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mit gentilizischem n: Subernius. Die auch vorkommende Nebenform LovBona zeigt, dass gr. v = lat. u zu sprechen ist.

,Wiederum nordwestlich von Sybrita wird die Lage der alten Stadt Bir durch das heutige Dorf Veni verbürgt." Durch Vergleichung von Bivva an der thrakischen Küste und Bivra bezw. Beirn, Phyle von Ephesos, kommt Fick zu dem Schluss, dass BévFog die ursprüngliche Form sei. Dazu werden gehören Benus CIL VI 18961 (Sch. 133 unter Biennius). Be(n)nius, das häufig vorkommt (Sch. 423), Pennus (Konsul 167, Sch. 365), ferner die nur in Etrurien inschriftlich erscheinenden Pennasius (CIL XI 5115), Penasius (5053 Mevania), Pensius (XI 5386 Asisium) und pende (CIL 3048 Clusium).

Aus Birr stammt der Dichter Piarós, auf dessen nicht griechische Endung Fick S. 23 hinweist. Den Namen dieses Dichters haben wir jetzt inschriftlich in doppelter Form, und zwar auf einer Stele Smlg. 5124, wo ein Zoos Piaro genannt wird, und auf einer Platte in Suia Smly. 4961 i: Pravós Tazzoros (ef. Wilamowitz, Lit. Centralbl. 1903, 1483). Genau dieselbe Form wie die letztere. Reianus, finden wir CIL VI 25391 ff., ferner reisni CIE 342, Raius (CIL XI 4914 Spoletium) sowie Raienus und Reius. Auch zu Tazɛoros haben wir lat.-etr. Formen: Taganius, Taccianorum etc.

Von den Orten, die Fick den Eteokretern zuweist (S. 23 f.), ist oben S. 27 "Aлraga schon besprochen worden, ebenso (S. 28) Iozikaooós. Ob der Fluss Megadros kretisch ist, wage ich nicht zu entscheiden, dagegen muss ich im Gegensatz zu Fick (S. 8) Lánлa als urkretisch erachten. Der Ort heisst bei St. Byz. auch Aduar, und dies hält Fick für die ursprüngliche und damit griechische Form. Dafür spricht allerdings, dass gleichnamige Städte in Arkarnanien und in der Argolis existierten; dagegen zeigen die Inschriften durchweg Lánлa und Laллaio (Smlg. 5018, ebenso der Vertrag der Kreter mit Eumenes, ferner Smlg. 5075a).

Sehr merkwürdig ist nun, dass wir in Italien den Namen Lappa als Cognomen finden und eine Reihe von Weiterbildungen desselben Namens (Sch. 358). Daneben aber findet sich auch lamge (CIE 1111 ff.) und lange und lage, lat. Lamponius. Es scheint mir wahrscheinlich, dass wir die ursprüngliche Form in Lappa zu suchen haben, welches sowohl Stadtname als Familienname war, und dass der Name auf kretischem und ebenso auf italienischem Boden auch nasaliert wurde.

Für den Wechsel von μπ und ππ vergleicht Fick S. 9 λάπη = λάμπη „Schimmel, Kahm" bei Hes.; als Beispiel dafür, dass die Griechen sich doppelten Dental fremder Sprache durch Verwandlung des ersten in u mundgerecht machten, verweise ich auf oaußúzn, das aus dem aramäischen sabbeka stammt.

Zum Namen Kóqtov (F. S. 24) gehört der in der Nähe gelegene See Κορησία, ferner die Sporadengruppe der Κορασιαί, Κορησός oder

Κορησία auf Keos, der Berg Κορησός oder Κορησσός bei Ephesus, dessen eponymer Heros als Autochthon bezeichnet wird; weiter rechne ich hierher Koguvn in Elis, Koguva, Stadt der erythräischen Halbinsel, Vorgeb. Koovvvatov, die wohl mit gr. zoovvy = Keule nichts zu tun κορύνη haben, sowie auch Kóoivos, das sowohl Personen- als auch Stadtname ist. Diese ganze Gruppe kehrt in Etrurien und in lateinischen Namen wieder, zu Kóquov ist etr. curial, lat. Curius; zu Koonoóg etc. Corisius und Curisius, zu Kooúvn etr. curuna, zu dem Deminutiv Kógidos Corioli die entsprechende Form. Auch die Curiatii sowie die volskischen Städte Cora und Corella dürften hierher gehören. Eine Nebenform von Koovvn ist Koońvn, vgl. Corenus CIL VI 10407.

Zu dieser Gruppe gehören auch die Gentilnamen Corona und Coronius etr. curuna und zurna. Auch diese Formen finden ihre Analogie in Kreta und zwar in der Inschrift Smlg. 5015, wo es heisst: „Kvwooì dè etc. лo̟ò̟ τᾶς Κορωνίας νεμονήνιας (= νεομηνίας)". Es gab also in Κνωσός einen Monat Kogóvios 1), er entspricht, wie aus dem in der Inschrift vorhergehenden Texte hervorgeht, dem Monat Aɛoxavógios in Gortyn; über diesen Monat Kogóvios ist mir nichts weiter bekannt, es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass er mit der Göttin Kogóvn oder Kooovis in Zusammenhang steht, die zum Stamme der Phlegyer gehört, der wahrscheinlich hattidisch ist. Dass in der Sage von den Koowvidɛg bei Ovid zwei männliche Coronae auftreten statt weiblicher, hat man als arge Verwirrung bei ihm bezeichnet; es erklärt sich, wenn wir wissen, dass corona eben ein männlicher Gentilname ist, die Kogóvn wird Gottheit dieser Gens gewesen sein, wie Voltumna und Vertumnus etruskische Gentil-Götter waren. Da bei den Etruskern sehr häufig eine männliche und eine weibliche Gottheit neben einander standen, wie Cacus und Caca, so wird es vielleicht auch eine männliche und eine weibliche Gottheit Corona gegeben haben. So müssen uns die etruskischen Namen die griechische Mythologie erklären helfen. Zu der von Fick (S. 24) ferner behandelten Namengruppe vom Stamm Arb- stelle ich folgende vorgriechische und etr. bezw. lateinische Namen gegenüber:

"Aoßtov, Berg in Kreta (Zevs "Aoßios) Arpius, Fl. Arbia

"Agßa, Ort in Achaia

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Arpi in Apulien, Arbaianus
Arpinum im Volskerland, Arpinius,
Arpinianus

Arbenius

Arbula, Vater des Vinius Etruscus
Arbussonius

1) Derselbe Monat heisst allerdings in einer Inschrift von Delos, Smlg. 5149, Kapórios, doch wird jene Form wohl die richtige sein.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XI 1.

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Im Gebiete von Arpinum lag Sora, das ebenfalls etruskisch ist und zu kretisch Zugidos gehört, worüber unten S. 36; und der Fluss Amasenus, noch heute Amaseno, gehört zu Amatius Amantius in Clusium, Amantinius in Florenz (Sch. S. 345, 121 und besonders 572). In Bruttium gab es eine Stadt Amantia, welche wohl der epirotischen Landschaft 'Auavría bezw. den "Auavtes ihren Namen verdankt. Diese wurden mit den "Aßartes auf Euboea identifiziert und Fick hält diese für Leleger; aber nach dem Zeugnis des Thukydides sind die Abanten Thraker, es bleibt daher das bruttische Amantia hier lieber ausser Betracht, da vielleicht nur ein zufälliger Gleichklang mit Namen etruskischen Ursprungs vorliegt, auch dürfte der Amasenus mit 'Auάoeia, Stadt in Pontos, verwandt sein. Im Gebiete von Arpinum lag ferner Cereatae (Marianae), dies ist, wie auch weiter unten (S. 35 f.) erhärtet werden soll, ebenfalls etruskisch und mit Kaigaros in Kreta verwandt. Ich führe alles dies schon hier an, um jeden Zweifel an dem etr. Ursprunge von Arpinum zu beseitigen. Die Könige, die dort einst geherrscht haben sollen, sind ein etruskisches Adelsgeschlecht, das auf einen Gott, der später als "Aoßios mit Zevs identifiziert wurde, seinen Ursprung zurückführte.

F. S. 25. Der Fluss- und Stadtname 'Auvioós gehört zu etr. amni amnei. Zu dieser Namengruppe gehört ferner 'Auvias лоtаuós, Appian, Mithr. 18 und Suid., 'Auvεiòç лоτаuós in Paphlagonien, Strab. 12, 562, und die Eilɛivia'Auviás. Merkwürdigerweise ist das lat. Appellativ amnis = Strom ganz arm an Weiterbildungen. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass amnis ein etruskisches Lehnwort ist, in welchem zugleich der Name einer Gottheit steckt, die mit der Eileithyia verbunden wurde, weil sie eine Gottheit der Zeugungskraft und der Fruchtbarkeit war.

