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von denen jene zu Memphis, zu Canopus und Alexandrien die berühmtesten waren.

Serapis bedeutete ursprünglich nach Sprengel Nilmesser, oder auch Herr der Finsterniß, weil das Steigen des Nils von der Annäherung an den ägyptischen Horizont hergeleitet wurde, so war er das Symbol der Sonne unter dem Horizont. Scrapis wurde von den Griechen auch Osiris, Jupiter Ammon, Pluto, Bacchus, Aesculap genannt (Tacitus I. 20. Plutarch. de Osiride) und wegen seiner außerordentlichen medicinischen Wirkungen war er besonders in der Gegend der Hermionen zu Athen und Paträ (Pausanias Lib. VII. c. 21.) verehrt. Einer der berühmtesten Tempel war zu Canopus und ein anderer zu Alexandrien. In den Tempeln des Serapis, sowie in jenen der Isis, war meistens eine Bildsäule aufgestellt mit dem Finger auf dem Munde, das Stillschweigen anzudcuten. Dieses Stillschweigen bezog sich wohl nicht, wie Varro meint, darauf, daß man nicht sagen solle, diese Götter wären einmal Menschen gewesen, sondern daß man die Tempelgeheimnisse nicht verrathe. In seinen Tempeln ist, sagt Strabo (XVII. 801), eine große Gottesverehrung, wo viele medicinische Wunder geschehen, an welche die berühmtesten Männer glauben und für sich und Andere den Tempelschlaf pflegen." Eusebius nennt ihn den Fürsten der bösen Dämonen der Finsterniß (Praeparat. Evang. 4.), der neben einem dreiköpfigen Monstrum size, welches in der Mitte einen Löwen, rechts einen Hund und links einen Wolf vorstelle, um welches sich ein Drache schlingt, dessen Kopf der Gott mit seiner Rechten berührte.

Zu Canopus wurde Serapis von den angesehensten Personen mit großer Ehrfurcht besucht,,,und im Innern waren eine Menge Weihetafeln, die allerhand Wundercuren enthielten.“ Strabo. Noch berühmter war der Tempel zu Alexandrien, wo der Tempelschlaf sehr fleißig gepflegt und die Kranken ganz von ihren Uebeln befreit wurden. Hier wurde besonders die lehte Krankheit des Welteroberers Alexander merkwürdig, und dann jene des Kaisers Vespasian. Ein Blinder und Lahmhändiger erhielten nämlich die Offenbarung, daß der Blinde vom Kaiser mit Speichel bencht, der Lahme mit dessen Fuße berührt werden sollte, wodurch Beide nach Strabo's und Suetonius Zeugniß geheilt wurden. (Sueton.

in Vespas. c. 7.). Tacitus erzählt die Geschichte auf folgende Weise (Histor. Lib. IV. c. 8.)

"

Als-Vespasian sich zu Alexandrien aufhielt, geschahen sehr viele Wunder (miracula multa evenere), wodurch besonders die göttliche Gewogenheit und Zueignung für Vespasian sich offenbarte. Irgend ein gemeiner (e plebe) und wohl bekannter Blinder von Alexandrien kam zu den Knien des Kaisers auf Anrathen des Gottes Serapis, mit Thränen um Hülfe rufend. Er bat den Fürsten, daß er seine Augen mit seinem Speichel benchen möchte. Ein anderer an der Hand Lahmer bat gleichfalls auf Anrathen des Serapis, daß der Kaiser ihn mit seinem Fuß und den Fußsohlen berühren, betreten möchte (ut pede calcaretur)."

