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beiden Seiten des Fluffes Chofer, nicht weit von dessen Mündung in den Tigris. Dort sah Xenophon auf seinem berühmten Rückzug die Trümmerstätte Mespila. Das heutige Mosul liegt auf der andern Seite des Tigris. In dem Namen Mespila vermutet E. Schrader das assyrische muspalu „Unterstadt“.

Die Keilschriften berichten von dem Erbauer dieser Riesenstadt ebensowenig wie von dem der Stadt Babel. Sie sagen nur, Ninive sei „von Anbeginn gemäß der Schrift des Himmels erbaut" oder sein Grundriß war seit alters zusammen mit der Schrift des Himmels gezeichnet“, woraus nur zu entnehmen ist, daß Ninive für eine sehr alte Stadt galt, und daß ihr Ursprung dem Walten der Götter zugeschrieben wurde.

Aus dem A. T. 1) aber hören wir, daß Nimrod, ein Enkel Hams, zuerst sich zum Herrn von Babel, Erech, Akkad und Chalne im Land Sinear gemacht habe; darnach sei er nach Assur gekommen, dieses Mal als Kolonist, und habe hier Ninive, Rehoboth-Jr, Resen und Kalah_gebaut die große Stadt".

Kalah. in K. S. Kalchu genannt, ist keine neue Hauptstadt 2), wenn sich auch Salmanassar I. Asurnasirpal und Tiglatpilesar III. hier Paläste und eine bitsitlan nach der Weise eines Khattipalastes als Ruhestätte gebaut haben. So bezeugt der König Asurnasirpal inschriftlich :

„Die alte Stadt Kalah, die Salmanassar, König von Affyrien, der große, der vor mir wandelte, gegründet hatte, diese Stadt verödete und kam herab. Ich erbaute sie von neuem.

"

Was Salmanaffar I., der um 1300 v. Chr. herrschte, vorgefunden hat,, wird uns nicht berichtet. Jedenfalls sind Ninive und Kalah uralte Städte. Heute erkennt man Kalah in dem Trümmerhügel Birs Limrud, vier Meilen südöstlich von Ninive. Hier schließen sich die Ueberreste von Resen an, das in den Inschriften Sanheribs Rasem genannt wird. Rehoboth-Jr erinnert mit seinem Namen an ein großes Nekwerk von Städten und kleineren Ortschaften zwischen Zab und Tigris, für das seit der Zeit Sanheribs der Sammelname Ninive gebraucht wurde. Jedenfalls ist Ninive eine sehr alte Stadt, wie denn der Tempel der Iftar von Ninive schon um 1800 v. Chr. der Wiederherstellung bedurfte 3). Oppert aber meint in seiner Expedition nach Mesopotamien mit Recht, der Ausdruck der Genesis sei älter als die Gründung des ersten chaldäischen Reiches am Ende des 21. Jahrhunderts v. Chr. und viel älter als der Glanz des großen Ninive.

3).

Die Reste dieser Riesenstadt bedecken heute eine Fläche von zwölf Meilen Umfang oder ungefähr neun Quadratmeilen Landes. Damit stimmt Diodorus Sikulus überein, indem er den Umfang der Stadt auf einhundertachtzig Stadien angibt, nämlich hundertfünfzig Stadien ihre

1) Gen. 10, 10—11.

2) Mitteil. v. 1903, Nr. 20, S. 31.
3) Ciele a. a. C., S. 90.

Länge, neunzig Stadien ihre Breite. Diese Angabe aber stammt aus Ktesias, der auf seiner Reise nach Persien die große Trümmerstätte selbst gesehn haben wird und vollen Glauben verdient.

Das Buch Jona gibt die Größe Ninives in mehrfacher Weise an. Zuerst 1) heißt Ninive eine Stadt von drei Tagereisen, sodann 2) waren dort mehr als hundertzwanzigtausend Kinder, die den Unterschied von rechts und links nicht kannten, also Kinder unter vier Jahren. Wenn aber in einer Stadt jährlich gegen dreißigtausend Kinder geboren werden, so muß die Zahl sämtlicher Einwohner mehr als eine Million betragen. Wie aber E. Schrader 3) auf siebenjährige Kinder fällt, ist nicht leicht zu verstehen. Meint er etwa, daß die affyrischen Kinder betr. ihrer Gaben hinter unsern Kindern gestanden wären?

Außer Birs Nimrud gibt es dort noch andre Trümmerhügel wie Balawat und Nebi Junus. In diesem fand man den Palast des Königs Rammaniraris III., in dem andern zwei Paläste Sanheribs, einen Palast Asarhaddons und einen Sardanapals. In dem Hügel Kujundschik entdeckte Layard die Bibliothek Sardanapals.

Anfangs wird Ninive ähnlich den größeren Städten von Babylonien der Mittelpunkt eines kleinen selbständigen Reiches gewesen sein, das im fünfzehnten Jahrhundert v. Chr. von den hethitischen Mitannis unterworfen wurde; denn Dusratta, der König der Mitannis, schickte das Bild der Stadtgöttin Iftar, die er Sausbi nennt, nach Aegypten, wie ein Brief aus dem Tell el Amarna bezeugt. Erst um 1400 v. Chr. wurde Ninive affyrisch, noch später von Sanherib ausgebaut. Er hat darüber aufzeichnen lassen:

Damals vergrößerte ich den Umfang meiner Residenzstadt Ninive, ihre Straße (P) änderte ich und ließ sie wie den Tag strahlen. Die beiden Mauern baute ich kunstvoll, indem ich sie berghoch machte. Ihren Graben machte ich hundert große Ellen breit. Damit in künftigen Tagen die Straße des Königs nicht verkleinert werde, ließ ich Tafeln fertigen: Wer an jener Seite in der Bauflucht Abmessungen vornimmt, (der möge beachten): als zweihundertsechzig große Ellen habe ich die Breite der Königstraße gemessen. Wenn irgend einer von den Bewohnern der Stadt sein altes Haus einreißt und ein neues baut, dessen Grundstein in die Königstraße hineinreicht, den soll man auf seinem Hause auf einen Pfahl_aufhängen *).”

Der Prophet Nahum 5) vergleicht Ninive mit einem Teich voll Wassers von jeher, weil man sie seit alter Zeit als eine sehr volkreiche Stadt kennt, die mehr Händler hat, als Sterne am Himmel sind. Aber wie der Prophet Jesaja ) schon vor ihm geweissagt hat, verkündigt auch Nahum den Untergang von Ninive. Doch soll die große Stadt

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nicht durch das Schwert eines Mannes fallen. Die Weissagung_Nahums nimmt 3ephanja 1) wieder auf, und Nabopolassar von Babylonien und Cyareres von Medien ernten die Früchte des furchtbaren Gerichtes, das zwischen 608 und 606 v. Chr. über Ninive kam. In welcher Weise sich dieses Gericht vollzogen hat, kann uns bis heute auch die Geschichte nicht darlegen.

Ninive diente besonders dem Ramman, Bel, Istar und Nisroch. Iftars Tempel heißt bald Emischmisch, bald Dimgalkalama, bald Kidmuru. Ueber die religiöse fogen. Reformation zur Zeit Rammanniraris III. vergleiche die Geschichte dieses Königs.

Ninuaki oder Ninaa ist eine sonst unbekannte babylon. Stadt, vielleicht nur ein Teil von Lagasch oder Sirpurla. Aber in den Tempellisten aus Telloh wird berichtet, daß Gudea, der Patesi von Lagasch, der Iftar in Ninuafi einen Tempel baute.

Nippur, sumero-akkad. Enlilki, d. i. Stadt des Enlil oder Bel, h. Nuffer oder Niffer, war eine alte Residenz der chaldäischen Könige und lag südöstlich von Babel in Kardunias. Vermutlich war Nippur schon vor der großen Flut gebaut. Der dortige Tempel des Bel hieß Ekura, d. i. Haus der Götter oder Egignan, d. i. Haus der Gräber, ein andrer Enamtilla. Den zugehörigen Stufenturm erbaute Urbagas, Pa= tesi von Uru, wie er auch den in Larsa sechshundert Jahre vor Hammurabi erbaut hat. Hier wurden auch Ninlil oder Beltis und Ninib verehrt, der Gott von Nippur heißt 2). Auf dem Stufenturm Durenki oder Esagasch wurden astronomische Beobachtungen gemacht. In der Nähe von Nippur befand sich der Kanal Kabar, wo verbannte Juden, denen es dort sehr gut ging, angesiedelt waren 3). In einem alten sumero-akkad. Gedicht heißt es:

„Nippur war noch nicht gebaut, Ekura noch nicht gegründet, Erech war noch nicht gebaut, Eanna noch nicht gegründet."

Nir dun war eine affyrische Stadt an der Grenze des Nairilandes. Der frühere einheimische Fürst war ein Lapturi aus dem Hause Tabusi. Nisin s. Isin.

Nituk, eine babylon. Stadt, lag an der Grenze des Reiches.
Nunki f. Eridu.

Opis f. Upi.

Paddira war eine affyrische Stadt an des Reiches Nordgrenze. Pallukatu oder Pallakottas h. Kalat Feludja, lag an einem Kanal des östlichen Euphrat. Diese Stadt hatte Abgaben an den Samastempel zu Sippar zu entrichten. Vielleicht ist Bulukku derselbe Ort, der semit. Bitchari heißt. Der Kanal trug denselben Namen wie die Stadt.

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Pasa, eine nordbabylon. Stadt, wird in Tempellisten erwähnt.
Passitu s. Baz.

Pautibilla bei Berosus eine alte chaldäische Stadt, vermutlich gleich Sippar.

Pillatu, eine babylon. Stadt, wurde unter Phul zu Assyrien geschlagen, aber nach einem Aufstand von Sanherib erobert und zerstört.

Pitru, im A. T. 1) Pathor genannt, lag an der Mündung des Sajur in den Euphrat, wenige Meilen südlich von Karkemisch, der Hauptstadt der Hethiter. Hier wohnten diese neben den Aramäern, wie die Inschriften aus der Zeit Salmanassars II. bezeugen. Aus Pathor stammte Bileam, der Magier von Beruf und Prophet des lebendigen Gottes wider eignen Willen. Später nach der Einverleibung in das assyrische Reich wurde Pathor Anaasurutirasbat genannt.

Pursirla s. Lagasch.

Ragiti, eine babylon. Stadt im Meerland, war der Rückzugsort des Königs Merodachbaladan II.

Rahabi wird neben Larsa erwähnt, lag also auch vermutlich in Südbabylonien.

Rapiku, eine babylon. Stadt in der Nähe des heutigen Bagdad, aber westlich vom Euphrat, wurde von Tiglatpilesar III. geplündert.

Resa, eine assyrische Stadt, wurde zur Zeit Sargons II. von Elam besest; Sanherib aber gewann sie auf seinem siebten Feldzug zurück. Hierher wird auch Resapi zu ziehen sein.

Resen s. Ninive.

Rezeph oder Resappa war eine Stadt im Land der Laki oder des oftsyrischen Palmyrene, später zu Assyrien geschlagen. Risnis. Resen.

Ritu f. Eridu.

Saalla, eine babylon. Stadt, war von Phul erobert.

Sabaraim, eine babylon. Stadt, wurde 727 v. Chr. assyrisch. Sagbat, eine assyrische Stadt an der Grenze von Elam, ließ Sargon II. durch Nabudamkailani befestigen.

Sagiillu, eine nordsyrische Stadt, eroberte Tiglatpilesar III. Sagipada, eine altbabylon. Stadt, wo Urbau, der Patesi von Lagasch, Tempel baute.

