ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Kyros Babel erobert hatte. Die Backsteine seiner Trümmer tragen häufig den dreizeiligen Stempeldruck: „Palast des Adadnirari, Königs des All, Sohnes des Puduilu, Königs des Landes Affur, Sohnes des Belnirari, Königs des Landes Assur." Der Tempel des Gottes Asur führte den Namen Eharsagkurkura oder Eharsaggula, Efora. Zur Zeit des Patesi oder Priesterfürsten Erisum war dieser Tempel bereits gebrechlich geworden und mußte wiederhergestellt werden. Eine hier gesammelte Bibliothek ist entweder ganz verloren gegangen oder liegt noch unter Schutt und Trümmern begraben. Man findet hier sog. Tonpilze, figuren von Pilzgestalt, die in die Mauern eingelassen find und häufig Inschriften tragen. Daneben hat man auch Tonprismen und gegen fünfzig Alabastertafeln mit Inschriften gefunden. Die neuesten Ausgrabungen der deutschen Orient-Gesellschaft haben in dem nördlichen Teil des Trümmerhügels das Gurgurri-Tor oder Tor der Metallarbeiter aufgedeckt. Die Befestigung bestand aus zwei zum Teil_noch wohlerhaltenen Verteidigungslinien, deren jüngere aus der Zeit Salmanaffars II. stammt. Etwa 400 Meter von diesem Tor entfernt fanden sich die Reste des Neujahrfesthauses des Gottes Asur, Kalksteinquadern in einem wohl bewässerten Park. Als Erbauer gilt Sanherib.

Asurnasiraplu nannte Asurnasirpal von Assyrien die von ihm am Quellort des Subnat erbaute Stadt, wo er auch seine Bildsäule aufstellte.

Asurkisa ließ Tiglatpilesar III. als feftung in Urarti bauen. Atiinni, eine Stadt der Hethiter, eroberte ebenfalls Tiglatpilesar III.

Atlila, eine baufällige Stadt in der armenischen Landschaft Zamua, baute Asurbanipal wieder auf.

A v va, das in 2. Kön. 17, 31 2c. neben Hamath, Arpad, Sepharvajim, Gosen, Rezaph und andern mesopotamischen Städten genannt wird, mag eine Stadt der Kiffati gewesen sein. Ihre verpflanzten Einwohner dienten auch in Samarien ihren Göken Nibhas und Thartak. Avvim f. Pal. u. Syr.

3

Azu piram, eine Stadt am Euphrat, war der Geburtsort des Königs Sargon I. Meißner überseht das Wort mit „Crocusstadt". Babbarunukis. Larsa.

Babbilki lag am untern Euphrat oder am Kanal Arachtu.
Babdur, eine Stadt, deren Lage nicht bekannt ist.

Babel, in K. S. Babilu Tor Gottes, auch Babil, Babili, Babilum geschrieben. Pinches leitet das Wort von babalam ab, erklärt es für nichtsemitisch und vergleicht das deutsche „babbeln“. Man kann hier merken, daß die Sprachverwirrung von Babel heute noch nicht zu Ende ist. In Gen. 10, 10 heißt Babel nicht eine Gründung Nimrods, sondern der „Anfang seiner Herrschaft“, ist also älter als das von Nimrod gegründete Ninive. Die Sumero-Akkadier nannten Babel Tintirki,

Stadt des Lebensbaumes, Gisgalla oder Kadingira Tor Gottes, Suqnna Stadt der Götter, Hand des Himmels, Uruazagga heilige Stadt oder hochgewaltige Stadt Marduks. Aber vielleicht bezeichnen einige dieser Namen wie die noch von Fr. Hommel_aufgeführten Tima, Tiki und Tumaki nur einzelne Teile der großen Stadt.

Von einem Gründer dieser Stadt wissen die Keilschriften nichts, vielmehr reden sie von dem Zorn Bels über die Sünde der Leute, die Babels Mauern bauten und einen Hügel des Palastes. Anu, der die Bauleute tötete, heißt Sartulielli Herr des erhabenen Hügels. Dieser Bericht enthält noch einige Spuren der Erinnerung an das Ereignis, das uns in Gen. 11 erzählt ist.

