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Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du låssest sie dahin fahren, wie einen Strom, und sind wie ein Schlaf, (sie entschlummern und sind) gleich wie ein Gras, das da frühe blühet, und bald welk wird, und des Abends abgehauen wird, und verdorret. Es fahren (eilen) alle unsere Tage dahin; wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwäß. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt: so sind es achtzig Jahre, und wenn es köst. lich gewesen ist: so ist es Mühe und Arbeit (Kummer) gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. Wer glaubet es aber, und wer fürchtet dich? Lehre uns bedenken, daß wir fterben müssen (Lehre uns unsere Tage zählen), auf daß wir Flug werden (weise und gut leben)! Und der Herr, unser Gott, sey uns freundlich, und fördere das Werk unserer Hånde (unsern Lebensberuf) bei uns; ja, das Werk unserer Hånde wolle er fördern!

90. Frohe Erntehoffnung, (Pf. 65.)

Gott, man lobet dich in der Stille, und dir bezahlet man Ge lübde! Du erhörest Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir. Unsere Missethat drückt uns hart! Du wollest unsere Sünde vers geben! Erhöre uns nach deiner wunderbaren Gerechtigkeit (Güte), Gott, unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden, und fern am Meere; der die Berge sest sett in seiner Kraft, und gerüstet ist mit Macht; der du stillst das Brausen des Meeres, das Braus sen seiner Wellen, und das Toben der Völker, daß sich entseßen (taunen), die an denselben Enden (überall auf der Erde) wohnen, vor deinen Zeichen (Wunderthaten)! Du machst fröhlich, was da webet (lebet), beide des Morgens und des Abends (im Morgen und Abend). Du suchest das Land heim, und wässerst es, und machst es sehr reich. Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle, Du låssest ihr Getreide wohl gerathen; denn also bauest du das Land. Du trånkest seine Furchen, und feuchtest sein Gepflügtes, mit Regen machst du es weich (locker), und segnest seine Gewächse. Du krönest das Jahr mit deinem Gute, und deine Fußstapfen triefen von Fett (Ueberfluß). Die Hügel sind umher luftig, die Anger voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und finget.

91. In der Ernte. (Pf. 67.)

Gott, fey uns gnädig, und segne uns; er lasse uns sein Antlig

leuchten, daß wir auf Erden erkennen seinen Weg (seine Vor, sehung), unter allen Heiden (Völkern) sein Heil! Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Die Völker freuen sich, und jauchzen, daß du recht richtest und regierest auf Erden. und regiereft auf Erden. Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns Gott, unser Gott! Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte (verehre) ihn !

92. Am Geburtstage des Landesfürsten. (Pf. 21.)

Herr, der König freuet sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hülfe! Du gibst ihm seines Herzens Wunsch, und wegerst (verweigerst) nicht, was sein Mund bite tet. Du überschüttest ihn mit gutem Segen; du sehest eine goldne Krone auf sein Haupt. Er bittet dich um Leben: so gibst du ihm langes Leben. Er hat große Ehre an deiner Hülfe; du legest Lob (Ruhm) und Schmuck auf ihn. Du sehest ihn zum Segen ewig, lich; du erfreuft ihn mit Freuden deines Antlißes. Der König hoffet auf den Herrn, und wird durch die Güte des Höchsten fest (dauernd glücklich) bleiben.

