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65, Gottes Gerechtigkeit und Gnade in Vereinigung.

(Hesek. 18.)

Des Herrn Wort geschah zu mir, und sprach: Was treibet (brauchet) ihr unter euch das Sprüchwort, und sprechet: Die Båter haben Heerlinge (saure Trauben) gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden? Solches Sprüchwort soll nicht mehr unter euch gehen; denn alle Seelen find mein; des Vaters Seele ist sowohl mein, als des Sohnes Seele, (und nur) welche Seele sündiget, die soll sterben (unglücklich werden). Wenn nun einer fromm ist, recht und wohl thut, der Niemand beschädiger, der dem Schuldner sein Pfand wiedergibt, der Niemand etwas mit Gewalt nimmt, der dem Hungrigen sein Brod mittheilet, und den Nackenden kleidet, der nicht wuchert, der Niemand übersehet, der seine Hand vom Unrechten kehret, der zwischen den Leuten recht urtheilet, der nach meinen Rechten wandelt, und meine Gebote hält, daß er ernstlich darnach thue, das ist ein frommer Mann, der soll das Leben (Glückseligkeit) haben. Wenn er aber einen Sohn zeuget, und derselbe wird ein Mörder, der Blut vergießet, oder dieser Stücke eines (etwas dergleichen) thut, und der (jener) andern Stücke keines thut, follte der leben (glückselig seyn)? Er soll nicht leben, sondern weil er solche Gråuel alle gethan hat, soll er des Todes sterben (höchst elend werden). Wo er aber einen Sohn zeuget, der alle solche Sünden sieher, so sein Vater thut, und sich fürchtet (Davor scheut), und nicht also thut, sondern meine Gebote hält, der soll nicht sterben um seines Vaters Missethat willen, sondern leben. Aber sein Vater, der Unrecht geübet, derselbige soll sterben um seiner Missethat willen. Warum soll den (aber) ein Sohn nicht tragen seines Vaters Missethat? Darum, daß er recht und wohl gethan hat, soll er leben. Denn welche Seele fündiget, die soll sterben! Der Sohn soll nicht tragen die Misse. that des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Missethat des Sohnes, sondern des Gerechten Gerechtigkeit, und des Unge. rechten Ungerechtigkeit soll (nach Verdienst belohnend oder bestrafend) über ihm seyn. Wo sich aber der Gottlose befehret von allen seinen Sünden, die er gethan hat, und thut (wieder) recht und wohl so soll er leben. Es soll aller seiner Uebertretung, so er begangen hat, nicht gedacht werden, sondern er soll leben um der Gerechtigkeit (Tugend) willen, die er thut. Meinest du, daß ich Gefallen habe am Tode (Verderben) des Gottlosen,

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spricht der Herr Herr, und nicht vielmehr, daß er sich bekehre von seinem Wesen (Sündenleben), und lebe (glückselig sey)? Und (eben so), wo sich der Gerechte kehret von seiner Gerechtig keit, und that Böses, sollte der leben? Ja, aller seiner Gerech tigkeit, die er gethan hat, soll nicht gedacht werden, sondern in feiner Uebertretung und Sünde, die er gethan hat, soll er sterben (elend werden). Noch sprecher ihr: Der Herr handelt nicht recht! So höret nun, ihr vom Hause Israel: Ist es nicht also, daß ich Recht habe, und ihr Unrecht habt? Denn wenn der Gerechte sich kehret von seiner Gerechtigkeit und thut Böses, so muß er sterben; er muß aber um seiner Bosheit willen, die er gethan hat, sterben. Wiederum, wenn sich der Gottlose kehret von seiner Ungerechtigkeit, die er gethan hat, und thut nun recht und wohl, der wird seine Seele lebendig behalten. Denn weil er (darauf) siehet, und bekehret sich von aller feiner Bosheit, die er gethan hat, foll er leben, und nicht sterben. Noch sprechen die vom Hause Israel: Der Herr handelt nicht recht! Sollte ich Unrecht haben? Ihr vom Hause Israel haber Unrecht! Darum will ich richten einen jeglichen nach seinem Wesen (sittlichen Verhalten), spricht der Herr. Darum so bekehret euch von aller eurer Ueber. tretung, auf daß ihr nicht fallen (zu Grunde gehen) müsset um : der Missethat willen! Werfet von euch alle eure Uebertretung, und macht euch ein neues Herz und neuen Geist (åndert eure Gesinnungen); denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden (an des Sünders Verderben), spricht der Herr. Darum befehret euch: so werdet ihr leben!

