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Gott, gefallen, sind ein geångsteter Geist, ein geångstetes und zerschlagenes (reuiges) Herz wirst du, Gott, nicht verachten Czurückstoßen)!

71. Trost in Gottes Gnade. (Pl. 130.)

Aus der Tiefe (des Jammers) rufe ich, Herr, zu dir! Herr, höre meine Stimme, laß deine Ohren merken auf die Stims me meines Flehrns! So du willst, Herr, Sünde zurechnen, Herr, wer wird bestehen? Doch bei dir ist die Vergebung, daß man dich (künftig) fürchte. Ich härre (darum) des Herrn, und hoffe auf sein Wort (der Vergebung); denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung (Rettung) bei ihm.

72. Verlangen nach Hülfe zum Guten. (Pf. 143.).

Herr, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit (Treue) willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit (Güte) willen, und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht (ganz rein)! Mein Geist ist in mir geångstet; mein Herz ist mir in meinem Leibe vers zehrer. (Doch) ich gedenke an die vorigen Zeiten, ich rede von allen defnen Thaten. Ich breite meine Hände (nach Hülfe) aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir, wie ein dürres Land (nach Regen). Herr, erhöre mich bald! Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich! Thue mit kund den Weg, dars auf ich gehen soll; denn mich verlangt nach; dir! Lehre mich thun nach deinem Wohlgefallen; denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn!'

73. Klage über großes Sittenverderbniß. (Žes. 59.)

Des Herrn Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen tönne; und feine Ohren sind nicht dicke geworden, daß er nicht höre; aber eure Untugenden scheiden euch und euren Gott von einander, und eure Sünden verbergen das Angesicht (Wohlgefallen Gottes) von euch, daß ihr nicht gehöret werdet. Denn eure Hände sind mit Blut befleckt, und eure Finger mit Untugend; eute Lippen reden Falsches, eure Zunge dichter Unrechres. Es ist Niemand, der von Gerechtigkeit predige (wahre Tugend lehret), oder treulich richte. Man vertrauet auf das Eitle, und redet nichts Tüchtiges (nur Unwahrheit); mit Unglück sind sie schwanger, und ge bären Mühe (Uebelthat). Ihre Füße laufen zum Bösen; ihre

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Gedanken And Mühe (auf Unheil gerichtet), ihr Weg ist eis tel Verderben und Schaden. Sie kennen den Weg des Friedens (Heils) nicht, und ist kein Recht in ihren Gången (Handluns gen). Darum ist das Recht ferne von uns, und wir erlangen die Gerechtigkeit (Tugend) nicht. Wir harren auf das Licht, siehe, so wird es finster; auf den Schein, siehe, so wandeln wir im Dunkeln. Wir tappen nach der Wand, wie die Blinden, wir stoßen uns im Mittage, als in der Dämmerung; wir sind im Düstern, wie die Todten; wir harren auf Heil: so ist es ferne von uns; denn unserer llebertretung vor dir ist zu viel, und wir fühlen unsere Sünden. Solches siehet der Herr, und es gefällt ihm übel; darum hilft er ihm selbst mit seinem Arme (seiner Macht); denn er zieht Gerechtigkeit an, wie einen Panzer, seher einen Helm des Heils auf sein Haupt, und zieht sich an zur Rache (Strafe), und kleidet sich mit Eifer, als der seinen Wider. sachern vergelten will, daß der Name des Herrn gefürchtet werde vom Niedergange, und seine Herrlichkeit vom Aufgange der Sonne. Doch wird ein Erlöser kommen denen, die sich befehren von den Sünden; und ich mache solchen Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der bei dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Munde nicht weis chen, noch von dem Munde deines Samens und Kindeskinds, von nun an bis in Ewigkeit.