Die Griechen nennen Bel als Erbauer der Stadt, die Hommel anfangs 1) für eine Gründung der eingewanderten Semiten hielt, später aber für eine sehr alte Stadt erklärte. Dieselbe wurde vom Euphrat und mehreren Kanälen durchschnitten. An dem Kanal Udkihunna lagen die Stadtteile Mera und Tutul. Im Often floß der Kanal Libilhigalla.

Eine Vorstadt von Babel, zu Zeiten aber auch ganz selbständig, war Borsippa, in K. S. Barsip, heute Birs Nimrud genannt. Die Stadt hatte ihre eigne Umfaffungsmauer Tapirsupursu genannt. Zur Zeit des Königs Nebonassar wurde Borsippa wieder von Babel abgetrennt. Hier stand der höchste Stufenturm des Landes, Esagila oder Euriminanti oder Eteanki oder Bittemennu same u irsiti Haus des Grundes von Himmel und Erde hieß. Den erstgenannten Stufenturm stellte Nebukadnezar II. mit vielem Aufwand wieder her. Er stand noch zur Zeit des Kaisers Septimius Severus. Heute bedecken seine Trümmer eine Fläche von zweiundsechzig Meter Länge und Breite bei zweiundvierzig Meter Höhe. Herodot sagt von dem quadratischen Bau, den er selbst gesehn hat, jede seiner Seiten messe zwei Stadien oder dreihundertsechzig Meter. Plinius nennt ihn einen Tempel des Belus. Auf zwei Toncylindern läßt Nebukadnezar II. sich also vernehmen 2):

„Wir verkünden das folgende. Der Tempel der sieben Lichter der Erde, der Turm von Borsippa, den ein früherer) König errichtet hatte und bis zu einer Höhe von zweiundvierzig Ellen vollendet, deffen Zinnen er jedoch nicht aufgesetzt hatte, war seit fernen Tagen in Trümmer zerfallen. Man hatte für seine Wassertinnen keine Sorge getragen, Regen und Sturm hatten seine Ziegel hinweggespült, feine Dachsteine waren zersplittert, die Ziegel des Gebäudes waren hinweggeschwemmt und zu Trümmerhaufen geworden. Der große Gott Marduk trieb mich an, ihn wieder herzustellen. Seine Lage indeß schädigte ich nicht, ich änderte nicht feine Grundmauern. In einem glücklichen Monat, an einem günstigen Tage bildete ich die Ziegel des Gebäudes und die Dachsteine zu einem festen Gebäude und erneuerte den Unterbau. Ich erhob meine Hand, um es wieder herzustellen und seine Zinne

1) Sem. D. u. S. I, S. 238.

2) Diese Inschrift ist schon früher mitgeteilt worden, aber in andrer Ueber jetzung) Lenormant übersetzt „der älteste König“.

3)

srigenten. The es ner Bener mar, barte if es nex. The es in fernen Lagen wer, errónet i feine inne."

In der Tat beicht der Hern des Gebäudes aus gut gebrannten Regeln, bie mt Ertbars) verbunden find, wie not beute ein jeder fehn fann. So it in biciem biern der ältefte Teil des Turmes erhalten.

herobot berichtet weiter, dağ Babylon ein Viered in dem andern mor, indem die Stadt von einer doppelten Mauer umisloffen wurde. Jebe Seite der äußern Mouer war einhundertzwanzig Stadien lang, die der innern neunzig Stabien. Demnas war der Raum zwischen beiden Mauern fünfzehn Stadien breit, was bei den regelmäßigen Vierecken die bedeutende fläde von 46 656 hektaren oder beinahe 200 000 Morgen Landes ergeben würde. Hierüber sagt Nebukadnezar in einer Inschrift:

Bei der Uefeftigung von Babel babe ich, um dreihundertechzig Ellen Landes der Seiten von limitibel, dem julhu von Babel, zu idüzen, vom Ufer des Euphrat bis zur Schwelle des Jttartores zwei mächtige Mauern aus Asphalt und Batheinen zu einem Duru bergegleich erbaut. Zwiden ihnen führte ich ein Werk Don Ziegelfieinen auf. Auf feiner Spize errichtete ich einen großen Palan als Wohnung meiner Herrichaft aus Asphalt und Bachheinen boch auf und verband ihn mit dem Palaft, der mitten in der Stadt gelegen ist, und ließ die Wohnungen meiner Herrlichkeit erglänzen. Dann habe ich wieder von der Schwelle des Iftartores bis zumi unterften turru con Nimittibel im Often dreibundert Ellen Breitseite von Zimittibel an ein mächtiges Duru aus Asphalt und Backsteinen zum Schutze bergehoch erbaut und verstärkte die Warte kunstvoll und machte Babel zur Festung