93. Am Krönungsfeste. (Pf. 72.).

Gott, gib dein Gericht (lehre dein Recht) dem Könige, und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne, daß er dein Volk bringe zur Gerechtigkeit (nach Recht regiere), und deine Elen. den errette (den Unglücklichen helfe)! Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volf, und die Hügel die Gerechtigkeit ! (Die Berge verkündigen Glück, die Hügel Gerech tigkeit.) Er wird das Volk bei Recht erhalten; und den Ars men helfen, und die Lästerer zerschmeißen (Verbrecher stras fen). Man wird dich fürchten (ehren), so lange die Sonne und der Mond währet, von Kind zu Kindeskindern. Zu seinen Zeiten wird blühen der Gerechte (Rechtschaffene), und großer Friede. Denn er wird den Armen erretten, der da schreiet, und den Elenden, der keinen Helfer hat. Er wird gnådig seyn den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen. Er wird ihre Seele aus dem Truge und Frevel erlösen (vor List und Gewalt schüßen), und ihr Blut wird theuer geachtet werden vor ihm. Er wird leben (Er lebe)! Man wird im merdar für ihn beten, täglich wird man ihn loben. Auf Erden, (felbft) oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen, und alles wird grünen (gedeihen) in den Städten. Sein

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Name wird ewiglich bleiben; (noch) die Nachkommen werden durch denselben gesegnet seyn, und alle Heiden (a u ch andere Völs ker) werden ihn preifen. Gelober sey Gott, und gelobet sey sein herrlicher Name ewiglich, und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen!

94 Fürstengelübde beim Regierungsantritte. (Ps. 101.)

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Von Gnade und Recht will ich (mich selbst ermunternb) fingen, und dir, Herr, lobsagen! Ich handle *) vorsichtig und redlich bei denen, die mir zugehören (öffentlich vor meinem Volke), und wandle treulich (auch gewissenhaft) in meinem Hause. Ich nehme mir keine böse Sache vor; ich hasse den Uebers treter, und lasse ihn nicht bei mir bleiben. Ein verkehrtes (fal. sches) Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht. Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich. Ich mag deß nicht, der stolze Gebehrden und hohen Muth (Hochmuth) hat. Meine Augen sehen nach den Treuen (Redlichen) im Lande, daß sie bei mir wohnen, und ich habe gern fromme Diener. Falsche Leute halte (dulde) ich nicht in meinem Hause; die Lügner gedeihen nicht bei mir. Frühe (Bei Zeiten) vertilge (verbanne) ich alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Uebelthåter ausrotte.

95. In Kriegszeit. (Pl. 46)

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hülfe in den großen Nöthen, die uns getroffen haben! Darum fürchten wir und nicht, wenn gleich die Welt unterginge, und die Berge mit ten in das Meer sånken. Gott ist bei uns, Gott hilft! Die Heis den (Völker) müssen verzagen, und Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt. Aber der Herr ist mit uns, Gott ist unser Schuß. Kommt her, und schauet die Werke des Herrn, der auf Erden solch Zerstören anrichtet (ges schehen läßt); der (aber auch) den Kriegen steuert, der Bos gen zerbricht, Spiese zerschlägt, und Wagen mit Feuer verbren net! Seyd stille (laßt ab! ruft er), und erkennet, daß ich Gott bin! Ich will Ehre einlegen auf Erden! Der Herr ist mit uns, Gott ist unser Schuß!

96. Bel Kriegsdrängsal. (Pf. 124. u. 125)

Wo der Herr nicht bei uns wåre, wo der Herr nicht bei ung wåre, wenn die Menschen sich wider uns sehen: so verschlången

*) Hier muß immer der gute Vorsak, das; Ich will — geseßt werden.

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fie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns ergrimmete! Aber die auf den Herrn hoffen, die werden nicht fallen, sondern ewiglich bleiben. Der Gottlosen Scepter (Macht) wird nicht bleiben (herrschen) über dem Häuflein der Gerechten, auf daß die Ges rechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit (Uebels that). Herr, thue wohl den guten und frommen Herzen! Ges lobet (aber) sey der Herr, daß er uns nicht gibt zum Raube in ihre Zahne! Unsere Seele (unser Leben) ist entronnen, wie ein Vogel dem Stricke des Voglers; der Strick ist zerrissen, und wir sind los. Unsere Hülfe stehet im Namen des Herrn (bel Jes hovah), der Himmel und Erde gemacht hat.