74. Troft im Gefühl der Schuld. (Klagl. Jer. 3.)

Die Güte des Herrn ists, daß wir nicht gar aus sind! Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen · neu, und seine Treue ist groß. Der Herr ist mein Theil (Hels fer)! spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen, Denn der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harret (vertrauet), und der Seele, die nach ihm fragt. Es ist ein köstliches Ding, gedul dig seyn, und auf die Hülfe des Herrn hoffen. Es ist ein köstliches Ding einem Manne, daß er das Joch (der Prüfung) in seiner Jugend trage; daß er (auch als) ein Verlassener geduldig sey, wenn ihn etwas (Widriges in spåtern Jahren) überfällt. Denn der Herr verstößt nicht ewiglich, sondern er betrübt wohl, und ers bar met sich (auch) wieder nach seiner großen Güte; denn er nicht von Herzen (nicht gern) die Menschen betrübet. Wie murren denn die Leute im Leben also? Ein jeder murre über seine Süns de! Und lasset uns (e r») forschen und (unter-) suchen unser Wes

Sen (Sinn und Wandel), und uns zum Herrn bekehren! Laßt uns unser Herz sammt den Hånden aufheben zu Gott im Himmel!

75. Rückkehr zu Gott. (Hof. 6. 7. 10. 12, 14. Joel 2.)

Kommt, wir wollen wieder zum Herrn (zurückkehren); denn er hat uns (z war) zerrissen (verwundet, aber) er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, (aber) er wird uns auch verbinden! Dann werden wir Acht darauf haben, und fleißig seyn, daß wir den Herrn (besser) erkennen; denn er wird hervors brechen wie die schöne Morgenrothe, und wird zu uns kommen wie ein Regen, der das Land feuchtet. Wie will ich dir so wohlthun! (spricht Gott selbst). Denn die Gnade, so ich euch erzeigen will, wird seyn wie eine Thauwolke des Morgens; denn ich habe Lust an der Liebe und an Erkenntniß Gottes. Aber sie übertreten den Bund, wie Adam, und darinnen verachten sie mich. Wenn ich heilen will, findet sich erst die Sünde. Ich sehe ihr Wesen wohl, das sie allenthalben treiben; aber indem sie hin und her laufen, will ich mein Neß über sie werfen und (es auf sie) herunterrücken, wie (über) die Vögel unter dem Hims mel; ich will sie strafen, wie man prediget in ihrer Versammlung. Wehe ihnen, daß sie von mir weichen! Ich wollte sie wohl erlös sen; aber sie bekehren sich nicht recht. Darum såct euch Gerech tigkeit (Tugend), und, erntet Llebe; und pflüget anders, well es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis daß er komme und regne über euch Gerechtigkeit (Wohlthat)! So befehre dich nun, halte Barmherzigkeit und Recht, und hoffe stets auf deinen Gott! Bekehret euch zum Herrn, und sprecht: Vergib uns alle Sünde, und 'thue uns wohl! Wer ist (aber) weise, der dies verstehe, und flug, der dies merke? Denn die Wege des Herrn find rich tig, und die Gerechten wandeln darinnen; aber die Uebertreter fallen. So spricht nun der Herr: Bekehrt euch zu mir von gans zem Herzen; zerreißt eure Herzen, und nicht eure Kleider, und' fehrt euch zu dem Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnådig, barms herzig, geduldig, und von großer Güte, und reuet ihn bald der Strafe (er läßt die Strafe dann bald wieder aufhören),

V. Tröstungen in Leiden und Trübsal.

76. Ruf nach Hülfe in großer Noth. (Pf. 22.)

Mein Gott, mein Gott: warum hast du mich verlassen! Ich

heule (wehklage); aber meine Hülfe ist ferne! Mein Gott, des Tages rufe ich, und des Nachts schweige ich auch nicht; aber du bist (dennoch) heilig (ehrwürdig). Unsere Våter (schon) hofften auf dich, und da sie hoffren, halfest du ihnen aus. Du hast (auch) mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du warst meine Zuversicht, da ich noch an meiner Mutter Brüsten war. Sen nicht ferne von mir; denn Angst ist nahe, und es ist hier (font) tein Helfer! Ich bin ausgeschüttet wie Wasser (Es ist aus mit mir); mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmölzenes Wachs (all mein Muth ist dahin)! Aber du, Herr, sey

nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! Ich will (dafür) deinen Namen predigen · (rühmend verkündigen) meinen Brüdern; ich will dich in der Gemeine rühmen, (Laut will ich rufen): Rühmet den Herrn, die ihr ihn fürchtet; denn er hat nicht verachtet noch verschmähet das Elend des Armen, und sein Antliß vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörete er! Dich will ich preisen in der großen Gemeine; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die dich fürchten. Es werde gedacht aller Welt Ende, daß sie sich zum Herrn bekehren, und vor ihm anbeten alle Geschlechter!

77. Beruhigung in Gottes Vorsehung. (Pl. 23.)

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln! Er wei. det mich auf einer grünen Aue, und führet mich zum frischen Wass fer. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße. Und ob ich schon wanderte im finstern Thal (von Gefahr und Noth umgeben bin), fürchte ich (doch) kein Unglück; denn du bist bei mir; dein Stecken und Stab (måchtiger Schu §) trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feins de; du salbest mein Haupt mit Del, und schenkest mir voll ein. (Du erzeigest mir viel Gutes). (Ja) Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Lebenlang.

78. Gott der beste Schuß. (Pf. 27.)

Der Herr ist mein Licht (Führer) und mein Heil (Helfer)! Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft (Beschüßer)! Vor wem sollte mir grauen? Darum, fo die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, můs sen sie anlaufen und fallen. Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sey mir gnådig, und erhöre mich! Mein Herz hält dir vor

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dein Wort: Ihr sollt mein Antlih suchen' (Zuflucht zu mir nehmen)! Darum suche ich auch, Herr, dein Antliß. Ver. birg dein Antlik nicht vor mir, und verstoße nicht deinen Knecht; denn du bist meine Hülfe! Laß mich nicht, und thue nicht von mir die Hand ab, Gott, mein Heil! Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich (wohl); aber der Herr nimmt mich auf. Herr, weise mir (nur) deinen Weg, und leite mich auf richtiger Bahn! Ich glaube (dann), daß ich sehen werde das Gute (mich freuen werde der Güte) des Herrn (noch) im Lande der Lebendigen. (Darum, o Herz,) sey getrost und unverzagt, und harre des Herrn!

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79. Gebet um Rettung von gottvergeßnen Feinden. (Pf. 28.) Wenn ich rufe zu dir, Herr, mein Hort: so schweige mir nicht! Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hånde aufhebe zu dir! Zeuch mich nicht hin (zur Strafe) unter den Gottlosen und unter den Uebelthåtern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten, und haben Böses im Herzen! Gib ihnen nach ihrer That und nach ihrem bösen Wesen; vergilt - Ihnen, was sie verdienet haben! Denn sie wollen nicht achten auf das Thun des Herrn, noch auf die Werke seiner Hånde; darunt wird er sie zerbrechen (vertilgen), und nicht bauen. Gelobet sey der Herr; denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens! Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hoffet mein Herz, und mir ist geholfen; und mein Herz ist fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Liede. Hilf deinem Volke, und segne dein Erbe, und weide sie, und erhöhe sie ewiglich!

80. Hoffnung auf Gottes Schuß. (Ps. 31.)

Herr, auf dich traue ich! Laß mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige deine Oh. ren zu mir, eilend hilf mir! Denn du bist mein Fels und meine Burg; und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen. In deine Hände (Schuh) befehle ich meinen Geist (Les ben); du hast mich (schon so gut als) erlöset, Herr, du treuer Gott! Ich freue mich (schon in voraus), und bin fröhlich über deine Güte, daß du mein Elend ansiehest, und erkennest (tröstet) meine Seele in der Noth. Es gehet mir (jekt z war) übel; ich aber, Herr, hoffe (doch) auf dich, und spreche: Du bist mein Gott! Laß leuchten dein Antlig über deine Knecht

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