Was die beiden Mauern Nimittibel, dessen Ziegel häufig neben dem Stempel in Keilschrift auch einen aramäischen Stempel in hebräischen Schriftzeichen tragen, und Imgurbel betrifft, so streiten darüber die Gelehrten. Die einen halten sie mit Kaldewey für Mauern der Königsburg, die andern mit Fr. Deliksch für die beiden Mauern die ganz Babel umschlossen. Sie waren nach Herodot fünfzig Ellen dick, zweihundert Ellen hoch und enthielten hundert eherne Core 3). Ueber ihren Bau berichtet Nebukadnezar in einer großen Steininschrift, daß Nebopolaffar, sein Vater, ihren Bau angefangen habe, den er vollendete. Sie liefen längs des Kanals Arachtu und des Euphrat von Duazaga, dem Ort der Schicksalsbestimmung, bis zur Straße Aibursabu gegenüber dem Tor der Beltis. Sie waren aus turminabanda-Stein gebaut und mit Erdpech verbunden. Dieser Stein soll eine Art Breccie sein, ein Felsengestein ähnlich der Nagelflue, das aus verschiedenen Gesteintrümmern besteht, aber doch große Festigkeit besikt. Die genannte Straße aber ließ Nebukadnezar vom Jllutore an bis Jstarsakkipattibisa durch Aufschüttung so viel erhöhen, daß sie bei der Mardukprozession gebraucht werden Ponnte. Die Inschrift besagt:

Alibursabu, die Straße von Kadingira für den Prozessionsweg des großen Herrn, des Gottes Marduk, eine hohe Auffüllung füllte ich auf und mit Mauer

1) Gen. 11, 3.

2) Nach Weißbach und Meißner.

3) Jef. 45, 2.

steinen von Steinen des Bestandes der Berge (er meint Kalksteinplatten) vom Glanztore an bis Nanaisakipattibisa (Iftar wirft die feinde nieder) machte ich ihn schön für den Prozessionsweg seiner Gottheit und verband ihn mit dem, was mein Dater gebaut hatte, und baute den Weg1).“

Diese Erhöhung machte die Erbauung neuer Tore notwendig. Es entstanden die Marduk- und Nebostraße, gen. Nabuditarnisisu. Inschriftlich läßt der König verkündigen :

„Jene Core riß ich nieder, legte ihren Grundstein an die Oberfläche des Waffers (des Grundwassers) mit Erdpech und Backsteinen fest. Mit glänzenden uknu (blau) glasierten Ziegeln, die mit Stier- und Drachenbildern geschmückt waren, baute ich das Innere kunstvoll aus")."

Babel hatte acht Core, die verschiedenen Gottheiten geweiht waren, wie das auch in Assyrien üblich war; vergl. Dursarukin. Wer durch das Nannator die Stadt verließ, gelangte in kurzer Zeit nach Borsippa.

Eine Vorstadt, die vermutlich zwischen den beiden Mauern lag, hieß Hillah. Hier fand man eine Menge kleiner Contafeln, die Kontrakte und Quittungen des babylonischen Bankhauses Maraschu. G. Smith erwarb sie für das britische Museum.