,,Allein Vespasian lachte zuerst, war ungehalten und fürchtete, als jene dringend fortbaten, bald den Ruf der Eitelkeit; bald aber wurde er durch ihr Flehen, durch den Zuspruch und durch die Liebkosungen Anderer zur Hoffnung bewegt. Zulcht ließ er die Aerzte entscheiden, ob eine solche Blindheit und Schwäche durch menschliche Hülfe zu heilen wären? Die Aerzte sprachen. hin und her (varie disserere), und meinten, die ganze Kraft zu sehen wäre noch nicht verschwunden und das Gesicht könnte wiederkehren, wenn nur die Hindernisse gehoben werden könnten. (Nach Suetonius war keine Hoffnung, daß die Heilung auf irgend eine Weise geschehen könne (rem ullo modo successuram), allein der Kaiser versuchte es vor der Versammlung und der glückliche Erfolg blieb nicht aus. Jener andere könne seine bösen Gliedmaßen (elapsos in pravum artus) wieder heilen, wenn irgend eine heilsame Kraft angewendet würde. Zu diesem göttlichen Dienste könne vielleicht dieser Fürst auserwählt sein. Und endlich würde der Ruhm der geleisteten Hülfe immer den Kaiser betreffen, der Spott des Fehlschlagens (irriti ludibrium) aber die armen Kranken. Vespasian also im Glauben, daß seinem Glücke alles offen stehe und daß nichts unmöglich sei, vollzog mit freudigem Gesicht, vor der gespannten Versammlung, das Gebot. Der eine gebrauchte gleich seine Hand und dem Blinden erschien der Tag. Alle, die gegenwärtig waren, stimmen über die Wahrheit mit einander überein, daher erwartet die Lüge umsonst ihren Preis."

§. 167.

Apis war eine andere Gottheit, die unter der Gestalt eines gefleckten Ochsen verehrt wurde; ihm waren mehrere Tempel ge= weiht, von denen jener zu Memphis der berühmteste war. Hier soll Aesculap seine Kunst erlernt haben. Apis wird jedoch auch für Serapis gehalten, sowie die Tempel des Osiris, des Serapis und Apis, nur mit wechselnden Namen, dieselben gewesen sein sollen. Serapis wurde von oooos Sarg, der Sarg des Osiris, und Apis, der Ochse, abgeleitet; also Osiris, Serapis und Apis find von einander abgeleitete Begriffe. Nach dem Tode des Osiris nämlich, als dessen Leichnam begraben werden sollte, erschien den Aegyptern ein Ochse von ausgezeichneter Schönheit, den sie für eine Erscheinung des Osiris hielten, und ihn deshalb göttlich unter dem Bilde des Apis verehrten; Apis hieß auf ägyptisch Ochse. Augustin (de civitate lib. XVIII.) fagt, Apis sei ein König der Argiver gewesen, welcher nach Aegypten gekommen zum Serapis, dem größten ägyptischen Gott gemacht wurde, nachdem dieser gestorben war. Plinius (Lib. III. c. 46.) beschreibt den Hergang also: In Aegypten wird ein Ochse, den sie Apis nennen, göttlich verehrt, er hat in der rechten Seite einen glänzend weißen Fleck, welcher mit dem Neumonde zu wachsen anfängt. Nach Herodot (Lib. III.) ist er ganz schwarz, nur an der Stiru hat er einen viereckigen Fleck, auf dem Rücken das Bild eines Adlers, und außer einem Knopf am Halse hat er zwiefache Haare im Schwanze. Er darf, fährt Plinius fort, nur ein gewisses Alter erreichen, dann ertränken ihn die Priester, und suchen klagend nach einem andern an dessen Stelle. Nachdem sie einen gefunden haben, führen ihn die Priester nach Memphis, wo das Drakel blos durch Zeichen und Deutungen künftige Dinge verkündete. Aus der verschiedenen Haltung, aus den Bewegungen und dem Thun des Ochsen pflegten sie wahrzusagen, indem ihm die Nathfragenden Speise darboten. Aus der verschiedenen Zuoder Abneigung, solche anzunehmen, leitete man seine Antworten ab. So stieß er z. B. die Hand des Kaisers August von sich, und kurz darauf ist er ums Leben gekommen. Apis lebt ganz verborgen, wenn er sich aber einmal losreißt, se treiben die

Lictoren das Volk aus dem Wege und eine Heerde Knaben begleiten ihn, Loblieder zu seiner Ehre singend, was er zu verstehen scheint."

Der Dienst des Apis war in Aegypten offenbar nur eine bedeutungsvolle Anspielung, sagt Jablonski, die sich auf Ursachen und Wirkungen natürlicher Dinge bezog. Phthas war der unendliche Geist, der Alles gemacht hat, und sein Bild ist das Licht, das ätherische Feuer, welches Tag und Nacht leuchtet. Das menschliche Gemüth ist nur ein Abglanz dieses Feuers, welches aber sich über alle Planeten und Sterne erhebt, und dieses Licht erleuchtet den Menschen künftige Dinge zu wissen. Clemens von Alexandrien (Stromat. lib. I.) sagt, daß Apis, ein König der Argiver, Memphis gebaut habe, und ihn die Aegypter wegen seiner vielen Wohlthaten göttlich verehrt haben; sein Grabmal wurde Sorapis genannt.