Sakli, eine babylon. Stadt in der Nähe von Upi, wird schon zur Zeit Sargons I. erwähnt.

Saluluni war eine babylon. Stadt am Königsfluß.

Saluri erbaute Salmanaffar II. im Lande Enzi und stellte seine Bildsäule daselbst auf.

Samal wird als eine Stadt im Land der Kui genannt, gegen die Salmanassar II. und Tiglatpilesar III. kämpften. In Zindschirli ist die

1) Num. 22, 5. Deut. 23, 5.

Bauinschrift eines Königs von Samal aus der Mitte des achten Jahrh. v. Chr. gefunden worden. Salmanassar II. schlug die Bewohner von Samal bei dem Dorf Saluara im Quellgebiet des Karasu.

Samirina oder Samaria s. Pal. u. Syr.

Sangiputi, eine babylon. Stadt, eroberte Tiglatpilesar II.

Sapia, eine babylon. Stadt, war die Stätte, da Ukinzir vont Babylonien dem siegreichen Tiglatpilesar III. huldigte. Derselbe Eroberer führte aus einer Stadt Sapazza die Götterbilder hinweg. Ob wir hier eine oder zwei Städte vor uns haben, ist noch nicht ausgemacht. Sariptam oder Sarepta f. Pal. u. Syr.

Sarrabani, eine babylon. Stadt, zerstörte Phul.

Schuschan, in K. S. auch Schuschin und Schuschun, h. Sus oder Schus, in der Nähe ein Ort Schuschtur, war die Hauptstadt von Elam, die einer Inschrift zufolge Artarerres II. Menmon erbaute, die aber in Wirklichkeit viel älter ist. Von Assyrien nur zeitweilig besetzt, wurde Susa Hauptstadt des persischen Reiches, dann der Provinz Sufiana, die von den Griechen Elymais genannt wurde. Eine dort gefundene Inschrift lautet:

„Es sagt Artarerres, des Sohnes des Königs Xerres, des Sohnes des Königs Darius, des Sohnes des Hystaspes, des Achämeniden: Dieser Palast, Darius, mein Ahnherr, baute ihn. Zur Zeit des Artarerres, meines Großvaters, brannte er nieder. Durch die Gnade von Ormuzd, Unahite und Mithra machte ich diesen Palast von neuem. Mögen Ormuzd, Anahite und Mithra mich vor allem Uebel beschützen und mögen fie mein Werk nicht angreifen noch zerstören.“

Dieser Palast der Perserkönige zeichnete sich durch eine große Säulenhalle aus, die apadamon oder apadana, im Buche Esther bithan genannt ist. Sie war von Gärten umgeben und diente als Empfangsraum oder Thronsaal. Die Haupthalle bestand aus 36 gewaltigen Säulen, alle aus Marmor. Das Pflaster des Fußbodens war aus grünen, weißen, gelben und schwarzen Marmelstücken 1) zusammengeseht, wie noch heute zu sehen ist. Von diesem Susa, das bira Burg genannt wurde 2) und mehrere Paläste enthielt, sind ansehnliche Reste aufgedeckt ; aber noch sind nicht alle hier gefundenen Keilschriften entziffert worden. Hier fand man auch 1901 die Gesetzessäule des Königs Hammurabi von Babylon und die fünfzig Zentner schwere Bronzebildsäule einer elamitischen Königin. Hier wohnten Daniel ), Esther ) und Nehemia *). Von dieser Burg wohl zu unterscheiden ist die Stadt Susa zwischen den flüssen Choaspes und Euläus, der in der Bibel wie in den K. S. Ulai heißt. Beide Flüsse fallen vereinigt in den persischen Meerbusen. Die Stadt Susa hatte hundertzwanzig Stadien oder drei deutsche Meilen im

1 Esth. 1, 6.

2) Esth. 1, 2 2c.
3) Dan. 8, 2.
4) Esth. 1, 2.
5) Neh. 1, 1.

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