Südöstlich von Babel ließ Nebukadnezar einen See graben, der mehr als fiebzig Kilometer Umfang, also gegen fünf deutsche Quadratmeilen Oberfläche hatte, angeblich um die Stadt auf dieser Seite besonders zu schützen; denn an Wasser fehlte es bei dem großen Strom und den vielen Kanälen weder der Stadt noch der Umgegend. Wie sollte auch ein See beffer schützen als die gewaltigen Mauern, die wir bereits kennen gelernt haben? Im Gegenteil steht zu vermuten, daß dieser See als stehendes Wasser bald versumpfen und die Stadt mit verderblichen Miasmen erfüllen werde. Und wenn man weiter bedenkt, daß durch diese Anlage ein bedeutendes Gelände, fast dreihundert Quadratkilometer, von fruchttragendem Acker- oder Weideland in ein ertragloses Waffergebiet umgewandelt wurde, so kommt man leicht zu dem Schluß, daß man es hier mit der Ausführung einer firen Idee eines gestörten Geistes zu tun hat. In seine hängenden Gärten, die den Namen Semiramis mit Unrecht tragen, die aber Herodot noch gesehn haben muß, mag der kranke König als nahe bei seinem Palast geführt worden sein 3). Sichere Spuren solcher künstlichen Gartenanlage fand Raffam in den Ueberresten von Brunnen und Wasserleitungen, die mit dem Euphrat in Verbindung gestanden hatten. Daneben wird erzählt, Nebukadnezars Gemahlin sei die nordische Königstochter Amyte oder Amytis gewesen, der zu Liebe er diese künstlichen Berge mit Blumen, Quellen und Bächen geschaffen habe, damit sie dadurch für die verlassenen Berge ihrer Heimat entschädigt werde.

1) Nach fr. Hommel, Grundriß, S. 329.
2) Mitt. v. 1902, Nr. 12, S. 16.

3) Dan. 4, 30.

Mitokris, die Mutter des Nabonedus, ließ nach Herodot eine Brücke über den Euphrat bauen, die nach ihr genannt wurde. In ihrem Grabe soll der König Darius diese Worte gefunden haben:

Wärest du nicht der geizigste unter allen Menschen, so würdest du nicht die Toten in ihrer Ruhe gestört haben.“

Häufig wurde das große Babel 1) trok seiner gewaltigen Mauern erobert und zerstört, aber auch wieder aufgebaut. Als Sargon II. don Affyrien 721 v. Chr. die Stadt erobert hatte, ließ er viele von ihren Einwohnern nach Samaria bringen, wo sie ihre alten Götter Marduk und Zirbanit als Sukkoth Benoth weiter verehrten 2). Nach E. Schrader ist Sukkoth eine und dieselbe Gottheit wie der sumero-akkadische Sikkuth, dem Israel in der Wüste Sinai diente 3).

Das große Babel enthielt auch viele Tempel der Götter, die in sich einen ganzen Kompler von Gebäuden befaßten. Der uns schon bekannte hohe Weg führte von Marduks Tempel Esagila bis zum Tor der Istar. In Borsippa stand Nebos Tempel Ezida, d. i. ewiges Haus, und zwar in der Vorstadt Agade, von der später das Land und Volk seinen Namen erhielt. Wenn die hl. Schrift *) den Namen Akkad überliefert hat, so findet sich auch in K. S. das Land als mat akkadi. Hier stand der Tempel der Iftar oder Ununit, der Eulmas genannt war. Auf der Ziggurat von Nebos Tempel wurden vornehmlich die astronomischen Beobachtungen gemacht.

Nachdem Sanherib die Stadt zerstört hatte, ließ er sie 690 v. Chr. wiederherstellen. Besondere Huld widmete ihr sein Nachfolger Asarhaddon. Kyros der Perser gewann die Stadt ohne Belagerung, schonte ihrer und wandte viel Sorgfalt auf die Erhaltung ihrer Heiligtümer. Der Meder Darius ließ 488 v. Chr. die Mauern und Türme der Stadt niederlegen, weil sich ihre Einwohner gegen ihn empört hatten. Xerres nahm Bels goldne Bildsäule und andre Schäße des Marduktempels zur Bestreitung der Kriegskosten, als er gegen Griechenland auszog. Alerander d. Gr. wollte die Stadt wieder herstellen, aber er starb, ehe noch das Werk in Angriff genommen war.

Noch Antiochus Soter nannte sich König von Babylon, auch Wiederhersteller von Esagila und Ezida. Er legte den Grundstein für Efagila am 20. Adar im dreiundvierzigsten Jahr_der_seleukidischen Aera, die 312 v. Chr. ihren Anfang genommen hatte. Damals schrieben die Magier noch in der alten Keilschrift. Unter den Seleukiden ging es mit Babel rasch abwärts. Plinius kennt seinen Ort nur als Trümmerstätte, die im fünften Jahrhundert nach Chr. durch einen Aus

1) Dan. 4, 27.

2) 2. Kön. 17, 30.
3) Amos 5, 26.

4) Gen. 10, 10.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »