen sich die Väter für unsere Lehre nochmals auf die heilige Schrift, sowie auch auf die Uebereinstimmung gemeiner christlicher, ja, römischer Kirchen."

Soli Deo Gloria!

Ein altes Lied,

darin jede Zeile den Inhalt eines Artikels der Augsburgischen Confession
in ordentlicher Aufeinanderfolge angibt.

1. D, großer Gott, erbarm dich mein,
2. Die Erbsünd' thut mir Schaden;
3. Doch hilft davon dein Sohn allein,
4. Macht mich gerecht aus Gnaden.
5. So gibt das Predigtamt Bericht.
6. Dann folgen die Gehorsams - Frücht'
7. In deiner Kirchgemeinde.

8. Reiß' mich, HErr, von der Bösen Zahl,
9. Die ihren Tauf bund brechen.
10. Und ob sie gehn zum Abendmahl
11. Mit Beichten und Versprechen:
12. So thun sie doch nicht wahre Buß'
13. Beim sacramentlichen Genuß,
14. Zum Leid des Kirchenordens.
15. Ich aber will die Kirchenbräu ch'
16. Und Recht der Polizeien,

17. Wie auch dein jüngst’Gericht zugleich,
18. Mit Willen ehr'n und scheuen.

19. Laß mich an Sünd' nicht Ursach sein,
20. Vielmehr in Glaubenswerken rein
21. Dir, nicht den Heil'gen

dienen.

22. Du hast das Nachtmahlganz gestift't,
23. Dazu die Priesterehe.

24. Hingegen ist die Meß' vergift't,

25. Der Beichtz wang bringt nur Wehe,

26. Das Fleischverbot ist Menschentand,

27. Wie auch der Mönch- und Klosterstand

28. Und die Gewalt der Bischöff.

Nun, solche Punkt hat unser Theil zu Augsburg eh bekennet.
Mein Gott! ich danke für dein Heil, und weil ich werd' genennet
Bom heil'gen Evangelio: so laß' mich denn auch leben so,
Wie dies erfordert! Amen!

(Eingesandt von H. Erdk.)

Wie beweis't ein christlicher Lehrer Trene in seinem Amte?

Treue ist es, geehrte Brüder im HErrn, und zwar Treue allein, was der HErr von seinen Dienern und Haushaltern fordert, wenn es 1 Cor.4, 1. 2. heißt:,,Dafür halte uns jedermann, nämlich für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun suchet man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß sie treu erfunden werden." Da wir nun zum Dienst im Weinberge des HErrn berufen sind durch den uns gewordenen Auftrag:

,,Weide meine Lämmer", so fordert der HErr also auch nicht mehr von uns, als daß wir in diesem Dienst treu erfunden werden. Das Wort „Treue" umfaßt demnach Alles, was zu einer Gott wohlgefälligen Amtsführung gehört. Laßt mich daher versuchen, in Kürze zu zeigen :

Wie beweis't ein christlicher Lehrer Treue in seinem Amte? und zwar:

1. in Rücksicht auf seine Schüler,
2. in Rücksicht auf seinen Unterricht,
3. in Rücksicht auf seine Person.

Sind unsere Schüler Christi Lämmer und daß sie das sind, das kann wohl unter uns nicht in Frage gestellt werden; wissen wir doch, daß er sie alle und jeden einzelnen derselben mit seinem theuren Gottesblut erkauft und ihnen in der heiligen Taufe die durch sein unschuldiges Leiden und Sterben erworbene Gerechtigkeit, in welcher sie vor Gott bestehen können, geschenkt hat, auf daß sie sein eigen seien: wohlan denn, so kann ja kein Zweifel sein, daß auch an uns einst in Bezug auf jeden einzelnen unserer Schüler die Frage des HErrn ergehen wird:,,Wo sind die, die ich dir zu weiden befohlen habe?" Daraus folgt aber

1.

als erste Forderung der Treue, daß wir in jedem einzelnen unserer Schüler allezeit ein Lämmlein Christi erkennen sollen, dessen Seele, so viel an uns ist, der HErr einst von uns fordern wird.

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Diese Lämmer sollen wir nun weiden. Da gilt es also, keins vernachlässigen, feins bevorzugen. In allen tritt uns Zweierlei entgegen, das nach dem Bilde Adams Gezeugte, Fleisch vom Fleisch geboren, und das aus dem Wasser und Geist Geborene, der neue Mensch, der nach Gott geschaffen ist. Da ist unsere Aufgabe, treu zu helfen und unsere Schüler anzuleiten und zu gewöhnen, daß sie das Wort Gottes zur Richtschnur ihres Thuns und Lassens machen und den unvermeidlichen Kampf zwischen der göttlichen und der fleischlichen Natur mit den richtigen Waffen kämpfen und Alles wohl ausrichten. - Zwei Gefahren sind es, die uns hierbei leicht von der rechten Treue abweichen lassen: Entweder wir lassen uns durch die natürliche Anmuth, Willigkeit, Gutmüthigkeit und Begabung eines Schülers bestechen, daß wir versäumen, dem erbsündlichen Verderben auch seines Herzens recht zu Leibe zu gehen, und ihm zu einer gründlichen Erkenntniß desselben zu verhelfen, ja, wir hindern wohl gar diese Erkenntniß dadurch, daß wir ihn andern Schülern vorziehen, seine hin und wieder hervortretenden Fehler nachsichtiger beurtheilen als die anderer Schüler und durch zu häufiges Lob ihm eine hohe Meinung von sich beibringen, - oder wir lassen uns hinreißen, von Natur unbegabte, widerwärtige, von den Eltern vernachlässigte oder anderweitig verwahrloste Kinder zurückzuseßen, sie lieblos zu behandeln, sie merken zu lassen, daß man ihrer am liebsten entledigt wäre. Gerade bei

Kindern dieser Art gilt es, meine Freunde, rechte Treue zu beweisen dadurch, daß man mit unermüdlicher Geduld sich ihrer annimmt, ste merken läßt, daß auch das strafende Wort, die züchtigende Hand des Lehrers regiert wird von der Liebe, die gerne jedes der Kinder seinem Heilande zuführen, es bei seiner Heerde erhalten möchte. Vor jener Untreue wird jedoch nur der Lehrer bewahrt bleiben, der alle seine Schüler mit gleicher Liebe umfaßt und zwar mit der Liebe, die da ist eine Frucht der von dem Heiligen Geist ins Herz gepflanzten Heilandsliebe. — „Diese Liebe ist langmüthig und freundlich. Wie ein Gärtner das Bäumchen, welches, nachdem er es in seinen Garten gepflanzt hat, kümmerlich gedeiht und nicht recht von der Stelle wachsen will, nicht alsbald ausreißt, sondern um dasselbe gräbt, es begießt, ihm Licht und Wärme schafft und es vor schädlichen Einflüssen hütet: also wird ein liebreicher Lehrer das ihm übergebene Kind, das bis dahin unter ganz andern Verhältnissen aufgewachsen ist und deshalb den rechten Boden nicht finden kann, halten, stüßen, leiten, bis es Wurzel gefaßt hat; er wird mit ernster Freundlichkeit die Unarten und Fehler ihm verweisen nicht Einmal, nicht siebenmal, sondern siebenzigmal siebenmal, bis ein Strahl seiner Liebe Zugang in das Herz des Kindes gefunden hat.",,, es ist ein heiliger Beruf, mit Kindern umzugehen, sie geistlich und leiblich pflegen, warten und wahren zu dürfen; sie zu erziehen im Namen dessen, der sie als seine Schäße den Herzen und Händen der Eltern, Pfleger und Erzieher anvertraut hat. Wer aber einen solchen Beruf hat, der sinne doch ja fleißig darüber nach und laffe sich unterweisen in der rechten Kinderpflege." Wo aber könnten wir auch hierin bessere Unterweisung finden als bei dem Erzhirten JEsu Christo, der uns seine Lämmer zu weiden befohlen hat, von dem ja selbst seine ärgsten Feinde bekennen mußten, daß er sei „ein Lehrer von Gott gekommen“, und der da selbst in der Pflege der uns anvertrauten Lämmer sich uns zum Vorbild seßt, wenn er spricht: „Ich will das Verlorne suchen, das Verirrte wiederbringen, das Verwundete heilen, des Schwachen warten“? Ezech. 34, 16. - Es ist daher eine Pflicht der Treue, daß wir von ihm lernen, wie wir mit seinen Lämmern umgehen sollen. Sehen wir ihn doch an, den besten Lehrer, in seinem Verhalten zu seinen Zuhörern. „Wir finden ihn und seine Jünger mitten unter den Pilgerschaaren auf den Wallfahrten nach Zions Heiligthum; wir finden ihn als Hochzeitsgast zu Cana, als Gast an der Tafel der Pharisäer; wir hören, daß man ihm den Vorwurf macht: Dieser nimmt die Sünder an und ifset mit ihnen; man bereitet ihm ein Mahl im Hause Simons des Aussäßigen, und unsere Seele ist entzückt, ihn zu sehen im herzlichsten Freundschaftsverkehr mit den drei gesegneten Geschwistern in Bethanien. Er ruft auf der Straße den Zachäus vom Baum herab, um in seinem Hause einzukehren, und er verachtet nicht die geschmähten Samariter, sondern bleibt zween Tage bei ihnen. Bei Hoch und Niedrig finden wir ihn, Aussäßige, Blinde, Lahme fühlen seine helfende Hand, hören sein himmlisches Wort; das Krankenbett meidet er nicht, und an den Todtenbahren spricht