Onony, ein Bach, von Fick mit der Insel nga zusammengestellt, sehe ich als gentilizisches Adjektiv an wie Sarnus, das den Bach als der gens *Onga oder * Onoýva angehörig bezeichnet, dann haben wir diese gens vielleicht in etr. Deras (Sch. S. 373), lat. Terius (Sch. S. 68) u. a.

Den Fluss Maooalias bringt Fick mit Massalia (Marseille) in Verbindung, ferner mit Máons, auch könne, wenn σo sei, Mártov und Máraλa(ov) dazu gehören. Kreter würden Massalia schon vor den Phokäern kolonisiert haben.

Für die vom Stamme Mas- bezw. Mass- gebildeten Namen tritt allerdings keltische Konkurrenz ein, aber es gab in Etrurien mehrere Orte, die Massa hiessen ') und die jedenfalls etruskisch sind; auch der Mons Massicus im Aurunkerlande wird einen etruskischen Namen haben, ebenso die mO Massignano bei Ancona und Massiano bei Perusia. Zahlreiche Personennamen von diesem Stamme haben wir in etr. sowohl wie in lat. Inschriften; sie bieten die Formen masni, masnial, masu, masui, Masonius, Masius, Masidius, Masidianus, Massidius, Masurius, und was für unsere 1) Nissen, It. L. II, 306.

Form Maooalias besonders in Frage kommt, Massellius CIE 4760, Massillius CIL XI 4758 (Tuder), mslnei CIE 3570, 3789 ff., maslni 4394 (Sch. 68n, 278, 373).

Schliessen wir hier gleich Mátiov, Küstenort westlich von Knosos, und Mávala, Hafenplatz von Phaistos an, so sind auch hier zweifellos die etruskischen Parallelen vorhanden und kaum Zweifel möglich, dass die entsprechenden Namen altetruskisches Sprachgut sind, das Material ist bei Schulze, S. 274 f.; es sind: Matinius, Matenianus, Matho, mutuna, Matonius, fundus Maticianus, Maticius, verbreitet sind Matius (mit Matidius, Matienus und Mattius), nur vereinzelt begegnen Matianius und Matisius, dazu (Sch. S. 563) Τιώρα ἡ καλουμένη Ματιήνη im Sabinerland bei (Dionys. Hal. antiqu. I, 14), dessen „Beiname offenbar mit der gens Matiena zusammenhängt“. Für Mávala kommen besonders in Betracht: fundus Matellianus in Veleia, , Matellius ist selten", Matlia, nur in Praeneste, matulna (Tarquinii), mal- (Clusium); dazu kommt der Ort Matilica in Umbrien (Sch. S. 552). Auch Mádvuva auf Lesbos dürfte dieser Gruppe nicht fremd sein, da, wie wir gleich sehen werden, die Endung mna ebenso gut etruskischen wie vorgriechischen Namen eigen ist. Auf die merkwürdige Tatsache, dass der Name des römischen Konsuls Matienus wiederkehrt in den Namen zweier asiatischer Volksstämme, der Matinvoi in Kappadokien und in Medien, hat Wirth schon hingewiesen 1). Es ist kaum zu bezweifeln, dass diese Stämme auch hattidisch sind; die ersteren gehören zu den Bewohnern Kappadokiens, die vor der phrygischen und galatischen Einwanderung schon dort ansässig waren, die letzteren nennt Herodot III, 94 mit Saspiren und Alarodiern zusammen als dem 17. Kreise des persischen Reiches angehörig.

F. S. 26. 'A22agia stimmt zu 'Alɛgía, der Niederlassung der Phokäer in Corsica". Es ist bekannt, dass die Etrusker Niederlassungen auf Corsica hatten, sie werden dort wie in Massilia den Phokäern vorangegangen sein, bezw. eben Kreter den Ort gegründet haben. Auf italischem Boden begegnen wir sowohl Alarius als Alalius, doch stammen beide Inschriften nicht aus Etrurien.

Der Fluss 'Aynaías bei Priansos und der Name des Lelegerkönigs 'Ayzałog kann zu Ancus gehören und der Gruppe Anquirinnius bei Schulze S. 122.

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Kaigaros, der alte Name für Knossos, wohl mit dem etr. Suffix ate gebildet, gehört zu Caere. Der maskulinische Nominativ zu zaireals kann zaire gelautet haben, das ist zugleich der Name der Stadt Cuere", sagt Schulze S. 567, und S. 354 sagt er: „In Etrurien hat es ein Geschlecht der zaire oder zairea gegeben“. Danach ist Kaigatos der Ort, der der Familie Kaire gehört, Kaigaros auch der ihr gehörige Fluss wie Sarmus

1) Politisch-anthrop. Revue, VI S. 200.

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der Fluss der Sarii ist. Zu Caere gehört das Geschlecht der zeritna, das in Saena und Clusium vorkommt (Sch. S. 529).

Wie hier altes ai (über ei) zu e geworden ist, darf der gleiche Vorgang auch bei Cereatae angenommen werden, das oben (S. 34) schon erwähnt ist. Das vor dem Suffix at vorgeschlagene e hat sein Analogon in Gereonium = Gerunium.

F. S. 27. Μίνως, Μινώα und pisidisch Μινασσός etc. haben einen in Etrurien mehrfach vorkommenden Stamm, zahlreich ist die Familie der minate, lat. Minatius, ferner Minacius, Minasius, Minius, Minidius; etruskisch ist auch Minturnae in Aurunkerland.

Zu Máyos Smlg. 5023 vgl. macunia CIE 2355 (Clusium), Magonius, macutia, Magudius etc. Zu Пlúgos s. unten (S. 43) IIvgardos.

F. S. 28. Σόρινθος gehört zu Σύρος und deckt sich mit Surrentum. Der Name gehört einer sehr weit verzweigten etruskischen Namengruppe an, die bei Schulze S. 235 und 271 verzeichnet ist; die einfachste Form ist sure, welches gr. Zugog entspricht (Kyklade und Insel bei Akarnanien). Das in Etrurien mehrfach vorkommende surna entspricht genau Zvora, Stadt in Karien. Diese Stadt wird auch Zvovos genannt, genau wie eine der Kykladen heisst; die lateinische Form des Gentiliciums surna ist Sornius. Diese Namengruppe lebt fort in mehreren Ortsnamen: Sora im Volkskerlande, das schon oben (S. 34) als etruskisch genannt wurde, Sorgnano (fundus Sornianus in Veleia), Soriano, Sorciano.

'Pirvuva wechselt mit Pivuva ganz, wie im Etruskischen Tenuis und Aspirata unzähligemal wechseln, z. B. in ratumsna neben radumsnal. Die in Kleinasien häufige Endung uva kommt auch in etruskischen Namen vielfach vor, bisweilen steht noch ein e zwischen mn, dies ist nur ein eingeschobener Vokal, die richtige etruskische Form wird vokallos gewesen sein. Bisweilen wird auch ein s eingeschoben, so steht neben obigem ratumsna: Ratumennia, neben arcumsnei: Arcumenna. Für die Häufigkeit solcher Namen im Etruskischen genügt folgende Zusammenstellung von rein etruskischen Formen aus dem Index bei Schulze: arcumsnei, clumnei, Jurmna, lauzmnsnei, luxumni, percumsna, persumsna, rat(I)umsna, recimna, restumnei, rems(z)na, ucumzna, f(h)elzumnati (heizumnatial), malamenas, sehtmnal, velimna, pustminas, tuemenas, sesumsnei, setummei, tarchumenaia, ultimne, utimnal.

Dem Namen Pirvuva entspricht nun genau etr. ritumenas. Wir haben es hier mit einem so eigenartigen Lautgebilde zu tun, dass seine Wiederkehr auf zwei verschiedenen Gebieten kaum als Zufall angesehen werden kann, umsoweniger als noch eine zweite kretische Stadt von dem nämlichen Stamme einem etruskischen Gentilicium entspricht: PuÝv (= 'Puτήνα wie Λεβήν = Λεβήνα, Γόρτυν = Fogtiva); es gehört zu ritnei CIE 1616 (Clusium), es stimmt dazu auch lat. Ridanius. Zweifelhaft ist, ob auch Retinius, Retilius und Retonius etruskisch sind (s. Sch. 278 n. 1).

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