66. Die Vergeltung fommt gewiß. (Maleach. 3. u. 4.)

(Die Gottlosen sprechen): Es ist umsonst (ohne Nußen), daß man Gott dienet! Und was nüßet es, daß wir sein Gebot halten, und hart (e in strenges) Leben vor dem Herrn führen? Darum preisen wir die Verächter (Uebermüthigen glücklich); denn die Gottlosen nehmen zu, sie versuchen (trohen) Gott, und gehet ihnen (doch) alles wohl hinaus. Aber die Gottesfürchtigen trösten sich unter einander also: Der Herr merkt es, und hört es (alles, was geschieht), und ist vor ihm ein Denkzettel geschrieben für die, so den Herrn fürchten. Sie sollen, spricht der Herr, des Tages (der Vergeltung), den ich machen will, mein Eigenthum seyn, und ich will ihrer schonen, wie ein

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Mann seines Sohnes schönet, der ihm dienet (gehorchet). Und ihr sollet sehen, was für ein Unterschied sey zwischen dem Gerechten und Gottlosen, und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der thm nicht dienet!

67. Der Guten und Bösen endliches Schicksal.

Vergiß meines Geseßes nicht, (spricht Gott,) und dein Herz halte meine Gebote: so wirst du Gurst und Klugheit finden, die Gott und Menschen gefällt. (Spr. Sal. 3, 1. 4.) Der Gerechten Pfad glanjet wie ein Licht, das da fortgehet (unimmt) und leuchtet bis auf den vollen Tag; der Gottlosen Weg aber ist wie Dunkel, und sie wissen nicht, wo sie fallen werden.. (Spr. Sal, 4, 18. 19.) Im Hause der Gottlosen ist der Fluch (Unsegen). des Herrn; aber das Haus des Gerechten wird gesegnet. (Spr. Sal. 3, 33.) Die Weisen werden Ehre erben (erwerben); aber wenn die Narren (auch) hoch kommen, werden sie doch zu Schanden. (Spr. Sal. 3, 35.) Das Gedächtniß des Gerechten bleiber in Segen; aber des Gottlosen Name wird (mit ihrem Leibe) verwesen. (10, 7.) Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen, und was die Gerechten begehen, wird ihnen gegeben. (10, 24.) Die Furcht des Herrn mehret die Tage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzet. (10, 27.) Das Warten (die Erwartung) der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird vergebens seyn. (10, 28.) Der Gottlosen Arbeit wird (Erfolg) fehlen; aber wer Gerechtigkeit fået (mit Tugendsinn wirket), das ist gewiß Gut (der hat sichern Lohn). (11, 18.) Denn Gerechtigkeit fördert zum Leben (Glücke); aber dem llebel nachjagen, fördert zum Tode (Verderben). (11, 19.) Wer da Gutes suchet, dem widerfährt Gutes; wer aber nach Unglück ringet, dem wirds begegnen. (11, 27.) So (schon) der Gerechte auf Erden leiden muß, wie vielmehr der Gottlose und Sünder. (11, 31.) Der den Herrn fürchtet, der hat eine sichere Festung (Schuhwehr), und seine Kinder werden auch beschirmt. (14, 26.) Der Gottlose bestehet nicht in seinem Unglücke; aber der Gerechte ist auch in seinem Tode (noch) getrost. (14, 32.) Gerechtigkeit erhöhet (begiůcket) ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. (14, 34.) In des Gerechten Haufe ist (bei Zufriedenheit) Gutes genug; aber in dem (unrechtmäßigen großen) Einkommen des Gottlosen ist Verderben. (15, 6.) Ein Gerechter fällt siebenmal (in Leiden),

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und steher wieder auf; aber die Gottlosen versinken im Unglück. (Spr. Sal, 24, 16.) Wer Unrecht fået, der wird Mühe (Un glück) ernten. (22, 8.) Und ob ein Sünder hundertmal Böses thut, und doch lange lebet: so weiß ich doch, daß es (wahrs haft) wohl gehen wird (nur) denen, die Gott fürchten. (Pred. Sal. 8, 12.)