Zu Memphis soll auch dem Phthas ein Tempel geweiht ge= wesen sein. In allen diesen Tempeln war die Krankenpflege und das Wahrsagen üblich. Der älteste war auf dem Berg Sinope bei Memphis, erst später wurden mehrere andere in der Umgegend von Memphis errichtet So soll Osiris einen Tempel in Akanthus gehabt haben; einen andern am See Möris, wo das berühmte Labyrinth war; dort sollen sehr viele Wunder geschehen sein. In dem überaus prachtvollen Tempel des Phthas zu Mem= phis war die Inschrift zu lesen, wie hin und wieder in jenen der Isis:,,Ich bin 2c. Kein Sterblicher hat mein Geheimniß entdeckt." Auch dem Butus oder der Latona als Sinnbild des Vollmondes, des Wachsthums, und der Fruchtbarkeit, war in einer Stadt gleiches Namens bei Sebenyth in Niederägypten ein prachtvoller Tempel geweiht, wo ein sehr berühmtes Drakel war, um welches zu befragen das Volk, nach Herodot's Zeugniß, weit und breit zusammenlief. Auch Horus wurde dort göttlich verchrt.

Zu den größten Wundern gehörte einst die schwimmende Insel Chemnis, mit Gebüsch und Wäldern beseßt, auf welcher cbenfalls ein berühmter Tempel mit einem Drakel des Horus (Apollo) gestanden hat; sie wurde von dem Winde herumbewegt.

Endlich wurde auch Thout, Thot oder Taaut unter den Göttern verehrt, welchen die Griechen, unter dem Namen Hermes, als den Erfinder aller Künste und Wissenschaften angeben. Man

hergeleitet,

hat seinen Namen von einer Säule - Thouodh weil er alle seine Kenntnisse auf Säulen eingegraben hat. Selbst Pythagoras und Platon sollen von diesen Säulen Vieles erlernt haben. Andere übersehen das Wort aus dem Koptischen, wo es Kopf, das Sinnbild des Verstandes, heißt. Darin, sagt Sprengel, kommen alle Geschichtschreiber überein, daß Thaut ein Freund und Geheimschreiber des Osiris gewesen sei; daß er die Aegypter alle nüglichen Kenntnisse und Wissenschaften gelehrt habe und daß er in der medicinischen Götterlehre einen vorzüglichen Platz verdiene.

§. 168.

Was nun in dem Innern der Tempel vorgegangen, auf welche Weise die Kranken behandelt wurden, darüber haben wir nur stückweise Nachrichten; denn den Uneingeweihten war der Zutritt ganz untersagt und die Eingeweihten hielten ihre Schwüre. Selbst die Griechen, welche in die Tempel zugelassen wurden, haben über jene Geheimnisse geschwiegen und nur selten hier und da Einiges verrathen. Jablonski erzählt, daß nur wenige auserwählte Priester in das innere Heiligthum zugelassen wurden, den Fremden war der Zutritt aber kaum je unter den größten Beschwerden gestattet. (,,Non nisi pauci selecti digniores admittebantur. Peregrinis vero vix ac ne vix quidem unquam, certe non ante superatas incredibiles molestias patebat aditus, idque semper praevia circumcisione.“ Jablonski Pantheon aegypt. III. proleg. CXLI).

Wenn man indessen alle Spuren sammelt, die von verschiedenen Seiten und Zeiten über die Aegypter vorhanden sind; so erlangen wir die bestimmte Ueberzeugung, daß die Behandlung der Kranken und die Erscheinungen bei den Drakeln in den Tem peln vollkommen unserm magnetischen Somnambulismus entsprechen. Wir haben nun aber geschichtliche Zeugnisse von der Vorbereitung der Kranken; zweitens von dem Tempelschlaf und den damit verbundenen Erscheinungen, und drittens von der Behandlungsart der Kranken, theils in directen Berichten, theils in indirecten Denkmalen, in Bildern und Hieroglyphen.

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