97. Zur Siegesfeier. (Ps. 76.)

Gott ist bekannt, sein Name herrlich! Die Stolzen müssen (mußten) beraubt (in die Flucht geschlagen) werden, und entschlafen (umkommen), und alle Krieger die Hände lassen finken. Von deinem Schelten (Machtgebot), Gott, sinket (fant) in Schlaf beides, Roß und Wagen (Krieger). Du bist erschrecklich! Wer kann vor dir bestehen, wenn du zirneft! Wenn du das Urtheil låsfest hören vom Himmel: so erschrickt das Erds reich, und (es) wird stille, wenn Gott sich aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden (Bedrückten). Wenn Menschen wider dich wüthen: so legst du Ehre ein; und wenn sie noch mehr wüthen, bist du auch noch (mehr) gerüstet. Gelobet (Dank und Ehrs furcht), und haltet (sie) dem Herrn, eurem Gott, alle! Brin get Geschenke dem Schrecklichen (Allmächtigen), der den Fürs ften den Muth nimmt, und schrecklich (ehrfurchtgebietend) ist unter den Königen auf Erden!

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98. Bei Landesnoth, besonders Mißwachs. (Ps. 85.)

Herr, der du bist vormals gnådig gewesen deinem Lande, der du die Missethat vormals vergeben hast deinem Volke, und alle ihre Sünde bedecket (nicht öffentlich bestraft), tröste uns Gott, unser Heiland (Erretter), und laß ab, von deiner Uns gnade über uns! Willst du denn ewiglich über uns zürnen (un s Strafgerichte auflegen)? Willst du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich dein Volk über dich freuen möge? Herr, er zeige uns deine Gnade, und hilf uns! Ach, daß ich hören sollte, daß Gott der Herr redete, daß es Frieden (Glück) zusagte seinem Volke und seinen Heiligen (Verehrern), auf daß sie nicht auf eine Thorheit (in Sünde) gerathen! Doch ja, es ist seine Hülfe

nahe

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nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne; daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede (Tugend und Glückseligkeit) sich küssen; daß uns auch der Herr (wieder) Gutes thue, damit unser Land sein Gewächs gebe; daß (aber vor allem) Gerechtigkeit (Tugend) bleibe und im Schwange gehe.

99. Zur Zeit ansteckender Krankheit. (Ps. 91.)

Wer unter dem Schirme des Höchsten sihet, und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe! Denn er errettet mich vom Stricke (Schlinge) des Jägers (Tor des), und von der schädlichen Pestilenz (Seuche). Er wird dich mit seinen Fittigen decken, und deine Zuversicht (si chre Zuflucht) wird seyn unter seinen Flügeln; seine Wahrheit (treue Güte) ist Schirm und Schild, daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen (Schrecknissen) der Nacht, vor den Pfeilen (Ge fahren), die des Tages fliegen, vor der Pestilenz, die im Fins stern schleichet, vor der Seuche, die im Mittage verderbet. Ob tausend fallen zu deiner Seite, und zehn tausend zu deiner Rechs ten: so wird es doch dich nicht treffen; denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste deine Zuflucht. Es wird dir kein Uebel begegnen, und feine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen; denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Hånden tragen, und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest (damit auch nicht der kleinste Unfall dir begegne). (Gott spricht): Er begehrt mein (liebt mich): so will ich ihm belfen; er kennt meinen Namen (verehrt mich), darum will ich ihn schüßen; er ruft mich an: so will ich ihn erhören! Ich bin bei ihm in der Noth; ich will ihn herausreißen (retten); und zu Ehren machen (und also auszeichnen); ich will ihn såttigen mit langem Leben, und will ihm zeigen mein Hell!

100. In Krankheit. (Psalm 6.)

Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimme (nicht nach der ganzen Strens ge deiner heiligen Gefeße)! Herr, sey wir gnådig; denn ich bin schwach! Heile mich, Herr; denn meine Gebeine sind ers schrocken, und meine Seele ist sehr erschrocken! Ach du, Herr,

wie so lange! Wende dich, Herr, und errette meine Seele (mein/

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