sein treuer Mund: „Weine nicht!" Umgang mit seinen Jüngern:

Werfen wir auch einen Blick auf den

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,,Er das Haupt und sie die Glieder,

Er das Licht und sie der Schein,

Er der Meister, sie die Brüder,
Er ist ihrer, sie sind sein.“

Ein unlösbares Band besteht zwischen ihm und ihnen; Lehre und Umgang fließen zusammen zu einem unnennbaren seligen Ineinander, wie es die friedlose, liebeleere Welt nicht mehr kennt. O, daß wir uns lehren ließen mit völliger Hingabe der Herzen von dem höchsten und besten aller Lehrer! Auch unser Verkehr mit unsern Schülern soll ein, wenn auch nur schwaches, Abbild sein des Verkehrs des HErrn mit seinen Jüngern. Auch außerhalb der Schule soll ein herzliches Ineinander von Umgang und Lehre unsere Schüler erfreuen und erfrischen, namentlich wo trüb und schwer die Schatten häuslichen Ungemachs und Unglücks auf den jungen Seelen liegen.“ — „Es ist ja nicht zu leugnen, daß die hierländischen Verhältnisse einem solchen herzlichen und innigen Verkehr des Lehrers mit seinen Schülern außer der Schule oft gar hinderlich sind, insonderheit in größeren Städten, aber dahin wollen wir streben, daß es den Kindern traulich und heimisch sei und bleibe auch bei uns in der Schule, daß es ihre Seelen anheimle, wie Vatertreue und Mutterliebe, wenn sie um uns find, und wo immer wir mit ihnen in Verkehr treten; daß das heilige Band zwischen uns und ihnen sich recht eng und fest knüpfe; ach! — daß es nicht so rasch, nicht so schrecklich rasch breche, wenn sie der Schule und uns Lebewohl gesagt haben; ach, und wenn es bricht, daß es nicht breche durch unsere Schuld!" Achten wir auch noch auf den Verkehr des göttlichen Kinderfreundes mit den Kleinen: Wir lesen: Er nahm ein Kindlein und stellte es mitten unter fie und herzte dasselbe und sprach zu ihnen: „Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; wer aber ärgert dieser geringsten Einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehänget und er ersäuft würde im Meer, da es am tiefsten ist.“ - „Sehet zu, daß ihr nicht Jemand von diesen Kleinen verachtet, denn ich sage euch ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“ Wir lesen ferner: „Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und sie segnete; die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen. Da das JEsus sahe, ward er unwillig und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie." Auch die Kleinsten in unsern Schulen gehören ihm, sind durch die heilige Taufe seine Lämmer geworden. So werden wir denn die süße Milch des Evangeliums ihnen nicht vorenthalten dürfen. Sie haben ein göttliches Recht auf diese ihre Seelenspeise; und sie zu segnen und für sie zu beten ist nach dem Beispiel und Befehl des HErrn nun beide unser Recht und unsere Pflicht. Und gerade in der Fürbitte für seine Schüler

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