68. Wehe über die Sünder! Heil den Frommen!

Thue nichts Böses: so widerfährt dir nichts Böses Halte dich vom Unrechte: so trifft dich nicht Unglück! Såe nicht auf den Acker der Ungerechtigkeit: so wirst du sie (die Folgen das von) nicht ernten siebenfältig! (Sir. 7, 1—3.) Eine jegliche Sünde ist wie ein scharfes Schwert, und verwundet (so tief), daß es Niemand heilen kann. (Sir, 21, 4.) Die Gottlosen gehen zwar auf einem feinem Pflaster (befinden sich scheinbar sehr wohl), deß Ende (aber) der Hölle Abgrund ist. (Sir. 21, 11.) Wehe euch Gottlosen, die ihr des Höchsten Gesetz verlasset (übers tretet)! Ihr lebet oder sterbet: so send thr verflucht (höchst elend). (Sir. 41, 11. 12.) Nun sehe ich (aber auch), daß die Gottesfürchtigen den rechten Geist haben; denn ihre Hoffnung stehet auf den, der ihnen helfen kann. Wer den Herrn fürchtet, der darf vor nichts erschrecken, noch sich entseßen; denn er ist seine Zuversicht. Wohl dem (also), der den Herrn fürchtet! Worauf verläßt er sich? Wer ist sein Troß? Die Augen des Herrn sehen auf die, so ihn lieb haben. Er ist ein gewaltiger Schuh, eine große Stärke, ein Schirm wider die Hiße (der Trübsal), eine Hütte wider den heißen Mittag (der Lebensprüfung), eine Hut wider das Straucheln, eine Hülfe wider den Fall. (Er ist es,) der das Herz erfreuet und das Angesicht fröhlich macht, und gibt Gesundheit, Leben und Segen. (Sir. 34, 14—20,)

IV. Klagen über Verschuldung, und Bitten um Gnade und Heiligung.

69. Gebet um Sündenvergebung und Besserung. (Ps. 25.) Nach dir, Herr, verlanget mich! Mein Gott, ich hoffe auf dich! Laß mich nicht zu Schanden werden; denn keiner wird zu Schanden, der deiner harrer; aber zu Schanden müssen sie wers den, die losen Beråchter. Herr, zeige mir deine Wege, und lehre mich deine Steige! Lette mich in deiner Wahrheit, der du bist DD

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de Fece, der mir hilft; täglich harre ich dein. Gedenke, Herr, on Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt de zonden ist! „Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, und moorer Uebertretung; gedenke aber mein nach deiner Barmherzig. ser um deiner Güte willen! Der Herr ist gut und fromm, darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege (zeigt er Irrenden den rechten Weg). Er leitet die Elenden (Demüthigen) recht, und lehret sie seinen Weg. Die Wege (Führungen) des Herrn find eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund (Seseß rein) halten. Herr, sey gnådig meiner Missethar, die da groß ist! (Wie glücklich) der, der den Herrn fürchtet (recht verehrt)! Er wird ihn, unterweisen den besten Weg, und seine Seele wird im Guten wohnen (hohe Glückseligkeit ger nießen). Das Geheimniß (die vertrauteßte Freundschaft) des Herrn ist unter denen, die ihn fürchten; und seinen, Bund (Willen) låsset er sie wissen. Meine Augen sehen (darum) ftets zu dem Herrn. Wende dich zu mir, und sey mir gnådig; denn ich bin elend (hülflos)! Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöthen! Siehe an meinen Jammer, und vergib mir alle meine Sünde! Schlecht und recht, das behüte mich; denn ich harre dein. Gott erlöse Israel aus aller seiner Noth!

70. Ruf nach Gottes Gnade. (Pf. 51.)

Gott, fey mir gnådig nach deiner Güte, und tilge (vers gib mir) meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit! Wasche mich wohl (Befreie mich ganz) von meiner Missethat, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich erkenne meine Missethat, und meine Sünde ist immer vor mir (in Erin nerung gegenwärtig). An dir habe ich gesündigt, und übel vor dir gethan. Entsündige mich, daß ich rein werde; laß mich hören Freude und Wonne! Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen gewissen (i m Guten standhaf. ten) Geist! Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! Tröste mich wieder mit deiner Hülfe, und der freudige (ein wiederaufstrebender) Geist enthalte Cunterstüße) mich! Ich will (dann auch) die Uebertreter deine Wege (Gebote) lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Herr, thue meine Lippen (wieder) auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige! Die Opfer, die (dir),

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